Trompeten-Pflege

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Hallo....ich habe mir zuletzt eine Trompete gebraucht erstanden. Bevor ich Unterricht bekomme und wirklich drauf spiele wollte ich die Trompete trozdem erstmal gut reinigen und neu Ölen. Habt ihr da tipps, welche reinigungs-mittel / -werkzeuge man dazu gut benutzen kann, was man im Musikladen kaufen sollte, oder wo es günstige Alternativen aus dem normalen Laden gibt? bin in der hinsicht halt totaler anfänger;)

Ansich macht die Trompete zwar einen sauberen eindruck, die ventile laufen ganz gut, trozdem wollte ich sie erstmal noch bearbeiten;)
 
Eigenschaft
 
Die gaaanz ausführliche Anleitung: :)
Wie oft du "gründlich" reinigen solltest hängt davon ab, was außer Speichel und Atemkondensat in die Trompete hineinkommt. Ich meine z.B. andere Getränke als Wasser und Essenreste, auch aus Zahnzwischenräumen.

Ich fände es sehr unangenehm, wenn die Trompete aus dem Mundrohr riechen würde oder ein Belag darin zu sehen wäre. Für das Mundstück gilt das Gleiche. Mit etwas Erfahrung findet sich aber bald ein idealer Rhythmus zwischen Sorgfalt und Bequemlichkeit. :D

Die einfachste Grundreinigung ist ein Durchspülen mit fließend Wasser nach dem Gebrauch. Ich halte sie dabei unter die Armatur der Badewanne und lass das Wasser durchlaufen. Zusätzlich bewege ich die Ventile wie beim Spielen, das mache ich ca. alle drei Tage (bei täglichem Einsatz des Instruments). Letzte Wasserreste kann man aus dem Instrument schütteln, wenn man dabei die Ventile bewegt und die Züge bereits abgezogen sind.

Ungefähr alle zwei bis drei Wochen nehme ich eine Spiralbürste zur Hilfe. Das Mundstück wird unter einem Wasserhahn durchgespült, ab und zu wird auch eine Mundstückbürste eingesetzt. Irgendwann sammelt sich dunkler Schmutz in den unteren Ventildeckeln. Damit der nicht die in die Laufbahn zurückgespült wird und dort Kratzspuren hinterlassen kann (= weniger dichte Ventile), sollte man niemals durch das Dekompensationsloch in den unteren Deckeln ölen und diese Schmutzteilchen bei der großen Reinigung entfernen.
https://www.thomann.de/de/koelbl_reinigunghilfen_blechblaeser.html
https://www.thomann.de/de/stoelzel_mundstueckbuerste_590380.htm

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Zum äußeren Abtrocken und Abwischen im täglichen Gebrauch dient mir seit Jahren ein ganz feines Mikrofasertuch aus dem Drogeriemarkt. Die Textur ist ohne irgendwelche Webmuster oder Faserschlaufen, es ähnelt ein wenig einem Fensterleder. So ein Tuch ist waschbar und hält ewig.

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Die wichtigste Maßnahme für ein langes Leben des Instruments ist das rasche Trocknen der Feuchtigkeit im Innern nach dem Gebrauch, so hat Korrosion praktisch keine Chance. Deshalb bleiben benutzte Instrumente bei mir nicht im geschlossenen Koffer und stehen auch nicht dauerhaft auf einem Ständer, der das Schallstück verschließen würde.
Wird die Trompete über Nacht abgelegt, ziehe ich die drei Züge ab. Die Trompete hänge ich an meinen recht stabilen Notenständer, der mit einer Ablage für die Züge (kann man waagrecht stellen) und einem Haken für das Instrument ausgestattet ist.
https://www.thomann.de/de/km_107_spezialnotenpult_2.htm
https://www.thomann.de/de/km_1152_noten_konzepthalter.htm
https://www.thomann.de/de/km_157_trompetenhalter.htm

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Denkbar wäre auch eine kleinere Ablage.
https://www.thomann.de/de/km_12218.htm

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Der erste und der dritte Zug (Ausgleichszüge) werden mit Ventilöl benetzt, ein bis zwei Tropfen genügen, genau wie bei den Ventilen. Der zweite Zug und der Hauptstimmzug bekommen "Zugfett", ebenfalls sehr sparsam aufgetragen. Zugfett darf niemals in die Maschine kommen (z.B. durch zu viel Auftrag im zweiten Zug). Dann würden die Ventile zäh laufen oder hängen bleiben.

Passiert so etwas, kann man das Ventil ausbauen und den unteren Ventildeckel abschrauben. Zum Reinigen mit Entfetten ist ein Tropfen Handspülmittel und natürlich wieder reichlich Wasser sowie eine fingerdicke Rundbürste aus dem Drogeriemarkt (bzw. von Haushaltsmärkten/-messen) geeignet.

Auf den Ventilschäften zwischen Federkäfig und oberen Ventildeckeln befinden sich Filzscheiben als Dämpfer, die niemals nass werden sollten. Das würde ihre Alterung durch Aushärten und vermehrte Stauchung beschleunigen. Dann stimmt das "Alignment" der Ventile nicht mehr und somit ist keine optimaler Luftdurchlass in der Maschine mehr möglich.
Die amerikanischen Internetseiten zu diesem Thema kann ich allerdings genauso wenig nachvollziehen wie die gesalzenen Preise, die dort für den Austausch mit geeigneten Filzen genommen werden. Das geht DIY oder in der heimischen Werkstatt des Vertrauens ganz nebenbei und (korrekterweise) äußerst preiswert.

Es lohnt sich übrigens, auf eine Werkstatt zu achten, die wirklich sorgfältig (= fachlich kompetent) arbeitet, das ist leider nicht selbstverständlich und hat nichts mit deren Preisgestaltung zu tun. Meine Instrumente werden aus diesem Grund als Paket zur Werkstatt meines Vertrauens in ein anderes Bundesland verschickt, wenn ich Reparaturbedarf habe (ohne Koffer, in Bläschenfolie verpackt plus Schaumstoff oder Styropor-Chips im stabilen Karton).

Für die Ventile lohnt sich ein erstklassiges Öl, ein Fläschchen reicht bei mir locker ein Jahr. Meine Produkte zur Pflege sind:
https://www.thomann.de/de/stoelzel_fett.htm
https://www.thomann.de/de/hetman_piston_nr_2_ventiloel.htm

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Kleiner Exkurs:
Hat man noch keine Erfahrung im Umgang mit dem Instrument, ist vor allem Vorsicht angebracht, damit keine Dellen ins Blech kommen.
Das kann z.B. passieren, wenn Züge beim Reinigen in die Wanne fallen oder wenn man sich zu schwungvoll bewegt oder wenn man beim Tragen an Türklinken, Notenständern usw. hängenbleibt. Auch Herunterfallen, Daraufsetzen, und herabfallende Gegenstände auf die Trompete auf dem Bodenständer, dessen Umfallen sowie darauf und dagegen tretende Kollegen, die in und nach Pausen durch die Stuhlreihe laufen, gehören zu den bedauerlichen Unfallrisiken.

Bei Schäden gilt unbedingt: entweder kann man es fachmännisch beheben oder es heißt: Finger weg.
Viel schlimmer als der ursprüngliche Unfall sind oft die Folgen verschiedener Reparaturtips aus dem Internet oder aus dem Ensemble.
Ein Beispiel: festklemmendes Mundstück.
Eigentlich kann das gar nicht vorkommen, weil Mundstück weder eingeschraubt noch festgeklopft werden müssen und nichts am Instrument zu suchen haben, wenn man nicht gerade spielen will. Schon gar nicht sollte man eine Trompete mit aufgesetztem Mundstück einpacken.

Weil das aber doch alles immer wieder vorkommt, klemmen Mundstücke fest. Wird nun mit der Rohrzange, dem Schraubstock oder durch Einklemmen unterhalb der Angel zwischen Tür und Rahmen versucht, das Mundstück aus der Aufnahme zu drehen, sind größere Schäden an Mundstück und Trompete sowie ordentliche Macken an Tür und Rahmen wahrscheinlich.
In der Fachwerkstatt bzw. im Laden wird das mit einem Mundstückabzieher für ca. 5 EUR oder bei Stammkunden als kostenfreier Service in Sekunden risikofrei erledigt.
https://www.thomann.de/de/bobcat_mundstueckabzieher.htm

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Auch feste Züge sind bei akzeptabler Pflege praktisch ausgeschlossen. Wenn das doch vorkommt, sollte man sie unbedingt von einer Fachwerkstatt lösen lassen.
Die üblichen "Hausmittelchen" kombinieren sich üblicherweise mit mangelnder Ahnung im Handling und so entwickelt sich eine Kleinigkeit zur üblen Panne (oder Katastrophe).
Hat man wirklich einen unstillbaren Drang zum Gefummel am Blech, sollte man sich eine Fachwerkstatt suchen, bei der man zum Gelegenheitspraktikanten aufsteigen kann oder zumindest öfter einmal bei der Arbeit zusehen darf.
Das vermittelt schnell den nötigen Respekt vor dem handwerklichen Geschick, das für recht einfach aussehende Arbeiten tatsächlich notwendig ist. Die meisten Leute können doch heutzutage nicht einmal einen Nagel fachgerecht einschlagen oder ein Werkstück plan feilen. Aus welchem Grund sollte da die Reparatur an einem Instrument gelingen, dessen Montage eine Arbeitswoche dauert und bei dem hunderstel mm Maße fürs Funktionieren der Maschine und Züge wesentlich sind?
 
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genau so eine Antwort hatte ich erhofft....danke dafür....."Kekse rüberwerf"...

:great:
 
Ludwig Güttler sagte mal beim Meisterkurs für Trompeter, dass man seine Trompete nicht oft genug putzen kann und der muss es ja wissen... ;-) (Welcher Trompeter Ludwig Güttler nicht kennt, ist mit Google gut bedient...
 
@zonquer
Sehr gute Zusammenfassung, aber mit einem kann ich mich nicht recht anfreunden:
Die wichtigste Maßnahme für ein langes Leben des Instruments ist das rasche Trocknen der Feuchtigkeit im Innern nach dem Gebrauch, so hat Korrosion praktisch keine Chance.
Ich habe mich darüber kürzlich mit Herrn Nienaber (Fa. Lätzsch) unterhalten. Wenn er Instrumente zur Reparatur/Überholung dahatte, empfiehlt er den Besitzern sogar, sie vor dem ersten Benutzen unbedingt mit Wasser zu durchspülen, damit sie von innen wieder feucht werden. Blechblasinstrumente brauchen die Feuchtigkeit von innen sogar, sonst sprechen sie nicht gut an. Außerdem mögen Drehventile auch nicht gerade die Trockenheit.

Ein gutes Instrument aus Goldmessing und Neusilber braucht die Korrosion durch Wasser wohl kaum zu fürchten. Wenn man die Öberflächen im Inneren des Instruments immer schön glatt und sauber hält (Spülen / Wischen), kann sich selbst beim empfindlicheren (Gelb)Messing nichts festsetzen, was eine ernsthafte Gefahr in Form von Korrosion bilden könnte - auch wenn das Instrument innen feucht ist.

Viele Grüße
Marco
 
Dem TE ging es um seine neue Perinet-Trompete. Für die stimmt das schon, was ich zur Pflege geschrieben habe.

Drehventlitrompeten sind ein anderer Fall.
Deren Ventile laufen nicht mit einem Ölfilm, sondern aufgrund des Wassers (bzw. Speichel, Kondensat), das beim Spielen ins Instrument eingebracht wird. Da passt der gängige Tip von Fa. Lätzsch.

Zum Thema Korrosion irrst Du, was Gelbmessing betrifft. Beliebte Fehler wie die Aufbewahrung bespielter Instrumente im geschlossenen Koffer oder auf dem Kegelständer sieht man den Instrumenten nach einigen Jahren sehr deutlich als Korrrosion an. Durch mangelhafte Pflege lässt sich die natürlich noch beschleunigen und zum Beispiel aufs Mundrohr ausdehnen.

Auch hochwertige Trompeten werden bisweilen vollständig aus Gelbmessing gemacht, ich habe selbst einige davon.
 
Ich kann leider nichts von einer Unterscheidung zwischen Perinet- und Drehventilen entdecken (auch nicht im Post vom TE), aber wenn es so gemeint war, ist es jetzt ja gut, dass auch darauf hingewiesen wird ;). Nicht auszudenken, wenn ein Besitzer einer Trompete mit Drehventilen diese Anleitung bis ins Detail befolgt und sich die Ventile damit ruiniert...

Zum Thema Korrosion irrst Du, was Gelbmessing betrifft. Beliebte Fehler wie die Aufbewahrung bespielter Instrumente im geschlossenen Koffer oder auf dem Kegelständer sieht man den Instrumenten nach einigen Jahren sehr deutlich als Korrrosion an. Durch mangelhafte Pflege lässt sich die natürlich noch beschleunigen und zum Beispiel aufs Mundrohr ausdehnen.
Ich denke nicht, dass ich hier irre. Wir müssen hier ganz klar unterscheiden zwischen Korrosion durch Feuchtigkeit und Korrosion durch Speichel. Natürlich ist es ein Fehler, das Instrument dauerhaft ungereinigt auf dem Ständer oder im Koffer zu belassen, aber genau das werden die allermeisten wohl genau so praktizieren.

Wenn ich den Speichel und damit die darin enthaltenen Salze und Zucker (korrosiv!) konsequent durch Ausspülen mit Wasser entferne und so auch Ablagerungen verhindere, habe ich schon sehr viel an Korrosionsschutz unternommen, ohne das Instrument trocknen zu müssen, was bei vielen Trompeten ja auch gar nicht sinnvoll ist (=> Drehventile). Kombiniert mit gelegentlichem Auswischen des Instruments (1x im Monat) hat man sicherlich eine lange Zeit etwas von seinem Instrument, auch wenn man es nicht explizit trocknet.

Beim Trocknen des Instruments >1 Tag sehe ich - abgesehen von der schlechteren Ansprache des Metalls - auch noch das Risiko, dass sich sehr hartnäckige Beläge bilden, die der Instrumentenbauer später nur noch mit einem Entkalker (korrosiv!!!) entfernen kann. Daher sollte derjenige, der sein Instrument meint trocknen zu müssen, unbedingt auch regelmäßig das Instrument gründlich ausbürsten und auswischen. In einem feuchten Instrument werden Beläge viel einfacher zu entfernen sein, weil sie ja nicht [so schnell] antrocknen.
 
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Ich kann leider nichts von einer Unterscheidung zwischen Perinet- und Drehventilen entdecken
Dein Interesse in Ehren. Während es für Trompeter naheliegend ist, kann die Unterscheidung für einen Bass-Posaunisten schon schwieriger sein.
Drehventil-Trompeter würden ihr Instrument niemals einfach nur als "Trompete" einführen, wenn man es nicht zugleich sehen kann. Ein Drehventil-Trompeter wird immer den Bezug klarstellen (müssen), weitere verbreitete Bezeichnungen des Instruments sind dabei "Deutsche (Trompete)", "Konzertrompete" oder "Brezel".

Nicht auszudenken, ...
Es lässt sich ausdenken und sogar überprüfen - man "ruiniert" bei angemessenem Vorgehen gar nichts.

Bei Befolgen der unten veröffentlichten Anleitung wird der Drehventiltrompeter feststellen, dass sein Instrument konstruktionsbedingt keine Dekompensationslöcher in den unteren Ventildeckeln hat und der Abschnitt Ventile gar nicht zutreffen kann.

Im Übrigen erhält der Anwender ein gereinigtes Instrument, mehr passiert nicht.
Trompeter wissen natürlich, dass es verschiedene Bauweisen ihrer Instrumente gibt. Das ist wie mit Äpfeln und Birnen, Obstesser kennen den Unterschied.

Es macht keinen Sinn, hier ohne konkreten Anlass detailliert auf einige Unterschiede bei verschiedenen Drehventilmaschinen einzugehen. Grundsätzliches: man ölt Wechsel (Drehventilzylinder) nach der Reinigung vor allem dann, wenn man sein Instrument für längere Zeit weglegen will. Dass Mundrohr, Schallstück und Züge vor dem Einlagern im Koffer ausgetrocknen sollten, liegt auf der Hand. Am besten bleibt das Instrument auseinander gelegt.
Meine uralte und längst unbespielte Krupse vom Richard Stegmann wird mit einen Trockenbeutelchen im Koffer aufbewahrt und jährlich auf eine gängige Maschine überprüft.
Im Gegensatz zu Perinetventilen werden Drehventile fürs Ölen keinesfalls aus der Maschine gelöst. Der Zugang erfolgt über die "Ohren" bzw. Führungen der herausgenommenen Züge.

Regelmäßig bespielt genügt die durchs Spielen eingebrachte Feuchte. Auf die Besonderheit der "Schmierrille" bei Meinlschmidt-Maschinen möchte ich hier nicht eingehen. Wer so ein Instrument hat, kennt sich damit aus oder wurde zumindest eingewiesen.
Die Feuchte in der Maschine einer Drehventiltrompete trocknet nicht über Nacht auf, nur weil man die Züge vorsorglich abzieht. Bei einer Perinet schützt neben dem Material (Monel oder Edelstahl) der Ölfilm, man verwendet am besten moderne Synthetiköle.

Wer sein Instrument nicht pflegt und nur einmal wöchentlich zur Probe aus dem Koffer holt (Devise: "Üben ist etwas für Feiglinge"), der riskiert feste bzw. zunächst schwergängige Ventile und in der Folge erhöhten Verschleiß.
Ursache sind in solchen Fällen geringste Korrosion (= Oxidation an den Metalloberflächen) und/oder winzige verbliebene Feststoffe, die mit dem Speichel eingeschwemmt wurden.
Dieses Risiko kann man durch die Gabe von ein wenig Öl in die Maschine abwenden, geölt wird dabei nach dem Spielen. Diese Anwendung ist offenkundig anders und steht in keinem Verhältnis zu dem, was besonders bei Monel-Ventilen empfehlenswert ist (Ölen vor dem Spielen, manchmal auch zwischendurch notwendig).
Wer möchte, kann sich in folgendes PDF versenken und einen Schmiermittelhersteller glücklich machen:
http://www.hetman-eu.com/pdf/Hetman_A4_Deutsch.pdf

Bei Drehventiltrompeten ist es ohne entsprechendes Hintergrundwissen sinnvoll, in Abständen einen Werkstatt-Service machen zu lassen, schon wegen der Kontroll- und Einstellarbeiten und dem Austausch des Verschleißmaterials.
Kombiniert man das noch mit einer Ultraschallreinigung, hat man ein zuverlässiges und optimal gepflegtes Instrument.

Wir müssen hier ganz klar unterscheiden zwischen Korrosion durch Feuchtigkeit und Korrosion durch Speichel...
Müssen "wir" nicht, denn Metalle unterliegen praktisch immer der Korrosion und jede verbleibende Feuchte auf blankem Metall fördert den Prozess.
Das Ausmaß hängt von den Umständen ab, wie der Art des Metalls (Legierung), Zusammensetzung der Feuchte, Umgebungstemperatur und Zeitdauer der Einwirkung, möglicherweise noch von weiteren Faktoren.
http://de.wikipedia.org/wiki/Korrosion

...Kombiniert mit gelegentlichem Auswischen des Instruments (1x im Monat).
Möglicherweise wird da etwas mit Holzblasinstrumenten verwechselt, Trompeten werden jedenfalls nicht "ausgewischt".

Claus schrieb:
Ich habe gestern abend meine Drehventil nach ca. einem Jahr (garantiert durchgetrocknet) mal wieder angespielt, Null Probleme.

Es gibt diverse Hilfsmittelchen wie z.B. Spit Balls, die ich nicht brauche. Der Fachhandel hilft gerne weiter, wenn man etwas ausprobieren möchte.
 
@zonquer

Schön, dass sich die Gemüter beruhigen.

Dennoch ein paar Worte zu Deinem oben gesagten:
Du befürchtest in Deiner an mich geschrieben PN, dass "Trompetenanfänger" durch meine beiden obigen Beiträge "verwirrt" werden könnten?!
Und dann setzt Du mal locker leicht voraus, dass ein solchen Trompetenanfänger 100%ig wissen müsse, dass mit Trompete nur eine Trompete mit Perinetventilen gemeint sein kann und keine Trompete mit Drehventilen [streng genommen ist eine Trompete beides und noch mehr (Stichwort Naturtrompete). Die Trompete mit Perinet-Ventilen wäre analog zur Konzerttrompete dann aber eigentlich als Jazztrompete zu bezeichnen - so habe ich das jedenfalls gelernt]? Des weiteren setzt Du für den Fall eines schwergängigen Ventils durch einen Anfänger "angemessenes Verhalten " voraus. Ich kann Dir aus eigener Erfahrung mit Anfängern auch an der Trompete sagen, dass das nicht zu erwarten ist (mit Schmiergelpapier neu eingeschliffene Perinetventile und eingeschlagene Kerben im Innenzug der Posaune als Merkhilfe für die Zugpositionen sind nur die Highlights, die man so mitbekommen hat - allerdings nicht bei den eigenen Anfängern). Zu guter letzt lehnst Du Dich zurück und sagst, dass Trompeter natürlich wüssten, dass es unterschiedliche Bauweisen gibt - ja, Trompeter schon, aber Trompetenanfänger??? In meinen Augen setzt Du für Trompetenanfänger aber schon ganz schön viel Wissen voraus...!

Ich bin sicherlich kein Vollprofi und komme "nur" aus der Posaunenchorarbeit mit ein wenig Einflüssen aus Uni-Big-Band und klassischem Ensemble. Aber wenn eines mein Steckenpferd war und ist, dann die Jungbläserausbildung, früher auch auf Lehrgängen. Da waren auch Unterrichtsstunden zur Instrumentenpflege dabei, vor >100 Kindern auf einmal...

Ganz allein vor diesem Hintergrund stelle ich mir die Frage, warum Du - wenn Dir die Trompetenanfänger so am Herzen liegen - nicht einfach die obige Anleitung mit entsprechenden Hinweisen versiehst und aus der Anleitung für Jazztrompete eine Allgemeine Anleitung zur Trompetenpflege machst? Das Wissen dazu hast Du allemal, wie Du ja in Deinem letzten Beitrag eindrucksvoll bewiesen hast.


Noch ein paar sachliche Kommentare zur Abrundung:
Regelmäßig bespielt genügt die durchs Spielen eingebrachte Feuchte. Auf die Besonderheit der "Schmierrille" bei Meinlschmidt-Maschinen möchte ich hier nicht eingehen. Wer so ein Instrument hat, kennt sich damit aus oder wurde zumindest eingewiesen.
Die Feuchte in der Maschine einer Drehventiltrompete trocknet nicht über Nacht auf, nur weil man die Züge vorsorglich abzieht. Bei einer Perinet schützt neben dem Material (Monel oder Edelstahl) der Ölfilm, man verwendet am besten moderne Synthetiköle.
Alles korrekt. Größere Drehventile müssen aber zwingend geölt werden, weil sonst die Lagerung des Ventilkörpers zu viel Reibung verursacht. Mag sein, dass das bei den kleinen "Ventilchen" der Trompeten, äh Konzerttrompeten anders ist. ;) Durchaus möglich, dass ich das bei Konzerttrompeten auch vorausgesetzt habe - sorry.

[Zum Thema Korrosion durch Speichel vs. Wasser] Müssen "wir" nicht, denn Metalle unterliegen praktisch immer der Korrosion und jede verbleibende Feuchte auf blankem Metall fördert den Prozess.
Das Ausmaß hängt von den Umständen ab, wie der Art des Metalls (Legierung), Zusammensetzung der Feuchte, Umgebungstemperatur und Zeitdauer der Einwirkung, möglicherweise noch von weiteren Faktoren.
http://de.wikipedia.org/wiki/Korrosion
Danke für die Stichworte:
Art des Metalls: Gelbmessing = verhältnismäßig geringer Kupferanteil, dadurch bedingt eine hohe Porosität des Materials. In die Poren können sich Ablagerungen viel leichter absetzen und sich zum Lochfraß entwickeln.
Zusammensetzung der Feuchte: Bingo! Destilliertes Wasser (oder eben Leitungswasser) enthält um Größenordnungen weniger Salze, Zucker und Eiweiße als unser Speichel. Während es jedem klar sein sollte, dass Salze die Korrosion fördern, sollte vielleicht erklärt werden, dass auch Zucker und Eiweiße in Lösung als Säure aktiv sind und korrosiv wirken. Und noch mehr: Setzen sich Zucker und Eiweiß aus dem Speichel in Form von Partikeln und Ablagerungem dauerhaft in den Poren des Metalls fest, so korrodiert das eben und es kommt zum Lochfraß.

Wenn man jetzt nur diese Aspekte zusammennimmt, so wird klar, dass allein das regelmäßige Ausspülen und Auswischen (!) des Instruments schon ein enormer Schritt in die richtige Richtung zum Korrosionsschutz ist. Ziel sind glatte saubere Oberflächen, um der immer drohenden Korrosion möglichst wenig Ansgriffsfläche zu bieten. Bei Goldmesing und Neusilber ist das etwas einfacher: hier haben wir von Natur aus glattere Oberflächen, hier kann sich schlechter was festsetzen. Gleichzeitig ist der höhere Kupferanteil (und bei Neusilber auch Nickelanteil) mit seinem vergleichsweise niedrigen Redox-Potential ein Garant für eine im Verhältnis langsamer verlaufende Korrosion - selbst bei gleich schlechter Behandlung (an die Trompetenanfänger: nein, Goldmessinginstrumente sind nicht der Freifahrtschein für ein Leben ohne Instrumentenpflege, auch die muss man von innen reinigen! Und auch hier darf man keine Cola oder Limo vor dem Spielen trinken!!!)

Insgesamt sollte man sich als Bläser eines Blechblasinstrumentes aber darüber im Klaren sein, dass sein Instrument nicht für die Ewigkeit gebaut wurde. Die unedlen Metalle (Zink, Nickel) und Halbedelmetalle (Kupfer) korrodieren nunmal, selbst trocken an der Luft (es sei denn, es wird irgendwo in der Wüste bei 0% Luftfeuchtigkeit oder noch besser im Vakuum gelagert). Aber Grund, deshalb in Panik auszubrechen, besteht auch keiner. Bei einem gepflegten, also stets von innen sauber gehaltenen Instrument reden wir hier von Jahrzehnten, bis es zum Instrumentenbauer muss und schlimm mitgenommene Bauteile getauscht werden müssen (zum Glück geht wenigstens das). Und auch ein ständig feucht gelagertes Instrument - entweder weil es viele Drehventile und damit viele Züge hat (Doppelhorn) oder weil es zu groß ist, um ständig auseinander gebaut zu werden (Tuba, Bassposaune - ich wüsste nicht, wo ich meine Posaune sicher auseinander gebaut lagern sollte - ich habe kleine Kinder...) - wird bei entsprechender Pflege schon eine lange Zeit halten.

Meine alte Bach 50 mit Gelbmessing Ventilteil (Goldmessing Schallstück) hat 20 Jahre mit mittelmäßiger Pflege hinter sich: alle 1-2 Monate mal gründlich von innen gereinigt, den Zug auch mal zwischendurch. Lochfraß hat diese Posaune noch lange nicht! Muss ich mir jetzt vorwerfen, etwas in der Pflege falsch gemacht zu haben? Meine neue Lätzsch werde ich trotzdem gewissenhafter pflegen, aber trocknen werden ich sie nicht (kleiner Tipp am Rande, keine Ahnung, ob das auf kleine Trompeten auch zutrifft: Nach dem Üben lasse ich das Instrument immer erst abkühlen und damit die im Instrument stehende, feuchte Atemluft kondensieren. Nach 10 Minuten hole ich so locker noch 5 mL an Kondenswasser aus der Posaune, nur über die Wasserklappe, trotz Ausblasens direkt nach dem Üben.

Möglicherweise wird da etwas mit Holzblasinstrumenten verwechselt, Trompeten werden jedenfalls nicht "ausgewischt".
Ein bissl mehr Ernsthaftigkeit bitte, ja? ;)
Bei Posaunen mit Ihren langen Zugrohren hat das Auswischen sicherlich längere Tradition - da kommt es ja besonders auf glatte Oberflächen auch der schwer zugänglichen Außenzüge an. Aber auch für Trompeten gibt es "Wischer", siehe z.B. hier: klick mich (Mundrohr, Perinetventilbuchsen). Alternativ kann man sich auch selbst etwas basteln, mit dem man ein Stück Tuch auch durch ein gebogenes Rohr ziehen kann. Bürsten sind Dir ja bekannt (siehe Anleitung), mit dem Wischer holt man noch den letzten Dreck raus und kann die Oberflächen mit Hilfe professioneller Zusätze auch regelrecht glatt polieren.

In diesem Sinne wünsche ich einen schönen Abend!

Viele Grüße
Marco
 
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