Die vorliegende Trompete ist in deutscher Bauart ausgeführt und ca. 80 Jahre alt. Handwerklich aufwendigere Arbeiten wie ziselierte Ventildeckel sind offenbar nicht vorhanden, ebenso fehlt eine (später übliche) Wasserklappe am Stimmzug.
Es handelt sich eher um ein schlichtes Gebrauchsinstrument, wie es Amateurmusiker der Musikrichtungen Haus- und Volksmusik oder Klassik früher benutzten.
Erfreulich scheint der sichtbare Zustand des Instruments, da auf den Fotos keine Korrossion erkennbar ist.
Falls Ventile oder Züge festsitzen, dürfen durch Hobbybastler auf keinen Fall Reparaturversuche mit Kraft, Öl oder gar einem Zerlegen des Ventils durchgeführt werden. Das verschlimmert regelmäßig den Zustand, oft genug bis zum Totalschaden.
Man kann in einer Werkstatt anfragen, dass sollte unter 50 EUR zu regeln sein. Bei dieser Gelegenheit werden die Ventile neu eingerichtet und die Anschläge erneuert.
Sehr allgemein formulierte Aufträge wie "reparieren", "instandsetzen" oder gar "Generalüberholung" können dagegen teurer werden, als es das Instrument wert ist.
Auch wenn das Instrument spielbar ist, würde bei vioworld oder ebay kein interessanter Kaufpreis zu erzielen sein, ich vermute als grobe Schätzung um die 100 EUR, bestenfalls 150 EUR. Allerdings beachte ich Auktionen für alte Trompeten nicht besonders.
Solche Instumente werden bei ebay immer wieder gehandelt. Aktuell z.B. ein irreparabel zerstörtes Glassl-Flügelhorn, das dort als Trompete bezeichnet wird. Daher kann man sich im Laufe von einigen Wochen sicher ein eigenes Bild machen.
Josef Glassl, Graslitz (Böhmen) war einer der vielen Instrumentenbauer, die es dort bis heute gibt.
Die große Konzentration des regionalen Handwerks erstreckt sich auch auf die deutsche Seite (Vogtland, Musikwinkel). Neben vielen Meisterwerkstätten ist z.B. B&S in Markneukirchen beheimatet, ein weltweit exportierendes Unternehmen.