Trommelflöte - Probleme beim Anblasen hoher Töne

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p.v.g.
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Hi,
vielleicht könnt ihr mir ja weiterhelfen...
Ich bin vor einigen Tagen in den hiesigen Spielmannszug eingetreten, um ein bisschen Verstärkung zu leisten. Da ich ja nicht total unmusikalisch bin, dachte ich mir: "Toll, eine Querflöte! Das kann ja gar nicht so schwer sein..." (Immerhin spiele ich ja Blockflöte, Tin & Low Whistle.)
Ihr ahnt bestimmt schon, wie frustriert ich nach den ersten paar Minuten mit dem Ding war ;D
Nach vorzüglicher Anleitung habe ich es aber immerhin geschafft, Töne herauszubringen. Als "Hausaufgabe" soll ich nun diese besagten Töne in eine schöner anzuhörende, höhere Tonart bringen. Problem dabei: Ich krieg es nicht hin :)
Egal was ich veranstalte, die Töne bleiben zu tief. Richtige Tonhöhen sind pure Zufallstreffer.
Die Theorie hinter der Tonerzeugung kenne ich, aber irgendwie klappt es nicht.
Habt ihr vielleicht noch praktische Tipps, wie ich an den richtigen Ton komme?
Dank schonmal.
 
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Ihr ahnt bestimmt schon, wie frustriert ich nach den ersten paar Minuten mit dem Ding war ;D

Doch ja, ich kann es mir vorstellen :)

Nach vorzüglicher Anleitung habe ich es aber immerhin geschafft, Töne herauszubringen. Als "Hausaufgabe" soll ich nun diese besagten Töne in eine schöner anzuhörende, höhere Tonart bringen.

Du meist, Du spielst zu tief?

Tja, so in einem Tag wird da wohl nicht gehen. Wenn Du Englisch kannst, google mal nach "embouchure" und "flute". Ist zwar für die "richtige" Querflöte, aber die Prinzipien sollten sich übertragen lassen. Jennifer Cluff, Nina Perlove und Sir James Galway haben zum Thema Ansatz hilfreiche Videos auf youtube.

Und dann - üben. Am besten erstmal "longtones". Angefangen beim h (<- Querflöte. In Deinem Fall, was sich bei diesen kleinen Biestern gut greifen und spielen lässt) den schönsten Ton suchen, mit Veränderungen der Lippen und der Stellung der Flöte. Wenn Du den hast, den nächsttieferen Ton greifen, die Lippen gleich halten. Diesen Ton wieder neu ansetzen, ggf korrigieren, den nächsten Ton greifen. Etc. Und ggf aufnehmen. Ich hab mich am Anfang auf so vieles konzentrieren müsse, dass ich den Ton kaum mehr richtig gehört habe.
 
Also, ich habe so ein Ding bisher nur ein oder zweimal in der Hand gehabt, denke aber dass die Gemeinsamkeiten zur Querflöte groß genug sind, um dir einige allgemeine Tipps zu geben.

Als erstes einmal solltest du es langsam angehen. Ein guter Flötenansatz braucht Zeit, um sich zu entwickeln, das geht nicht innerhalb weniger Tage. Üb das Anblasen der Flöte in der tieferen Lage, bis es wirklich bei jedem Versuch leicht und sicher funktioniert. Setz das Instrument immer wieder neu an und experimentier mit der Stellung der Flöte (etwas nach innen oder außen drehen, minimal höher oder tiefer ansetzen), der Lippen (Unterlippe und -kiefer etwas weiter vor oder zurück nehmen, mehr oder weniger Spannung der Lippen) und des Kopfes (Blickrichtung höher oder tiefer) bis du mit dem Klang der Töne zufrieden bist. Im Normalfall beschäftigt das einen Anfänger für mindestens ein bis zwei Wochen. Am besten übst du vor dem Spiegel, so kannst du dich selber beobachten und erkennen, welche Auswirkungen deine Experimente haben.

Mit der höheren Tonart meinst du vermutlich das sogenannte "Überblasen". Das bedeutet, dass du bei gleichem Griff durch veränderten Ansatz einen höheren Ton erzeugen kannst. Wesentlicher Faktor dabei ist, dass du für den hohen Ton eine größere Luftgeschwindigkeit brauchst. Diese erreicht man gewöhnlich durch minimales Vorschieben der Lippen und gleichzeitig etwas mehr Druck vom Bauch aus. Bitte nicht einfach fester blasen. Das funktioniert zwar, der obere Ton wird aber viel zu hoch und lässt sich nur laut spielen. Meine Anfänger lasse ich zur Vorbereitung Seifenblasen pusten. Immer abwechselnd eine große Blase (geringe Luftgeschwindigkeit, ähnliches Blasgefühl wie beim tiefen Ton) und viele kleine Blasen (höhere Luftgeschwindigkeit, ähnliches Blasgefühl wie beim hohen Ton). Außerdem hilft es, wenn du versuchst, die Tonhöhe mit dem Blick zu steuern. Such dir einen Punkt an der Wand, etwa auf Augenhöhe, den du beim Spielen des unteren Tones anschaust. In dem Moment, wo du überblasen willst, richtest du den Blick auf einen höheren Punkt, kurz unter der Zimmerdecke. Das führt zu einer unbewußten Aufrichtung des Körpers und erleichtert das Überblasen.

Viel Erfolg!
 
bis du mit dem Klang der Töne zufrieden bist. Im Normalfall beschäftigt das einen Anfänger für mindestens ein bis zwei Wochen.

Echt, nur? Bin ich schon wieder so langsam? :eek: Oder bin ich nur einfach zu pingelig mit mir? Ich spiele nun schon seit 4 Jahren (davon 1 Jahr mit Unterricht und ca 1 Jahr mehr oder weniger Zwangspause) :redface: Himmel, die Zeit vergeht... Zufrieden bin ich immer noch nicht mit allen Tönen.

Die Seifenblasen gefallen mir :)
 
Nee, keine Panik, du liegst da voll im Rahmen. Nach ein bis zwei Wochen ist ein Durchschnittsschüler an dem Punkt, dass er die Flöte so sicher anblasen kann, dass bei jedem Versuch auch tatsächlich ein erkennbarer Ton kommt und nicht nur heiße Luft. Das heißt selbstverständlich noch lange nicht, dass dann wirklich alle Töne auch perfekt sind. Das ist nach meiner Erfahrung eine Lebensaufgabe - auch nach über 20 Jahren bin ich noch auf der Suche nach dem perfekten Flötenton. :D
 
Achso. Das beruhigt mich einesteils, dass Du die perfekten Töne auch noch nicht gefunden hast. Andererseits... :)

So gesehen war ich ja nachgerade schnell. Als Töne erkenntliche Geräusche hab ich von Anfang an produziert :D
 
Okay, dann mache ich mir auch mal keinen Stress xD
Üben, üben, üben. Got it.

Teilweise klappt es jetzt auch schon etwas besser. Ich gehe die Tipps, die ihr mir hier geschrieben habt, systematisch durch und hoffe einfach, das am Ende was dabei rauskommt, was nicht allzu schrecklich klingt.

Danke für's Mutmachen!
 
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