Trommel-AG in einer Grundschule leiten!

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Guten Morgen liebste Mitmusiker/innen,

seit neustem wird mir die Ehre zuteil in einer lokalen Grundschule einmal die Woche eine Trommel-AG anbieten zu dürfen. So weit, so gut. Auch, wenn ich ein Lehramtsanwärter bin (zwar für Gym - aber jetzt nicht so wichtig), fehlt mir momentan noch der rechte Draht zu den Kindern. Ich schaffe es nicht die Jungs und Mädels komplett beim Ball zu halten. Die einzelnen Trommelspiele kommen zwar gut an, aber dazwischen gibt es regelrechte Durststrecken.

Meine Frage an die Erfahrenen: Auf welche Dinge sollte ich unbedingt achten? Viele Pädagogen scheinen zB. wöchentlich den selben Einstieg zu nutzen, um die Kinder zu motivieren?! Wie gehe ich mit jenen um, die mal wieder keine Lust haben?! Vllt. habt ihr noch zusätzliche Spielideen (ich nutze momentan sehr viel das Buch "Jambo Afrika")?

Und natürlich halte ich regelmäßige Rücksprache mit den Pädagogen vorort.

Ps.: Im übrigen bin ich mir nicht ganz sicher, wo dieser Thread hingehört :)

Grüße und Danke
 
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Ps.: Im übrigen bin ich mir nicht ganz sicher, wo dieser Thread hingehört :)

Ins Musikpädagogik-Unterforum, das es bisher leider noch nicht gibt :D, das aber schon mal angedacht war.

Ich schaffe es nicht die Jungs und Mädels komplett beim Ball zu halten. Die einzelnen Trommelspiele kommen zwar gut an, aber dazwischen gibt es regelrechte Durststrecken.

Naja, es ist ja eine AG, wie du schreibst. Also kommen die Schüler freiwillig (zwischen freiwilligen Unterrichtsangeboten und schulischem Unterricht liegen Motivationswelten, das habe ich als JeKi-Lehrkraft erfahren). Also kannst du davon ausgehen, dass die Schüler in irgendeiner Weise positiv auf Trommeln reagieren bzw. aus bestimmten Gründen und mit bestimmten Erwartungen zu deiner AG kommen. Diese Motivationen solltest du kennen, aufnehmen, und auf der Basis deiner eigenen umfangreichen Trommelerfahrung einen Plan entwickeln, was die Schüler sinnvollerweise lernen können.

Da spielt natürlich die schulische Realität ganz stark mit hinein: ein Auftritt sollte unbedingt in Sichtweite sein. Das erzeugt positiven Stress, ein ganz wichtiger Faktor. Solange du erreichbare Ziele definierst (also nicht zu schwere Stücke), sollte die entstehende Herausforderung motivierend wirken und nicht in negativen Stress ausarten.

Meine Frage an die Erfahrenen: Auf welche Dinge sollte ich unbedingt achten? Viele Pädagogen scheinen zB. wöchentlich den selben Einstieg zu nutzen, um die Kinder zu motivieren?! Wie gehe ich mit jenen um, die mal wieder keine Lust haben?!

Es gelten die gleichen Regeln wie für guten schulischen Musikunterricht, von daher solltest du die pädagogischen Grundlagen aus deinem Studium übertragen können. Den selben Einstieg zu verwenden, kann ein paar mal sein, sollte aber immer inhaltlich begründet sein und nicht um des Rituals willen passieren.

Ich würde das Holen und Aufstellen der Trommeln sowie das Wegbringen/Einpacken am Schluss als festen Bestandteil mit gleichartigem Ablauf festlegen: die Schüler sollen da schon eine gewisse Disziplin in der Gestaltung der kommenden Spielsituation im Raum aufbringen. Also mit den Instrumenten angemessen vorsichtig umgehen und sich sozial kooperativ in einen Kreis setzen, der Kommunikation erlaubt.

Dann würde ich für unterschiedliche Stücke unterschiedliche Aufstellungen wählen. Immerhin gibt's ja nicht so viele unterschiedliche Sounds, also musst du die Stücke voneinander abgrenzen und irgendwie unterschiedlich und interessant machen.

Wenn du Schüler hast, die keine Lust haben, versuche das Interesse zu wecken. Mit welchen Methoden du das machst, ist vom Schüler, der Situation, deiner Persönlichkeit etc. abhängig, sodass man da von außen kaum Ratschläge geben kann. Wenn ein Schüler wiederholt keine Lust hat oder sogar stört, schick ihn raus: immerhin ist es eine AG, bei der die anderen freiwillig und in der Freizeit mitmachen. Teile den Eltern im Wiederholungsfall möglichst bald mit, dass das Kind offensichtlich kein Interesse an der AG hat: Eltern bekommen sowas nicht immer mit, und Schüler erzählen zu Hause oft nix.

Vllt. habt ihr noch zusätzliche Spielideen (ich nutze momentan sehr viel das Buch "Jambo Afrika")?

Sprache, Gesang und andere Perkussionsinstrumente eröffnen natürlich noch viel mehr Möglichkeiten. Ich fände eine Trommelgruppe mit nur gleichartigen Trommeln bald unattraktiv. Aber je nach Schülern, Schule und den Umständen am Ort kann das durchaus das richtige Ensemble sein.

Harald
 

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