Trim (John Scofield) Improvisation

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Hallo,
hat jemand hier mal "Trim" von John Scofield (vom Blue Matter-Album) gespielt? Hat jemand ein Improvisationskonzept dazu parat? Tatsächlich auf jeden Akkord eingehen kann beim Improvisieren meines Erachens nicht, dazu ist das Stück einfach zu schnell. Scofield selbst scheint aber auch nur ein paar verschiedene Tonleitern über die ganze Akkordfolge zu spielen...
 
Eigenschaft
 
Ich kann zu dem Song speziell leider nix sagen. Aber vielleicht was Allgemeines: SCO spielt generell sparsam und benutzt dabei häufig modale Pentatoniken (hier und dort mit eingestreuten Chromatiken erweitert), was schwer zum Klingen zu bringen ist, aber Grundlage für seine etwas "sperrig" klingenden Themem und Impros ist.

Beispiel: Improvisiere mal zu g-moll mit der (optisch vorgestellten) a-moll Pentatonik. Die wiederum enthält die Töne eines abgepeckten F-Dur, womit eine etwas ungewohnte Tonauswahl aus g-moll dorisch erscheint:

g a c e d

g - grundton
a - none
c - Quarte
e - gr. dorische Sexte
d - Quinte


Was fehlt hier trotz des sehr einfachten Fingersatzes (optisch auf der Gitarre als a-moll Penta erscheindend)? Ausgerechnet die gehörüblichen und beliebten Terzen und Septimen: Schock. SCOs Kunst ist es, diese Tonauswahl gegen die gängigen, eingefleischten Hörerwartungen zu stellen und zum klingen(!) zu bringen. Da tauchen dann die bequemen Terzen oder Septimen plötzlich nur noch als Durgangstöne auf, die bei anderen Gitarristen feste Schwerpunkte bilden.
 
Interessanter Tipp, danke :)

Trotzdem würde ich mich freuen, wenn noch jemand etwas konkretere Ratschläge hätte ;)

Hier gibts das Stück übrigens zum Anhören:
http://youtube.com/watch?v=S_Pnq1P9Dec
 
Endlich mal noch jemand außer mir, der das Stück einfach GEIL findet :D

Ich hab jetzt dummerweise die Noten nicht vor mir (müßte die erst rauswühlen) - aber WENN ich das Stück mal zusammen mit anderen Leuten spielen würde, würde ich wahrscheinlich in dem Solo-Teil, wo es mehr oder weniger über die Form geht (das meinst Du ja wahrscheinlich), faulerweise & heimlich die Kadenzen etwas ausdünnen. Bis nur noch die beiden V-I übrigbleiben, da hat man immer noch genug zu tun. Das liefe also (wenn ich die Akkorde richtig im Kopf hab) ungefähr darauf hinaus:

Abj7/Bb
B/Db | Gbj7
D/E | Aj7
(ich bin jetzt zu faul, die Takte abzuzählen, deshalb diese komische Notation - Du wirst schon durchsteigen - das hier "|" sollen Taktstriche sein).

Dann kommt die Folge, die mit (glaube ich) Eb-7b5 oder so was beginnt und irgendwann mit C/D aufhört - ehrlich gesagt fällt mir da auch keine Alternative ein, aber da es bei den Akkorden nicht so furchtbar schnell gehen muß, finde ich das noch machbar. (Dito für den Vamp später, über den Scofield bei der Live-Fassung auf "Pick Hits" endlos lang abfährt :great:.) Einigermaßen fingerhaklig auf der Klaviatur finde ich dabei eigentlich nur, was über den Bb-7b5 in dieser Funktion zu spielen. :gruebel:
Der (mit dem Themenmotiv garnierte) Turnaround ist natürlich was für die richtig Harten. Wenn Du das live irgendwo spielst, laß doch einfach irgendwas plausibel Klingendes darüber ab - wenn da tatsächlich ein "falscher Ton" :rolleyes: drunter sein sollte, dann merkt das bei dem Tempo :rock: ohnehin nur die :rulez: Jazzpolizei :D.

Michael
 
Super, danke für die Tipps! Werds gleich mal ausprobieren!
 

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