Treble-Booster-Pedal-Erfahrungen?

HD600
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Hallo Pedalwahnsinnige, :D

ich interessiere mich gerade für das Thema Treble-Booster-Pedale. Irgendwie habe ich den Eindruck, dass hier in Deutschland das Thema nicht so ganz aktuell ist...
Bei Thomann muss man lange suchen bis man eine Auflistung von Treble-Boostern (TB) irgendwie erhält. Auch im Effektboard-Thread hatte ich nicht den Eindruck, dass TB weit verbreitet sind.

Leider durfte ich noch keinen TB an meinem Amp testen, dennoch habe ich über YT-Videos (Pedal Show usw..) den Eindruck gewonnen, dass TB einen Amp schön und ohne groß färben ordentlich kicken können. Bei entsprechenden Amp (Vox AC...) vielleicht sogar "schöner" als ein Overdrive-Pedal (es geht mir hier nicht um den High Gain Bereich). Aber selbst bei YT sind es oft TB-Pedale die nicht mehr angeboten werden oder in Deutschland kaum erhältlich sind.

Die einzige Erfahrung die ich zu dem Thema habe stammt aus dem Vox Stomplab IIg. Dort habe ich mir den EQ als Effekt ausgewählt (oder Amp-Modulation, weiß nicht mehr...) und den Tone-Regler aufs Pedal gelegt. Machte riesig Spass und war nicht so speziell wie z.B. ein Wah Wah.

Wer hat Erfahrung zu dem Thema gesammelt und ist so nett es hier zu teilen?
Gerne mit konkreten TB-Modellen.
Gibt es überhaupt ein Tone-Pedal (also wie Volume-Pedal aber nur für Tone)?

Bin gespannt auf Eure Beiträge... :)
 
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Wer hat Erfahrung zu dem Thema gesammelt und ist so nett es hier zu teilen?
Gerne mit konkreten TB-Modellen.
Gibt es überhaupt ein Tone-Pedal (also wie Volume-Pedal aber nur für Tone)?

Es wäre hilfreich wenn du ein paar Stichpunkte hast die dir wichtig sind beim Teilen der Erfahrung. Also worauf soll eingegangen werden? Die meisten Treble Booster sind nichts anderes als ein Hochpassfilter mit nachgeschalteter Emitterschaltung (+ Stromgegenkopplung). Also rein von der Schaltung her sehr simpel. Ich hatte mal zwei Rangemaster Varianten gebaut, ebenfalls mit den passenden Transistor(en). Das Nebengeräusch-Verhalten war allerdings suboptimal; für "früher" sicherlich hinnehmbar für heutige Standards allerdings doch zu viel des Guten.

Tone-Pedale gibt es, die nennen sich allgemein Equalizer ;). In Pedalform sind sie auch erhätlich bei den üblichen Verdächtigen :).
 
Es wäre hilfreich wenn du ein paar Stichpunkte hast die dir wichtig sind beim Teilen der Erfahrung.
Es geht mir um persönliche Erfahrungen mit Treble Booster Pedalen in Verbindung mit Verstärker XY. Im Prinzip interessiert mich alles zum Thema und das spezielle Wissen um das Thema auf elektronischer Ebene einzugrenzen habe ich leider nicht (lerne aber gerne dazu..).

Das Nebengeräusch-Verhalten war allerdings suboptimal; für "früher" sicherlich hinnehmbar für heutige Standards allerdings doch zu viel des Guten.
Kann man diese Aussage verallgemeinern für alle TB? Wenn ja wäre es ja eine Erklärung warum TB nicht so oft angeboten werden. Früher zu Zeiten der Endstufenzerre gehörten ja die Nebengeräusche vielleicht dazu.. :D

Tone-Pedale gibt es, die nennen sich allgemein Equalizer ;).
Du sagst also, ein Treble Booster ist nichts anderes als ein Equalizer (mit hochgedrehten Höhen)?

In Pedalform sind sie auch erhätlich bei den üblichen Verdächtigen :).
Irgendwie bin ich zu blöd um es zu finden (beim T z.b.). Wonach soll ich bitte suchen? Nach Equalizer-Pedal? Nach Treble-Booster Pedal? Oder meinst du die Kombination eines Equalizer mit extra Expression Pedal?

Danke für deine Infos! :)
 
ohne groß färben ordentlich kicken können
Doch doch...die Färben ohne Ende.

- Der Bass wird beschnitten, was gewollt ist, da bei hart angefahrenen Amps mit klassischen Schaltungen (ohne Master-Volumen) es eh schon mulmt und schwammig wird, wenn alles auf "11" steht. Das hilft dann ungemein, den Amp wieder tighter zu bekommen.
- Diese Pedale bzw. Schaltungen heißen nicht ohne Grund Treble-Booster. Obere Mitten und hohe Frequenzen werden stärker betont, um eben einen Verstärker klassischer Schaltung mehr Drive/Gain zu geben.

Meine Erfahrungen habe ich mit dem "Beano-Boost" von Analogman gemacht in Verbindung mit einem JTM45. Tolles Pedal was ich nicht mehr missen möchte.
Angeblich dem Dallas Rangemaster Effekt aus den 60s, welches Eric Clapton bei den Aufnahmen bei den Bluesbrakers verwendet haben soll, nachempfunden (nur in Pedalform).
Das erste Album auf dem ein verzerrter Marshall-Verstärker zu hören ist, und damit als der Wegbereiter des Rocksounds verzerrter Gitarren gilt.
Ich schreibe bewusst "angeblich" weil nicht 100% überliefert ist, ob dieser Effekt wirklich bei den Aufnahmen zu Einsatz kam. Eric himself kann sich nämlich heute nicht mehr erinnern.
 
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Kann man diese Aussage verallgemeinern für alle TB? Wenn ja wäre es ja eine Erklärung warum TB nicht so oft angeboten werden. Früher zu Zeiten der Endstufenzerre gehörten ja die Nebengeräusche vielleicht dazu.. :D

Du kannst Sie verallgemeinern wenn: Es sich um eine 1-Transistor Schaltung handelt und das Signal am Emitterfolger hoch verstärkt wird.

Du sagst also, ein Treble Booster ist nichts anderes als ein Equalizer (mit hochgedrehten Höhen)?

Du hast nach Tone-Pedalen gefragt nicht nach Pedalen die Treble boosten. Der (aktive) Equalizer hat mehrere Filterbänke der Verstärkung oder Dämpfung einer bestimmten Frequenz (+- Bandbreite des verwendeten Filters) ermöglicht. Der Treble-Bosster beschneidet den Bass-Bereich und lässt Höhen durch (vgl. Hochpass-Filter, z.B. Wiki).

Irgendwie bin ich zu blöd um es zu finden (beim T z.b.). Wonach soll ich bitte suchen?

Zum Beispiel Treble Booster oder einfach Google bemühen, deren Shopping Such-Algorithmus ist erheblich breiter als der von Thomann ;). Beispiel für Treble-Booster:
Weitere findest du in kleineren Shops wie z.B. Effekt-Boutique.de ...
 
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Ich hatte den EHX Soulfood als Treble Booster
Den hatte ich bei mir als Overdrive abgespeichert.... (YT sehe ich jetzt nicht, heute Abend erst..)

deren Shopping Such-Algorithmus ist erheblich breiter
Hätte ich auch selber drauf kommen können, danke!

Beispiel für Treble-Booster:
Ist mir jetzt schon ein paar mal so gegangen bei Thomann. Wenn ich beim T Treble Booster eingebe kommen 2251 Suchergebnisse..

Ich habe womöglich in meinem Kopf eine klare Trennlinie zwischen TB und Overdrive gehabt. Inzwischen habe ich den Eindruck, dass viele Overdrives auch Treble boosten können und die Differenzierung eher fließend ist...
 
@HD600 Ist er auch, aber Du kannst Drive komplett rausdrehen und Treble je nach Bedarf rein, dann nutzt Du ihn als Treble booster ohne zusäzliche Verzerrung. Zumindest hab ich das so gemacht:)
 
Inzwischen habe ich den Eindruck, dass viele Overdrives auch Treble boosten können und die Differenzierung eher fließend ist...
sind aber deshalb keine Treble Booster und auch der hier genannte Soulfood hat nichts mit einem Treble Booster zu tun, so musste ich mich auch schon mal belehren lassen, mit Recht. Hier ein kurzer Beitrag aus G&B, https://www.gitarrebass.de/equipment/treble-booster-im-test/.
Beispielsounds sind z.B. Ritchie Blackmore bei den Alben " Machine Head, In Rock, Live in Japan ".
Ein Treble Booster eignet sich auch eher für verzerrte Sachen, der kitzelt nochmal anständig was aus den Röhren raus , auch ganz gut vor einem Zerrpedal. Für clean nicht so dolle.
Guter und günstiger TB ist der Range von Musikding.
Auch noch ein guter Beitrag hierzu, https://www.gitarrebass.de/equipment/treble-booster-die-sound-zauberer/
Auch die Position des TB ist wichtig, kommt am besten gleich als erstes in der Effektkette.
 
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Die klassischen TBs haben schon bestimmte Eigenschaften, die sie von Equalizern und anderen Boostern unterscheiden. Sie sind nicht mit Overdrives zu verwechseln und erzeugen eigentlich keine eigene Verzerrung. Aber sie beeinflussen dass Zerrverhalten der folgenden Amps oder Pedale und sorgen durch den Boost für mehr Gain. Daher funktionieren sie eigentlich am besten mit anzerrenden Amps, die ordentlich aufgerissen sind. Mich persönlich würde interessieren, ob das auch für Zerrpedale gilt, die aufgerissenen Amps nacheifern. Hat damit jemand Erfahrungen gemacht? Wäre ja eigentlich logisch. Jedenfalls klingen Amps, die am Limit im Bassbereich zu matschen beginnen, durch TBs wieder knackiger und klarer.
TBs haben gewisse Gemeinsamkeiten mit Fuzzpedalen vom Verhalten und von den Bauteilen her. Sie sind oft gerne ganz am Anfang der Kette und reagieren empfindlich auf das Eingangssignal, vertragen oft keine Buffer vor sich, die nachfolgenden Geräte müssen auch passen. Und sie unterstützen das Cleanup durch den Volumeregler der Gitarre.

Viele Treblebooster haben einen ganz bestimmten Sound, als vielseitiger und guter mit eigenem Gain (kein reiner TB) wird häufiger das Catalinbread Naga Viper empfohlen.
 
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als vielseitiger und guter mit eigenem Gain (kein reiner TB) wird häufiger das Catalinbread Naga Viper empfohlen.
genau den habe ich auf meinem Board, allerdings einen Nachbau, weil orig. mir zu teuer. Die Viper lässt sich, im Gegensatz zum Range, auch noch als Clean oder Fullrange Booster einstellen und eben auch dazwischen. Aber wie gesagt, der Range passt auch super.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Mich persönlich würde interessieren, ob das auch für Zerrpedale gilt, die aufgerissenen Amps nacheifern. Hat damit jemand Erfahrungen gemacht?
klar gilt da auch. Ein TB verpasst einem Zerrpedal nochmal den richtigen " Schmatz " dazu.
 
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Ich habe den BSM RM Treble Booster und benutze ihn mit zwei Amps: einem Marshall 2204 (JCM 800) und einem Vox AC30c2. An beiden Amps funktioniert der Treble Booster sehr gut und macht etwas ganz anderes als meine anderen Boost- und Overdrivepedale (Lehle Sunday Driver, Maxon OD808, Fulltone OCD...).

Marshall: das Pedal kickt den Marshall schön in eine sehr tighte und aggressive Verzerrung. Der Lehle klingt, da er linear arbeitet, etwas harmonischer und suppiger. Man ist mit dem Treblebooster nicht mehr im Blues, sondern eher im Hard Rock-Bereich unterwegs. Dabei ist eher sauberer und auch dynamischer als alle meine Overdrivepedale. Man merkt, dass er keinen "Rotz" hinzufügt, sondern nur die Verzerrung erhöht und die Frequenzstruktur beeinflusst. Hat man insgesamt ein sehr hell klingendes Setup (Strat + Box mit V30-Speakern) kann es allerdings auch schnell mal zu viel des Guten werden. Am Ende fühle ich mich aber mit einem etwas mehr kompimierenden und weniger hellen Overdrive am Marshall wohler.

Vox: Für einen solchen Amp ist das Pedal wohl gemacht. Ich bin bei der Vox-Verzerrung aber auch sehr kritisch. Ich mag den Normal Kanal auf ca. 10-11 Uhr, da ist der Vox schön fett clean. Sobald der Vox verzerrt, hört sich der Sound immer etwas "topfig" an - besonders mit Humbuckern. Da sind irgendwie immer die falschen Mitten da. Ich habe schon einige Verzerrer und Overdrives durch und der Treblebooster ist für mich der einzige Weg, aus einem AC30 einen ansprechenden Zerrsound zu bekommen. Den Normal-Kanal voll aufdrehen und den Treblebooster an - und schon stimmt die Sache. Wenn ich dann nicht zu viel Gain am Treblebooster gebe, kann ich auch noch mit dem Volumepoti zurückregeln. Das ist schon fett und wirkt für mich wie die Bestimmung des AC30.

Ergebnis: Besonders denjenigen, die durch EQs, Overdrives etc. noch nicht auf das gestoßen sind, was sie suchen, empfehle ich durchaus, mal einen Treblebooster auszuprobieren. Es klingt einfach schon anders und im Zusammenhang mit manchen Amps ist es schon so eine Art Offenbarung. Welche Unterschiede es bei verschiedenen Modellen gibt, kann ich schlecht beurteilen. Der TAD Range King hat mir nicht so gut gefallen, der BSM auf Anhieb. Das ist schon doof, denn er ist eine ganz schöne Zicke: keine LED, kein Netzanschluss, will immer der erste in der Signalkette sein... aber der Sound ist leider geil.

Ich kann bei Interesse gern mal Aufnahmen machen - nur heute Abend wird's nix mehr.

LG
Lars
 
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Wenn ich dann nicht zu viel Gain am Treblebooster gebe, kann ich auch noch mit dem Volumepoti zurückregeln. Das ist schon fett und wirkt für mich wie die Bestimmung des AC30.
Yeah... so habe ich mir das vorgestellt... :great:
 
Ich hab einen Catalinbread Naga Viper und spiele diesen über einen Vox AC30, einen Hiwatt Custom 100 sowie einen Marshall 2204 JCM 800.

Am JCM800 ist er mir mit einer SG etwas zu harsch, mit einer Les Paul wiederum sehr fett ohne das es matscht.
Am AC30 räumt er den Bassbereich richtig schön auf und es klingt "stramm" - ohne den Naga Viper klingt mir der Vox etwas zu schwammig in den Bässen (spiel aber auch auf C#)
Am Hiwatt räumt er das Signal gerade so auf, dass ich beim C# Tuning nicht zu sehr mit dem Bass kollidiere und es trotzdem noch ordentlich schiebt.

Ich hatte einige Booster, Overdrive- und Fuzzpedale, aber der Naga Viper war echt eine Offenbarung was man alles aus den Amps holen kann, ohne dass man den Charakter oder Grundsound zu sehr verbiegt.

Zudem lässt sich der Treble Boost beim Naga Viper über den Range Regler sehr fein dosieren. Falls man doch etwas mehr Reserven in den tiefen Registern braucht kann man die dann auch ohne Probleme noch dazu schubsen.
 
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