Traversensystem überdachen

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Hallo

Ich bin dabei mir ein Traversensystem mir anzuschaffen. ich möchte mir ein 4-punkt system von global truss kaufen.

jetzt wollte ich noch wissen wie man so ein system überdachen kann. es gibt ja planen wie auf kleinen bühnen, aber das system wird ja nicht immer gleich aufgestellt, heißt das ich muss mir für jede variation eine plane kaufen?
außerdem hängt ja so eine plane mittig durch? legt man dafür einfach traversen in der mitte auf?

Also im ganzen würde mich so ein aufbau einer kleinen bühne interessieren. ich hoffe ihr wisst was ich meine.

Danke
lg. Manuel
 
Eigenschaft
 
Hallo Manuel,

von welchem System reden wir? Stellst du selbst zusammen?

Mit einer Plane alleine kommst du nicht weit. Du benötigst Abspannmaterial und Balastierung (z.B.: Wassertanks). Draußen triffst du auf Windlasten. Diese können sehr kritisch werden.
 
was meinst du mit stellst du selbst zusammen? ich will ein f34 system von global tuss mit ca. 6x6x5m kaufen. genaue masse muss ich mir noch anschauen.

aber wie kann ich das richtig abdecken?

befestige ich mit den wassertanks die abdeckung oder das traversensystem?
 
Er meinte ob das schon so ein Komplettset ist.
Also einfach ein system das aus so und so vielen F34chs besteht.
 
nein, i kaufe nur die traversen in einzelteilen. mehr habe ich daweil noch nicht geplant.

was mich noch interessiert: ich sehe ab und zu so folien zwischen traversen, die sehen aus wie gummi. mich würde interessieren was das ist und was sowas kosten, sieht nähmlich sehr gut aus.
 
befestige ich mit den wassertanks die abdeckung oder das traversensystem?

Das Traversensystem. Sobald du eine Windun/schwerduchlässige Fläche generierst (z.B.: durch Gaze an Rück- und Seitenwände oder einer Dachplane) ist dein System gefährdet. Der Wind der gegen die Fläche prallt entwickelt z.T. recht große Druckkräfte. Du musst sicherstellen, dass dein System nicht einfach zusammenklappt oder umfliegt. Dies lässt sich durch Ballastierung (Wassertanks) und Abspannung erreichen. Es gibt die Möglichkeit das über das Eigengewicht der Bühne zu erreichen. Aber das ist eine teure Geschichte und lässt sich im Aufbau nicht variieren: Beispiel

Bühnendächer sind eine komplexe Angelegenheit. Du musst dein System einmalig vom Ingenieur durchrechnen lassen (->Standsicherheitsnachweis). Es gibt von Herstellern vorgerechnete Standardsysteme. Die kann man komplett mit allen Formularen einkaufen.

was mich noch interessiert: ich sehe ab und zu so folien zwischen traversen, die sehen aus wie gummi. mich würde interessieren was das ist und was sowas kosten, sieht nähmlich sehr gut aus.

Das ist Stretch. Gibt es beim Stoffhändler. (B3 Zertifizierung/Behandlung anfragen!)
 
wassertanks sind kein problem, habe ich 2 oder sogar 4 zuhause.
wassertank..JPG
und wie realisiere ich nun so ein dach?

sind das auf dem verlinkten fotos f44 traversen?

mit was hat dieser den boden der bühne gemacht? sind das einfach traversen und darauf platten?
 
Ich habe das hier gefunden. In der Landesbauordnung meines Bundeslandes (Baden-Württemberg) finde ich diesen Teil aber nicht. Du musst also schauen wie es bei dir in deinem Bundesland aussieht:

2 Ausführungsgenehmigung, Prüfbuch
2.1 Fliegende Bauten bedürfen, bevor sie aufgestellt und
in Gebrauch genommen werden, nach § 79 Abs. 2
Bau0 NRW einer Ausführungsgenehmigung. Dies gilt
nicht für Anlagen bis 5 m Höhe, die nicht dazu
bestimmt sind, von Besuchern betreten zu werden, und nicht für Fahrgeschäfte bis 5 m Höhe, die mit
einer Geschwindigkeit von höchstens 1 m/s betrieben
werden, und Bühnen einschließlich Überdachungen
und sonstigen Aufbauten bis 5 m Höhe mit einer
Grundfläche bis 100 m2 und einer Fußbodenhöhe bis
1,5 m. Dies gilt ebenso nicht für Zelte bis zu einer
Grundfläche von 75 m, soweit sie eingeschossig sind.
Die Zuständigkeit der Bauaufsichtsbehörde richtet
sich nach § 79 Abs. 3 und 4 Bau0 NRW i.V.m. § 30
BauPrüfVO.

Du benötigst also nur einen einmaligen Standsicherheitsnachweis. Das macht das Ingenieurbüro. Bevor du zu diesem Büro gehst musst du dir ein System überlegen, welches funktioniert. Also wie machst du die Plane an das Dach, wie verhinderst du Wassersäcke, wie das die Plane abgerissen wird, wie das dein System nicht um/wegfliegt, einknickt etc.
Die Plane kann man z.B.: mittels Ösen und Spannfixen anbringen. Wassersäcke werden durch Anschrägung des Dachs, sowie Ausfüllung der Fläche mit Querstreben verhindert. Das System, wenn es sich nicht durch Eigengewicht selbst hält, abspannen und an Wassertanks anschlagen. Dazu musst du wissen wie schwer deine Tanks mit welchem Befüllungsstand sind und wie groß die Zugkräfte in den Spannseilen maximal (z.B.: bei größtanzunehmender Windlast) werden können.
Genau berechnen tut das dann das Statikbüro und gibt dir dafür einen Standsicherheitsnachweis. Solange du dich an genau diesen Aufbau hältst, passt das dann so. Allerdings musst du bei Unwetter reagieren können und dein System abbauen, falls die angenommenen Werte überschritten werden. Hier sind wir in einem etwas schwammigen Bereich. Denn ab wann ist der Wind stark genug und wie schnell kann ein System abgebaut werden?

Die Bühne auf dem Bild oben hält sich durch Eigengewicht. Hierzu wurden:
- ein Traversenviereck (F34) auf Layerfüße gestellt.
- dieses ausgerichtet
- ein weiteres Viereck aufgesetzt
- dieses in der Mitte mit 4-Pkt. Traverse "geteilt"
- mit Dreiecken (Sonderbauten) eine nach rechts und links abfallende Schräge errichtet
- mittels Towern und Kettenzügen ein verfahrfähiges Hubdachsystem realisiert.

Ich sage es dir gleich: Ist eine super Lösung die das Arbeiten erleichtert, ist aber nicht gerade der günstigste Weg.

Im großen und ganzen hast du dir da sehr viel vorgenommen :redface:
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo zusammen!

Ich will hier ja jetzt nicht den Spielverderber spielen oder mit nacktem Finger auf angezogene Leute zeigen, aber wie mir scheint hat der Threadsteller wenig bis keine Ahnung vom Rigging in der VT, geschweige denn hat entsprechende Ausbildung (egal ob Rigging-Seminar, zur Fachkraft oder gar Meister) erfahren.

Ein Bühnenaufbau ist eine komplexe Angelegenheit die viel Erfahrung und einiges an Wissen aus Physik usw. bedarf.

Und da ich nicht annehme, dass du vorhast die Bühne ab und zu mal in deinem Garten aufzubauen, hängen im Falle des Falles immer Menschenleben da mit dran.

Es ist nicht mehr lustig, wenn ein komplettes Bühnendach umstürzt, weil irgendwo ein Wassertank falsch positioniert ist oder sonstwas. Vorallem nicht dann, wenn noch 300 Kilo an Ton und nochmal 150 an Licht mit drinhängen.

Lange Rede kurzer Sinn: Wenn etwas passiert und jmd fragt, wer das ganze Aufgebaut hat stehst du mit einem Bein im Knast und mit dem anderen im Grab.

Weil sei mal ehrlich - du kannst doch nichtmal was mit den begriffen Groundsupport oder Bracing anfangen, oder?

So far
 
ich will ja auch mal klein anfangen und einmal ein dach über ein traversensystem bauen.

der rest hat ich nur mal so interessiert, kann ich mir momentan sowieso nicht leisten.

also zurück zur frage, wie kann ich nun am besten das traversensystem überdachen? das system kann ich auch mit wassertanks sichern.
 
Ich kann dir nur ganz dringend davon abraten ohne fachwissen so etwas zu bauen...

Es reicht ein Fehler in der Konstruktion und das ding stürzt ein und tötet leute... werdet euch mal darüber bewusst und baut nicht nach lust und laune... Ihr tragt nen ganzen haufen Verantwortung bei sowas!!!
Und im Ernstfall sitzt ihr wegen Fahrlässiger Körperverletzung oder Mord im Knast...

Um dein Dach zu befestigen würd ich 1-2 Querstreben oben spannen um die Dachplane zu stützen.
Die Dachplane kannste dir aber nur für einen Aufbau passend kaufen, variieren kannste mit der einen Plane dann nicht mehr.


Die Sicherung gegen Windlasten etc. erfordert gute Physikalische Grundlagen und im allg. brauchst du nen Gewerbe und ne Versicherung um soetwas überhaupt aufstellen zu dürfen!!!
Solltest du es ohne ein entsprechend angemeldetes Gewerbe trotzdem machen und sollte das eine Firma mitbekommen wird sie dich zur Sau machen und du kannst deine Sachen packen.


Von Open Air Bühnen lass lieber die Finger weg und lass das die Profis machen!
 
ich nehme mal an du machst das professionell. was für kurse hast du schon besucht?
 
Alex macht das meines Wissens nach im Moment noch Semiprofessionell als Hobby neben der Schule, will aber nach deren Abschluss bei BBM anfangen.

Wenn du interesse hast das Bühnenbauhandwerk zu erlernen würde ich dir raten zuerst einmal ein paar Praktika bei etwas größeren Firmen in deiner Gegend zu machen (wenn es nur mal vier fünf Wochenenden sind reicht das völlig - nur damit du einfach etwas in die Materie reinkommst) und dann bei Apex deinen Riggingschein zu machen. Dies ist leider nicht ganz billig...

Aber dann bist du auch hinreichend qualifiziert um in der Öffentlichkeit einer staunenden Menge eine Bühne vor die Nase zu setzen! :)

Allerdings leider immer noch nur im Rigging bereich :D
Für Licht und Ton usw bräuchtest du streng genommen immer noch die Fachkraft bzw den Meister... :rolleyes:
 
genau, ich mache das ganze nur neben der schule.
Allerdings in größeren Firmen in denen einem so einiges an Arbeitsweisen, Techniken etc. übern weg läuft.
 
Wenn du interesse hast das Bühnenbauhandwerk zu erlernen würde ich dir raten zuerst einmal ein paar Praktika bei etwas größeren Firmen in deiner Gegend zu machen (wenn es nur mal vier fünf Wochenenden sind reicht das völlig - nur damit du einfach etwas in die Materie reinkommst) und dann bei Apex deinen Riggingschein zu machen. Dies ist leider nicht ganz billig...

Das stimmt so nicht. Wer den Riggerschein gemacht hat (dieser besteht übrigends aus vielen kleinen Teilen), darf noch lange keine komplexen Bühnen, Dächer, Aufsteller oder sonstiges bauen/planen.
Berechnen tut der Ingenieur, aufstellen darfs dann entweder jeder Sachverständige oder ab einer gewissen Größe (imho. 100m²?) nur noch die Facharbeiter unter Anleitung des Bühnenmeisters!
 
Ja - dass es sich um ein zugelassenes und durchgerechnetes Bühnensystem handelt habe ich jetzt mal vorrausgesetzt :redface:
 

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