Oha! Vielen Dank für eure detaillierte Kritik und die Vorschläge! Manche Sachen sind beim Lesen sicher unbequemer, als in der kommenden Vertonung (bspw. die Wiederholung von impossible im ersten Verse). Aber das hat mich in jedem Fall dazu angeregt, an einigen Stellen weiter zu feilen und mich von ein paar Lieblingen zu trennen (die travelling soul kommt in iwann mal in ein anderes Lied...). Also, mal schauen, obs nun etwas runder ist:
Wandering Mind
Today is just another lifeless task
All the blue is bleeding into an early dusk
A wandering mind is impossible to hold
And a whining heart you´re not able to love.
We could have become a flower on mars,
unfolding in the dark cracks between the stars.
Just if they want to shine beneath the sun
all those free floating neutrons would have to stop to run.
But...
I´m a genius only when it doesn´t count
I am a lover when there´s no one around
I´m a believer, but I keep my fingers crossed
And I feel way too home...when I´m all lost
Tomorrow is just another runaway dream,
a mirage fading into the awakening.
And all these new shapes in the sand
turn out to be traces I left when I went.
[Bridge]
Always on a good track
to the wrong place.
When I´m claiming the sunny spot
it´s gonna be a rainy day.
The horizon may not
be the borderline
But all the dreaming´s just useless
if you're not ready to fly
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Vielleicht noch zu ein paar Details:
Dann will ich's mal versuchen:
2. Meinst Du: "That unfolds" or "Unfolding"? Das Bild gefällt mir richtig gut.
Unfolding --> Danke!
3. Mit "they" meinst Du jetzt wahrscheinlich die Sterne? Dann könnte man das eventuell anders formulieren. Mit den Neutronen habe ich so meine Schwierigkeiten. Bildlich sind das elektrisch neutral, messebehaftete Teilchen. Was ist in diesem Zusammenhang daran interessant? Die Neutronen "would have to become on" ... um was, wofür? (Neutronen ziehen sich weder an, noch stoßen sie sich ab?).
nja, Finger in der Wunde. Aber cool, jemanden zu haben, der sich so im Detail mit dem Bild auseinandersetzt!
Also, ich dachte an
folgendes Phänomen:
„Direkt nach dem Urknall gab es im Kosmos nur die Elemente Wasserstoff, Helium und Lithium. Ein Großteil der restlichen Elemente entstand erst durch Kernfusion im Inneren der ersten Sterne. Doch ab Atomen von der Größe des Eisens reicht die Fusion nicht mehr aus – sie können nur durch den sogenannten Neutroneneinfang weiterwachsen. Dabei lagern sich freie Neutronen an das Atom an und zerfallen dann teilweise in Protonen, wodurch ein neues Element entsteht. Eine langsame Variante dieses Einfangs, der sogenannte s-Prozess, findet in Roten Riesen statt.“
Dass ich die Nummer nicht ganz physikalisch exakt hinbekomme ist wohl klar, also hab ich das Dingens jetzt etwas offener formuliert. Die „freien Neutronen“ als „Unentschlossene Liebhaber“ sollten einfach nicht flüchten
4. Der Chorus gefällt mir inzwischen so wie er ist...
Danke!
5. "before the awakening": Darunter verstehe ich eher das große Erwachen, als das einfache Aufwachen. Und für "before" gibt es vielleicht noch ein geschmeidigeres Wort?
Das hatte ich bewusst gewählt um mehrere Bedeutungsebenen reinzuziehen...Bewusstwerdung und das schnöde Aufwachen. Hab leider keine Alternative gefunden, gesungen funktionierts aber denk ich.
6. Gefällt mir, so ein bisschen: "Und täglich grüßt das Murmeltier"?
Ja, das war der Gedanke. Die Metapher war gaaanz entfernt an ein Bild, was Heisenberg mal verwendet hat um den konstruktivistischen Charakter unserer Existenz und Wirklichkeits-Wahrnehmung zu beschreiben.
7. Der Anfang der Bridge ist gut. Aber vielleicht: "When I claim the sunny spot, ..."? "But all that dreaming is a waste, if ..."?
klar, sunny spot --> danke!
8. Der Titel: "A travelling soul" klingt toll. Ist für mich aber eher jemand, der alles probiert, aber bei nichts bei der Sache bleibt. Du beschreibst eher jemanden, der zwar vieles kann, aber sich nicht traut?
Ja, deshalb kommt er weg --> wandering mind passt iwie besser. Wandering Soul wollte ich erst, hab aber grad gefunden dass das wohl ein amerikanisches Propaganda Programm im Vietnamkrieg war...
Ganz ehrlich. Bitte versteht das jetzt nicht als kleinliche Kritik. Ich bin ja selber nur Konsument von Texten. Und jetzt, bei der intensiveren Beschäftigung mit Deinem Text, gefällt der mir noch viel besser, als beim ersten Lesen. Ich bin echt gespannt auf die vertonte Version...
Überhaupt nicht, im Gegenteil, vielen dank für deine Zeit und die wertvollen Anregungen!
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Hallo JTE
ein paar Anregungen:
Besten Dank!
Ein Start mit "This day" statt "Today" - passt imho besser in die Rhythmik des Satzes.
Was möchtest Du mit "whining" ausdrücken? Klingt für mich nach weinerlich - und da könnte dann z.B. auch "unsteady" oder "choppy" ganz gut passen.
Ja, genau, weinerlich, jaulend, heulend, vielleicht aufgrund der eigenen Unentschlossenheut und dadurch iwie belastend. Gelesen ist der Rhytmus wirklich nicht besonders angenehm, aber gesungen gehts
Im Refrain stolper ich über "genius" und "lover"
I'm really good only ...
Bei "lover" fällt mir erstmal nix ein.
mhh...das Genie ist auch so ein bisschen angeknüpft an die Kernphysik in der zweiten Strophe...und soll ausdrücken, dass die Person ja eigentlich auch alles weiß. Nun ja, gesungen passt es auch hier ganz gut, danke, aber ich bleib mal dabei
3. Strophe
da find ich eine Silbe an der Stelle "to be" runder ->
turn out as the traces I left when I went
Danke - hab ich etwas modifiziert!
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Nja, zur Interpretation: Da seid ihr schon nah dran an dem, was mir grob durch den Kopf geht. Unentschlossene Person, die sich und ihr Umfeld damit belastet und Entwicklung verhindert. Aber so genau ausgefuchst war das als Intention auch gar nicht gewesen. Ich wandere da immer eher von Zeile zu Zeile und erfreue mich an dem, was dann am Ende als lyrische Landschaft entstanden ist.