Transistorendstufenclipping

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Aloha Bassgemeinde,

ich hab hier im Forum mal gelesen, dass das Clipping bei voll aufgerissener Endstufe (Transistor) Boxen crashen kann. Jetzt ist meine FRage, ob das auch für den Kustom DE 300 gilt. Die Kustomleute werben damit, dass der sich vollaufgedreht nach Vollröhre anhört und nennen das Organic Clipping. Kann man das bedenkenlos machen, oder läuft man dann Gefahr seine Box ins Nirvana zu jagen?:gruebel:
 
Eigenschaft
 
Das Clipping kann nicht nur bei voll aufgerissener Endstufe passieren, sondern auch schon davor.
Viele Amps haben heutzutage eine "DC-Protection" bzw Gleichstrom-Schutz. Das ist im Prinzip eine Anti-Endstufen-Clipping-Schaltung. Diese verhindert das die Endstufe Gleichstrom abgibt (Clipping) und damit die Spulen der Lautsprecher belastet ohne das diese sich durch die normale Bewegung kühlen können...
Ob man es drauf ankommen lassen will, ist jedem selbst überlassen.

Ob Kustom mit "voll aufreißen" wirklich jetzt Rechtsanschlag meint, halte ich für fraglich... reden die wirklich von der Endstufe oder von der Vorstufe?
Die meisten Transistor-Endstufen klingen eher mies und grausig wenn sie ans Limit kommen...
 
Aloha Bassgemeinde,

ich hab hier im Forum mal gelesen, dass das Clipping bei voll aufgerissener Endstufe (Transistor) Boxen crashen kann. Jetzt ist meine FRage, ob das auch für den Kustom DE 300 gilt. Die Kustomleute werben damit, dass der sich vollaufgedreht nach Vollröhre anhört und nennen das Organic Clipping. Kann man das bedenkenlos machen, oder läuft man dann Gefahr seine Box ins Nirvana zu jagen?:gruebel:

Kommt drauf an, was deine Lautsprecher aushalten. Clipping per se zertstört einen Lausprecher nicht. Zu viel Leistung schon.

anbei zwei Links mit Erklärungen:
https://www.thomann.de/de/onlineexpert_28_6.html
https://www.thomann.de/de/onlineexpert_28_7.html

Grüße
Tom
 
Kommt drauf an, was deine Lautsprecher aushalten. Clipping per se zertstört einen Lausprecher nicht. Zu viel Leistung schon.
Da wäre ich mir nicht so sicher: Meines wissens kann Endstufenclipping den Lautsprecher sehr wohl zerstören.
 
Da wäre ich mir nicht so sicher: Meines wissens kann Endstufenclipping den Lautsprecher sehr wohl zerstören.
ja, wenn die Leistung zu groß ist. Ein geclipptes Signal, dass innerhalb der Parameter ist, was ein Lautsprecher verträgt - nein.
 
ja, wenn die Leistung zu groß ist. Ein geclipptes Signal, dass innerhalb der Parameter ist, was ein Lautsprecher verträgt - nein.
Aber in deinem verlinkten Text von Thomann steht:
Ein mit zu wenig Leistung betriebener Lautsprecher ´zwingt´ den Verstärker zu härterer Arbeit, die Endstufe übersteuert (man nennt dies Clipping(*)), was zu einer Überhitzung und Zerstörung der Lautsprecher-Schwingspulen führen kann.
Das würde auch mit sKu's Ausführung zusammenpassen, denn ein Gleichstrom-Signal ist für einen LS nie gut. :gruebel:
 
Aber in deinem verlinkten Text von Thomann steht:

Das würde auch mit sKu's Ausführung zusammenpassen, denn ein Gleichstrom-Signal ist für einen LS nie gut. :gruebel:

Wenn eine Endstufe Gleichstrom erzeugt, ist sie kaputt. Das kann natürlich passieren, wenn man dass Ding bis zum Anschlag aufdreht. Ein geclipptes Signal hat nichts mit Gleichstrom zu tun. Was Thomann da schreibt (sorry habe ich nicht gesehen) ist Unsinn. Ein Lautsprecher kann einen Amp nicht zwingen. Was wohl gemeint ist, ist folgendes: wenn ich z.B. einen 100W Amp und einen 150W Lautsprecher nehme, kann dieser sehr wohl von dem Amp zerstört werden, denn ein 100W Amp kann mehr als die 150 Watt abgeben (das ist dann das geclippte Signal), die der Lautsprecher verträgt.
 
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so lange deine Box nicht anfängt zu Übersteuern (hört sich ungefähr so an: BRWBRRBBWBBRbB) ist normalerweise alles im grünen Bereich. Wenn deine Box sowieso etwas schwachbrüstig ist würde ich es nicht übertreiben. Wenn es so macht: "BROROOROWWRHHRHRH" gehen die Speaker ziemlich bald kaputt. Liegt dann zwar nicht an dem Endstufenklipping aber naja.
Ist das wirklich ein Endstufenklipping? Kann ich mir kaum vorstellen weil sich das meistens tierisch bescheiden anhört bei Transistoramps!
 
Gleichstromschutz und Clipping haben erstmal GAR NICHTS miteinander zu tun.

Das Clipping kann tatsächlich Lautsprecher zerstören ABER das ist nur für Hochtöner relevant! (Also für diejenigen Boxen, die mit HT-Horn ausgestattet sind)

Den Grund dafür hat tom-g schon sehr schön dargelegt: Weil dann im Signal sehr viel Leistung im hochfrequenten Bereich vorhanden ist, und der Hochtöner somit zuviel Leistung abbekommt.

Warum hat nun ein Signal mehr Leistung in den hohen Frequenzen, wenn es clippt?
Ich hab hier mal ein normales "Sinus"-Signal aufgezeichnet, und die Resultate wenn es clippt ("hard clipping") oder um einen Gleichstromanteil verschoben wird:
DSCN2186.jpg
(Ich hoffe ihr könnt meine Sauklaue lesen ;))

Beim Clipping wird also ein Teil des Signales abgeschnitten (Alles was über einen bestimmten Grenzwert geht, wird so lange beschnitten bis es diesen bestimmten Wert erreicht).
Noch ganz kurz ist zu sagen: Transistoren schneiden hier "hart" ab, eine typische Röhrenschaltung schneidet etwas "weicher" ab, die Ecke ist also ein wenig runder.
Aber das lasst euch dann bitte von einem Elektrotechniker erklären, da bin ich nicht ganz firm.

Jedenfalls entsteht beim Clipping eine harte Kante im Signalverlauf - wenn man das Signal fourierzerlegt sieht man, dass diese harte Kante durch einen erhöhten Anteil an HÖHEREN Frequenzen gebildet wird.

Das Signal hat nun einen höheren Anteil an hohen Frequenzen, und diese sind mitunter stark genug, um den Hochtonlautsprecher der Box zu zerstören.
(sofern die Leistung in den hohen Frequenzen ZUVIEL für den Hochtonlautsprecher ist. Ein bisschen was halten die schon aus)


Daher auch der Tipp für Bassisten die einen verzerrten Sound benutzen: HT-Horn abschalten oder abklemmen.



Zum Gleichstrom:
Das wurde an sich schon stellenweise ganz gut erklärt:
Das dritte Signal aus meiner Skizze ist INSGESAMT um einen konstanten Wert nach oben verschoben - und dieser konstante Wert ist eben der Gleichstromanteil (genauer gesagt: Gleichspannungsanteil)

Die Auswirkung auf die Box kann man sich leicht vorstellen, wenn man den Fall annimmt, dass das Instrument gerade nichts spielt, also kein Signal (keine Wechselspannung) vorhanden ist.
Dann zeigt das Signal eine gerade Linie, die aber NICHT die Nulllinie ist - die Spulen an der Box werden also belastet, man hört aber nichts.
Sie bewegen sich nicht (bzw die Membran bewegt sich einmal nach vorne, und bleibt dann da) und werden deshalb nicht gekühlt - aber trotzdem erhitzt, weil ja immer noch Spannung anliegt (aber eben Gleichspannung).

Auch das kann Lautsprecher zerstören, und zwar besonders jene mit großer Spule (Tieftöner...) - allerdings nicht so schnell wie ein zu lautes, clippendes Signal.
 
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Hi,

also wenn ich mir einen neuen Amp kaufen würde, dann würde ich mir vorher auch die Beschreibung durchlesen.
Da steht doch ganz klar
Website schrieb:
Organic Clipping makes limiting unnecessary because when the amp is cranked up, it overloads with the same tonality as a tube amp.
Was sagt uns das? Genau. Nichts über die Schädlichkeit. Absolut leeres Geschwätz ;)
Außer, man nimmt "crank[ed] up" wörtlich, was man denen evtl. schon glauben darf.
Aber jetzt kommt die Erfahrung mit ins Spiel: hier sollte mit hoher Wahrscheinlichkeit nichts passieren, denn
das Signal wird nicht bis an die "Rechteckgrenze" verunstaltet, sondern bekommt "nur" den "röhrigen touch".
Und wenn der Lautsprecher einigermaßen ausreichend dimensioniert ist, dann passt's.

MfG
 
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Wenn du nur über eine 4x10er Box spielst, musst du ohnehin keine Angst haben.
Solche Boxen haben normalerweise einen Frequenzband von ~50 Hz bis ~5000 Hz. (Vielleicht auch mal 30-8000, jedenfalls irgendwo da in der Größenordnung)

Die durch die Verzerrung (Clipping ist auch nur eine Form von Verzerrung) entstehenden Obertöne können also nur bedingt wiedergegeben werden, und führen nicht zwingend zur Zerstörung des Lautsprechers.
(Natürlich unter Anwendung des Hausverstandes - einen 150 Watt-Speaker kann ich mit einer 15 kW-Endstufe natürlich sofort zernagen, ganz egal was für ein Signal das ist)
 
Die Peavey ist mit 30-15000 angegeben... vielleicht reichts ja auch, wenn ich den Regler für das Horn komplett runterdrehe...
 
Hi,

aber das macht dir doch den Klang kaputt?:confused:
Ich hab da so eine Theorie:
die angegebene "Endstufenverzerrung" ist überhaupt gar keine,
sondern einfach eine "fließende Grenze", ab der die Elektronik dein Signal so bearbeitet,
dass die (immernoch linear arbeitende) Endstufe deinen neuen Sound ausgibt.
Sprich: die Endstufe könnte mehr, wenn man sie ließe...

Pro / Contra?

MfG
 
Mir sei da noch eine kleine Anmerkung erlaubt: Nicht nur Hochtöner sind gefährdet, auch die Basslautsprecher - was zu viel ist, ist zu viel. Hochtöner sind allerdings mehr gefährdet, da sie kleiner dimensioniert sind als die Basslautsprecher. Die gehen meist zuerst kaputt (die Hochtöner). Manchmal sind sie deshalb auch mit einer Sicherung abgesichert.
 

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