Touren in den USA? Visa?

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rtpek
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Wir streben demnächst eine USA-Tournee an, jedoch stellen sich hier mehrere brisante Fragen:
Da wir mit allen Einnahmen und Ausgaben ca. auf +-0 kommen wäre es interessant zu wissen ob wir hier ein Arbeitsvisum brauchen. Hat irgener von euch Erfahreungen damit? P1-P3 sind ja die am ehesten wahrscheinlichen, es klingt aber, als müsste man ein Top-Act sein um überhaupt in erwägung genommen zu werden. Kann man, wenn man ja praktisch nichts verdient, auch mit einem normalen Touristen-Visum ein paar shows in ein paar Clubs spielen? Was, wenn sie einen dann dort kontrollieren? Wenn es so rigide ist mit dem ausstellen der Visas, heisst das dann dass es keine kleinen/mittleren Bands aus anderen Teilen der Welt gibt, die nach Amerika kommen?
Kann irgendwer dazu was sagen bzw. hat wer tipps? Bin übrigens aus Österreich, falls das irgendwie einen Unterschied macht.
 
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In der Diskusion unter dem Artikel wird die Visumproblematik angesproche. Lange Rede kurzer Sinn: Auch wenn die Gigs unbezahlt sind wäre es mit dem Visa Waiver Programme illegal. Lies am besten die Kommentare unter dem von Kerstin Hunt und google dann die Gesetze dazu ;)
 
Mal aus der Praxis heraus: Ja, das Spielen von professionellen Gigs ohne entsprechende Papiere ist illegal. Da geht es weniger um "illegal im Land", und auch eigentlich gar nicht so viel um Steuern/Einnahmen/etc. Es geht - wie auch in DE fuer auslaendische Bands uebrigens - vorrangig um "was passiert, wenn mir der Scheinwerfer auf den Schaedel faellt" und andere Unfaelle. Das ganze Thema Versicherungen/Haftung ist schon ein Ding, das man betrachten sollte.

In der Praxis ist grundsaetzlich nicht mit vielen Kontrollen/Schwierigkeiten/Fragen zu rechnen - bis etwas schief geht. Dann kann es richtig haarig werden (je nachdem, was so schief geht). Ich kenne aber genug Musiker/Bands hier, die halt "einfach mal machen" nach dem Motto "bisher ist nix schiefgegangen und es wird auch nix schief gehen". Liegt dann an der persoenlichen Risikobereitschaft. Ich kenne auch eine deutsche Band, die so eine Tour durch diverse kleine Locations durchgezogen hat - internationale Gig-Erfahrung im Urlaub, die jeweilige Location hat sich ums Publikum gekuemmert und war mit Drinks/Essen grosszuegig, aber eben keine riesige Tour mit eigenem Kartenverkauf. Waren alle als Touristen hier.

De facto "geht" hier in den USA sehr viel und es gibt deutlich weniger Kontrollen als in DE. Im Gegenzug sitzt man eben, wenn was schief geht, recht fix in Handschellen in einer finsteren Zelle ODER im naechsten Flieger mit Schimpf und Schande wieder zurueck nach Hause. Kenne aber persoenlich keinen, dem das passiert waere - und wer wie der verlinkte Blogger oben gelinde gesagt so doof ist, solche Kleinigkeiten zu erwaehnen, ist halt irgendwie auch wirklich selbst Schuld. Man fuellt verdammt nochmal ein Einreiseformular/ESTA aus, wo man ganz klar Angaben dazu macht, als Tourist da zu sein - wenn man dann beim Grenzbeamten was Anderes behauptet, hat man halt verloren. Uebrigens gilt auch hier "wie man hineinruft schallt es heraus" - bei meinen (vielen!) Einreisen in die USA habe ich diverse muerrische Beamte gehabt, aber keine unhoeflichen/unfairen - wenn man eben auch selbst hoeflich bleibt und freundlich die Fragen beantwortet. Klar, wenn man mal "rausgezogen" wird, ist der Ton etwas haerter, aber auch hier kann und darf man nachfragen...

Nichts waere mir fern, als hier irgendwie zu "illegalen" Aktivitaeten aufzurufen - aber man kann sich auch bei Kleinigkeiten selten dumm anstellen.
 
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Beides geht. Touristen-oder Arbeitsvisum. Letzte USA Tournee war mit Arbeitsvisum. Das Procedere ist ziemlich aufwendig und kostet: das Visum allein schlägt schon mal mit gut Euro 150,00 zu Buch. Es geht online richtig zur Sache und die Jungs wissen nachher mehr über einen als das Finanzamt o.ä. ;-) Spezielle Passfotos sind nötig,die auch hochgeladen werden müssen und manchmal erst nach dem vierten Mal akzeptiert werden (warum auch immer...); eine kleine Reise nach z.B. Berlin (USA Botschaft) gehört dazu und die Pässe werden einem dann (entspr. Gebühr einkalkulieren!) per Sonderpost mit eingestempeltem Visum zugestellt; das kann auch dauern, also nicht zu spät damit loslegen....gut ist es auch, wenn man eine Einladung aus den USA vorlegen kann( komm jetzt grad nicht auf die Formularbezeichnung, sorry) macht entsprechend den Weg ebener. Wenn das alles überstanden ist, ist alles chico und im Land sind die Menschen sowieso gut drauf...und ach ja, Fingerabdrücke gibt's wie beim Tatort en masse (in der Botschaft, bei der Einreise). Alles in allem: die deutsche Bürokratie ist aus meiner Sicht relativ ;-)
Viel Spaß in den USA, hoffe, dass Ihr auch ein bißchen was von diesem Land und seinen tollen Landschaften mitbekommt und nicht nur die Hotels o.ä. kennenlernt...
cheers
bemoll
 
Huch, danke für die Antworten! Scheint ja alles seeehr kompliziert zu sein, hab gehört dass sogar die am bekannteren Ast sitzende Post-Rock-Band Mogwai einmal das Visa nicht bekam. Herrje.
Mal schauen wie es weitergeht... Gibt es hier zufällig jemanden der das Visum bekommen hat? Oder ist das wirklich für dicke Kaliber reserviert und man hat als Band, die in kleineren Clubs spielt, ohnehin keine Chance?
 
sorry, wenn Du jetzt etwas verunsichert bist. Die letzte USATour war 2013 und das Visum Procedere hatte ich ja schon oben beschrieben. Ja, es ist etwas kompliziert, aber nun nicht unmöglich. Hilfreich ist eine Einladung von einem der Clubs ( vorausgesetzt, die haben Lust, das zu machen: via Homeland security ein Formular " petition for a nonimmigrant worker" zu schicken.) Ansonsten geht es im Prinzip darum, dass die Band nicht aufdie Idee kommt, in den USA zu bleiben, sondern da nur spielen will ;-) Deswegen sind die Fragen auf der Website auch so eingehend nach Gehalt, Grundbesitz o.ä. Da muss man halt durch. Aber schau Dich doch dort einfach mal um, ist alles ziemlich gut erklärt: http://german.germany.usembassy.gov/visa/
......und es ist egal, ob man ein kleiner oder großer "Act" ist, einfach glaubwürdig bleiben ;-)
viel Erfolg wünsche ich, wird schon klappen und ....have fun!
bemoll
 
Ich war 2011 für 4 Monate in den USA, allerdings als Student. Das Visumsprozedere ist relativ aufwendig und teuer, aber keinesfalls ein Hexenwerk. Es gibt auf der Homepage des Konsulats auch Leitfäden dafür, wenn man die befolgt sollte man in aller Regel keine Probleme haben. Der Autor des VICE Artikels hat's m.M.n. leider selbst verbockt, 5 Gigs spielen wollen (selbst wenn unentgeltlich) und aussagen dass er aufnehmen wollte klingt leider nun einmal nach einer professionellen Tätigkeit.
 
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Ist ja schon ein paar Mal angesprochen worden, aber: Unbedingt alles überkorrekt machen, sonst kann es bei der Einreise zu sehr unschönen Begegnungen mit den US-amerikanischen Behörden kommen. Lieber noch einmal mehr beim Konsulat nachfragen und auch nochmal schlau machen, was man möglichst vermeiden sollte. Denn die Behörden dort drüben haben Zugang zu deinem kompletten E-Mail-Verkehr, wenn man den Erfahrungsberichten aus den letzten Jahren Glauben schenken kann. Auch verdächtige Sichtvermerke im Reisepass können ein K.O.-Kriterium sein und du wirst direkt am Flughafen wieder in einen Rückflug gesetzt.

Ganz wichtig aber: Mit den üblichen Kurzzeit-Visa ist jede Art von Betätigung, die von typischen Touristenaktivitäten abweicht, streng verboten. Wenn Ihr Instrumente dabei habt, ist das also schon mal ein Grund, euch ohne das richtige Visum nicht hereinzulassen.
 

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