Zumindest bei meiner Morino VI N habe ich es mir immer als Analogie erklärt, weil im Bass das E eben auch der tiefste Ton ist.
das dachte ich auch schon... aber irgendwie ists dann doch nicht ganz schlüssig.
Als Analogie zum Melodiebass könnte der unterste Ton passen - beide fangen sehr häufig mit E an... aber... der Diskant geht bei 45 tastigen Instrumenten bis zum C, während der MIII Bass bei den im Bass meist 58 tönigen Instrumenten bis Cis geht...passt also auch nicht ganz zusammen.
Wenn ich alte Noten anschaue, stelle ich fest (z.B. ältere Musettestücke oder so, die für Knopf notiert waren),dass dort häufig der Tontraum bis zum E im Diskant gebraucht wurde - Knopfinstrumente hatten früher weniger Töne als heute üblich... vielleicht waren die früher häufig bei E beginnend?, denn wenn ich die Kataloge der Knopfinstrumente durchschaue, sehe ich oftmals einen Tonumfang von 46 Tönen. Das würde so ungefähr mit der Tastatur zusammenpassen, wo es ja häufig 45 oder 47 Tasten sind. Die 46 Tasten sähen optisch blöd aus, wenn auf einer Seite der Abschlus mit Ganztontaste und auf der anderen Seite mit Halbtontaste abschließen würde. Da kann ich mir vorstellen, dass aus optischen Gründen beidseitig ein gleicher Abschluss gewählt wird - damit also eben 45 oder 47 Tasten.
Mehr werden es sicher nur in extremen Ausnahmefällen werden (ja ich weiß es gibt da so einen Exoten mit 48 oder 49 Tasten), denn anders als bei Knopfinstrumenten kann man die Tasten ja nicht in mehreren Reihen "schichten" und das Gehäuse kann auch nicht beliebig hoch werden (siehe Polifonicos Anmerkung hierzu) Also muss für die außenliegenden Tasten der Clavishebel gekröpft werden ... und je mehr Töne, desto mehr noch weiter außenliegende Tasten , desto mehr Kröpfung...und desto mehr mechanisch wenig stabile Clavishebel.
Drum glaub ich ganz einfach mittlerweile, dass von versierten Spielern halt immer mehr Töne gewünscht wurden, aber das ganze mechanisch mit 45 bis 47 Tönen so ungefähr an seine natürliche Grenzen stößt.
...Und weil tiefe Töne eben naturgemäß immer schlechter in Gang kommen, je tiefer der Ton ist, deshalb wurde dann oftmals eben die Erweiterung im oberen Tonraum gewünscht - passt auch (so zumindest mein Eindruck) besser zur Klavier-, Orgel- oder Cembaloliteratur. Und für die tiefen Töne hat man ja schließlich den Melodiebass!