Tontechnik für unpopuläre Musik

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Mein Musikgeschmack, jedenfalls ein großer Teil davon, betrifft ziemlich unpopuläre Musik. Natürlich gibt es auch davon bei weitem genug Auswahl. In der Öffentlichkeit und allgemein, wenn die Musik an ein größere Publikum gerichtet ist, gibt es eher nicht das zu hören, woran mein Herz hängt. Nun gut, ich komme darüber hinweg.

In den letzten Jahren ist mein Interesse an der technischen Seite der Musikproduktion stark gewachsen. Ich habe einen Stapel Bücher gelesen, viele Videos geschaut und natürlich hier und anderswo im Web gelesen und gefragt. Bisher ist das alles völlig theoretisch geblieben, da es vorrangig um die Befriedigung meiner Neugier geht, ist das auch gar nicht so schlimm. Ich würde nun gerne darüber hinaus etwas praktische Erfahrung bekommen.

Dazu habe ich hin und wieder bei HOFA und SAE auf das Kursangebot geschaut. Da wäre vielleicht was für mich dabei. Bisher hält mich davon u.a. ab, dass ich keine Lust habe, mich dabei mit Musik herumzuplagen, die ich nicht mag. Von einem gut ausgebildeten Profi würde ich erwarten, dass er darüber steht. Aber so ein Profi will ich gar nicht werden.

Meine aktuelle Idee ist nun, nach geeigneten (Mehrspur-)Tracks zu schauen, um daran zumindest das Mixing auszuprobieren. Vielleicht macht es mir überhaupt keinen Spaß und ich bin für alle Zeit geheilt. Leider habe ich keine Ahnung, wo ich solche Tracks herbekommen könnte, die auch nur halbwegs musikalisch zu meinen Vorlieben passen. Selber einspielen übersteigt zur Zeit erheblich meine Fähigkeiten, sonst hätte ich es längst getan.

Um einen Eindruck zu vermitteln, um welche Art von Musik es mir geht, verlinke ich unten ein paar Videos.

Ich bin gespannt, was ihr mir raten könnt.

Murmichel




 
Eigenschaft
 
Leider habe ich keine Ahnung, wo ich solche Tracks herbekommen könnte, die auch nur halbwegs musikalisch zu meinen Vorlieben passen

Das mit den musikalischen Vorlieben ist ein echtes Problem. Derartige Multitracks sind mir noch nicht untergekommen. Mixing Technik ist aber nur sehr bedingt Genre abhängig. Es sollten zum üben also auch alle anderen Multitracks gehen. Hier kannst Du Dich für 14 Tage Trail bei Dualing Mixes anmelden. Damit hast Du Zugang zu mehreren Jahren Multitracks. Pro Jahr 12 Projekte. Macht irgendwas an die 72 oder mehr. Ich glaube es gibt auch noch ein paar Mixing Tutorials.
 
Schreib doch einfach mal eine Kleinanzeige, dass du kostenlos was mixen würdest, wenn die Musik zu Dir passt (am besten gleich auf Genre und Vorstellungen eingehen). Bei kostenlos erwartet auch keiner, dass dabei was geniales rauskommt.

Das Internet ist groß. Irgendwer meldet sich vielleicht bei dir :D.

Hab Leute kennengelernt, die Geld für die Art von Ausbildung bezahlt haben. Bei HOFA oder SAE bezahlt man vor allem für die Kontakte und das schicke Equipment. Wenn man nicht vor hat, die Investition durch ein geregeltes Einkommen (Job als Tontechniker) wieder reinzuholen, ist es pure Geldverschwendung. Meine Meinung :). Als Hobbytechniker kommst du wahrscheinlich besser voran.
 
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Schreib doch einfach mal eine Kleinanzeige, dass du kostenlos was mixen würdest, wenn die Musik zu Dir passt (am besten gleich auf Genre und Vorstellungen eingehen). Bei kostenlos erwartet auch keiner, dass dabei was geniales rauskommt.

Das Internet ist groß. Irgendwer meldet sich vielleicht bei dir :D.


Hier gebe ich dir Recht.


Hab Leute kennengelernt, die Geld für die Art von Ausbildung bezahlt haben. Bei HOFA oder SAE bezahlt man vor allem für die Kontakte und das schicke Equipment. Wenn man nicht vor hat, die Investition durch ein geregeltes Einkommen (Job als Tontechniker) wieder reinzuholen, ist es pure Geldverschwendung. Meine Meinung :). Als Hobbytechniker kommst du wahrscheinlich besser voran.

Hier allerdings nicht. Das ist keineswegs Geldverschwendung. Es wird dir schon grundlegendes Fachwissen vermittelt. Natürlich sollte auf diesem aufgebaut bzw. weiter gemacht werden.
Kontakte hast du so gut wie keine, es sind halt Tutoren und wenn du nach 2 Jahren Fernstudium (Hofa) fertig bist, wars das auch.
Jedem der seine eigene Musik macht und diese klanglich in den Mischungen verbessern möchte kann ich Hofa (und wenn es nur Basic ist) empfehlen.
Wer meint er muß sich Halbwissen von YT & Co holen, ja kann auch funktionieren, muss jeder selber wissen.
 
Danke schon für die Antworten so weit. Diese Vorgehensweise

Schreib doch einfach mal eine Kleinanzeige, dass du kostenlos was mixen würdest, wenn die Musik zu Dir passt (am besten gleich auf Genre und Vorstellungen eingehen). Bei kostenlos erwartet auch keiner, dass dabei was geniales rauskommt.

sagt mir aber nicht zu. Dadurch entsteht immer eine Erwartungshaltung, der ich mich nicht aussetzen möchte.

Was Wissen und Halbwissen angeht, hier ein paar meiner Wissensquellen, die ich aus meiner bisherigen Theoretiker-Perspektive alle empfehlenswert finde
  • Senior, Recording Secrets
  • Senior, Mixing Secrets
  • Owsinski, The Recording Engineer's Handbook
  • Owsinski, The Mixing Engineer's Handbook
  • Katz, Mastering Audio
  • King, Recording Orchestra and other Classical Music Ensembles
  • Ballou, Handbook for Sound Engineers
Mangelnde Gründlichkeit muss ich mir sicher nicht vorwerfen, aber bestimmt mangelnden Praxisbezug. :guilty:
 
Moin!

Wenn ich mir die Liste da ansehe, dann kannst du um Hofa getrost einen Bogen machen. Was die da vermitteln ist weit unter dem was dir Bob Katz oder King Recording vermitteln können.

Ich würde aber jedenfalls für Lehrzwecke von meiner Lieblingsmucke abweichen, wenn es dort nicht viel gibt woran du lernen kannst. Allemal besser als sich dann irgendwie durchzuschlagen und am Ende nichts Halbes und Ganzes zu können.
Just my 2cent!

Greets Wolle
 
Ist diese Musik wirklich so unpopulär? Sicher, Mainstream ist sie nicht, aber ihr Publikum hat sie auch, und so ganz unvertraut war mir dieser Stil auch nicht.

Aber an Roh-Spuren zum Mixen Üben wirst Du wahrscheinlich wirklich nicht so leicht heran kommen, wenn überhaupt. Denn diese Bands werden ihre Ursprungs-Tracks ganz bestimmt nicht heraus geben und Amateur-Bands, die das vielleicht machen würden, oder die vielleicht ganz froh sind, wenn sich ihrer jemand (umsonst) annimmt, die wird man kaum finden, denn die Amateur-Band, die diese Musik covert, die muss man erst mal finden. Insofern ist diese Musik dann doch "unpopulär", schade.

Aber zunächst mal handelt es sich um mehr oder weniger ´klassische´ Aufnahmetechnik. Die Instrumente werden über Pickup, DI-Box abgenommen oder mikrofoniert. Der Gesang und das (rein akustische) Schlagzeug gehen natürlich immer über Mikrofon, alle anderen Instrumente in den LIne-In. Auch das Akkordeon, denn in diesem Genre haben die auch immer einen Pickup eingebaut.
Dann hat man erst mal seine Roh-Spuren und alles weiter geschieht dann in der DAW. Wobei in diesen Genres das Klangbild sich immer am Live-/Originalklang des Instrumentes orientiert, Verfremdungen und stark manipulative Verarbeitungen stehen hier nicht im Vordergrund. Das heißt nicht, dass es hier keine Bearbeitungen oder kein Mastering gäbe, aber, sehr vereinfachend und pauschal betrachtet, entsteht das Klangbild eben nicht erst im Rechner durch allerlei "Zutaten", sondern hier geht es um die Herstellung eines Klangbildes, wie es auch bei einem optimalen Live-Klangbild erstrebt wird: kompakt und angemessen druckvoll, dabei transparent und durchhörbar. Dass soll ebenfalls nicht heißen, dass dies wenig Aufwand bedeuten würde oder eine Kleinigkeit wäre, nein, das kann im Gegenteil eine große Herausforderung sein.

Üben lässt sich das aber mit jedem anderen Genre, bei dem die Instrumente auf eine ähnliche Weise akustisch/halbakustisch/direkt abgenommen werden und wo ein ebenso "natürliches" Klangideal angestrebt wird. Mit Einschränkungen könnte das im Extremfall sogar ein klassisches Streichquartett sein das man aufnimmt um damit eine sauberes, gut gemischtes und über Lautsprecher überzeugend klingendes Master zu erstellen.
Mit etwas Phantasie findest Du sicher ein Ensemble, das diese Anforderungen erfüllt. Wenn es dann nicht Deine favorisierte Musik spielt, musst Du da eventuell durch, sonst wird es sicher sehr schwer mit "Fingerübungen".
 
Bücher nützen dir nicht so viel.
Du musst machen und selbst Hand anlegen, Fehler machen, lernen.
Das kann dir die passive Kopfbeschäftigung nicht abnehmen.
Außerdem, ganz wichtig, die Ohren schulen. Das dauert Jahre und kommt bei Literatur immer zu kurz.

Entsprechend haben da solche Sachen wie Hofa auch ihren Vorteil.
Da bekommst du Unmengen von Audiomaterial zum Selber bearbeiten plus die Theorie.
Übrigens würde das auch zu deinem Wunschgenre passen. Alles was ich in den Beispielen oben höre, sind basics an tontechnischer Bearbeitung.
Das Thema ist genre-übergreifend.
 
Bücher nützen dir nicht so viel.

Ich finde Bücher, die meine Neugier stillen, ganz großartig.

Du musst machen und selbst Hand anlegen, Fehler machen, lernen.
Das kann dir die passive Kopfbeschäftigung nicht abnehmen.
Außerdem, ganz wichtig, die Ohren schulen. Das dauert Jahre und kommt bei Literatur immer zu kurz.

Das weiß ich und deshalb habe ich mich vor einigen Wochen bei SoundGym angemeldet. Inzwischen habe ich es zu "silbernen" Ohren und in die oberen 15% geschafft, trotz meiner mittelalten Ohren. Wie viel das wert ist? Keine Ahnung.

Entsprechend haben da solche Sachen wie Hofa auch ihren Vorteil.
Da bekommst du Unmengen von Audiomaterial zum Selber bearbeiten plus die Theorie.
Übrigens würde das auch zu deinem Wunschgenre passen. Alles was ich in den Beispielen oben höre, sind basics an tontechnischer Bearbeitung.
Das Thema ist genre-übergreifend.

Ich glaube, wir reden aneinander vorbei. Ich weiß, dass ich vermutlich die relevante Praxis bei HOFA o.ä. lernen könnte. Aber ich will mich dazu nicht mit Musik herum plagen müssen, die ich nicht mag. Für mich ist das reines Hobby und nicht auf ein Berufsziel ausgerichtet. Das Hobby soll jetzt Spaß machen, nicht erst mit der Aussicht auf Später.
 

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