Stairwaydude
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Moin Moin,
ich weiß, das ist ein ewiges, sehr umstrittenes Thema. Vielleicht sogar das kontroverseste, fast schon religiöseste Thema der E-Gitarristen
Ich habe in den letzten Tagen einiges per SuFu darüber gelesen - die meisten Threads sind aber >5 Jahre alt, daher wollte ich nicht den Totengräber spielen...
Nun aber zum Thema: Durch einen Unfall konnte/durfte ich über einen Monat nicht Gitarre spielen - wollte aber trotzdem irgendwie was lernen, habe mich also mit Musiktheorie und Gitarrenbau auseinandergesetzt (vor allem, weil ich damals beim Selbstbau meiner Tele nicht so wirklich Ahnung davon hatte). Wie wahrscheinlich jeder Gitarrist es früher oder später tut, bin ich dann auf das Thema des "Tonewoods" gekommen.
Die Grundsätzliche Fragestellung ist ja: "Hat das Holz einen hörbaren, objektiven Einfluss auf den Klang einer E-Gitarre?"
Meistens spalten sich die Meinungen dann in zwei Lager: Die, die behaupten dass es einen deutlichen Einfluss hat, und jene, welche behaupten dass es keinen nennenswerten Einfluss hat!
Ich persönlich habe mich bis vor kurzem ehrlich gesagt nie wirklich damit auseinandergesetzt, (Gitarren)Holz war für mich in erster Linie schön und fühlte sich gut an Da ich das Thema aber wahnsinnig interessant finde, wollte ich meine Gedanken, Überlegungen und Fragen dazu mit euch teilen - vor allem, weil mich eure Meinung sehr interessiert!
Das Grundprinzip einer E-Gitarre ist wahrscheinlich allen klar: Saiten sind befestigt an Steg & Sattel, die elektromagnetischen Tonabnehmer senden das Signal, dass durch Veränderung des Magnetfelds entsteht, durch das Kabel in den Amp. Im Gegensatz zu einer A-Gitarre ist also ein Schwingender Korpus scheinbar "unwichtig". Aus dem bekannten Problem der "Dead Spots" könnte man sogar herleiten, dass ein möglichst resonierender Korpus sogar kontraproduktiv für den Ton/Klang einer E-Gitarre ist.
Eines der Hauptargumente der Pro-Holz-Fraktion ist, dass das Holz durch sein zwangsläufiges Mitschwingen und Resonieren der Saite in bestimmten Frequenzen die Schwingungsenergie "klaut" - dadurch werden bestimmte Frequenzen abgedämpft bzw. andere betont. Da verschiedenes Holz auf verschiedenen Frequenzen schwingt, "färbt" das Holz dadurch auch den Klang. Ein für mich durchaus schlüssiges Argument! Eine Saite befestigt auf einem Stahlträger (Der ja sehr viel Gewicht/Masse hat) würde also ein mords-Sustain bieten und wahrscheinlich auch eher metallisch klingen - tolles Beispiel ist dieses YT-Video: https://tinyurl.com/y93kap9k - Da hört man ja sehr deutlich den Unterschied zwischen Gitarren & Stahlträger!
Nun ist es ja eher weniger praxisorientiert, seinen Stahlträger an den heimischen Marshall anzuschließen - es geht ja schließlich um Holz - Gibt es also auch einen Unterschied zwischen Holzsorten?
Ola Strandberg (von den gleichnamigen Instrumenten) sagt ja, und zeigt dies anhand des Schulprojekts seines Sohnes: https://tinyurl.com/yc2dvy9s
Wenn man sich nur die Spektrogramme anguckt, sieht man ja auch einen Unterschied - der Test ist zwar nicht 100% Wissenschaftlich, allerdings sehr interessant.
Wenn das Holz einer E-Gitarre nun keinen Einfluss hätte, müssten ja theoretisch SG und Les Paul (annähernd) gleich klingen - schließlich teilen sie sich die gleichen Pickups, die gleiche Mensur und die gleiche Hardware. Selbst wenn es nur das Gewicht der Korpora ist, anders kann ich mir den Unterschied nicht erklären. (Ich habe allerdings nie die beiden Modelle im Direktvergleich gespielt, daher verlasse ich mich etwas darauf, dass die Modelle tatsächlich unterschiedlich klingen)
Bis hierhin finde ich die Argumente der Pro-Holz-Fraktion sehr einleuchtend, und eigentlich könnte man jetzt sagen: "Da haste doch den Beweis, gut ist!". Aber ich bin nunmal ein Zweifler
Klar ist auch, dass das Gesamtkonzept E-Gitarre für den Klang entscheidend ist - Hardware, Saiten, Pickups, Bauart, vor allem der Spieler...! Mir geht es eher darum, herauszufinden, wie groß der Einfluss des Holzes sein kann. Grund für meine Skepsis ist, dass ich mal eine Acryl-Strat gespielt habe, die sehr "holzig" bzw. typisch nach Strat klang. Im Blindtest mit einer Holzstrat (und ohne das Material/Gewicht zu fühlen) hätte ich sehr wahrscheinlich nicht sagen können, welche die Holzgitarre ist. Ich habe auch mal eine Gitarre komplett aus Carbon und einmal sogar Alu(!) gehört, welche auch erschreckend nach E-Gitarre klangen. Dadurch stellt sich mir eben die Frage: Macht es wirklich einen hörbaren Unterschied, aus welchem Material eine Gitarre ist?
Die Anti-Holz-Fraktion Argumentiert meist so, dass sie sagen, die Tonabnehmer und die Kombination von Steg & Sattel machen 85-90% des Klangs aus. Alles andere ist dann vielleicht das Holz, wahrscheinlich aber eher der Spieler. Dass zwei (bis auf die Hölzer) baugleiche Gitarren unterschiedlich klingen können, schieben sie dann auf Schwankungen der Elektronik (zwei markengleiche PU's können ja unterschiedlich klingen, weil eigentlich nie exakt gleich gewickelt). Zudem verweisen sie oft darauf, das selbst Gitarren aus dem gleichen Holz verschieden Klingen können - Holz ist eben organisch und keine zwei Stücke sind genau identisch in ihren "Eigenschaften". Das Holz einer Gitarre ist also eher die Grundlage, auf welche die ganze Hardware & Elektronik geschraubt wird und eher mittel zum Zweck. Wenn überhaupt, ist der "klangliche" Unterschied dann so gering, dass den in der Praxis niemand hört. Vielleicht messbar, aber eher Voodoo als wirklich handfest - Da macht dann ein kleiner dreh am Tone-Poti mehr aus als ein Korpustausch. Auch die Argumente dieser Fraktion kann ich nachvollziehen, und finde sie eigentlich auch schlüssig. Gibt auch ein schönes Video, was diese Meinung belegen soll: https://tinyurl.com/yc9bv64n
Ein ebenfalls oft genanntes Argument ist, dass sich Gitarren mit besonders edlen Klanghölzern eben besser bzw. teurer verkaufen lassen. Wer gibt schon 3000€ für eine Les Paul Custom aus, wenn das edle Mahagoniholz abseits vom Gewicht keinen nennenswerten Einfluss hat? Wenn man diese Gitarre auch aus MDF bauen könnte? Paul Reed Smith z.B. ist ja ein großer Vertreter des Klangholzes - wäre ich auch, wenn ich so viel Geld mit meinen Gitarren verdienen würde. Vielleicht überträgt man einfach zu viel Know-How aus dem Akustikgitarrenbau auf den E-Gitarrenbau? Und selbst da ist es umstritten - Taylor hat mal eine Gitarre aus Palletten(!) gebaut, die auch sehr geil klingt - Die Art des Konstruktion trägt da offenbar sehr viel zum Klang bei.
Ein Paar Gedanken zwischendurch:
- Wenn man mal von der Historie absieht: Ist Holz auch 2020 der "beste" Werkstoff für den E-Gitarrenbau? Rein physikalisch/praktikabel gesehen, gäbe es etwas, was sich "besser" eignen würde?
- Wenn ich einen Piezo-Pickup auf den Korpus meiner Okoume-Charvel kleben würde, hätte ich dann eher den "Klang des Korpus"? Könnte man mit diesen Tonabnehmer eher die Unterschiede in Hölzern feststellen?
- Die meisten Pickups reagieren bei viel Gain/hoher Lautstärke leicht mikrofonisch - könnte in diesem Fall der Korpus einen (stärkeren?) Einfluss auf den Klang haben?
- Inwieweit sollte man die Finanziellen Interessen der Gitarrenbauer/Hersteller betrachten? Oder die Psychologie der Gitarristen?
Nun ja. Ich finde, dass beide Seiten sehr gute Argumente haben. Ich habe mich da noch nicht festgelegt, und bin auf eure Meinungen um so gespannter. Ich weiß, dass es hier im Forum auch Gitarrenbauer gibt, welche sagen, dass sie den Unterschied zwischen Hölzern hören können. Das will ich ihnen auch nicht absprechen, aber ich finde, dass das Gehör ein ziemlich ungenaues "Messinstrument" ist. Klar ist klang subjektiv, aber sind die (vielleicht vorhandenen) Klangunterschiede auch Messbar? Wer hat sich denn schon versucht, sich dem Thema "objektiv" zu nähern?
Ich persönlich bin der totale Holz-Fan, es ist einfach der geilste Werkstoff Ich fände es schon schade, wenn sich für mich herausstellt, dass das Holz bei einer E-Gitarre eigentlich Wurscht ist! Es gibt so viele tolle Gitarren! Wenn das Holz nur noch ein haptischer/optischer Faktor beim Gitarrenkauf wäre, würde mir das etwas an Faszination für E-Gitarren nehmen. Daher lasse ich mich gerne überzeugen! Da ich dem Thema aber wie gesagt aber neutral gegenüberstehe, lasse ich mich von beiden Seiten überzeugen - ich will ja auch nicht in einer Fantasiewelt leben.
Vielleicht ist es auch wirklich nur eine Glaubensfrage? Es ist schon erstaunlich, welche Parallelen zwischen der Tonewood-Debatte und der Gottesfrage bestehen
Wie seht ihr das? Ist das Thema für euch überhaupt wichtig? Bezieht ihr klar Position für eine der beiden Seiten? Ich habe noch eine Umfrage drangepackt!
Ich hoffe, dass sich mit diesem Thread keiner angegriffen oder in seiner Wahrnehmung beleidigt fühlt - in manchen Foren arten Diskussionen über dieses Thema in wüsten Beleidigungen aus ("er hat Jehova gesagt!!!"). Korrigiert mich gerne, falls ich mit meinen Annahmen falsch liege - ich bin weder Schreiner noch Physiker Am Ende des Tages zählt ja eigentlich eh nur, dass man Spaß am Musik machen hat - und darauf sollte man sich konzentrieren
In diesem Sinne einen schönen Abend!
ich weiß, das ist ein ewiges, sehr umstrittenes Thema. Vielleicht sogar das kontroverseste, fast schon religiöseste Thema der E-Gitarristen
Ich habe in den letzten Tagen einiges per SuFu darüber gelesen - die meisten Threads sind aber >5 Jahre alt, daher wollte ich nicht den Totengräber spielen...
Nun aber zum Thema: Durch einen Unfall konnte/durfte ich über einen Monat nicht Gitarre spielen - wollte aber trotzdem irgendwie was lernen, habe mich also mit Musiktheorie und Gitarrenbau auseinandergesetzt (vor allem, weil ich damals beim Selbstbau meiner Tele nicht so wirklich Ahnung davon hatte). Wie wahrscheinlich jeder Gitarrist es früher oder später tut, bin ich dann auf das Thema des "Tonewoods" gekommen.
Die Grundsätzliche Fragestellung ist ja: "Hat das Holz einen hörbaren, objektiven Einfluss auf den Klang einer E-Gitarre?"
Meistens spalten sich die Meinungen dann in zwei Lager: Die, die behaupten dass es einen deutlichen Einfluss hat, und jene, welche behaupten dass es keinen nennenswerten Einfluss hat!
Ich persönlich habe mich bis vor kurzem ehrlich gesagt nie wirklich damit auseinandergesetzt, (Gitarren)Holz war für mich in erster Linie schön und fühlte sich gut an Da ich das Thema aber wahnsinnig interessant finde, wollte ich meine Gedanken, Überlegungen und Fragen dazu mit euch teilen - vor allem, weil mich eure Meinung sehr interessiert!
Das Grundprinzip einer E-Gitarre ist wahrscheinlich allen klar: Saiten sind befestigt an Steg & Sattel, die elektromagnetischen Tonabnehmer senden das Signal, dass durch Veränderung des Magnetfelds entsteht, durch das Kabel in den Amp. Im Gegensatz zu einer A-Gitarre ist also ein Schwingender Korpus scheinbar "unwichtig". Aus dem bekannten Problem der "Dead Spots" könnte man sogar herleiten, dass ein möglichst resonierender Korpus sogar kontraproduktiv für den Ton/Klang einer E-Gitarre ist.
Eines der Hauptargumente der Pro-Holz-Fraktion ist, dass das Holz durch sein zwangsläufiges Mitschwingen und Resonieren der Saite in bestimmten Frequenzen die Schwingungsenergie "klaut" - dadurch werden bestimmte Frequenzen abgedämpft bzw. andere betont. Da verschiedenes Holz auf verschiedenen Frequenzen schwingt, "färbt" das Holz dadurch auch den Klang. Ein für mich durchaus schlüssiges Argument! Eine Saite befestigt auf einem Stahlträger (Der ja sehr viel Gewicht/Masse hat) würde also ein mords-Sustain bieten und wahrscheinlich auch eher metallisch klingen - tolles Beispiel ist dieses YT-Video: https://tinyurl.com/y93kap9k - Da hört man ja sehr deutlich den Unterschied zwischen Gitarren & Stahlträger!
Nun ist es ja eher weniger praxisorientiert, seinen Stahlträger an den heimischen Marshall anzuschließen - es geht ja schließlich um Holz - Gibt es also auch einen Unterschied zwischen Holzsorten?
Ola Strandberg (von den gleichnamigen Instrumenten) sagt ja, und zeigt dies anhand des Schulprojekts seines Sohnes: https://tinyurl.com/yc2dvy9s
Wenn man sich nur die Spektrogramme anguckt, sieht man ja auch einen Unterschied - der Test ist zwar nicht 100% Wissenschaftlich, allerdings sehr interessant.
Wenn das Holz einer E-Gitarre nun keinen Einfluss hätte, müssten ja theoretisch SG und Les Paul (annähernd) gleich klingen - schließlich teilen sie sich die gleichen Pickups, die gleiche Mensur und die gleiche Hardware. Selbst wenn es nur das Gewicht der Korpora ist, anders kann ich mir den Unterschied nicht erklären. (Ich habe allerdings nie die beiden Modelle im Direktvergleich gespielt, daher verlasse ich mich etwas darauf, dass die Modelle tatsächlich unterschiedlich klingen)
Bis hierhin finde ich die Argumente der Pro-Holz-Fraktion sehr einleuchtend, und eigentlich könnte man jetzt sagen: "Da haste doch den Beweis, gut ist!". Aber ich bin nunmal ein Zweifler
Klar ist auch, dass das Gesamtkonzept E-Gitarre für den Klang entscheidend ist - Hardware, Saiten, Pickups, Bauart, vor allem der Spieler...! Mir geht es eher darum, herauszufinden, wie groß der Einfluss des Holzes sein kann. Grund für meine Skepsis ist, dass ich mal eine Acryl-Strat gespielt habe, die sehr "holzig" bzw. typisch nach Strat klang. Im Blindtest mit einer Holzstrat (und ohne das Material/Gewicht zu fühlen) hätte ich sehr wahrscheinlich nicht sagen können, welche die Holzgitarre ist. Ich habe auch mal eine Gitarre komplett aus Carbon und einmal sogar Alu(!) gehört, welche auch erschreckend nach E-Gitarre klangen. Dadurch stellt sich mir eben die Frage: Macht es wirklich einen hörbaren Unterschied, aus welchem Material eine Gitarre ist?
Die Anti-Holz-Fraktion Argumentiert meist so, dass sie sagen, die Tonabnehmer und die Kombination von Steg & Sattel machen 85-90% des Klangs aus. Alles andere ist dann vielleicht das Holz, wahrscheinlich aber eher der Spieler. Dass zwei (bis auf die Hölzer) baugleiche Gitarren unterschiedlich klingen können, schieben sie dann auf Schwankungen der Elektronik (zwei markengleiche PU's können ja unterschiedlich klingen, weil eigentlich nie exakt gleich gewickelt). Zudem verweisen sie oft darauf, das selbst Gitarren aus dem gleichen Holz verschieden Klingen können - Holz ist eben organisch und keine zwei Stücke sind genau identisch in ihren "Eigenschaften". Das Holz einer Gitarre ist also eher die Grundlage, auf welche die ganze Hardware & Elektronik geschraubt wird und eher mittel zum Zweck. Wenn überhaupt, ist der "klangliche" Unterschied dann so gering, dass den in der Praxis niemand hört. Vielleicht messbar, aber eher Voodoo als wirklich handfest - Da macht dann ein kleiner dreh am Tone-Poti mehr aus als ein Korpustausch. Auch die Argumente dieser Fraktion kann ich nachvollziehen, und finde sie eigentlich auch schlüssig. Gibt auch ein schönes Video, was diese Meinung belegen soll: https://tinyurl.com/yc9bv64n
Ein ebenfalls oft genanntes Argument ist, dass sich Gitarren mit besonders edlen Klanghölzern eben besser bzw. teurer verkaufen lassen. Wer gibt schon 3000€ für eine Les Paul Custom aus, wenn das edle Mahagoniholz abseits vom Gewicht keinen nennenswerten Einfluss hat? Wenn man diese Gitarre auch aus MDF bauen könnte? Paul Reed Smith z.B. ist ja ein großer Vertreter des Klangholzes - wäre ich auch, wenn ich so viel Geld mit meinen Gitarren verdienen würde. Vielleicht überträgt man einfach zu viel Know-How aus dem Akustikgitarrenbau auf den E-Gitarrenbau? Und selbst da ist es umstritten - Taylor hat mal eine Gitarre aus Palletten(!) gebaut, die auch sehr geil klingt - Die Art des Konstruktion trägt da offenbar sehr viel zum Klang bei.
Ein Paar Gedanken zwischendurch:
- Wenn man mal von der Historie absieht: Ist Holz auch 2020 der "beste" Werkstoff für den E-Gitarrenbau? Rein physikalisch/praktikabel gesehen, gäbe es etwas, was sich "besser" eignen würde?
- Wenn ich einen Piezo-Pickup auf den Korpus meiner Okoume-Charvel kleben würde, hätte ich dann eher den "Klang des Korpus"? Könnte man mit diesen Tonabnehmer eher die Unterschiede in Hölzern feststellen?
- Die meisten Pickups reagieren bei viel Gain/hoher Lautstärke leicht mikrofonisch - könnte in diesem Fall der Korpus einen (stärkeren?) Einfluss auf den Klang haben?
- Inwieweit sollte man die Finanziellen Interessen der Gitarrenbauer/Hersteller betrachten? Oder die Psychologie der Gitarristen?
Nun ja. Ich finde, dass beide Seiten sehr gute Argumente haben. Ich habe mich da noch nicht festgelegt, und bin auf eure Meinungen um so gespannter. Ich weiß, dass es hier im Forum auch Gitarrenbauer gibt, welche sagen, dass sie den Unterschied zwischen Hölzern hören können. Das will ich ihnen auch nicht absprechen, aber ich finde, dass das Gehör ein ziemlich ungenaues "Messinstrument" ist. Klar ist klang subjektiv, aber sind die (vielleicht vorhandenen) Klangunterschiede auch Messbar? Wer hat sich denn schon versucht, sich dem Thema "objektiv" zu nähern?
Ich persönlich bin der totale Holz-Fan, es ist einfach der geilste Werkstoff Ich fände es schon schade, wenn sich für mich herausstellt, dass das Holz bei einer E-Gitarre eigentlich Wurscht ist! Es gibt so viele tolle Gitarren! Wenn das Holz nur noch ein haptischer/optischer Faktor beim Gitarrenkauf wäre, würde mir das etwas an Faszination für E-Gitarren nehmen. Daher lasse ich mich gerne überzeugen! Da ich dem Thema aber wie gesagt aber neutral gegenüberstehe, lasse ich mich von beiden Seiten überzeugen - ich will ja auch nicht in einer Fantasiewelt leben.
Vielleicht ist es auch wirklich nur eine Glaubensfrage? Es ist schon erstaunlich, welche Parallelen zwischen der Tonewood-Debatte und der Gottesfrage bestehen
Wie seht ihr das? Ist das Thema für euch überhaupt wichtig? Bezieht ihr klar Position für eine der beiden Seiten? Ich habe noch eine Umfrage drangepackt!
Ich hoffe, dass sich mit diesem Thread keiner angegriffen oder in seiner Wahrnehmung beleidigt fühlt - in manchen Foren arten Diskussionen über dieses Thema in wüsten Beleidigungen aus ("er hat Jehova gesagt!!!"). Korrigiert mich gerne, falls ich mit meinen Annahmen falsch liege - ich bin weder Schreiner noch Physiker Am Ende des Tages zählt ja eigentlich eh nur, dass man Spaß am Musik machen hat - und darauf sollte man sich konzentrieren
In diesem Sinne einen schönen Abend!
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