ToneRider A4 vs. DiMarzio 36th Anniversary PAF

94erBrom
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Hallo zusammen.

Ich bin - mal wieder - unzufrieden mit dem Sound meiner Les Paul:
Der ToneRider Alnico 4 an der Bridge ist mir einfach irgendwie zu steril, es mangelt an Charakter und Punch.

Nun wird vielerorts der DiMarzio 36th Anniversary als "sichere Bank" bezüglich PAFs für Les Pauls gehandelt.

Hat jemand Erfahrungen mit beiden Pickups?

Ich spiele viel Rock, etwas Blues. Zur Zeit vor allem Led Zeppelin und etwas Classic (Hard) Rock.

LG André
 
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Hi,

ich hatte beide in der gleichen Gitarre, meiner Les Paul Studio. Beim Dimarzio nur die Bridge-Version, aber um die geht es Dir ja. Zwar ist der "normale" DP103 durchaus für beide Positionen geeignet, bei Deinen Vorstellungen ist der DP223 schon der richtige Kandidat.

Aus meiner Sicht war der 36th hier dem AC4 klar überlegen, genau in diesen Belangen. Der Tonerider klingt sehr neutral, wobei ich mir gerade deswegen gut vorstellen kann, dass er in manchen Gitarren "aufblüht". In meiner war er mir einfach etwas zu zahm, auch vom Output her. Ich denke übrigens, dass er in einer Strat gut aufgehoben wäre, habs aber noch probiert. Sehr gut ist er in einer Semiakustik aufgehoben, weil er etwas diesem "Schräng"-Sound entgegen steuert, den die gerne etwas im Übermaß haben. Wenn die Gitarre dagegen weniger drahtige Höhen und knurrige Mitten hat (was ich ua auch meinem Ebenholzgriffbrett zuschreibe), fehlt dagegen ein bisschen das rauhe, ungehobelte, das ich drin haben will. Für den, der viel Clean und leicht angezerrt spielt, passt er sicher gut, und da würde ich ihn zB einem Duncan '59 durchaus vorziehen.

Der Dimarzio rockt. Für einen PAF mit gar nicht mal besonders hohem Widerstand ist er ganz schön laut, was ich immer recht gut an der Einstellung des Eingangsreglers an meinem GT-Pro sehen kann, bis die Clip-LED leuchtet. Er wirkt auch deshalb lauter, weil er sehr viel Attack hat, eben besagten Punch. Nicht zuletzt darf man den Amp auch gerne mal satt in die Zerre fahren, ohne dass die Gitarre matscht oder der Ton so "gewöhnlich" wird, wie bei manchen HB dieser Output-Klasse. Das Plus in den Mitten gegenüber zB einem Duncan '59 macht sich da bemerkbar, und auch der Bassbereich bleibt straff und knackig. Bei AlNiCo II-PAFs wirds da gerne mal etwas unkonkret und zu weich, der Dimarzio kann mit entsprechendem Amp und/oder Booster auch ohne weiteres für Metal "missbraucht" werden. Selbst clean kann man den Dimarzio noch sehr gut anhören, wie ich finde. Rock bis Hardrock ist aber der Bereich, wo er wirklich glänzt. In die Jimmy Page-Richtung kommst Du damit sicher mühelos, sonst würde Gretchen Menn (JP-Darstellerin bei Zepperella und auch sonst eine tolle Gitarristin) die Dinger wohl nicht in ihre Paula schrauben.

Die Duncan Whole Lotta Humbucker scheinen mir in eine ganz ähnliche Richtung zu gehen, habe ich aber noch nicht getestet und sind natürlich auch ein ganzes Stück teurer.

Gruß, bagotrix
Letzteres traf für meine Ohren
 
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Probier doch mal den Rocksong in deiner LP. Den hast du doch auch in einer deiner Gitarren.
 
Ich kann von DiMarzo auch immer wieder gerne den Norton am Steg einer LP empfehlen - wurde speziell dafür gemacht, wenn es eine Idee rockiger sein darf ohne in high gain gematsche zu enden....
 
Kann die Einätzung des ACIV gut verstehen und sehe das auch so, etwas zu steril. Der Rocksong ist tatsächlich eine günstige Alternative mit sehr schönen Mitten, wenn auch sehr weich im Anschlag. Ansonsten kann ich von Tonerider noch den Generator empfehlen, der noch rockiger ist. Der Bridge PU rockt geil los, der Neck PU singt fantastisch.

Alternativ werfe ich mal den Häussel 1959 Custom Plus ins Rennen: Charakter, Kraft, Vielseitigkeit, Farbigkeit und Präzision. Ich mag den echt gerne. In meiner Signatur findest Du einen Link zu einem auführlichen Review.
 
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Der Tonerider Alnico IV Classic braucht eine Gitarre, die schon eine entsprechende Grundlage bietet, da er relativ neutral das wiedergibt, was man ihm gibt.
In der Halsposition gefällt er mir ganz gut, da er nicht zu übertrieben bassig oder weich klingt, aber am Steg kann er schon mal etwas zu dünn und langweilig klingen. Da darf es ruhig etwas kräftiger sein.
Der Bareknuckle Mule, der ebenfalls ein Alnico 4-PAF ist hat in meiner Les Paul das Rennen in der Halsposition gemacht, weil er noch mal etwas mehr Charakter hat.

Ich schließe mich @bagotrix an und würde auch den DiMarzio DP223 oder den SH-18 von Seymour Duncan empfehlen. Das SH-18 Whole Lotta Humbucker ist ein inoffizielles Jimmy Page Signature-Set, das auf den Humbuckern basiert, die Seymour Duncan in den 70ern für Jimmy Page entwickelt/angepasst hat.

Hier wird der 36th Anniversary auch näher beschrieben:
[Pickups] Der grosse Humbucker Test - PAFology!

Wenn du noch den Alnico 8 hast, kannst du den auch mal in den AC4 einbauen. Das sollte helfen und dem Humbucker mehr Saft geben. Die Mitten und Bässe sollten auf jeden Fall prominenter sein und mehr Punch haben. Das wäre dann die Gut-und-Günstig-Lösung. In PAFs funktioniert Alnico 8 in der Regel immer gut, jedenfalls war das bisher meine Erfahrung.

Den Rocksong könnte man natürlich auch erst einmal testen, das ist ein etwas aufgemotzter Alnico 2-Humbucker, trotzdem noch lange kein Hi-Output-PU.
 
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Hier wird der 36th Anniversary auch näher beschrieben:

Der DiMarzio PAF 36th ist mittlerweile auch einer meiner Lieblingspickups. Aufgrund seines engen Frequenzganges erst gewöhnungsbedürftig -für mich jedenfalls- und für meinen Geschmack ziemlich weit von einem (in meiner Vorstellung) vollen weichem rundem PAF Ton entfernt, aber dafür extrem dynamisch und KLAR, aber trotzdem auch ne gesunde Ausgangsleistung. Da matscht nix, jede Note ist klar und deutlich zu hören, im Mix sticht der Sound gut raus.
 
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Den Rocksong hatte ich schon in der Les Paul. Der war irgendwie zu viel des Guten...
Hatte mir dann schon wieder zu viel Dampf. Hatte den auch mal mit einem Alnico 4 und einem Alnico 8 ausprobiert, war aber auch nicht so meins.
Die Rocksongs ruhen deshalb zur Zeit auch in einer Schublade. Überlege noch, ob ich die verkaufe... Da ich aber mein anderes Set hier im Flohmarkt (SH-2 und SH-4 JB) auch noch nicht losgeworden bin...
Den ToneRider AC4 hatte ich auch schon mal mit einem Alnico 2 und einem Alnico 8 probiert, fand die aber auch schlechter als den A4.

Der SH-18 ist mir deutlich zu teuer. Mehr als 100 Euro pro Pickup bin ich nicht bereit auszugeben.
Der DiMarzio könnte dann ja gut zu mir passen.

Vielen Dank für die Antworten!
 
Hi.
Besitze auch AC4 von Tonerider in meinem LP mit 50' wirring. Hab bei neck 0,22uF kondensator reingebaut weill habe zu viel bass gehabt. Wo hat sehr schön alles funktioniert. Jetzt habe ich meine volumen potis gegen Göldo potis ausgewechselt und wieder in neck 0,47uF kondensator eingebaut.
Jetzt ist das brigde zu steril wie bei dir und neck wieder zu bassig.
Probiere noch mall mit 0,22uF kondi ob wird besser oder nicht.
 
Da kann ich dir diese Kondensatoren ans Herz legen:
http://www.tube-town.net/ttstore/Ko...ren/SoZo-Mustard-Cap-0-022-F-400-V::3571.html
Klingen in meinen Ohren besser als die Orange Drops und sollen recht nah am Sound der alten Paper in Oil Kondensatoren sein.
Die Göldo-Potis sind nicht verkehrt. Ich benutze aber lieber die Bourns GTR log 500k (gibts auch bei Tube-Town), deren Widerstandsverlauf ist etwas schöner.
 
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Ok. Danke für die info und link. Wollte erst anndere gittare kaufen und main alte epi als bastler stück verticken. Habe einfach nicht geglaubt das potis können sound geendert.
 

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