Toneinsatz verschiedener Instrumente

H
Hum
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
25.10.24
Registriert
01.01.11
Beiträge
124
Kekse
58
Ich wusste jetzt eigentlich nicht so recht, wo ich dieses Thema einsortieren sollte.
Aber ich denke, dass es doch genügend mit Rhythmik zu tun hat, um es hier anzubringen.

Als ich noch Klarinette in einem Bläserchor spielte, wir waren zwei Klarinetten gegen
vielleicht 15 Blechbläser, wurde uns gerne vorgeworfen wir seien zu früh.
Ich versuchte das dann immer so zu erklären, dass bei Posaunen und Tuben halt
einfach der Ton durch den längeren Einschwingvorgang später kommt.

Nun, wenn ich mir beispielsweise in WaveLab die Einschwingvorgänge anschaue,
so kann man gut erkennen, dass der Schwerpunkt des Tones unterschiedlich weit
vom Beginn des Tones entfernt ist.

Nun meine eigentlichen Fragen:

  • Wie wird dieses Problem in Orchestern gehandhabt, müssen Instrumente mit einer längeren Attack-Zeit früher mit dem Ton anfangen, oder gehören diese Unterschiede einfach zum Orchesterklang dazu?
  • Gewöhnt man sich als Spieler so an sein Instrument, dass man den Schwerpunkt des Tones auf den Schlag trifft? ( Also intuitiv entsprechend früher anfängt)
  • Wie ist es bei der Musikbearbeitung mit Software, wenn man mehrere unterschiedliche Instrumente auf einen Taktschlag schiebt, versucht man dann genau den Schwerpunkt zu verwenden?
  • Wie ist es mit Softwaresynthesizer, die man mit MIDI ansteuert, müsste man dann nicht auch jeweils ein Offset anwenden? Aber wie ist es dann mit hohen Tönen des gleichen Instruments, die kommen doch entsprechend schneller?
 
Eigenschaft
 
Ich spiele kein Blasinstrument, kann dir also diesbezüglich keine konkrete Auskunft geben. Jedenfalls aber weiß ich, daß dieses "Problem" auch anderswo auftritt: Bei Sängern, bei Streichern, und im "Mikrobereich" auch bei Gitarristen und ... und ...

Ich würde meinen, daß das zur Beherrschung des jeweiligen Instrumentes gehört, daß man es so bedient, daß der Ton"schwerpunkt" dann kommt, wann man es auch wirklich haben will und es musikalisch sinnvoll ist.

Bei MIDI-Instrumenten wird es wohl schon so gesampelt sein ... allerdings habe ich selber immer wieder schlechte Erfahrungen mit Midi-Streichern gemacht, die einfach "zu spät" kommen ... aber das lag wohl eher an einer falschen "Spielweise" bzw. an falscher Verwendung (langsam, legato gesampelte Streicherklänge für was Lebhafteres verwendet ...).

LG, Thomas
 
Ich würde es auch unter Spieltechnik verbuchen. Bei Blech ist mir das schon aufgefallen und von Kontrabassisten weiß ich, dass sie das tatsächlich mal geübt haben.
 
Interessante Frage jedenfalls...
Ich habe mir ehrlich gesagt noch nie Gedanken darüber gemacht - einfach, weil diese Ausgleiche automatisch ablaufen.
Sogar beim Klavier dauert es eine Weile von der Berührung der Taste bis zum Auftreffen des Hammers auf der Saite.
Ein Pauker muß den nicht unerheblichen Weg des Schlägels berücksichtigen, wenn er rechtzeitig das Fell treffen will usw.

Was ich nicht verstehe (am konkreten Beispiel mit den beiden Klarinetten): Wenn die Klarinetten auf die Bläser hören, spielen sie nicht "versetzt". Wenn sie sich allerdings taub stellen und nur auf den Dirigenten schauen, dann... :)

Viele Grüße
Torsten
 
In einem Chor ist man in diesem Dilemma. Einerseits möchte der Dirigent haben, dass man genau auf seinem
Abschlag den Ton trifft, andererseits soll der Ton auch mit den Tuben zusammen fallen.

Die Sache bei den MIDI-Geräten ist mir beim HomeRecording öfter mal aufgefallen. Gerade die Slow Strings
können dann richtig nerven. Irgendwie kann die Sache mit MIDI so nicht funktionieren. Das müsste schon
ein Sequenzer sein, der mitdenkt, und weiß wie die Attack-Zeiten der verschiedenen Instrumente ist.

Selbst ich als "HomeProducer" müsste alle Töne je nach Tonlage eines Instruments anpassen.
Vielleicht ist das Problem ja auch der Grund, warum es trotz der perfekten Samples doch steril klingt.

Zu diesem Thema sah ich vor etwa zwei Wochen auch einen interessanten Bericht im Fernsehen.
Es ging nicht direkt um diesen TonEinsatzEffekt, sondern um das Zusammenspiel in einem kleinen
Ensemble. Sämtliche Gerhirnströme und Muskelbewegungen wurden aufgezeichnet und verglichen.
Dabei stellte sich heraus, dass die Gehirnströme der Musiker während des Spiels im Gleichtakt waren.
Das fand ich sehr faszinierend. Das Ensemble wurde sozusagen zu einen Individuum.
 
das Problem ist, daß einem Homerecorder die jahrelange Erfahrung von gelernten Streichern fehlt!

UND DAS IST GUT SO !! Der Geiger wär ja schön blöd, wenn er jahrelang lernt mit der Tonbildung umzugehen und jeder Ungeübte könnte das so mir nix dir nix kopieren.


Es gibt aber sehr wohl Musiker, die das drauf haben, ich habe in den 80igern mit einem Keyboarder gearbeitet, der hat aus den damals üblichen SOLINA-Strings richtig lebendige authentische Streicher erklingen lassen - und da waren die Sounds bei weitem noch nicht so gut wie heute.
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben