Der ToneTubby Alnico ist der Versuch einen Celestion Alnico Speaker nachzuahmen, welcher als einer der ersten Speaker für Gitarrenamps überhaupt raus kam, besser bekannt unter dem Spitznamen "Bulldog".
Widerspreche Dir nur ungern, Perregrin, aber der Tone Tubby AlNiCo klingt gaanz anders als der Celestion Blue Bulldog.
Der Blue klingt eher hell-glockig mit einem gedämpften rrrring im Ton, also eher etwas twangig, während der Tone Tubby wirklich sonor glockig, fast flötenartig klingt.
Dieser Speaker zeichnete sich vor allem durch seinen Alnico Magneten aus, welcher grundlegend für dessen besonderen Ton ist. Der Alnico Magnet bringt einen sehr weichen, sehr harmonischen und ehrlichen Ton zu Tag, er ist das Synonym für seidige und geschmeidige Höhen, fette raue Mitten und direkte Bässe.
Genau so.
Vielleicht zur Ergänzung noch:
Dieses Magnetmaterial hat für gewöhnlich die Eigenschaft gegenüber Keramik-Magneten, daß es eben wärmer und auch weicher klingt.
Das liegt daran, daß AlNiCo ( Aluminium Nickel Cobalt ) Magneten leichter demagnetisieren als Keramik-Magnete ( Strontium Ferrite ). Wenn sich also die Schwingspule aufgrund des anliegenden Signals beim Spielen in Bewegung versetzt, wird ein eigenes Magnetfeld erzeugt, daß versucht den Speaker-Magneten kurzzeitig zu demagnetisieren. Dies gelingt bei AlNiCos besser als bei Keramiktypen. Dies geschieht logischerweise auch umso stärker, desto stärker die Schwingspule bewegt wird, also desto lauter Du spielst. Das bedeutet nun, daß die Effizienz des Speakers nachlässt, der Speaker in die Kompression übergeht und somit spitze Bereiche glättet. Das hebt sich dann wieder auf, sobald die Schwingspule wieder stillsteht.
Dieser Effekt ist sehr weich und klingt in unseren Ohren sehr angenehm und musikalisch. Der Nachteil von AlNiCos ist halt, daß sie meistens relativ wenig Watt vertragen und, aufgrund ihres Magnetgewichts einigermaßen stark befeuert werden will, daß der Speaker in Fahrt kommt. Außerdem könnte es beim manchen Amp too much sein.
Der erste Hersteller der den Celestion verbaute, war Vox JMI. Kaum ein anderer Amp wird mit dem Alnico Speaker so in Verbindung gebracht wie der Vox AC-30/15. Nur mit diesem Speaker erlangt ein Vox sein glockiges Schimmern, seine ungestüme Mittennase, sein typisches britisches Temperament.
Wobei der Vox AC 30 auch wirklich sehr, sehr gut mit dem Celestion Greenback harmoniert.
Aber der Sound bleibt eben immer so, was für einen modernen Sound nicht unbedingt förderlich ist, da er eben keine aggressiven Höhen oder donnernde Bässe entwickelt.
Ein Ceramic Speaker, wie der ToneTuby Ceramic stellt das passende Pendant dar, er liefert die Stabilität, die aggressiven Höhen und die stabilen fetten Bässe. Wenn der Alnico Blues ist, dann ist der Ceramic Metal.
Der Tone Tubby Ceramic erinnert mich aber fast schon ein bißchen an einen etwas entschärften Vintage 30.
Ein Mischbox ist also etwas sehr nettes, allerdings nur, wenn du einen Amp hast, der das mag. Ein Vox AC-30, welcher von Haus aus ganz schön viele Höhen hat, würde mit dieser Mischung deutlich klirriger Klingen, ein Marshall JTM45 würde das aber wiederrum lieben, da man ihm so etwas mehr aggressivität verleihen kann. Das gleiche gilt dann 1:1 auch auf deine Gitarre.
Die Mischbox funktioniert meistens sogar besser. Als Alternative zur Tone Tubby Mischbox empfiehlt sich auch die Kombi Greenback und AlNiCo Blue bzw. Gold. Da kombiniert man das hell-glockige des Blue mit dem sonoren Klang des Greenback. "The Heritage" Amps, die excellente Vox AC-30-Klone herstellen, benutzen diese Variante.
Aber eines vornweg: Der Celestion Alnico Gold ist die besser klingende Wahl...
Der Gold klingt noch eine Spur edler, ausgewogener als der Celestion Blue. Und ist belastbarer. Aber auch hier würde ich unbedingt zur halboffenen Box raten und einem Amp, bei dem sich so teure Speaker lohnen.
Der Gold und der Blue eignen sich weniger um einen in den Höhen recht scharfen Amp deutlich abzuschwächen. Die Höhen werden seidiger, kommen aber noch recht schön durch. Das ist eine der Stärken der Celestion-Versionen, da sie nicht so schnell mulmig werden.
Ich habe Saitenderwisch vor einiger Zeit schon per PM geraten, sich die Speaker, wenn möglich, mal "in echt" anzuhören.
Der Tone Tubby ist gut zum Glätten der spitzen Höhen, da er wirklich deutlicher die Höhen angreift. Bei einem mittigen Amp wäre es evtl zu viel des Guten, bei einem Fender Deluxe Reverb, der ja richtig klingeln kann, wär er genau richtig.
Das ungefähre Zwischenstück zwischen den beiden Extremen Celestion vs. Tone Tubby sehe ich im Eminence Red Fang. Der glättet die Höhen mehr wie der Blue und der Gold, aber nicht so stark wie der Tone Tubby.
Alternativen gibt es bei Weber und Jensen. Mit Jensen kenn ich mich aber nicht so gut aus.