Tonarterhöhung / Stufenerhöhung?

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Hallo Leute,

ich wollte in einen Song eine Art Tonarterhöhung am Ende einbauen, wie es bei vielen Songs gemacht wird ( BSP: Children of Bodom - Downfall, Trivium - Suffocating Sight, so gut wie jeder Mickie Krause Song..)
Jetzt ist meine Frage:
WIe stell ich das an sodass es harmonisch bleibt?
Spiele ich ein Riff, eine Melodie oder ähnliches einfach einen Ganzton höher, und wechsel dabei tatsächlich die Tonart, oder verschiebe ich alle Töne nur um ein bestimmtes Intervall innerhalb der Tonart? Oder vllt etwas ganz anderes:):confused:

Würd mich über eine Antwort freuen
Gruß Steffen
 
Eigenschaft
 
Ein einfaches, in der Popmusik häufig angewendetes Verfahren, ist folgendes:

Du spielst z.B. ein Stück in C-Dur und willst z.B. die letzte Strophe einen halben Ton höher spielen ,um eine Steigerung o.ä. zu erzielen.
Nach der Tonart C-Dur spielst Du übergangsweise den Akkord der von C aus liegenden unteren großen Terz, also As-Dur, As-Dur7 als Dominante zum folgenden Des-Dur.
Dabei kann der Ton C als Leitton liegenbleiben(bei der Gitarre oder beim Keyboard...), im Bass wäre dann As als Grundton der Dominante der neuen Zieltonart zu spielen, Zieltonart ist dann Des-Dur.
In vielen Songs(mir fällt gerade der Spiritual "Amen" ein) wird das nicht nur einmal am Schluss praktiziert, sondern Strophe für Strophe einen Halbton höher.
 
Also das Prinzip ist im Grunde:
Die große Terz unter meinem Grundton der Ausgangstonart ist die Dominate der Zieltonart, welche ja wieder auf die "neue Tonika" hinleitet..
hab ich das so richtig verstanden?
 
Genauso ist es! Probier es einfach mal aus.
 
Danke schonmal für deine Bemühungen Effjot.
Hab hier mal was fabriziert, es klingt irgendwie nach meinem Empfinden nicht 100 % perfekt.
Das Stück ist in D-moll, also muss ich als Übergangsakkord B-moll (Deutsches B / A#) nehmen oderm da ja die Zieltonart D#-moll ist und dementsprechend die Dominante dort auch in moll steht.
Andererseits liegt ja bei Moll Tonleitern, im Gegensatz zu Dur, die große Terz unterhalb des Grundtons innerhalb der Tonleiter. Daher wäre ja, nach den funktionellen Akkorden über der Tönen der Molltonleiter, eigentlich ein B-Dur angesagt.

Weiß jetzt nicht so recht was ich nehmen soll :)
Hab dir mal die Version mit B-moll angehängt (als Gp4 und Midi) kannst dir das ja mal anhören und was dazu sagen.
Gruß Steffen
 

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Moin Battery,
konnte leider die Gp4-Datei nicht öffnen, sondern nur die Midi-Version.
Das klingt doch schon mal ganz ordentlich. Allerdings würde ich als Übergangsakkord B-Dur wählen, weil im Harmonisch-Moll (mit Zielrichtung auf es-Moll oder dis-Moll, wie Du sagst) der Leitton(in diesem Falle D als Terz des B-Dur-Akkords) zum Es(oder Dis) hinstrebt.
Beste Grüße
Effjott
 
Effjott, ich danke dir für die ausführliche persönliche Beratung :)
 
Also wir wechseln da normalerweise tatsächlich die Tonart und spielen dann z.B. den letzten Refrain einfach komplett nen Ganzton höher.

Klingt eigentlich immer super und hab mir da eigentlich auch noch nie wirklich Gedanken dazu gemacht, ob man das auch innerhalb der Tonart machen könnte ;) Müsste selbst mal versuchen ob das nen anderen Effekt bringt.
 
Tja ich hatte das ausprobiert, also einfach alles einen Ganzton höher, und es klang etwas seltsam.
Werd aber auch das nochmal in Betracht ziehen, weil ein Halbton mir irgendwie nicht genug Steigerung bringt...
 
Tja ich hatte das ausprobiert, also einfach alles einen Ganzton höher, und es klang etwas seltsam.
Werd aber auch das nochmal in Betracht ziehen, weil ein Halbton mir irgendwie nicht genug Steigerung bringt...

Hoffentlich hast du die richtige Dominante genommen. Wenn du nach Em willst ist H7 die Dominante. Du kannst auch versuchen, eine Dominante noch vor die Dominante zu setzen. Die kannst du als Doppeldominante verwenden, hier also F#7, als m7 oder als m7/b5, was bei Moll besonders gut funktioniert.

Es gibt darüber hinaus etliche Substitutionsverfahren, das will ich hier jetzt aber nicht weiter ausführen, weil das ausführlich in unzähligen Harmonielehre-Threads ausgekaut wurde - da schaust du besser einfach mal selbst nach.

Über Umdeutung von Akkorden kann man auch schön in die neue Tonart gehen, auch das würde zu weit führen, es gibt da noch einige weitere Möglichkeiten, das sei nur am Rande erwähnt, weil sie deutlich komplizierter sind.

Die einfachste Möglichkeit, die auch immer wieder erfolgreich angewandt wird, ist das unvermittelte, plötzliche Hochrücken mit dem neuen Liedteil - hast du ja fast schon so gemacht.

Aber ich warne dich! Eine Modulation ist wirklich das letzte Mittel, um eine Steigerung eines Songs zu erreichen. Das sollte man besser über die Instrumentierung, über die Melodieführung, über die Harmonieführung, Rhythmus , Dynamik usw. bewerkstelligen.

Dazu gehört auch die "Dichte", z.B. häufigeres Wechseln der Akkorde und der Rhythmik (Dichte, z.B. Halftime, Doubletime, BREAKS bzw. PAUSEN...), Melodik, z.B. Unisono-Riffs, vielleicht begleitende Stimmen bei ausgedünnter Instrumentierung - ach, so Vieles...

Es wäre also nicht schlecht, wenn du dich damit mal etwas befaßt, dann wirst du vermutlich auf solche "billigen" Tricks verzichten oder sie ganz bewußt sparsam einsetzen.
 

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