Lieber Taschenmusikant,
ich musste in meiner Klassikzeit am Konservatorium Stücke spielen deren harmonischer Hintergrund mir damals total unbekannt war. Ob das gut war?
Wenn ich rede oder musiziere, und diese beiden Aktivitäten sind für mich absolut gleichwertig, achte ich in der Regel immer darauf, dass ich das, was ich gerade fabriziere, auch verstehe. Floskeln, die man einfach so sagt, verbal oder musikalisch, werden Dir mit der Zeit Dein Kommunikationsrohr zum Rest der Welt nur vermüllen!
Entschuldigung dass ich auf Deine erste Anfrage so schroff reagierte. Ich fühlte mich zum einen einfach auf den Schlips getreten und andererseits wollte ich, dass Du begreifst, dass es keine 0815 Rezepte in der Musiktheorie gibt.
Trotzdem nun der Versuch, Dir zuliebe als Neuankömmling in diesem Forum, Modulationen mittels der Mollsubdominante zu verdeutlichen.
Also zur Sache.
Die Mollsubdominante nimmt in Sachen Modulation schon noch eine etwas herausragende Position ein. Jedoch aufgepasst! Zum einen spricht man von der Mollsubdominante der Ausgangstonart, und zum anderen von der Mollsubdominante der Zieltonart.
Mit diesem gedanklichen Hintergrund würde ich Dich nun bitten die von mir angehängte Grafik zu studieren (Circle of Fifth).
Es handelt sich hierbei ausschließlich um Modulationen im 3., 4. und 5. Verwandtschaftsgrad. Also von C aus gesehen Modulationen einerseits nach Eb, Ab und Db und andererseits nach A, E und B.
Nach Eb, Ab und Db wird der modulatorische Kern durch die Mollsubdominante der Ausgangstonart C Dur gebildet, und bei Modulationen nach A, E und B wird der modulatorische Kern jeweils durch die Mollsubdominante der Zieltonart gebildet. Letztere 3 Akkorde (E-, A- und D-) sind natürlich auch diatonisch zur Ausgangstonart.
Merke:
Die Durtonleiter hat 3 Mollseptakkorde. Jeder dieser 3 Mollseptakkorde kann Mollsubdominante einer Zieltonart sein.
Die Mollsubdominante der Ausgangstonart (=Modaler Austauschakkord) wird umgedeutet als II-, III- oder VI- Stufe der Zieltonart.
CIAO
CUDO