Tonänderung durch Lautstärke-Poti vermeiden, RC Beschaltung ??

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Hallo liebe Gemeinde, ich habe gehört das man mit einem Kondensator und einem Widerstand die Tonänderung (dumpfer Klang) beim runterregeln der Lautstärke weg bekommt. Hat jemand dafür einen Schaltplan und die Werte für die Beschaltung rumliegen, würde mich wohl interessieren.

LG Heinz :great:
 
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Hallo Heinz,

ich denke du meinst eine Treble-Bleed-Schaltung. Wenn du danach suchst, wirst du fündig!
Hier im Board habe ich einen alten Thread gefunden, der verschiedene Möglichkeiten aufzeigt und vergleicht:
Erfahrung Kondensator Treble Bleed
 
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Hier finden sich noch ein paar Grundlagen und hier hat mal jemand zusammengestellt, welche R/C-Kombinationen die verschiedenen Hersteller nutzen.

EDIT: Ich habe in meiner SSS-Strat die "Fender"-Variante verbaut, in der HSS-Strat die von Suhr. Funktionieren beide einwandfrei.
 
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Hey,

nach langer Erfahrung ist die insgesamt "klangneutralste" Art das Volumen-Runterdrehens ein gutes Poti!
Verstärker reagieren sehr unterschiedlich auf Treble-Bleed Schaltungen - was an einem Verstärker genau hinhaut, klingt am nächsten schrill und dünn beim Runterdrehen.

Mit gutem Volumenpoti mit richtigem Wert sind die Höhenverluste in der Praxis bei den meisten Amps vernachlässigbar.

Gruß,
Bernie
 
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...und/oder nur 50iger Wiring.

Frohes neues Jahr allerseits:good_evil:
 
..und/oder nur 50iger Wiring.

Genau.. ich habe sämtliche Gitarren auf 50"s Wiring um gelötet ... Da der Aufwand sehr überschaubar ist, kannst du es ja mal testen..

50'sWiring.jpg
 
was an einem Verstärker genau hinhaut, klingt am nächsten schrill und dünn beim Runterdrehen.

Das Problem beginnt schon vor dem amp. Eine Treblebleed-Schaltung ist passiver Natur und somit auch abhängig von der Kapazität des verwendeten Instrumentenkabels. Sprich wird ein Kabel mit anderer Kapazität verwendet verhält sich auch der Treblebleed anders.

Zum anderen hat eine Treblebleed-Schaltung auch Einfluss auf die Poticharakteristik, aus logarithmisch wird im Extremfall linear. Man kann dies durch Ausprobieren der Kondensator und Widerstandswerte einigermassen in den Griff kriegen, letztendlich bleibt's aber immer ein Kompromiss.

Wirklich unabhängige Lautstärkenregelung geht nur mit aktiver Elektronik, trotzdem kann man mit einer Treblebleedschaltung durchaus zufriedenstellende Ergebnisse erzielen, aber man sollte sich eben der gennanten Grenzen/Nachteile im klaren sein.
 
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Was man auch wissen sollte: Der Treble Bleed mit Kondensator nimmt ja praktisch das Volumepoti in den hohen Frequenzen raus, der Hochtonanteil geht über einen Teil des Regelwegs direkt auf den Ausgang. Und das hört man uU auch im voll aufgedrehten Zustand, das Signal wird etwas heller. Subjektiv nehme ich es sogar als dünner wahr, obwohl die Bässe eigentlich nicht betroffen sind - vermutlich, weil sich das Verhältnis zwischen Höhen und Tiefen eben etwas ändert.

Das 50s Wiring funktioniert für mich persönlich zumindest bei Gitarren mit HB besser, es reduziert auch den Höhenverlust, wenn auch nicht ganz so stark wie die meisten Treble Bleed-Schaltungen. Den Effekt empfinde ich aber als organischer, für mich passts so am Besten.

Ich sehe allerdings an Deinen Beiträgen, dass Du wohl hauptsächlich Strats spielst. Wenn Du in denen ganz klassische SCs hast, würde ich auch eher zum TB greifen, das 50s Wiring klingt bei SCs für mich immer irgendwie komisch. Ich finde, die Schaltung aus der American Professional funktioniert dafür am Besten: Ein 1,2 nF Cap und ein 20 kΩ Widerstand werden seriell zwischen den Eingang des Potis und den Mittelabgriff gelötet, und parallel zum Ganzen noch ein 150 kΩ Widerstand, der die Regelcharakteristik des Potis annähernd gleich lässt wie gewohnt.

Gruß, bagotrix
 
Und das hört man uU auch im voll aufgedrehten Zustand, das Signal wird etwas heller.

Warum ? Im voll aufgedrehten Zustand kann doch das Signal völlig ungefiltert am Treblebleed cap vorbeiziehen.
 
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50er Wiring funktioniert nur bei Pickupschaltungen, bei denen pro Pickup ein Volume-Poti und ein Tone-Poti (z.B. Les Paul) vorhanden sind oder bei Gitarren, wo überhaupt nur ein Volume-Poti und ein Tone-Poti vorhanden ist. Bei Standard-Stratocaster wird das schwierig.
 
Was heißt schwierig? Einfach auf ein Master-Tone-Poti umlöten (halte ich sowieso für nützlicher) und schon geht es ohne Probleme. Daß freigewordene Poti kann man dann für andere Sachen verwenden, wie z.B. als Blender-Poti oder als Bass-Cut-Regler.
 
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50er Wiring funktioniert nur bei Pickupschaltungen, bei denen pro Pickup ein Volume-Poti und ein Tone-Poti (z.B. Les Paul) vorhanden sind oder bei Gitarren, wo überhaupt nur ein Volume-Poti und ein Tone-Poti vorhanden ist. Bei Standard-Stratocaster wird das schwierig.

Doch, das geht, denn gerade bei der Standardschaltung werden die Tonpotis ja über die zweite Schaltebene zugeschaltet. Ob sie dabei mit dem Eingang (modern) oder Ausgang (50s) des gemeinsamen Mastervolume verbunden werden, ist prinzipiell egal.

Mit einem einfachen Toggle wie bei Gibson gehts natürlich nicht, weil er nur eine Schaltebene hat und die Tonpotis daher eine permanente Verbindung zum (jeweiligen) Volumepoti haben. Da braucht man das Modern Wiring, weil die Verbindung zum jeweiligen Tonpoti gemeinsam am PU-Ausgang erfolgt, also vor dem Schalter, der dann beides aufs Volume legt. Zur Illustration:

https://www.premierguitar.com/articles/Gibson_50s_wiring_on_a_Stratocaster

Im voll aufgedrehten Zustand kann doch das Signal völlig ungefiltert am Treblebleed cap vorbeiziehen.

Wie schon gesagt, mein persönlicher Höreindruck ist schon mal ein anderer, und da stehe ich nicht ganz allein. Deshalb wollte ich es doch erwähnt haben. Andere nehmen es wieder als völlig unbeachtlich wahr, auch das will ich niemandem nehmen.

Andererseits ist die Wechselstromtechnik doch ziemlich komplex.

Aufs erste Hinsehen erscheint es auch nicht so logisch, dass es einen Unterschied macht, ob das Poti nun 250 oder 500 KOhm hat, aber man hört das, und es ist auch begründbar. Elektrisch gesehen führt ja schon die Vorstellung vom "Weg des geringsten Widerstands", den alles gehen würde, in die Irre - sobald wir keine unendlichen Werte haben, teilt sich alles nach Bruchteilen auf verschiedene Wege auf.

Man sollte auch annehmen, dass ein Coilsplit an Masse (und der ist ja nun ein voller Kurzschluss) die zweite Spule eines HB völlig rausnimmt, trotzdem ist das auch elektrotechnisch definitiv nicht der Fall. Warum sollte es hier anders sein? Immerhin haben wir beim aufgedrehten Volume ja drei Wege parallel am Ausgang des PU-Singals, das vom Schalter ankommt:

- Eingang>Kontakt am Potianschlag>Ausgang
- Eingang>Widerstand und Kondensator>Ausgang
- Eingang>Widerstandsbahn mit zB 500 KOhm-Masse

Jeweils mit Übergangs- oder Durchgangswiderständen, beim Kondensator auch noch frequenzabhängig, und nichts davon ist bei der Beschaltung mit einem Poti auch physisch aus der Schaltung entfernt. Selbst der direkte Kontakt über ein den Federkontakt im Poti hat ja einen Rest an Übergangswiderstand.

Berücksichtigt man dann noch, dass der Ausgang ja kein schwarzes Loch ist, sondern seinerseits technisch gesehen zum Teil einer Verstärkerschaltung mit einer Eingangsimpedanz von meist 1 MegOhm wird, ist da eigentlich gar kein Wert bei 0 oder unendlich, sondern wir haben jede Menge niedrige und hohe, aber doch endliche Werte. Und das reduziert dann die Frage wieder darauf, ob man das Resultat subjektiv wahrnimmt oder nicht.

Ich habe da eine gewisse Abneigung, das alles wahlweise in den Bereich von "alles nur Einbildung" oder "ihr seid ja alle taub" zu schieben. Deshalb ermuntere ich zum Ausprobieren und dazu, andere Wege zu probieren, wenn man beim Resultat ein Unbehagen versspürt, selbst wenn theoretisch alles unproblematisch sein sollte.

Gruß, bagotrix
 
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