Tonabnehmer schief

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Klifungu
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Servus,
Ich hab' mir vor ein paar Wochen 'nen Squier Standard Jazz Bass gekauft. Es ist mein erster Bass, also kenn ich mich da noch nicht sehr gut aus. Nun zu meinem Problem: Vom Hals ausgesehen der erste Tonabnehmer sitzt extrem schief. Er ist viel weiter von denn tiefen Saiten entfernt als von den hohen. Außerdem lässt er sich völlig ohne Kraftaufwand reindrücken, bis er nur noch 'nen halben Zentimeter vom Korpus entfernt ist. Er federt auch nicht wieder zurrück. ich muss ihn dann immer wieder rausziehen. Beim Slappen stört das total, ich mus nur ein bisschen dranstoßen und schon.....Soll das so sein oder ist das ein Produktionsfehler? Beeinflusst das den Klang stark? Ich habe leider noch keinen Bass-Amp, also hab' ich das noch nicht ausprobiert.
Schon mal im vorraus Danke!
 
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Hallo Klifungu,

erstmal willkommen im Forum!
Schönen Bass hast Du da - zumindest habe ich auch einen Squier Jazz Bass Standard und bin sehr zufrieden mit ihm - obwohl ich auch 3x so teure Bässe habe. Aber zu deinem "Problem" ...

Ob ein Pickup optimal eingestellt ist, kannst Du nur mit Amp feststellen. Die Einstellung KANN also okay sein. Die Jazz Bass Pickups haben ja 4 Schrauben an denen man die Höhe einstellen kann.

Das Problem das Du schilderst hat seine Ursache seit Anfang des Jazz Basses vor 50 Jahren bzw. sogar schon davor. Als Leo Fender den Bass konstruierte, nutzte er zur Höhenverstellung der Pickups keine Federn, sondern "Foam". Foam ist ein "Mossgummi" (nicht so wie das Zeug für Blumen), der sich zusammendrücken lässt, aber leider nur bedingt federt. War er längere Zeit ein einer Stellung, bleibt der Foam so wie er ist. Im Squier Jazz Bass wurden keine Federn, sondern auch so ein "Foam" eingesetzt.

Wenn Du wirklich ein neues Federmaterial brauchst, kannst Du statt Foam auch einen "gelben Küchenschwamm" nehmen. Den kriegst Du von Mutter oder für wenige Cent im Supermarkt. Zuerst müssen die Saiten runter. Das Pickguard (Plastik-Schlagbrett) kannst Du beim Jazz Bass einfach abschrauben. Da hängt kein Kabel dran. Dann kannst Du die vier Schrauben des Mittel-Pickups (= Hals Pickup) lösen. VORSICHT! Du kannst die beiden Kabel vorsichtig etwas rausziehen, aber wenn Du sie beschädigst, hast Du ein ernstes Problem. Den alten Foam kannst Du abnehmen. Der ist mit doppelseitigem Klebeband unter den Pickup geklebt. Statt des Foams kannst Du dann einen passenden Streifen Küchenschwamm einsetzten. Der sollte einiges länger sein, damit er später "im Ruhezustand" bereits gut komprimiert ist und den Pickup nach oben drückt.

Dein Problem ist allerdings "normal" und taucht auch bei wesentlich teureren Bässen auf. Leo Fender hat das nun mal so erfunden ...

Gruß
Andreas

EDIT: Vor zwei Jahren habe ich mal eine Skizze gemacht. Da siehst Du, wie es unter den Pickups aussieht ...
160314d1283102628-tonabnehmer-schief-abbp0211.gif

Beim Squier sind die Gehäuse allerdings nicht lose drauf, sondern mit Spulenkörper und Magneten verklebt.
 

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Vielen Dank für die schnelle Antwort!
Hm, ich wusste nicht, dass das bei Jazz Bässen ein weit verbreitetes Problem ist. Jetzt komm ich mir ziemlich blöd vor, ein unsinniger Thread mehr:D Wenn ich die Schrauben ein wenig rausschraube, hält das Schaum-Zeug das PU oben, oder rutscht das wieder nach unten? Naja, ich glaube ich warte erstmal bis ich 'nen Verstärker hab' und schau dann weiter.
 
Der Tonabnehmer fällt bei mir ja richtung tiefe Saiten ab. Liegt das nur daran, dass die Schrauben auf der eine Seite zu weit eingeschraubt sind?
 
Die Frage kannst Du uns beantworten, indem Du sie ein bisschen raus schraubst und hier beschreibst was passiert. ;)
 
Moosgummi verliert leider mit der Zeit seie Rückstellkraft, sprich es verformt sich dauerhaft.
Es gibt zwei Möglichkeiten das zu beheben. Entweder man packt noch mehr von dem Zeug unter der Tonabnehmer und erhöht somit die Verpressung, was dann wiederum dazu führt, dass die Restrückstellkraft des Moosgummis ausreicht um den Tonabnhemer nach oben zu drücken oder man nimmt gleich 4 Metallfedern, die man über die Schrauben steckt. Letzteren Lösungsansatz würde ich persönlich bevorzugen.

Übrigens: Moosgummi=Weichmacher=nix gut für Nitrolack...:p
 
Und damit Klifungu versteht was hier gerade abgeht ... ;)

Heute schweineteure original Jazz Bässe der 1960er Jahre hatten Nitro Lack drauf. Von vielen Leuten wird dieser Lack als "Non Plus Ultra" angesehen und er soll geradezu magische Kräfte auf den Klang eines Instruments haben. Wir arbeiten hier hart an der Zerstörung dieses Mythos ...
Bei alten Fender Bässen schlug dann auch mal gerne die Farbe des Nitro Lacks total um, weil die Lösungsmittel ausdünsteten und den Lack stark angriffen. Echte (teure) Bässe erkennt der Fachmann auch an entsprechenden Lackverfärbungen. Unseren Squier Standard Bässen macht das Lösungsmittel des Foam nichts aus. Daher können wir unsere Bässe auch in Gitarrenständer mit weichgummipolstern stellen (mit Nitro Lack Bässen nicht zu empfehlen!).

Gruß
Andreas
 
Vielen Dank für die schnelle Antwort!
Hm, ich wusste nicht, dass das bei Jazz Bässen ein weit verbreitetes Problem ist. Jetzt komm ich mir ziemlich blöd vor, ein unsinniger Thread mehr:D Wenn ich die Schrauben ein wenig rausschraube, hält das Schaum-Zeug das PU oben, oder rutscht das wieder nach unten? Naja, ich glaube ich warte erstmal bis ich 'nen Verstärker hab' und schau dann weiter.

Ich weiß nicht, ob das hier so klar rübergekommen ist:

Die beiden Schrauben und der darunter als Feder verbaute Schaumstoff dienen dazu, den Pickup so einzustellen, dass Du über alle Saiten eine gleichmäßige Lautstärke hast.
Es ist also völlig richtig, dass der Pickup nach oben kommt, wenn man die Schrauben löst. Das richtige Einstellen des Pickups kannst Du aber auch erst dann machen, wenn Du einen Verstärker hast. ;)
 

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