Ton bei hartem Anschlag falsch/ Pegelt sich langsam ein

  • Ersteller LongLostHope
  • Erstellt am
LongLostHope
LongLostHope
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
02.10.18
Registriert
05.04.05
Beiträge
3.418
Kekse
8.971
Ort
Bodensee
Hi zusammen,

also nach langer zeit habe ich mal wieder ein Problem, dass ich nicht erklären kann.

Schon seit längerem kommt mir vor allem bei Aufnahmen meine Gitarre (LTD M1000 FR) "verstimmt" vor, obwohl sie eig immer sauber gestimmt ist.

Nun habe ich rausgefunden was das Problem ist:
Greife ich beispielsweise einen E-Powerchord mit ner gespielten Leersaite und schlage hart an (im normalen Rahmen aber eben nicht gestreichelt) ist der in der ersten Sekunde der Chord total schief und pegelt sich kurz danach erst auf den richtigen Ton ein. Sowohl auf meiner LP (Stoptail) als auch auf der LTD F400 eines Kumpels (Floyd Rose) ist dies bei derselben Anschlagstärke nicht der Fall. Bei diesen Gitarren passt alles. Also es liegt def. an der Gitarre.

Kennt jemand das Problem? Gibt das FR bei dem zu harten Anschlag evtl kurz nach? Sind die Federn evtl ausgeleiert? Die Gitarre ist grade erst 2 Jahre alt und wird im Durchschnitt max. ne Stunde am Tag gespielt.

Ich hoffe dass mir evtl jemand einen Rat geben kann.
Danke und viele Grüße!
LLH
 
Eigenschaft
 
Um das Trem auszuschließen kannst es ja kurz blockieren und schauen ob sich was ändert. Ich denke dass es einfach an der vergleichsweise etwas niedrigeren Steifigkeit der Gitarre liegt, aber das Trem kann auch ein wenig rein spielen.
 
na ja.. bei einem harten Anschlag kann das FR durchaus schon ins Schwirren geraten, abhängig von der Federspannung und Saitenzug.. ich kenn das nur zu gut, mit ner Blackbox hab ichs denn bischen innen Griff gekriegt..
 
Servus,

mir ist das Problem auch ohne Tremolo geläufig.. es kann also auch was anderes sein.

Schwingt der "Überhang" der teifen Saiten (die ca. 3mm, die man an der Bridge wegen der Steifigkeit der tiefen Saiten zur Mensur zugibt) bei starkem Anschlag dann doch teilweise mit und die Saite wird kurzzeitig "länger" ? Oder vertu ich mich jetzt total?

Gruß Bernhard
 
Nun, entsprechend dem Anschlag wird die Saite im ersten Moment auch gedehnt, verändert also die Tonhöhe. Wenn man sich mal Pete Townsends Attacken anhört, dann kommt einem das vor wie der Dopplereffekt... Hier kommt allerdings auch noch das FR ins Spiel, welches ja freischwebend (sprich schwingend) gelagert ist. Mich wird das ganze mein Leben lang verfolgen, auf nem Demo von ner Ex-Band von mir fing bei einem Part das System an zu schwingen und blöderweise durch Zufall bei den Anschlagsabständen auch noch sich weiter aufzuschaukeln...
 
Beim Floyd gibt es keinen Überhang, oder verstehe ich den Begriff falsch?
 
Servus,

@ _xxx_

Mit Überhang meine ich die durch "Schrägstellung" der Bridge, wie man sie z.B. bei ner Les Paul schön sieht, erreichte "Mensurverlängerung" bei den tiefen Saiten.
Letztlich interessant sind ja die Positionen der Reiter. Der Überhang ist also die Differenz des Abstands 12.Bund / Reiter zum abstand Sattel/12.Bund. Gibts dafür nen Fachbegriff? Stellt man das bei nem (logischerweise bolzengerade eingebauten) Floyd auch so ein?

Eigentliche Message war: Das Phänomen taucht auch bei festen Bridges auf und kann/muß also an was anderem als an der tremolo-bedingten "weichen" Aufhängung liegen.

@jesses:

Die Saitendehnung in Längsrichtung durchs "Durchschwingen" klingt als Einfluß logisch..

Meine Vermutung war, daß durch den stärkeren Anschlag die Aufhängepunkte anders bzw. stärker gekrümmt werden und dadurch mehr schwingende Masse und eine größere charakteristische Saitenlänge ins Spiel kommt. Wahrscheinlich hat die Dehnung da aber mehr Einfluß.

Physikalisch reden wir ja hier über ein paar hundertstel oder zehntel Herz / ein paar Cents ... Kleine phys. Änderungen, die aber im Ohr weh tun...

Ach ja, zu guter letzt .... klopp ich eigentlich nie voll rein. Ich bekomm im gefühlten Mittelfeld der Anschlagstärke mein Optimum an Druck und Kontrolle hin - und umgehe das Problem damit einfach. Aber jeder hat ja sicher nen anderen "Wohlfühlbereich" beim Saitenanschlag..

Gruß Bernhard
 
Um mal ein paar blöde Sachen auszuschließen: Ist die Gitte tiefer gestimmt? Vielleicht hats im Zusammenhang was damit zu tun. Oder wie alt sind die Saiten? Tritts nur bei einer bestimmten Saite auf?
 
Mit Überhang meine ich die durch "Schrägstellung" der Bridge, wie man sie z.B. bei ner Les Paul schön sieht, erreichte "Mensurverlängerung" bei den tiefen Saiten.

Ahh, verstehe. Das ist bei einem Floyd nicht gegeben da die Saiten an der Bridge aufhören, die Reiter sind auch so geformt dass bei Schrägstellung der Auflagepunkt durch die Biegung mit verschoben wird, zumindest enigermaßen. die Intonation stellt man bei Floyds auch so ein, nur dass es etwas mehr Frickelarbeit ist, da man immer die Saite entspannen muss, nachstimmen/testen, ggf. wieder entspannen usw. bis es passt.
 
Um mal ein paar blöde Sachen auszuschließen: Ist die Gitte tiefer gestimmt? Vielleicht hats im Zusammenhang was damit zu tun. Oder wie alt sind die Saiten? Tritts nur bei einer bestimmten Saite auf?

Tag zusammen,

kurze Zusatzinfos:
009er-Satz Ernie Balls (höchstens 3 Wochen drauf)
Std.-Tuning
Fällt vor allem bei Leersaiten auf und wird weniger je dünner die Saite wird, also ich vermute da stark das FR dahinter, da ja die dickeren Saiten mehr Kraft ausüben.

Alleridngs hat die F400 meines Kupels das selbe Original FR und da tritt das problem nicht auf.

Evtl sollte ich neue Federn probieren....? Oder eine zusätzliche...?
 
Eine zusätzliche könnte evtl. helfen. Hast du es mit blockieren probiert?
 
Also ich glaube nicht, dass die Federn nach so kurzer Zeit schon fertig sind - nicht, wenn du nicht jeden Tag 2000 Extreme-Dive-Bombs machst. Vielleicht würde auch nur ne Umpositionierung der Federn Abhilfe schaffen.
 
Eine zusätzliche könnte evtl. helfen. Hast du es mit blockieren probiert?

Nein aber ich hab auch nichts passendes da, um es nach vorne zu blockieren...
Habe nur nur meinen block um es nach hinten zu blockieren...
 
Ich glaube nicht, dass das am Floyd Rose liegt. Ich habe bei meiner LTD Viper 50 manchmal das selbe Problem und die hat ja bekanntlich kein Floyd Rose. Allerdings tritt es bei mir eigentlich nur bei recht alten Saiten auf. Es war aber auch noch nie so schlimm, dass ein Akkord schief klingt. Mir fällts aber beim Stimmen immer wieder mal auf, dass der Zweiger ein wenig übers Ziel hinausschießt und sich dann aber wieder einpendelt.
 
Lässt sich der Hals der Klampfe von Hand fühlbar biegen wenn Du die Klampfe gegen Deinen Körper drückst? Also einfach den hinteren Gurtpin und die Kopfplatte schnappen, ziehen und schauen ob die Saitenlage sich deutlich ändert. Wenn ja, dann brauchst gar nicht weiter suchen, dann ist es das Thema mit der Steifigkeit.
 
Lässt sich der Hals der Klampfe von Hand fühlbar biegen wenn Du die Klampfe gegen Deinen Körper drückst? Also einfach den hinteren Gurtpin und die Kopfplatte schnappen, ziehen und schauen ob die Saitenlage sich deutlich ändert. Wenn ja, dann brauchst gar nicht weiter suchen, dann ist es das Thema mit der Steifigkeit.

Bei meiner Epi Les Paul: Bingo. Das Ergebnis hab ich bisher aber nur gehört (und als Effekt eingesetzt), hab dabei noch nicht die Saitenlage beobachtet.

Gruß Bernhard
 
Die Saitenlage braucht man nur wenn man es nicht mit dem bloßen Auge sieht als Orientierung. Bei manchen Klampfen liegen die ganz auf wenn man so (nicht allzu stark) zieht.
 
@xxx,

jep das ist der Fall. Wenn ich den Hals eigentlich soagr nur relativ leicht nach hinten ziehe gehen die Saiten schnell näher ans griffbrett.

Das heißt, mann kann nix machen und das Holz ist einfach so weich...?
Nun die wichtigste Frage: Reklamierbarer Qualitätsmangel oder normal?

Und was genau hat das eig mit der Anschlagstärke zu tun? Und kann das nicht auch dran leigern dass man dadurch einfach das FR leicht nach oben zieht?
 
Es ist kein Mangel, einfach keine perfekte Konstruktion. Je stärker der Anschlag, umso stärker die Schwingung die entsteht. Ich schätze bei Problemkandidaten schwingt der Hals wahrscheinlich etwas stärker mit oder das ganze schwingt sich kurz auf beim Anschlagen, wissenschaftlich erklären kann ich's auch nicht genau.
 
Falls Dir das hilft: versuche beim Anschlag das Plektrum über dem virtuellen 48sten Bund zu bewegen, also in der Mitte zw. dem 24sten und dem Steg. Da dürfte es deutlich weniger von dem Effekt geben. Probier mal spaßeshalber am 12. oder 24. Bund anzuschlagen, da verstimmt sich der Ton fast gar nicht. Ist sehr hilfreich beim Stimmen, den Tip habe ich aus Dan Erlewine's Buch.
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben