Tom gerissen! Was ist zu tun?

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Hallo, liebe Leute.
Ich hab heute beim Stimmen meines Sets bemerkt, dass ich einen Riss in der Tom habe. Er geht (noch) nicht durch alle Schichten.
Was macht man jetzt am Besten? Ich bin grad ein bißchen verzweifelt und bitte um Hilfe!

P1200600.jpg P1200603.jpg P1200596.jpg P1200601.jpg P1200599.jpg P1200602.jpg P1200604.jpg
 
Eigenschaft
 
Entwarnung: Das ist kein Riss, sondern die ganz normale Nahtstelle der Furnierschicht. Drumkessel werden aus mehreren Lagen dünner Hölzer unter Druck und Hitze zusammengeleimt.
Unter normalen Umständen kann ein Tom-Kessel gar nicht reissen. Es sei denn, man spielt mit Baseballschlägern permanent nicht auf dem Fell, sondern auf dem Spannreifen oder man lässt den Kessel aus grosser Höhe auf harten Boden fallen.
 
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Echt jetzt? Bei meinen anderen beiden Toms ist diese Nahtstelle nicht zu sehen....
 
Na, dann sind die halt ein wenig genauer verarbeitet. Also, alles wieder schön dranschrauben, Fell aufziehen+stimmen und affrocke :rock:
 
Vielen herzlichen Dank. Du rettest meinen Tag!
 
Wenn du wirklich etwas tun möchtest, versuch mal dein Tom an der Nahtstelle nach innen zu drücken.
Wenn sich die Naht etwas öffnet, kannst du Holzleim mit dem Finger reindrücken, direkt danach mit einem feuchten Lappen wieder abwischen.

Aber dringend notwendig ist es nicht, keine Panik.
 
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Dass man die Naht so deutlich sieht, liegt wohl auch daran, dass es dunkles Holz ist und wohl gebeizt wurde. Sieht für mich nach Lauan sog. "phillipine mahogany" aus.
Diese Holz war bei Sets in den 80ern und Anfangs der 90er üblich.

Heute verwendet man meist Ahorn oder Birke. Bei den hellen Hölzern fällt das nicht so auf und bei höherwertigeren Kesseln wird das so verschliffen, dass man da so gut wie nix sieht.

Normale Drumkessel sind ausserordentlich stabil. Sonor warb vor Jahrzehten damit, dass sie einen etwas kräftigeren Mitarbeiter (2 Zentner-Mann) auf einen Tomkessel Platz nehmen liessen. Der Kessel blieb millimetergenau rund.

Was Trommelkessel allerdings gar nicht mögen ist extreme Feuchtigkeit (z. B. Wasserschaden im Proberaum). Da quillt das Holz und der Leim und der Kessel wird unrund.
 
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Vielen Dank, Männer.
Wenn dem Set was passieren würde, wäre ich wirklich tottraurig.
 
Ich hab vor circa sechs Monaten die Felle komplett gewechselt und da war die Naht nicht sichtbar. In der Zwischenzeit hatte ich aber tatsächlich einen Wasserschaden im Proberaum. Jetzt mache ich mir doch ein bißchen Gedanken. Kann denn sicher nix passieren?
 
Dann versuch mal Gieselas Rat.

Fühlt sich denn an der Naht irgendwas feucht an?

Stand denn die Tom überhaupt im Wasser?
 
Der Schaden war an der anderen Seite des Raums. Das Wasser lief zwar bis ans Podest auf dem das Set steht, aber nass geworden ist es nicht. Die Naht ist trocken und auch das Tom an sich.
 
Solange die nicht wirklich Kontakt zum Wasser hatte, kann wohl Entwarnung gegeben werden.
Anders wäre das fatal.
Normalerweise haben die Kessel so eine geringe Restfeuchte, dass sie das Wasser wie ein Schwamm aufsaugen.

Normale Luftfeuchtigkeit ist kein Problem. Zu hohe und zu niedrige leider schon und ganz schlimm sind extreme Schwankungen.

Wenn du schon die Felle runter hast, ist das die beste Gelegenheit die Kessel zu überprüfen.

Rundung: Miss auf einer Seite den Durchmesser des Kessels. Dann dreh den Kessel um 90° und miss nochmal. Ist die Differenz grösser als 3 mm könnte das problematisch werden. Dann bekommst du den Spannring nicht optimal auf den Kessel und kannst das Fell nicht richtig zentrieren. Da wird es es mit dem Stimmen sehr schwierig.

Ebenfalls kannst du überprüfen, ob der Kessel plan ist. Stell ihn auf eine plane Fläche und leuchte mit einer Taschenlampe in den Kessel. Scheint es seitlich unten raus, ist der Kessel nicht exakt plan.

Ein Trommelbauer bzw. ein erfahrener Schreiner kann dies wieder richten. Das erste Problem leider nicht.

Ein paar Tips zum Troubleshooting von Trommeln:
http://www.youtube.com/watch?v=tcvQDh7U6Lo
 
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Also verzogen scheint nix zu sein. Die Naht bewegt sich auch bei Gegendrücken nicht.
Puh, Glück gehabt...
Vielen Dank für eure Posts. Was würde ich nur ohne Euch tun :)
 
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Wenn du deinen Kesseln noch etwas gutes tun willst, dann öle und wachse sie von innen (auch die Gratung).
Das verringert das Risiko von Wasserschäden erheblich.

Ich nehme immer das Arbeitsplatten-Öl von IKEA und das Antikwachs von Clou. Ist ein super Team und überall erhältlich.
2-3mal ölen (über Nacht einziehen lassen), danach 2mal Wachsen (auch über Nacht einziehen lassen).
Nach dem 2. mal Wachsen kannst du schon alles wieder zusammenbauen.
 
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Hab ihr mal genauer hin geschaut?
Für mich sieht das so aus als würde die "Naht" durch 3 Lagen durch gehen. Normal ist das doch nicht! (auf Bild 6 gut zu sehen).
Zudem ist es ja schon seltsam, dass du die "Naht" vorher nicht gesehen hast und die bei den anderen Trommeln auch kaum/nicht zu sehensind..

Sry, dass ich das nochmal aufschaukel aber lieber eine weitere eventuelle Fehleinschätzung aufdecken als eine Trommel zu "verlieren".

LG
Matze
 
Da hab ich auch schon drüber nachgedacht. Vielleicht verklebt man die Lagen versetzt? Ferner geht die Naht schräg durch die Trommel.
 
Die schräge Naht macht den Kessel stabiler, ist eigentlich ein gutes Zeichen.
Kessel werden oft so gepresst, daß mehrere Lagen miteinander verleimt werden und dann erst zum Kessel zusammenlaminiert werden.
Ist also nicht so ungewöhnlich wie es auf den ersten Blick aussieht.

Immer noch kein Grund zur Panik. Aber sicherlich ein Grund, etwas genauer hinzusehen.
Wenn der "Riss" wirklich wie mit einer Klinge gezogen und Kerzengerade ist, ist es mit Sicherheit eine Werksnaht.
Alles ungewöhnliche ist bei Holz immer sehr ausgefranst und schief.
 
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Ich hab hier in Kronach einen Restaurateur für alte und historische Instrumente. Naja, meine Recording Custom ist zwar noch aus der in England produzierten Reihe und vielleicht jetzt nicht unbedingt historisch, aber ich geh die Woche mal vorbei und frag den Mann mal....
 

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