Tokai Breezysound vs. Diego Tellie - Wer hat Erfahrungen mit diesen Gitarren?

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Hallo!
Ich bin seit geraumer Zeit auf der Suche nach einer Telecaster und habe letztes Jahr meinen Ohren nicht trauen wollen, als eine Diego Tellie die Fender Telecaster 52 in Grund und Boden gespielt hat.

Also hab ich mir gedacht besorg ich mir eben eine Diego; das tut dem Geldbeutel auch sehr gut. Nun ist es aber sehr schwer an die besagte Gitarre heran zu kommen, da sie nicht mehr gebaut wird.

Nun wurde mir heute eine Tokai Breezysound aus den 80ern angeboten. Leider habe ich weder mit der Marke Erfahrungen gemacht noch irgendwas über das Gitarrenmodell im Speziellen gehört. Kann mir jemand seine Erfahrungen mit dieser Gitarre schildern? Vielleicht lohnt es sich ja gar nicht in den 100 km entfernten Musikladen zu fahren.

Danke für eure Erfahrunsberichte
 
Eigenschaft
 
Genau diese Gitarre habe ich noch nicht gespielt, allerdings habe ich sie auch schon einmal im Auge gehabt, da ich noch keine Tele habe... :D

Habe eine Tokai LP und bin mehr als zufrieden! So gar so zufrieden, dass 2 Originale gehen werden. ;)
Japan baut auf selben "Niveau" wie Fender, Gibson, etc., da kann man sich ja schon von überzeugen, wenn man eine FGN, ESP, Ibanez Prestige, etc. in die Hand nimmt und spielt. :great: Die 100km werden sich also schon lohnen, da ich mir denken kann, dass sie schon auf selbem Verarbeitungsniveau liegt, wie die Fender USA Std. und USA Vintage Reihen.

Ich persönlich würde sie anspielen und bei Gefallen mitnehmen, aber Tele ist halt nicht gleich Tele, daher ist ein Anspielen also somit immerhin "Pflicht".
 
Die Tokais genießen einen sehr guten Ruf. Hab selbst ne alte Tokai Strat und würde die jederzeit blind meiner USA-Fender vorziehen.

Aber Achtung: die Breezysound wurde sehr lange hergestellt und ich glaube auch heute gibt es noch ein Modell. Bei den Tokais kann man von der Modellbezeichnung sehr gut auf die Qualitätsstufe schliessen. Die Nummern 50, 60...120 deuten auf die Preisklasse hin. 50 = 50.000 Yen usw. Unterschiede werden v.a. bei den Humbuckern und dem Korpusholz zu finden sein. Prinzipiell wirst du aber auch bei den "kleinen" und günstigen Modellen keine mit abstehenden Bundstäbchen oder ähnlichem finden. Alle recht ordentlich verarbeitet.

Schau dich mal auf tokairegistry.com um. Dort findest du einen Übersicht der Modell und viele weitere nützliche Infos.

Und noch ein Tipp: die wirklich erstklassigen Breezysounds wirst du nicht unter 600 Euro (gebraucht von privat) finden. Erstaunlicherweise sind sie aber etwas günstiger als die JV-Squier Tele, die ja konstant um 900 Euro gehandelt wird. Die Squier stammt auch aus den Werken, in denen Tokai und Greco Ende der 70'er ihre Fideln hergestellt haben. Man könnte sogar vorsichtig behaupten, dass eine Squier JV eine Tokai mit amerikanischer Hardware und Pickups ist. Das würde den Preisunterschied auch erklären.
 
Diego=Göldo=Rockinger - und die bieten nach wie vor ihre Instrumente an (wobei die In Stock Teles sich etwas von den Diego Teles unterscheiden). Allerdings bietet sich ohnehin der Zusammenbau aus Teilen an, da du dann Kontrolle über Mechanik, Elektrik und Kleinkram hast (kommt dann um die 600€)!

Die Tokais müssen angespielt werden - woher weißt du nie wie zB. die Beschaffenheit der Bünde ist (und eine TipTop erhaltene Breezysound mit nur noch ein paar mm Bundprofil ist für den Laien ein finanzielles Fiasko)...
 
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Die Seriennummer lautet: 014242 Bj,:. 1990
Was sagt die Nummer jetzt kokret auf mein Beispiel aus?

Das Diego zu Göldo gehört ist mir durchaus bewusst, aber die Selbstbauteles haben irgendwie eine andere Verarbeitung (geht eher in Richtung der Roger Gitarren) Ich habe auf der Messe auch mit den Leuten von Duesenberg darüber gesprochen und er meinte zwar, dass die Roger Gitarren die Weiterführung der Diego Palette wäre, aber die Quailtät etwas gelitten hätte. (natürlich hat er es netter formuliert, aber ich konnte ihm zum Beispiel auf Anhieb Verarbeitungsmängel zeigen.

Ich habe jetzt mit dem Musikladen einen Termin übernächsten Freitag vereinbart. Mal sehen wie die Tele sich mit meinem Orange verhält. Ich bin gespannt:)
 
Das klingt ja interessant. Dachte immer das deren Bodies und Hälse auch für die eigene Gitarrenserie verwendet werden, aber wie es scheint, haben die mehrere Lieferanten in Fernost sitzen (oder lassen sich unterschiedliche Qualitätsstufen liefern).
 
In der Tat ein sehr interessantes Thema.
Was darf man denn für die Tokai verlangen, wenn sie in einem sehr guten Zustand ist?
 
und hoch damit
 
so heute wars soweit; ich habe mich in aller Früh auf den Weg ins tiefste Friesland begeben und mich promt verfahren. Nach 1,5 Stunden im Nichts war ich dann endlich am Ziel angekommen: ein kleines Häuschen am Ar*** der Welt!

Aber im Inneren dieses bescheidenen Eigenheimes kam ich ziemlich ins Staunen, als ich einige sehr sehr leckere Saiteninstrumente und Blasinstrumente sah (u.A. Gibson Les Paul aus den 60ern; Guild Gitarren; diverse Strats und eben die Tokai)

Ich setzte mich als ran und stopselte meinen Amp an den Strom und auf gings; doch zuvor begutachtete ich noch penibelst genau die Gitarre:

Der Zustand:
Eine minimale Macke an der "Zarge" ansonsten wie neu; für eine Gitarre die zwanzig Jahre alt ist eine Seltenheit. Das Finish sah aus wie neu. Laut dem Verkäufer kam die Gitarre von einem nunmehr 80 jährigen alten Herren, der sie als Backup Gitarre nutzte; oder eben auch nicht;)

Verarbeitung:
Dazu muss ich wohl nichts sagen; schade, dass heutzutage sehr wenig davon übrig geblieben zu sein scheint.

Nun zum wohl wichtigsten der Sound:
Clean:
Neck: sanft; straff; kompakt mir zu etwas wenig Höhen
Middle: glockig; ausgewogen feinauflösend
Bridge: schneidend; hart; offen

Overdrive/Crunch:
Neck: sehr angenehmer angezerrter Ton; bruzzelt schön; der Tonabnehmer neigt aber übermäßig schnell "zu zu machen" und zu matschen(wenn ihr verscheht was ich meine)
Middle: guter Rhytmus Sound; rockig; harmonisch; differenziert
Bridge: rotzig; spritzig; keine übertönenden Höhen.

In Anbetracht des Preises und des guten Zustandes konnte ich da beim besten Willen nicht nein sagen. Der Neck PU wird irgendwann mal gegen einen etwas spritzigern PU getauscht, der ein kleinen wenig mehr Höhen besitzt und somit sich besser dem Bridge PU anpasst, aber ansonsten ist die Gitarre wirklich sehr schön!

:)
 
Na dann meinen Glückwunsch im Culb der Tokaiisten! :great:
 
Hier ein paar Fotos:

http://img59.imageshack.us/gal.php?g=56309018.jpg

Müsste auf der Bridgeplatte nicht "Tokai" stehen? Was sagt die Seriennummer aus? Wo finde ich die Typenbezeichnung (eig. müsste sie doch im Elektronikfach zu finden sein?)
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Typenbezeichnung müsste, wie bei den Japan Fenders, auf dem Halsfuß stehen. Also: Saiten komplett entspannen, Hals abschrauben und nachsehen.

Evtl. wurde die Bridge getauscht, denn es gab ja auch Modelle mit der Vintage 3-Reiter Bauweise und möglicherweise hat der Vorbesitzer umgerüstet. Bei beendeten eBay Auktionen und der Google Bildersuche steht bei den 6-Reiter Brücken immer der Tokai-Schriftzug drauf, hast Recht.

Für weitere Infos, sieh mal hier nach: http://www.tokairegistry.com/tokai-info/tokai-info.html
 
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Viele Breezys haben diese 6-Reiter-Brücke. Is halt nicht 100%ig ein Vintage Reissue, aber wenn sie klingt: Glückwunsch.

Bei der Serial muss es nicht zwingend eine 1990'er sein. Könnte auch von 1980 stammen. Der Fender-Headstock wird bei den Herstellern von Replicas seit Mitte der 80'er eigentlich nicht mehr verwendet. Gerade Tokai hat das durch mehrfaches Umgestalten zu anderen Hedastock-Designs gelöst. Auch glaube auch die aktuellen Tokais haben immer leicht veränderte Kopflattenformen. Dafür haben die dann aber wieder die 3-Reiter-Brücken.

http://www.tokaiguitar.de/vintage.php?folder=breezy_sound_new&kat=001

Wenn deine Breezy wirklich von 1980 stammt, dann wäre es nicht ungewöhnlich, dass die Bridge mal getauscht wurde. Es scheint sich ja um ein 1zu1 Ersatzteil zu handeln, bei dem keine zusätzlichen Löcher oder dergleichen gebohrt wurden. Was dagegen spricht, ist der sonst sehr gute Erhaltungszustand. Nicht, dass es keine so gut erhaltenen 1980'er Gitarren geben könnte, aber dann dürfte die Brücke wohl auch im original so gut erhalten sein. Das hätte mich wohl stutzig gemacht beim Kauf.

Darf man fragen was du gezahlt hast?
 
Kann mir niemand helen, das letzte Teil des Puzzles zusammen zu setzen und eine eindeutige Identifikation vorzunehmen?
 

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