Töne besser treffen mit Gehörschutz?!

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GtoTheBone
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Hallo zusammen,

mit der Suchfunktion bin ich leider nicht schlauer geworden, denn ich hab da ein spezielles Thema.

Das Grundproblem: Ich habe Schwierigkeiten, Töne im Proberaum und Live zu treffen!!!

Prinzipiell kann ich das! Beispielsweise im Studio, beim Singen zum Gitarre spielen oder im Auto - alles ohne Probleme!

Wir machen weitestgehend Metal in klassischer Besetzung und zugegebenermaßen recht laut. Der Sound im Proberaum ist recht matschig und meist sind auch die Gitarren schlecht zu hören. Live ist das ähnlich. Ein scheppernder Sound, meist aus schlecht abgemischten Monitorboxen in kleineren Jugendzentren oder Clubs.
Vorgestern verließen Leute während eines Auftritts den Raum, weil der Gesang erbärmlich schief gewesen sein soll. Ich hab davon nix auf der Bühne mitbekommen - frustrierend. Frustrierend weil ich das nichtmal mitbekommen habe.

Schande über mein Haupt, aber ich hab das bisher alles ohne Gehörschutz gemacht. Ich hatte immer das Gefühl, dass der Sound dann nur dumpf ist und den Gesang nicht besser macht. Heute hab ich im Proberaum nochmal mit Papier im Ohr versucht zu singen und ich hatte das Gefühl, ich kann mich besser auf die Gitarren konzentrieren.

Habt ihr da ähnliche Erfahrungen gemacht?! Was gibt es denn noch für Tipps und Tricks für solche Probleme?! Ein In-Ear-Monitoring kann ich mir vermutlich nicht leisten.
Kann man besser singen, wenn man Gehörschutzstopfen im Ohr hat, oder war das Einbildung?!

Vielen Dank im voraus!!!!

Gordon
 
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Hallo Gordon!

Ich denke, das ist bei vielen Sängern verschieden. Ich selbst singe mit der Band immer mit Gehörschutz und kann inzwischen nicht mehr so gut ohne. Ich habe mit Oropax angefangen, aber die sind nicht so berauschend. Hab jetzt die MusicSafe und bin zufrieden. Elacin hatte ich noch nie.
Mit Gehörschutz kann ich mich auf jeden Fall besser hören (über Knochenleitung) und muss deswegen nicht so schreien und singe somit besser. Einmal habe ich meine Stöpsel vergessen und habe mir den Hals rau geschrien und das obwohl wir gutes Monitoring haben. Ich finds komisch, mich ausschließlich aus den Boxen mit minimalster Latenz zu hören und an mir selbst nichts zu spüren. Dann verkrampfe ich eher.
Meine Gesangspartnerin hingegen kann mit Gehörschutz nicht so gut singen, weil es ihr total fremd vorkommt.
Wenn du aber das Gefühl hast, dass du mit Gehörschutz besser singen kannst, dann tu das auch. Dann hast du zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen, Stimme und Gehör geschont. :great:
 
Bei mir geht ohne Gehörschutz gar nix mehr. Also es GINGE schon, aber ich WILL es nicht mehr. Selbst bei Gigs mit hervorragendem Bühnensound (was ja leider die Ausnahme ist) benutze ich meine Elacins. Für mich mittlerweile so unverzichtbar wie's Mikro. Wenn man sich einmal dran gewöhnt hat...

Allerdings kommt man an einem vernünftigen Gehörschutz nicht vorbei. Mit Papier oder Tempofetzen oder MickyMaus-Baustellen-Dingern oder ähnlichem kommt man da nicht weit. Dumpf klingt es nur mit schlechtem Gehörschutz, nämlich erwähnten MickyMäusen, Oropax oder sowas und ich habe mal gelesen, daß ein solcher Gehörschutz (der den Klang verändert) für's Gehör sogar noch schädlicher sei, als ganz drauf zu verzichten. Das Warum ist etwas kompliziert zu erklären, falls es jemanden interessiert, kann ich's ja mal versuchen, ich gebe aber keine Garantie....

Glücklicherweise ist guter Gehörschutz mittlerweile absolut erschwinglich. Ich würde Dir die von Vali schon erwähnten Alpine MusicSafe Pro empfehlen (ca. 24,-), das ist ein wahres Schnäppchen :great:
Wenn ich nicht schon Elacins hätte, würde ich evtl. auch "nur" die MusicSafes besitzen. Die maßgefertigten sind zwar schon besser, aber kosten halt auch um die 160,- (zumindest war's mal so) - da kommt man schon ins Grübeln.

Wichtig ist, daß der Frequenzgang möglichst linear ist, d.h. daß der Klang nicht (oder kaum) verändert wird. Es wird eben nur die Lautstärke reduziert. Das leisten im oberen Preissegment die Elacins und im unteren die Alpines. Ein wenig Gewöhnungszeit mußt Du aber einkalkulieren, denn es klingt nunmal etwas anders, da das Verhältnis zwischen "Außenrum-durchs-Ohr" und Knochenleitung verändert wird. Dafür hast Du aber weitere Vorteile wie z.B. Unabhängigkeit von Monitoren (was auch so manche Feedback-Party unterbindet) und eben den Schutz des Gehörs :)


Davon abgesehen wäre es vielleicht mal eine Überlegung wert, wie Ihr einen brauchbaren Bandsound hinbekommt. Ich finde es immer wieder erschreckend, wie wenig Bands sich darum scheren, gut zu klingen. Das ist viel, viel, viel wichtiger als 37 Noten pro Sekunde spielen zu können. Um mal ein Zitat zu mißbrauchen: Gibt es ein Gitarrensolo, wenn niemand da ist, um es zu hören?
 
nicht so doll

also meine Erfahrungen sind nicht so gut. Habe auch Elacin, und der Sound ist an sich super (auf Konzerte geh nicht mehr ohne), nur selbst singen kann ich mit den Teilen nicht, weil ich den Klang meiner Stimme nicht kontrollieren kann. Töne treffen ist nicht so das Problem, aber es hört sich, übertrieben gesagt, so an, als würde man sich Finger in die Ohren stecken.
Mittlerweile haben wir sehr an unserem Sound und Lautstärke gearbeitet, das hat letztlich mehr gebracht.
Evtl. gebe ich de Teilen als InEar-Monitoring noch ne Chance...
 
Hallo zusammen!

Erstmal vielen Dank für die Antworten. Ich hab mir dir Alpine MusicSafe Pro bestellt und hoffentlich kommen sie vor der nächsten Bandprobe. Natürlich werde ich berichten, wie es war.

-G-
 
Hör ich übrigens zum ersten mal, dass man mit Gehörschutz (ohne in ear mon.) singen soll/kann.
Da ist doch die Stimme total verfälscht, oder???

Das ist nicht wirklich professionell denk ich mal. Hab auch grad das Problem, weil ich in Zukunft häufig Proben haben werde wie ich mein Gehör am besten schützten kann. Wär aber nie auf die Idee gekommen einfach so wie sie Instrumentalisten mit Elacin u. Co drauf los zu singen :/

bin verwirrt...
 
Das ist nicht wirklich professionell denk ich mal. Hab auch grad das Problem, weil ich in Zukunft häufig Proben haben werde wie ich mein Gehör am besten schützten kann. Wär aber nie auf die Idee gekommen einfach so wie sie Instrumentalisten mit Elacin u. Co drauf los zu singen :/
Wie willst du dich sonst schützen außer dass du dir was in die Ohren propft?

Mir würde da nur der Plexiglas Käfig einfallen oder zum Singen mit dem langem Kabel vor den Proberaum gehen. ;)
 
Eine generelle Aussage darüber, ob ein bestimmer Sänger mit Gehörschutz ohne IEM singen kann lässt sich nicht treffen. Wie Du lesen kannst, gibt es etliche, die's können, ich selbst kann es nicht wirklich gut.
Daher ist bei mir IEM Pflicht - was im Gegenzug aber bedeutet, dass wir in jeder Probe alle Instrumente abnehmen müssen. Da macht nicht jede Band mit. Im Endeffekt bleibt nur eins: Ausprobieren und sehen.
 
verstehe...ich frag mich auch obs vielleicht möglich ist, ohne IEM zu proben, denn man hört sich ja selbst wiederum über die Boxen was diesen "anderen" Sound eventuell ausgleichen kann? :gruebel:
 
Kann... muss aber nicht. Probier's aus. Wie gesagt - ich kenne Leute, bei denen tut es, bei mir nicht. Tendenziell kommen Männer besser damit klar als Frauen. (...hat was mit Frequenzen zu tun.)
 
...gewöhnt man sich dran. Bisher hat das noch bei jedem funktioniert, dem ich das empfohlen hatte - und da waren auch einige Frauen mit bei.
Man muß sich daran gewöhnen, klar klingt es anders. Einmal halbherzig ausprobieren und dann sagen das funktioniere nicht, ist Blödsinn. Wenn, dann muß man sich ein paar Wochen richtig damit beschäftigen und sich dann entscheiden - ist ja bei dem Preis für die Alpines kein Thema mehr...

Zur Professionalität: Meiner Ansicht nach ist ein wichtiger, wenn nicht der wichtigste, Punkt am Profi-Dasein, daß man flexibel mit allen Situationen umgehen kann, die sich einem stellen - ohne an Leistung einzubüßen. Immer in allen Situationen die ganze Band abzunehmen, ist häufig unnötig kompliziert und auch nicht immer praktikabel. Auf Gedeih und Verderb den Monitoren (und somit dem FOH) ausgeliefert zu sein, ist oft sogar noch schlimmer. Also zieht man Konsequenzen oder erbringt schlechte Leistung, und letzteres ist unprofessionell.

Ein Gehörschutz bewirkt (wenn auch evtl. nicht bei allen), daß man sich immer und in jeder Situation vernünftig hören kann und somit komplett unabhängig von den "äußeren Umständen" seinen Job machen kann. Auch wenn alles andere zu Klump geht, mein Part paßt! Das ist für mich professionell.
Eine weitere Voraussetzung für den Profi ist für mich, daß man einfach zu handhaben ist. Wenn ich einen Musiker anheuere und der bombardiert mich erstmal mit einer Liste von Forderungen, was er alles braucht, um in Aktion treten zu können ("Hach, ich kann so nicht arbeiten..."), dann werd' ich den sicher nie wieder anrufen :rolleyes:

Ihr könnt Euch gar nicht vorstellen, wie relaxt auf einmal alle werden (Studio wie Bühne) und wie gut man sich plötzlich mit allen versteht, wenn man zum Job kommt, sofort einsatzbereit ist, keinen Egotrip veranstaltet, seinen Kram beherrscht und seine Arbeit macht. Dafür wird man bezahlt. Das ist professionell. Ich denke jeder, der sich mal als Studiomusiker verdingt hat, wird mir da beipflichten. Man kann durchaus seine eigenen Vorlieben etc. haben, aber dann muß man in der Lage sein, selbst ohne großen Aufwand dafür zu sorgen. Wenn ich nur und ausschließlich dann singen kann sofern mir Medium-Mineralwasser mit einem ganz bestimmten Mineralgehalt und einer ganz bestimmten Temperatur zur Verfügung steht, von mir aus, jeder hat seine Macken. Aber dann muß ich es eben selbst mitbringen, darf es niemals vergessen und darf niemals dem Veranstalter einen Vorwurf machen oder schlechte Leistung erbringen, weil er eine andere Sorte zur Verfügung stellt.

Auch ich liebe einen guten Bühnen- und Proberaumsound, keine Frage. Aber mir ist es wichtiger, meinen Job gut zu machen, als hinterher herumzuflennen "...aber der Mixer war schlecht....aber das Mikro war schlecht....aber die Kabel waren schlecht.....aber die relative Luftfeuchte war zu niedrig......aber es war 0,7°C zu kalt.......aber da hat einer im Publikum geraucht......aber Uranus war grade 2cm von seiner Normumlaufbahn abgewichen....." :rolleyes:

Und noch einmal: Sobald man sich an den Gehörschutz gewöhnt hat, empfindet man keine Einbußen im Klang mehr - das ist ja gerade die Gewöhnung. Übrigens gibt es einige, die ihren Klang durch den größeren Knochenleitungsanteil am Sound sogar besser kontrollieren können. Aber auch das muß jeder selbst herausfinden...
 
Kurz und knapp: ICH singe mit Gehörschutz besser!!!!

Endlich kein Soundbrei mehr, sondern differenziertere Töne. Die Beckenschläge scheppern nicht mehr im Ohr nach und endlich kommt auch der Bass, mit seiner eher an Grundtöne orientierten Spielweise, besser raus. Den Großteil der stimmlichen Probleme, die ich eingangs erwähnte, habe ich abstellen können. Alle weiteren wurden eingegrenzt und müssen halt langsam ausgemerzt werden!

Vielen Dank für die Tipps und die Anregungen!!!!

-G-
 

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