Tischmonitore

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zimoan
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Hallo,

bevor ich mein Anliegen anbringe, zähle ich kurz auf, was schon alles im Haus ist: Behringer Xenyx Q1002, Rode NT1000 (bzw. in der Thomann-Edition), Superlux HD 681 B (also eher nichts...was für eine Abhöre geeignet wäre, fürs Aufnehmen als Direkt-Abhöre ist er aber ganz brauchbar). Liege ich richtig in der Annahme, dass es, bevor ich fürs Recording ein gutes Interface (Focusrite Scarlett 2i4) und gute Kopfhörer anschaffe, wichtiger wäre, sich erst einmal gescheite Boxen zu kaufen?

Nun gut, da ich derzeit bis auf den Kopfhörer gar nichts, was irgendwie brauchbar wäre, besitze, muss etwas her. Die allerhöchste Schmerzgrenze (und die tut mir als Schüler wirklich weh) wären 300€, allerdings wäre ich sehr froh, wenn es unter 250€ bleiben würde.

Zu meiner Situation: Das Zimmer, mein Zimmer (samt Bett und so) ist eigentlich relativ groß - etwa ein drittel, und zwar das Drittel, in dem mein Abhörtisch steht, hat allerdings eine schräge Decke (Holz). Theoretisch wäre es auch möglich, den Tisch in einen anderen Bereich, unter die gerade Decke zu schieben, allerdings steht er dann zum Fenster (die Monitore eben mit dem Rücken).

Ich habe jetzt zwei Fragen: Welche Aufstellung ist die bessere (auch in Bezug darauf, dass nur bei der schrägen Decke die Möglichkeit, eine Schalloptierung über Absorber o.ä. durchzuführen, geben würde)? Und welche Monitore sind das richtige für mich (5 Zoll, 8 Zoll, was anderes)?

lg, zimo
 
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Monitore sind immer ein sehr wichtiges, wenn nicht gar das wichigste Produktions-Tool im Studio. In aller Regel sind Studio-Monitore Kopfhörern aufgrund kopfhörer-bauartbedingter Schwächen vorzuziehen. Insofern macht es also Sinn, die Investition in Kopfhörer (und auch ein Audio-Interface) erst einmal zu verschieben.

Nur zu gut kann ich die finanzielle Beschränkung als Schüler nachvollziehen, aber bei 300 Euro Obergrenze wird es in Sachen Monitorboxen schon richtig schwierig (Insofern regelt sich auch die Frage nach dem Membrandurchmesser recht schnell). Bis zu der Preisregion gibt es leider ein Menge an untauglichen Boxen. Ohne sie selbst gehabt zu haben, würde ich vom Antesten im Fachgeschäft und vom Talk, den man so mitbekommt, vielleicht das hier empfehlen: https://www.thomann.de/de/krk_rp5_rokit_g2_bundle.htm
In jedem Fall sollte man die Gelegenheit nutzen, auch mal im Geschäft die in Frage kommenden oder sonstigen Boxen anzuhören. Vielleicht gefällt einem ja doch noch das ein oder andere Modell besser.
Aus dem Geld noch ein bischen mehr rauszuholen, wäre sonst eventuell noch durch den Gebrauchtkauf möglich. Dafür, dass dies nicht immer reibungslos funktionieren muss, haben wir hier im Forum leider auch einige Beispiele.
 
Ich sag dir jetzt mal meine persönliche Meinung - viele in diesem Forum werden diese allerdings nicht teilen und möglicherweise etwas komplett anderes behaupten.

Mit 300 € hast du mit Monitorboxen nichts angefangt. Das reicht für Billigstmonitore oder für EINEN relativ-okay-Monitor.
Und selbst dann hast du noch nichts für die Raumakustik getan - und die ist beim Abhören über Lautsprecher SEHR, SEHR wichtig, und wird in quasi allen Homestudios unterschätzt.
Auch in vielen Projektstudios mit gehobenem Anspruch sehe/höre ich immer wieder eine grauenhafte Raumakustik.
(zwei Zentimeter Noppen/Pyramidenschaumstoff an allen Wänden ist keine gute Raumakustik!!)
Wenn die Nachhallzeit im Raum nicht gering genug ist (0,3 Sekunden sind hier der Richtwert - in "normalen" Zimmern liegt sie etwa bei einer Sekunde, schnell auch darüber) kann man Hall-Effekte beispielsweise nicht richtig repdoduzierbar einsetzen, wie das in einem trockenen Raum möglich ist.
Die Erstreflexionen der Wände täuschen dann auch noch eine völlig andere Räumlichkeit der Signale vor, die in Wirklichkeit vielleicht absolut trocken sind, oder überhaupt nicht zusammenpassen. Das übersieht man in einem "normalen" Raum dann schnell, und wenn man sich den Mix wo anders anhört, klingt es sehr amateurhaft, die Spuren fügen sich nicht ineinander ein - eh klar, wenn man auf der Abhöre keine Möglichkeit hat, diesen "Fehler" wahrzunehmen und zu korrigieren.

Ähnliches gilt für Flatterechos, denen ohne Diffusoren nicht entgegenzuwirken ist.

Mit einer teuren Blue Sky-Anlage im Wohnzimmer wird man bei weitem nicht so gute Mixed schaffen wie mit relativ "billigen" Yamaha HS80M und ein paar Hundertern in Absorber/Diffusoren (in Verbindung mit einem passenden Raumkonzept)

Fazit: Wenn du nicht eine Null dranhängen kannst, würde ich die Sache mit dem Abhören über Lautsprecher bleiben lassen - du hast mit einem kleinen Budget leider keine Möglichkeit, hier eine Abhöre zu schaffen, die dir einen tatsächlichen Vorteil bieten würde.


Meine Empfehlung lautet nun auf ein Paar guter Kopfhörer.

Wenn du tatsächlich 300 € ausgeben kannst, würde ich mich persönlich für einen Beyerdynamic DT770 sowie einen AKG K601 entscheiden - kosten jeweils knapp 150 €, und sind doch relativ verschieden.

Wenn du diese beiden Kopfhörer gut kennst (also beim Musikhören verwendest) kann man damit auch ganz passable Mixes erstellen - Voraussetzung ist aber, dass man sie wirklich gut kennt.
Nochmal :)D): Man muss wirklich viel Musik damit gehört haben, um zu wissen wie ein Mix auf dem Kopfhörer klingen muss, damit er auch "tatsächlich" gut klingt.

Wenn der Mix beispielsweise auf dem K601 "etwas basslastig" klingt, ist er "in Realität" mit Sicherheit ABSOLUT basslastig.
Wenn der Mix hingegen auf dem DT770 leicht bassig klingt, kann das "in Realität" schon ganz gut sein.


Also: Du musst deine Abhöre genau kennen - aber das ist ja auch bei Monitoren so, nicht nur bei Kopfhörern.
Bei Kopfhörern fällt nur die Raumakustik weg - und (ich sag es nochmal) die ist bei Monitoren der eigentlich springende Punkt!



Also meine Empfehlung: Nimm die 300 € und besorg dir einen DT 770 und einen K 601.
 
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Wusst ichs doch, dass jetzt so etwas kommt ;)

@ClubbingRock: Danke für die Antwort - die Krk's hab ich mich auch schon angeschaut, wollte nur erst einmal nichts sagen um vielleicht noch andere, günstigere Modelle anzuschauen.

@The_dark_Lord Gleich zwei Kopfhörer werde ich mir nicht kaufen - ich brauche die Monitore auch noch für andere Dinge als fürs Abhören, zwar müssen sie dort keine herausragende Qualität, aber sie sollten da sein.

Allgemein brauche ich nicht die Qualität des hohen Standards, des ihr habt - ich war von den Superlux für 20€ schon so etwas baff und bin noch baffer, wenn ich etwas mit unserer 20 Jahre alten Hifi-Anlage anhöre. Auch mache ich nur einfache Dinge, keine Mixes mit x Spuren, sondern im Grunde nur Vocals mit Begleitung.

Der Raum selbst ist übrigens alles andere als schlecht, dadurch dass er wirklich relativ groß ist und die Decke und 2 Wände komplett aus Holz sind, hallt er fast nicht, da hab sogar ich schon viel schlimmeres gehört (auf meinen Vocal-Aufnahmen ist auch keinerlei Hall, das war noch nie das Problem :)). Es ging mir nur darum, ob eher vor das Fenster stellen oder bei der Holzwand bleiben, aber eigentlich bin ich mit der Holzwand absolut zufrieden bzw. vielleicht seitlich noch etwas in die Zimmermitte rücken, direkt in der Ecke soll ja nicht so gut sein.

Ich würde mir jetzt doch noch gerne ein paar andere Meinungen einholen. Im Internet liest man extrem viel gutes zum Esi Near08. Preislich wären die ein Traum, die Qualität würde, ich glaube da jetzt einmal den vielen positiven Stimmen, für mich auch absolut ausreichen. Das Problem: Hab ich überhaupt genug Platz für 8" - klar, der Raum ist groß genug ich könnt einfach beim Abhören weiter weg sitzen, aber ist das optimal? Bei den 5"ern (wie übrigens bei allen kleineren) ließt man eben wieder, dass der Bass fehlt (verständlich). Ins Auge gefallen ist mir auch der Fostex PM-04 N der durchwegs als ganz passabel, wenn auch ohne nennenswerte Bässe. Auch hat er vergleichbar geringe Watt-Zahlen, ist also auch nicht so laut, wenn ich das richtig verstanden habe. Eine Rezession bezeichnet ihn sogar als besser als der Krk, weil er nicht versucht größer zu klingen, als er ist. Neu ist der Neusonik NE05, deshalb habe ich dort noch keine Meinungen gefunden. Im ähnlichen Preisbereich wie der Krk liegt der Mackie MR5 MKII auch der wird ganz gut bewertet.

Sonst gibs noch 2-3 Behringer-Modelle in dem Preisbereich, aber über Behringer hört man eigentlich nicht so viel gutes. Hab zwar einen Kleinmischer von denen, aber auch nur, weil er so günstig war und möglichst schnell gegen ein gutes Interface getauscht und danach nur noch zur Direkt-Beschallung beim Singen (also beim Üben^^) benutzt werden soll.

Welches der Modelle wäre denn annehmbar (ich sag jetzt bewusst so, ich weiß, dass für euch etwas gutes erst bei 500€/Stück anfängt - das Geld hab ich aber leider nicht ;)), von welchen soll ich lieber die Finger lassen? Einen wirklich Druckvollen Bass brauche ich ja nicht, wenn ich einmal Bass oder Drums im Mix verarbeite, dann nur im Hintergrund.

EDIT: Achja - ich weiß, dass es besser wäre, im Laden alle anzuhören - nur leider sind die nahegelegenen Musikhäuser zwar nicht klein, aber alle extrem schlecht im Bereich Recording ausgestattet ;(
 
Zuletzt bearbeitet:
die Esi nEar 08 kenn ich aus eigener Hand, die rauschen wie die Hölle - damit kannst du nichtmal überprüfen ob die Aufnahme an sich passt (weil man nicht weiß ob das Rauschen vom Monitor kommt oder von einem schlechten Preamp...)
Das Ergebnis sind verwaschene, verschwommene Mixe.

Holz alleine ist kein raumakustisches Element - eine Auswirkung siehst du erst, wenn das Holz zB geschlitzt ist, und sich dahinter ein Hohlraum befindet - dann hättest du einen Lochplattenabsorber.

Mein Plädoyer für Kopfhörer kommt nicht von meiner Liebe für Kopfhörer, sondern von meiner Abneigung gegenüber "schlechten" Räumen - und aus Erfahrung sind alle Räume schlecht, die nicht behandelt wurden. (weil die Anforderungen an einen Alltags-Raum sich von den Anforderungen an einen Abhör-Raum nunmal DEUTLICH unterscheiden. BESONDERS die Restreflexionen SIND nunmal ein großer Störfaktor.
 
Monitore in diesem Preisbereich sind wirklich schwer zu finden. Hast du zufällig noch einen halbwegs brauchbaren HiFi-Verstärker zur Hand? Dann könntest du z.B. auch ein Pärchen nuBox 311 kaufen. Das sind bewährte gute Lautsprecher, die aufgrund des Direktvertriebs deutlich mehr Klang liefern als ähnlich teure Boxen anderer Hersteller.
Test hier: http://www.nubert.de/downloads/test_2008-05_nubox-311-set_hifi-test.pdf

Für richtig gut halte ich die nuPro A-20 - aber auch die nuPro A-10 wird nicht übel sein. Mit dem eingebauten DSP kann das Böxchen klanglich erstaunliches leisten. Lies mal die Testberichte!
Der Haken: Beide kosten mehr als dein Budget. Und daher würde ich dir unbedingt raten: Spar dir die Euros vom Munde ab, geh noch ein paar Monate jobben und kauf dir dann gleich die A-20!
Für 560€ hast du dann Monitore, die dich auch lange Zeit noch begleiten werden! Sonst wirst du wahrscheinlich recht bald wieder nach besseren Monitoren schauen - und doppelt kaufen ist immer teurer!

Zum Thema Akustik: Da kannst du mit geringem finanziellen Aufwand und etwas handwerklichem Geschick einiges möglich machen. Aber es macht keinen Sinn, hier von Unsummen und hochprofessionellen Anforderungen auszugehen.

Ein schlimmer Fehler ist allerdings schon im Titel: Bitte Abhörmonitore nicht direkt auf die Tischplatte stellen! Die Reflexionen erzeugen üble Interferenzen / Kammfiltereffekte und dann ist der schöne Klang gleich wieder futsch. Tipps zur Aufstellung gibt's gerne, wenn du dich für Monitore entschieden hast. ;)
 
Ein schlimmer Fehler ist allerdings schon im Titel: Bitte Abhörmonitore nicht direkt auf die Tischplatte stellen! Die Reflexionen erzeugen üble Interferenzen / Kammfiltereffekte und dann ist der schöne Klang gleich wieder futsch. Tipps zur Aufstellung gibt's gerne, wenn du dich für Monitore entschieden hast. ;)

Keine Angst, dass ich die Dinger entkoppelt aufstellen sollte, weiß ich schon^^ Es ging mir nur drum, dass mein "Arbeitsplatz" ein Tisch ist und sie eben nur den Beschallen müssen, auch in Betracht darauf, dass für 8"er sogar zu wenig Platz sein könnte.

Ansonsten werde ich mich weiter umgucken. Weiter sparen bringt im Moment nix, es muss erst einmal etwas her, da ich, wie gesagt, gar nichts habe. Naja, ich guck mal.
 
der Hanseat meint nicht das Mitschwingen der Tischplatte, sondern das Reflektieren des Schalls von selbiger
das gibt einen bunten Phasenmix direkt davor ;)

cheers, Tom
 
Kommen auf nen etwa 20cm "Schemmel" jede auf so ner Unterlage so aufgestellt, dass sie leicht nach oben gerichtet sind, anders gehts eigentlich hier gar ned, denke ich zumindest.
 

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