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Hans_3
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Neben dem Auswendiglernen der berühmt-berüchtigten Pentatonik-Patterns gibt es noch eine andere Herangehensweisen, die ich hier vorstelle.
Es ist ja im Grunde immer von Vorteil, sich Dingen von mehreren Seiten zu nähern.
Erstens, weil man damit flexibler wird. Und 2., weil bei jedem das Gehirn anders tickt. Der eine lernt es so besser, der andere anders und der dritte am besten mit dem Verschmelzen meherer Arten.
Die folgenden Schritte mögen bisweilen abstrakt erscheinen. Nach meiner Erfahrung aber nur deshalb, weil die praktische Umsetzung weitaus weniger Worte bedarf als deren Erklärung Wie oft habe ich erlebt, dass das Erklären eines in der Praxis einfachen zu zeigenden Vorgangs in schriftlicher Form unendlich umständlich bis sogar abstoßend werden kann. Trotzdem mal wieder ein Versuch
Also: Jeder darf sich hier rauspicken, was ihm nützt und vergessen, was ihm am A***s vorbeigeht.
A. Pentatonik mal so gesehen: Einfach nur zwei Grüppchen
Schaut man sich die meist gespielte Moll-Pentatonik (Tonstufen 1, b3, 4, 5, 7) auf der Gitarre genau an, fällt folgendes auf:
1. Es gibt ausschließlich Abstände von 2 oder 3 Bünden (2 Halbtöne, 3 Halbtöne)
2. Diese bilden auf dem Grifbrett immer die selben über- und untereinanderliegenden Gruppen: zwei 3-er, drei 2-er, zwei 3-er, drei 2-er usw. usw.
Beweisen/visualisieren wir diese Gruppenbildung, indem wir zusätzlich zu den vorhandenen 6 Saiten (ROT) auf einer Gitarre unendlich viele Saiten aufziehen. Die Zahlen geben die Halbtonschritte an (1-2 = 2 Halbtöne / 1-3 = 3 Halbtöne)
1--2
1--2
1--2
1-----3
1-----3
1--2
1--2
1--2
1-----3
1-----3
1--2
1--2
1--2
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1-----3
1--2
1--2
1--2
1-----3
1-----3
Diese Gruppenlage findet sich in allen Lagen/allen Patterns wieder. Da die Gitarre halt nur 6 Saiten hat, bekommen wir die Gruppen immer in verschiedenen Aus- und Anschnitten zu sehen. 2 vollständige Gruppen sind dabei aber vorhanden:
1-----3
1--2
1--2
1--2
1-----3
1-----3
oder
1--2
1--2
1--2
1-----3
1-----3
1--2
B. In jeder 2-er und 3-er Gruppe hat der Grundton seinen festen Platz!
Wie sich in welcher Lage welche Gruppen schichten, wird immer vom Grundton bestimmt. Hier gibt es nur 2 ganz einfache Regeln:
In einer 3-er Gruppe ist der Grundton immer(!) hier, also am Zeigefinger:
1-----3
1-----3
In einer 2-er Gruppe immer(!) hier:
1--2
1--2
1--2
Wenn man sich diese beiden einfachen Tatsachen einprägt, ist das schon mal die halbe Miete. Voraussetzung allerdings - und da tun sich viele schwer: Man muss halt wissen, wo überall der Grundton auf der Gitarre vorhanden ist, beispielsweise das A, wenn man halt ein Stück in A spielt.
ÜBUNGSVORSCHLAG: Ausgehend vom Ton A auf allen Saiten und in allen Lagen erst die 3-er Gruppen erforschen. Dann die 2-er. Dann verbinden und vorhandene Patternkenntnisse mit einbinden.
C. Die Crux mit der Stimmung
Dass der Tonabstand zwischen der 3. und 2. Saite anders ist als bei den anderen Saiten, ist Ursache für die optisch völlig unterschiedlichen Patterns je Spiellage. Hier gibt es leider keine Tricks außer: erfahren, lernen und verinnerlichen.
D. Die Gruppenbildung als Hilfe bei den Patterns
Der häufigste "Ärger" mit den Patterns: Hälfte geht, dann irgendwie vergessen, wie's weiter geht. Hier helfen die Gruppen schnell. Beispiel Penta-Pattern 2.Lage e-moll:
---5---3
---5---3
4---2---
uups - wie weiter? Wir sehen: Eine vollständige 2-er Gruppe wurde schon gespielt. Es müssen(!) nun zwei 3-er folgen und darunter noch ein 2-er-Teil:
5-----2
5-----2
5--3 (0)
E. Weitere Erkenntnisse, die die Penta-Orientierung dauerhaft erleichtern
1. Merken: Sind H- und G-Saite im Spiel, findet hier immer(!) ein Lagenwechsel mit dem Zeigefinger statt. Außer halt bei dem sattsam bekannten Pattern 1:
8-5
8-5
7-5
7-5
7-5
8-5
2. Merken: In 2-er oder 3-er-Gruppen, an denen nicht gleichzeitig G- und H-Saite beteiligt sind, findet nie(!) ein Lagenwechsel statt. Beispiel:
7-5
8-5
7-4
7-5
7-5
7-5 (3-0)
F. Regeln für das vertikale Penta-(Lagen)Spiel
Erwünscht und gewollt ist das verändern der Spiellage, indem man sich auf einer einzigen Saite nach unten oder oben arbeitet. Hier kann man für die übliche Pentatonik folgendes verinnerlichen:
1. Es gibt niemals zwei 3-er Schritte hintereinander
2. Es gibt niemals mehr als zwei 2-er Schritte hintereinander
3. Liegt der Grundton in einem "3-er", folgen nach oben immer zwei 2-er und nach unten einer, bevor der nächste 3-er kommt..
Auch hierfür ein einleuchtendes optisches Beispiel anhand einer unendlich verlängerten Saite. Die Zahlen geben die Halbtonschritte an (G=Grundton):
G------3----2----2------3----2/G------3----2----2------3----2/G------3----2----2------3----2/G usw.
ÜBUNGSVORSCHLAG: Ausgehend von einem Grundton (z.b. A) die Abstände nach oben und unten auf 1 Saite (una corda) spielen. Das auf allen Saiten getrennt üben.
G. Griffbrettorientierung und Patternkenntnis ersetzen nicht die Musik, aber ...
Patterns, Tonleitern etc. machen ebenso wenig Musik wie das Alphabet automatisch gute Texte erzeugt. Ohne Ideen und Ausdruck geht es nicht. Bessere und Schnellere Orientierung kann jedoch helfen, Ideen hervorzubringen und/oder besser und schneller umzusetzen.
Es ist ja im Grunde immer von Vorteil, sich Dingen von mehreren Seiten zu nähern.
Erstens, weil man damit flexibler wird. Und 2., weil bei jedem das Gehirn anders tickt. Der eine lernt es so besser, der andere anders und der dritte am besten mit dem Verschmelzen meherer Arten.
Die folgenden Schritte mögen bisweilen abstrakt erscheinen. Nach meiner Erfahrung aber nur deshalb, weil die praktische Umsetzung weitaus weniger Worte bedarf als deren Erklärung Wie oft habe ich erlebt, dass das Erklären eines in der Praxis einfachen zu zeigenden Vorgangs in schriftlicher Form unendlich umständlich bis sogar abstoßend werden kann. Trotzdem mal wieder ein Versuch
Also: Jeder darf sich hier rauspicken, was ihm nützt und vergessen, was ihm am A***s vorbeigeht.
A. Pentatonik mal so gesehen: Einfach nur zwei Grüppchen
Schaut man sich die meist gespielte Moll-Pentatonik (Tonstufen 1, b3, 4, 5, 7) auf der Gitarre genau an, fällt folgendes auf:
1. Es gibt ausschließlich Abstände von 2 oder 3 Bünden (2 Halbtöne, 3 Halbtöne)
2. Diese bilden auf dem Grifbrett immer die selben über- und untereinanderliegenden Gruppen: zwei 3-er, drei 2-er, zwei 3-er, drei 2-er usw. usw.
Beweisen/visualisieren wir diese Gruppenbildung, indem wir zusätzlich zu den vorhandenen 6 Saiten (ROT) auf einer Gitarre unendlich viele Saiten aufziehen. Die Zahlen geben die Halbtonschritte an (1-2 = 2 Halbtöne / 1-3 = 3 Halbtöne)
1--2
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1-----3
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Diese Gruppenlage findet sich in allen Lagen/allen Patterns wieder. Da die Gitarre halt nur 6 Saiten hat, bekommen wir die Gruppen immer in verschiedenen Aus- und Anschnitten zu sehen. 2 vollständige Gruppen sind dabei aber vorhanden:
1-----3
1--2
1--2
1--2
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1-----3
oder
1--2
1--2
1--2
1-----3
1-----3
1--2
B. In jeder 2-er und 3-er Gruppe hat der Grundton seinen festen Platz!
Wie sich in welcher Lage welche Gruppen schichten, wird immer vom Grundton bestimmt. Hier gibt es nur 2 ganz einfache Regeln:
In einer 3-er Gruppe ist der Grundton immer(!) hier, also am Zeigefinger:
1-----3
1-----3
In einer 2-er Gruppe immer(!) hier:
1--2
1--2
1--2
Wenn man sich diese beiden einfachen Tatsachen einprägt, ist das schon mal die halbe Miete. Voraussetzung allerdings - und da tun sich viele schwer: Man muss halt wissen, wo überall der Grundton auf der Gitarre vorhanden ist, beispielsweise das A, wenn man halt ein Stück in A spielt.
ÜBUNGSVORSCHLAG: Ausgehend vom Ton A auf allen Saiten und in allen Lagen erst die 3-er Gruppen erforschen. Dann die 2-er. Dann verbinden und vorhandene Patternkenntnisse mit einbinden.
C. Die Crux mit der Stimmung
Dass der Tonabstand zwischen der 3. und 2. Saite anders ist als bei den anderen Saiten, ist Ursache für die optisch völlig unterschiedlichen Patterns je Spiellage. Hier gibt es leider keine Tricks außer: erfahren, lernen und verinnerlichen.
D. Die Gruppenbildung als Hilfe bei den Patterns
Der häufigste "Ärger" mit den Patterns: Hälfte geht, dann irgendwie vergessen, wie's weiter geht. Hier helfen die Gruppen schnell. Beispiel Penta-Pattern 2.Lage e-moll:
---5---3
---5---3
4---2---
uups - wie weiter? Wir sehen: Eine vollständige 2-er Gruppe wurde schon gespielt. Es müssen(!) nun zwei 3-er folgen und darunter noch ein 2-er-Teil:
5-----2
5-----2
5--3 (0)
E. Weitere Erkenntnisse, die die Penta-Orientierung dauerhaft erleichtern
1. Merken: Sind H- und G-Saite im Spiel, findet hier immer(!) ein Lagenwechsel mit dem Zeigefinger statt. Außer halt bei dem sattsam bekannten Pattern 1:
8-5
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7-5
7-5
7-5
8-5
2. Merken: In 2-er oder 3-er-Gruppen, an denen nicht gleichzeitig G- und H-Saite beteiligt sind, findet nie(!) ein Lagenwechsel statt. Beispiel:
7-5
8-5
7-4
7-5
7-5
7-5 (3-0)
F. Regeln für das vertikale Penta-(Lagen)Spiel
Erwünscht und gewollt ist das verändern der Spiellage, indem man sich auf einer einzigen Saite nach unten oder oben arbeitet. Hier kann man für die übliche Pentatonik folgendes verinnerlichen:
1. Es gibt niemals zwei 3-er Schritte hintereinander
2. Es gibt niemals mehr als zwei 2-er Schritte hintereinander
3. Liegt der Grundton in einem "3-er", folgen nach oben immer zwei 2-er und nach unten einer, bevor der nächste 3-er kommt..
Auch hierfür ein einleuchtendes optisches Beispiel anhand einer unendlich verlängerten Saite. Die Zahlen geben die Halbtonschritte an (G=Grundton):
G------3----2----2------3----2/G------3----2----2------3----2/G------3----2----2------3----2/G usw.
ÜBUNGSVORSCHLAG: Ausgehend von einem Grundton (z.b. A) die Abstände nach oben und unten auf 1 Saite (una corda) spielen. Das auf allen Saiten getrennt üben.
G. Griffbrettorientierung und Patternkenntnis ersetzen nicht die Musik, aber ...
Patterns, Tonleitern etc. machen ebenso wenig Musik wie das Alphabet automatisch gute Texte erzeugt. Ohne Ideen und Ausdruck geht es nicht. Bessere und Schnellere Orientierung kann jedoch helfen, Ideen hervorzubringen und/oder besser und schneller umzusetzen.
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