Tipps für den "angerockten" Gesang

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Hallo liebe Community,

ich habe mal eine Frage an alle die selber auch schon im Rock Bereich singen:

Ich versuche seid längerem rockige Stücke zu singen. (z.B. Foreigner - Cold as ice)...

Mit der Intonation und den Phrasen generell habe ich dabei eigentlich weniger Probleme und mein Vibrato ist gerad in der Entwicklung (in der Mischstimme kommt er bereits durch) und ich denke, dass es früher oder später mal ganz "durchbrechen" wird.

WAS mir allerdings immer noch Probleme bereitet und wobei ich gerne euren Rat hören würde, ist das rotzige (rauhe, leicht krächzende?!) in der Stimme. Ich habe irgendwann entdeckt, dass ich wenn ich den Kehlkopf gebrauche, sehr angerauht singen kann. Allerdings werde ich danach (also nach 2 Stücken oder so) recht schnell heiser (das bedeutet dass ich danach erstmal ne kurze Pause machen muss, weil ich gar nicht mehr den Tonumfang erreiche wie vorher) und ich weiß das dies einfach nicht die richtige Methode sein kann, vor allem weil ich ja um den Kehlkopf so anrauhen zu müssen meine Töne ein wenig pressen muss.
Bisher habe ich das zwar manchmal immer so hingenommen, denn wenn ich das manchmal nicht so kompensiere klingt es einfach zu brav (wie bei oma beim Weihnachtslieder singen *g*), aber ich möchte es jetzt einfach vernünftig lernen.

Also lautet meine Frage, wie singt ihr eure Töne denn so, dass sie schön rauh gerockt klingen, ohne das ihr damit Probleme mit der Heiserkeit habt und trotzdem locker seid?
Wäre für Tipps in Richtung Technik/ oder auch Tipps um das zu üben wäre ich sehr dankbar!

Gruß
Matthaei
 
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WAS mir allerdings immer noch Probleme bereitet und wobei ich gerne euren Rat hören würde, ist das rotzige (rauhe, leicht krächzende?!) in der Stimme. Ich habe irgendwann entdeckt, dass ich wenn ich den Kehlkopf gebrauche, sehr angerauht singen kann. Allerdings werde ich danach (also nach 2 Stücken oder so) recht schnell heiser (das bedeutet dass ich danach erstmal ne kurze Pause machen muss, weil ich gar nicht mehr den Tonumfang erreiche wie vorher) und ich weiß das dies einfach nicht die richtige Methode sein kann, vor allem weil ich ja um den Kehlkopf so anrauhen zu müssen meine Töne ein wenig pressen muss.
Déja vu... wie so oft.
Entweder Du hast von Natur aus eine rauhe, kratzige Stimme. Dann musst Du Dich nicht bemühen um so zu klingen sondern tust es. Oder Du hast robuste Stimmbänder ohne Ende und kannst die Presserei die Du momentan betreibst länger durchhalten.

Wenn Du Dir viele von den Rock-Jungs anschaust ist es offensichtlich, dass da bei vielen einiges an Kraft im Spiel ist, dass da viel gepresst wird.

Aus dem selbst erleben der letzten Jahre kann ich dir aber verraten, dass es den auf Platten benutzten rotzigen Sound auf der Bühne nicht immer gibt und auch gar nicht braucht. Kelly Hansen bei Foreigner klingt nicht so rauh-rockig wie Lou Gramm, aber die Atmosphäre stimmt. Jason Scheff von Chicago singt live streckenweise auch sanfter als auf den Aufnahmen - den Songs schadet das beileibe nicht.
Negativbeispiel wäre für mich inzwischen Bobby Kimball von Toto, der live versucht hat genauso zu schreien wie auf den Platten und auf der letzten Tour kaum noch Stimme hatte.

Du kannst über den Rufmodus aus einer lyrischen Stimme etwas mehr Rotz holen, es kann Dir auch helfen, wenn Du die Mischstimme gnadenlos scharf nach vorne fokussierst (stell Dir vor, zwischen den Schneidezähnen kommt ein Laserstrahl raus und das ist Deine Stimme).
 
Danke IcePrincess für deine Mühe, du bist hier im Forum ne wahre Institution ;-)

Es scheinen ja doch immer die gleichen Probleme zu sein, mit denen sich die Sänger so rumschlagen ;-) (vielleicht sollte man das mal in eine faq - Rubrik bringen *g*)

Meine Stimme ist von Natur aus eher klar, bei lovesongs weich, aber ich hab festgestellt das ich durchaus die Stimmpower hätte, rockig zu singen. ein Chad Kroeger werde ich damit aber wohl nicht *g*

Was ich halt bislang immer ziemlich nervig gefunden habe ist die Tatsache, dass wenn ich zuviel des guten mit dem Kehlkopf mache, meine Stimme bei den danach folgenden Songs dann nicht mehr so ausschöpfen kann. Bislang musste ich dann die richtig rockigen Songs am Ende eines Auftritts anlegen.

Aber wenn die anderen ("weicheren") Sänger auch teilweise pressen, dann scheine ich ja zumindest auf dem richtigen Weg zu sein.
Ich glaube bei dem Frontman von Foreigner ist das rockige in der Stimme für mich auch einfach seine "rebellenhafte" Art zu singen.

Wenn ich das Gedankenspiel in mir so weiterführe komme ich auf die Idee, an diesem "frechen" Singrhythmus zu arbeiten und die "Kehlkopf" Elemente versuchsweise nur in dem Rahmen zu bringen, dass ich dabei nicht heiser werde... hm hm... muss ich nochmal ein weilchen drüber nachdenken *g*, dennoch danke...

Gruß
Matthaei
 
Es scheinen ja doch immer die gleichen Probleme zu sein, mit denen sich die Sänger so rumschlagen ;-) (vielleicht sollte man das mal in eine faq - Rubrik bringen *g*)

Meinst Du vielleicht sowas aehnliches wie den link in meiner Sig? ;) Wird afaik grad ueberarbeitet, das Teil, oder taeusch ich mich?
 
Tipp wäre wie gesagt "Rufmodus" - wenn Du den kannst (wird an anderer Stelle auch mal als Belting bezeichnet), dann sollte es mit dem Nachbarn - eh - mit dem rockiger klingen klappen, ohne dass Du Dich so anstrengen musst.

Rhythmik - ggf Stakkato als Stilmittel - ist auch eine sehr gute Idee und kann viel bringen.
 
Ich habe ebenfalls eine (FAST) zu weiche Stimme.... Soll jetzt kein Tipp sein! Aber Rauchen und Jack Daniels hat das etwas hingekriegt! Funtzt aber glaube ich auch nicht bei jedem!
 
Hallo,

Finger weg von Alkohol und Nikotin, wenn es nur darum geht, eine rauhe Stimme zu kriegen!! Es gibt Stimmen - z. B. Joe Cocker -, die so was aushalten (und zur Legendenbildung beitragen, gerade Joe Cocker...), aber das sind nur ganz wenige.
Mir bleibt als "Klassiker", wenn ich denn mal "rockig" singen möchte, auch nur, wie schon von Ice angesprochen, Belting, aggressive Rhythmisierung und aggressiver Umgang mit den Konsonanten.
Ansonsten hilft vielleicht auch mal ein Blick ins "Guttural"-Brett...

Viele Grüße
Klaus
 
EIn paar kurze Gedanken dazu:
1. Die Zerre darf man bloss nicht vom Kehlkopf holen, das klingt als ob man unter dem Ton durch singt. Wenn, dann hol die Zerre vom weichen Gaumen. Das geht, wenn du laut genug bist ziemlich einfach und schadet absolut nicht. Wenn du den Punkt nicht findest: Versuch mal, wie ein Schweinchen zu grunzen ;)
(Das klingt bekloppt, aber bei Foreigner klingt das genau so. Ich habe es früher auch immer falsch gemacht.)
Wie gesagt, der Druck kommt hier über die Lautstärke, dann ist das anzerren ganz einfach.
2. Wenn es balladesk klingt, dann sind deine ä-Laute höchstwahrscheinlich nicht ausgeprägt genug. Gerade im amerikanischen Englisch sind die verdammt wichtig. Hier hilft es, sich bei den Vokalen ein ^ drüber zu denken, den Ton quasi Richtung Gaumen und Backenzähne zu denken. Das klingt dann genau so angriffslustig, wie du es haben willst. Bei Bedarf kann ich mal 2 Files aufnehmen irgendwann in den nächsten Tagen.
 
hallo leute :) ich hätte mal ein paar fragen zu diesem rufmodus, bzw. yelling und belting und will da nich gleich nen neuen Beitrag aufmachen...

ich bin noch Neuling in diesen ganzen Gesangstechniken, sing aber schon ungefähr seit einem jahr in ner band und will jetz mal an meiner Technik arbeiten.

Am meisten interessiert mich da im Moment dieser "Rufmodus" oder yelling mit dem es ja möglich sein soll evtl. ganz neue Tonhöhen zu erreichen so wie ich das verstanden hab.

Jetz stellt sich mir die frage: Kann ich das mir selbst beibringen oder brauch ich dazu defenitiv Gesangsunterricht?
 
Jetz stellt sich mir die frage: Kann ich das mir selbst beibringen oder brauch ich dazu defenitiv Gesangsunterricht?

Die Frage lässt sich nicht beantworten, da niemand dich hier kennt. Schau mal in meiner Sig Gesangsunterricht JA / NEIN ...

Rein theoretisch lässt sich fast alles ohne Unterricht erlernen - aber eben nicht von jedem.
 
Rein theoretisch lässt sich fast alles ohne Unterricht erlernen - aber eben nicht von jedem.[/QUOTE]

hmm... das hört sich ja schonmal gut an :rolleyes:

Mal angenommen ich wär "talentiert genug" das selber zu lernen, weißt du wie ich diesen Ruf-Modus aktivieren kann? ... mehr als die Bögen-Übung findet man dazu im Board leider nich, mich würde das echt interessieren und ich wär für jede Hilfe dankbar:great:
 
Hallo !
Mal verkürzt ausgedrückt: Belting braucht eine gute Atembasis, um zu funktionieren. Grundsätzlich wird beim Rufen die Stütze aktiviert, daher ist die beste Übung, erstmal zu rufen - z.B. "Hey ! Go !" und genau darauf zu achten, was im Körper passiert. Ganz wichtig: nicht mit Brüllen oder Schreien verwechseln ! Mach Deinen Rücken lang, rufe nicht aus dem Hals, sondern aus Bauch, Rücken und Flanken heraus, von dort kommt der Impuls. Wenn Du es richtig machts, sollte es schon ordentlich laut sein. Stell Dir vor, Du rufst jemandem auf der anderen Straßenseite zu.
viele Grüße
Bell
 
wow, das ging ja schnell^^

Dankeschön Bell, werd das bei der nächsten probe gleich mal ausprobiern :)

Wenn das nich hin haut dann wohl doch Gesangsunterricht...
 
EIn paar kurze Gedanken dazu:
1. Die Zerre darf man bloss nicht vom Kehlkopf holen, das klingt als ob man unter dem Ton durch singt. Wenn, dann hol die Zerre vom weichen Gaumen. Das geht, wenn du laut genug bist ziemlich einfach und schadet absolut nicht. Wenn du den Punkt nicht findest: Versuch mal, wie ein Schweinchen zu grunzen ;)

Exact ! Genau da befindet sich bei mir auch das Rauhe.Und im Endeffekt ist es wirklich recht einfach wenn man den Punkt mal gefunden hat.Ich selbst brauch nich mal die Stütze oder sonstiges.Ich kann einfach locker lässig da sitzen und trotzdem kling ich wie Kurt Cobain an seinen schlimmsten Tagen. :D (Ok,den letzten lassen wir mal weg)^^

Kein Druck,Nikotin,Alkohol oder sonst was wird benötigt.


Naja,wollte es nur nochmal bestätigen.^^
 
EIn paar kurze Gedanken dazu:
1. Die Zerre darf man bloss nicht vom Kehlkopf holen, das klingt als ob man unter dem Ton durch singt. Wenn, dann hol die Zerre vom weichen Gaumen. Das geht, wenn du laut genug bist ziemlich einfach und schadet absolut nicht. Wenn du den Punkt nicht findest: Versuch mal, wie ein Schweinchen zu grunzen ;)
(Das klingt bekloppt, aber bei Foreigner klingt das genau so. Ich habe es früher auch immer falsch gemacht.)
Wie gesagt, der Druck kommt hier über die Lautstärke, dann ist das anzerren ganz einfach.
2. Wenn es balladesk klingt, dann sind deine ä-Laute höchstwahrscheinlich nicht ausgeprägt genug. Gerade im amerikanischen Englisch sind die verdammt wichtig. Hier hilft es, sich bei den Vokalen ein ^ drüber zu denken, den Ton quasi Richtung Gaumen und Backenzähne zu denken. Das klingt dann genau so angriffslustig, wie du es haben willst. Bei Bedarf kann ich mal 2 Files aufnehmen irgendwann in den nächsten Tagen.

Punkt 1 verstehe ich leider nicht so ganz. Kennst Du evtl. ein Video dazu?

Punkt 2 …*ähm, eigentlich genauso :D
 
Nein, tut mir leid. Aber du könntest mir auch sagen, was du nicht verstehst und ich versuche es anders zu erklären^^
 
ich probiers mal morgen aus, vielleicht komme ich ja drauf, ansonsten frage ich nochmal :)
 

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