Tipps für Band-Keyboarder

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Hallo liebe Community,

ich hab mal ne Frage an euch, die mir neulich mal so aufgekommen ist.
Ich spiele jetzt schon seit 14 Jahren Klavier/Keyboard und seit einigen Jahren in verschiedene Bands. Aktuell spiele ich in einer Cover-Band ( Rock-Pop-Metal), die seit Februar 2015 besteht und die mich im November in ihr Team geholt haben. Soweit vorab :)

Nun meine eigentliche Frage:

Wenn wir neue Songs suchen zum spielen, dann höre ich mir die zuhause mehrmals an und versuche herauszufinden und auch herauszuhören, was der Keyboarder spielt ( falls es in der Band einen gibt :D ). Das gelingt mir oft auch ganz gut.
Aber manchmal hab ich Probleme, herauszufinden, was das Keyboard in dem Song macht. Habt ihr da irgendwelche Tipps, wie ihr das macht oder wie man sich das einfacher macht?
Und wenn es in dem Song jetzt nicht so viel bzw gar kein Keyboard gibt, was spielt ihr dann? In unserer aktuellen Setlist sind Songs dabei, z.B. Nothing else matters, Skaterboy etc., bei denen ich nicht mitspiele, weil es für mich eigentlich nichts zu tun gibt. Ich meine, ich muss ja auch nicht immer mitspielen, bzw nicht die ganze Zeit.
Habt ihr da Tricks, wie ihr herausfindet, was ihr zu den Songs spielt, mit welchen Sounds ihr arbeitet?

ich hoffe, ein paar von euch verstehen mein Problem...

Meine Hardware ist aktuell das Roland RD300gx , wobei ich mir bald ein zweites Key/Synth zulegen möchte.

Gruß Till
 
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Hi,

je nach Song halte ich wirklich einfach mal die Tasten still :) Ansonsten lege ich irgendwo noch Flächen drunter, wenn es leer klingt, oder spiele mit einer Orgel schön angezerrt mit. Das kommt auch drauf an, ob ihr wie Gitarren habt.

Ansonsten beim raushören: Üben, üben, üben und jedes mal geht es leichter von der Hand.
 
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Ok, ja das mit den Flächen versuch ich stellenweise auch mal :) Ja ich denke es ist auch einfach Erfahrungs- und Übungssache.

Danke für den Tipp ;)
 
Mein Tipp wäre: hör Dir unterschiedliche Versionen der Songs an, vor allem Live- und Unplugged-Versionen. Da ist dann meistens etwas orchestrales oder pianomäßiges zu finden, was sich mit etwas Übung auch in eine Band integrieren lässt. Ansonsten schließe ich mich toeti an: oft machen, dann ergibt sich eine Routine. Ich persönlich finde es immer ein bisschen seltsam, wenn ein Musiker für einen oder zwei Songs von der Bühne geht, dann lieber einen leeren Slot aufrufen und faken ;)

Grüße vom HammondToby
 
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Oben ist eigentlich alles gesagt. Manchmal hört man das Keyboard schwer raus. Dann höre ich mir Karaoke Playbacks an oder gucke, ob der Song auf www.karaoke-version.de als individuelles Playback ist.
Da kann man schon in der Demoversion sehen, welche Spuren drin sind.

Bei "Nothing else matters" spiele ich Streicherlinien mit...

Viele Grüße,
Gunnar
 
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Aber manchmal hab ich Probleme, herauszufinden, was das Keyboard in dem Song macht.

Da gibt es unterschiedliche Herangehensweisen, das herauszufinden:

1. Recherchieren
2. Soundanalyse-Tools
3. Vergleichsmaterial

1. Dazu gehört z.B. den Song / die Band zu googlen, auf Wikipedia zu schauen, usw. um herauszufinden: Wer spielt die Keyboards? Welches Equipment wurde eingesetzt? Wie war die Instrumentierung? Wann wurde der Song aufgenommen, welche Geräte gab es damals? Hat die Band / der Keyboarder eine eigene Webseite oder gar ein Forum?

Dann die Recherche nach Transkriptionen oder Bearbeitungen. Quelle dafür könne z.B. sein: wieder die Webseite der Band / des Keyboarders, kommerzielle Notenverlage, kommerzielle und in den Tiefen des Netzes zu findende MIDI Files. Guitar Pro Files mit gesamtem Bandarrangement. Backing Tracks ohne Gesang oder minus andere Instrumente. Es gibt auch kommerzielle Angebote für Multitrackversionen, bei denen man sich seine eigene Mischung basteln kann.

2. Für den Anfang reicht die Software Audacity, z.B. zum Verlangsamen des Songs, Loopen bestimmter Sektionen oder Panning / EQing, um bestimmte Frequenzbereiche besser zu hören oder auszublenden. Einfacher geht es mit spezialisierten Tools, wie z.B. Transcribe! oder Anytune. Wenn man bei einem bestimmten Akkord, Arpeggio oder Lick trotz verlangsamen die einzelnen Töne nicht isolieren kann, hilft vielleicht ein Spektrum oder Frequency Analyzer. Damit kann man selbst bei kurzen Noten durch entsprechende Einstellungen die einzelnen Harmonischen sehen und unter dem Mauszeiger z.B. die Frequenz des Grundtons ablesen.

3. Wie schon oben gesagt, alternative Versionen des Songs suchen, z.B. Karaokeversionen, Cover- und Live-Versionen usw. Falls das nichts hilft, andere ähnliche Songs der Band des Keyboarders analysieren, um zu sehen/hören, was der/die typischerweise so macht. Und zuletzt stylistisch ähnliche Songs analysieren, um Ideen zu bekommen, was passt und man in diesem Stil typischerweise auf dem Keyboard spielt.


Hdh, Chris
 
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Ich würde sagen, du mußt dich erstmal darauf einstellen, was so alles an Sounds von Keyboards kommen kann. Also nicht nur auf Klavier hören. Synthesizer können ungeheuer viele Sounds, und in den 80ern konnten Synths was anderes als in den 70ern, in den 90ern wieder anderes und so weiter. Teilweise spielen Synths Sachen, die ein auf Piano geeichter Pianist nie wahrnehmen würde.

Wenn das nichts ergibt, denk dir alle Rockinstrumente (Gitarren, Baß, Schlagzeug) und das etwaige Klavier weg und hör auf das, was nachbleibt. Hör auf alles, was nicht Schlagzeug, Baß, Gitarre, Klavier und Gesang ist. Das sind dann deine Parts.

"Parts", weil ein Keyboarder nicht immer nur einen Sound zur Zeit spielt und es auch nicht immer nur einen Keyboarder gibt.


Martman
 
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Also hin und wieder fallen mir echt gute Sachen ein bei Songs, da bin ich dann schon stolz drauf. Und manchmal hör ich mir einen Song an und weiß nach 20 min immer noch nicht weiter. Aber danke für eure Tipps, wenn man wirklich drauf achtet, kann man schon immer was wahrnehmen. Und wenn nicht, dann ist halt die eigene Kreativität gefragt, was mir aber echt Spaß macht, da rumzusuchen :)
 
Meine Vorgehensweise: Wenn ich höre, was der oder die Keyboarder spielen, dann spiele ich das weitestgehend nach. Wenn nicht, dann erfinde ich was. Zu Gitarrenrock geht Hammondorgel z.B. fast immer. Erst mal Akkorde drunterlegen, und dann nach Möglichkeit das ganze ein bißchen weiterentwickeln, akzentuieren, und auch an den richtigen Stellen Pausen einbauen. Darüber hinaus basteln wir als Band zu ungefähr der Hälfte der Songs unsere eigenen Arrangements, mal mehr, mal weniger entfernt vom Original. Einfach, weil es Spass macht (und weil der Keyboarder eben auch mal gehört werden will). Die Erfahrungen damit, sowohl was das gemeinsame Bandspiel betrifft, als auch die Publikumsresonanz, sind die, dass alle Songs gut klingen müssen, aber nicht alle unbedingt wie das Original.
 
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Heute haben die meisten Keyboards originale Gitarrensounds oder man schließt ein Gitarren-Effektrgerät an. Ich spiele bei Titeln, in deenen keine Gitarre reinpasst, einfach Gitarre auf dem Keyboard. Gitarrensolos und auch Rythmusgitarre kann man auch mit dem Keyboard spielen. Dann ist nämlich wieder mehr Kreativität von den Gitarristen gefragt.
 
ein, zwei, drei Tipps fehlen noch bisher:

auch den Groove , bzw. den Bass kann man temporär recht sinnvoll unterstützen.... muss natürlich synchron und entsprechend mit the bass trainiert sein... mach ich z.B. bei Keep on running mit nem trockenen Rhodes- oder Wurli...
oder auch den Gesang temporär unterlegen, nicht zwingend mit choir oder voice, halt mit interessanten Leads, kurze Zweistimmigkeit...
oder auch den Leadgitarristen mit ein paar Linien melodisch stützen (mach ich bei einigen Floyd-sachen, ganz sparsam zum Ende hin, aber immer gerne....)

ausprobieren ! und hören, erst auf Dich, dann auf das Gesamtergebnis.... bestenfalls gibts Gänsehaut.

LG Rüdiger
 
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