Tipp: Singen trotz Heiserkeit

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jürgen82
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Wie man trotz Heiserkeit bei einem wichtigen Auftritt singen kann

Mein Gesangslehrer hat mir eine gute Übung gezeigt um trotz Heiserkeit singen zu können, im Falle eines wichtigen Auftritts o.Ä. – Stimmschonung ist allerdings immernoch die beste Methode.

Luft rausblasen, runder Mund und ganz langsam einen sehr leisen Ton (auf "U"). Das dann chromatisch die Tonleiter hoch oder wer will auch Melodien, Dur-Tonleitern, Dreiklänge usw...
Wichtig ist, das der Ton zwar leise aber trotzdem klar ist und dass der Ton direkt getroffen wird.

Ist natürlich auch eine gute Übung auch wenn man nicht heiser ist :)

EDIT by Vali: Dieser Beitrag wurde aus https://www.musiker-board.de/faq-workshop-voc/273796-faq-pflege-wartung-des-instruments-stimme.html verschoben, weil es sich nicht um einen fachlichen Artikel handelt
 
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Hallo jürgen82,

Danke für deinen Tipp, aber da es sich mehr um einen persönlichen Tipp als einem Fachartikel handelt, habe ich deinen Beitrag in einen neuen Thread verschoben. Ich habe ihn aber auch verschoben, weil ich dazu noch was sagen möchte und einige darüber vielleicht auch diskutieren wollen.

Hinter Heiserkeit steckt bei Sängern meistens die Schwellung und Entzündung der Stimmbänder durch eine obere Atemwegsinfektion oder nach Stimmüberlastung vor. Die Stimmbänder sind also gereizt und somit leicht verletzlich. Aus ärztlicher Sicht ist Stimmschonung/-ruhe, also nicht-Singen die vernünftigste Maßnahme, was heißt, dass Stimmbelastung, was Singen für länger als einige Minuten und Singen in Lagen außerhalb des Sprechumfangs nun mal ist, unvernünftig ist. Grund dafür ist, dass den Stimmbändern durch die Belastung neue, kleine Verletzungen hinzugefügt werden, die sich wiederum entzünden und somit den Heilungsprozess behindern und chronisch zu Veränderung des Gewebes führen können.

Meiner Meinung nach kann es deswegen auch keine speziellen Übungen für (oder besser gegen?) die heisere Stimme geben. Ausgenommen ist jetzt mal Heiserkeit bei Phonationsdreieck, aber das ist ja nichts was akut vor einem Auftritt kommt. Und wenn man dann doch unvernünftig ist und einen Auftritt für wichtiger als die eigene Stimmgesundheit hält, dann muss man sich zur Schadensbegrenzung dann Mühe geben so unbelastend wie möglich zu singen. Also versuchen technisch so sauber wie möglich zu singen, keine Risiken und Experimente eingehen, schwierige Stellen/Lieder auslassen oder vereinfachen, Spitzentöne umtransponieren, druckvolles Singen a la Belting, Screaming, etc. möglichst sein lassen.

Und ja, ich war auch einmal unvernünftig und habe gesungen, obwohl ich etwas heiser war, den Tag davor für eine Woche lang sogar aphon (gar keine Stimme) war. Ich habe mich sehr vorsichtig und gut eingesungen, die Songs allesamt vereinfacht und weicher gesungen (viel Kopfstimme, weil da die Heiserkeit nicht auffiel). Der Dank dafür war, dass ich danach mehrere Wochen lang Stimmprobleme hatte (sehr schnell wieder heiser, schnelle Ermüdung, Halskratzen ohne Ende), die Band deswegen verlassen musste und es rückblickend nur ein popeliger Auftritt war, den man locker hätte absagen können. Nie wieder singe ich auf eine Kehlkopfentzündung!
Einmal habe ich mit Halsschmerzen gesungen, aber ich wusste, dass es eine Rachenentzündung war ohne Kehlkopfbeteiligung und hatte somit Glück. Nur das Husten war doof. Meine Sangespartnerin hatte aber eine beginnende Kehlkopfentzündung und hatte nach dem Auftritt vier Wochen lang noch das Vergnügen damit, was sonst nach 1-2 Wochen sonst erledigt gewesen wäre. Wohlgemerkt, ich war nicht heiser. Bei Heiserkeit (Stimmbandentzündung) würde ich niemals singen und schon gar nicht anderen empfehlen. Da kann man so viel Einsingen, Mittelchen in sich reinkippen und Aufpassen wie man will. Ein Fußballer spielt auch nicht mit einer Entzündung am Fuß.
 
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Es gibt heiser und heiser.
Ich habe oft in meinem Leben gigs trotz angeschlagener Stimme gesungen, und es ist immer gegangen. Bis auf einmal - da hatte ich eine beginnende Kehlkopfentzündung, dachte, es sei die normale Heiserkeit einer angestrengten Stimme nach zuvielen Gigs und Proben - und handelte mir damit ein Stimmbandödem ein, an dem ich wochenlang laboriert habe.
Es ist immer eine Gratwanderung und letztendlich könnte Dir nur ein HNO in den Hals schauen und sagen, was los ist - aber der ist erstens nicht unfehlbar und zweitens nicht immer zur Hand.
Von daher sehe ich es wie Vali: im Zweifelsfall lieber nicht.... es sei denn, man weiß, dass man eine robuste Stimme hat, und genug Erfahrung und Technik, halbwegs schonend zu singen.
 
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