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dibabgf
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Thema abgetrennt aus https://www.musiker-board.de/contem...-tiief-sollte-kehlkopf-beim-singen-gehen.html
Antwort auf mos:
Weil das Thema mich auch lange Zeit betraf, zeitlos ist und Sänger aller Fachrichtungen immer interessieren wird, will ich hier, nach so langer Zeit, trotzdem meinen Beitrag leisten: Ich habe Deinen Gesang auf Deinen Links angehört. Du hast Zweifel, weil den besonders schönen, sonorischen Charakter (metallischen Klangkern) Deiner Stimme, trotz tiefstehendem Kehlkopf, bei Deinem leisen, hauchenden Gesang kaum jemand hören kann, ist es dem Schall, bei kraftlosem Gesang, nämlich nicht möglich, die Akustik der Resonanzräume vor und hinter Deinen Stimmlippen zu verbinden und voluminöse Töne zu erzeugen. Das ist etwa so, wenn Du versuchst, mit einem Farbquirl, in einer kleinen Handbohrmaschine eingespannt, Mauermörtel anzurühren.
Traue Dich auch laut zu singen, wenn Du gefühlvolle Lieder interpretierst. Ein gefühlvolles Klagelied klingt nur verzweifelt schön, wenn Du fast schreist. (z. B. Die Tenor-Arie der neapolitanischen Barockoper "Tre giorni son che Nina" ) Verwöhne Dich nicht immer mit einem Mikrofon! Sing ohne - und Du wirst Deine Stimme neu entdecken! Übe schonungslos für Deine Nachbarn! Gib Deinem Gesanglehrer oder Korrepetitor exakt das auf die Ohren, was Du auf der Bühne präsentieren willst. Und ist die Lautstärke unerträglich, dann ändere die Einrichtung des Übungsraumes, auf keinen Fall aber Deine Lautstärke! In kahlen, Übungsräumen, ohne Teppich, wie sie auch häufig in Musikhochschulen üblich sein mögen, brauchst Du keinen Gesangsübungen beginnen. Eine Übungsstimme gibt es nicht. Oder hast Du schon einmal einen Hochspringer mit einem Spazierstock trainieren sehen? Du wirst auf der Bühne nie besser singen, als bei Deinem Gesangsunterricht. Je lauter Du singst, desto mehr wird Dein Gesangslehrer bemüht sein, Dich gut singen zu lehren. Wenn Dein Gesangslehrer von Dir verlangt, häufig Piano zu singen, dann will er Dich nicht zu Höchstleistung bringen, oder hat einfach zu wenig Bühnenerfahrung, ist er mehr Zuschauer und zu wenig Lehrer. Natürlich darfst Du nie mit zu großer Anstrengung singen und musst eben, wie ein Sportler, Deine Kräfte Deinen "Wettkämpfen" (Auftritte und Übungsstunden) anpassen und umgekehrt auch.
Da Du ausnahmslos den letzten Ton eines Legatos immer falsch - nämlich als Decrescendo - singst, musst Du Dich unbedingt wieder um Deine Atemstütze bemühen, bevor Du wieder Auftritte planst oder sogar Tonaufnahmen veröffentlichst! Singe prinzipiell und immer nur in Einatemhaltung und mit einem Minimum an Luftauslass! Verändere den Resonanzraum in Deinem Brustkorb nie innerhalb eines Tonklanges! Singe bei zärtlichen Interpretationen nie vornübergebeugt. Vermeide die Assoziation, ein Baby, oder einen Liebsten im Arm zu halten.
Ich bin auf Deine nächsten Tonaufnahmen gespannt und grüße Dich freundlich mit gutem Ton.
Andre Hüller, Basso profondo mit Ausnahmestimme (4 Oktaven), Komponist und Arrangeur, bei DiBaB in Dresden
PS: Ich bin kein Gesangslehrer und habe auch noch keine Bühnenerfahrung als Solist, gebe hier nur meine persönlichen Erfahrungen aus meinem Gesangsunterricht mit verschiedenen Gesangslehrern wieder. Ich habe täglich Gesangsunterricht bei dem besten Opern-Bass und Gesangslehrer, den es gibt. Heute ist er 72 Jahre jung. Daher weiß ich, dass es noch einige Jahre dauern wird, ehe ich Tonaufnahmen präsentieren kann. Dann wird es sich aber lohnen hinzuhören.
Antwort auf mos:
Weil das Thema mich auch lange Zeit betraf, zeitlos ist und Sänger aller Fachrichtungen immer interessieren wird, will ich hier, nach so langer Zeit, trotzdem meinen Beitrag leisten: Ich habe Deinen Gesang auf Deinen Links angehört. Du hast Zweifel, weil den besonders schönen, sonorischen Charakter (metallischen Klangkern) Deiner Stimme, trotz tiefstehendem Kehlkopf, bei Deinem leisen, hauchenden Gesang kaum jemand hören kann, ist es dem Schall, bei kraftlosem Gesang, nämlich nicht möglich, die Akustik der Resonanzräume vor und hinter Deinen Stimmlippen zu verbinden und voluminöse Töne zu erzeugen. Das ist etwa so, wenn Du versuchst, mit einem Farbquirl, in einer kleinen Handbohrmaschine eingespannt, Mauermörtel anzurühren.
Traue Dich auch laut zu singen, wenn Du gefühlvolle Lieder interpretierst. Ein gefühlvolles Klagelied klingt nur verzweifelt schön, wenn Du fast schreist. (z. B. Die Tenor-Arie der neapolitanischen Barockoper "Tre giorni son che Nina" ) Verwöhne Dich nicht immer mit einem Mikrofon! Sing ohne - und Du wirst Deine Stimme neu entdecken! Übe schonungslos für Deine Nachbarn! Gib Deinem Gesanglehrer oder Korrepetitor exakt das auf die Ohren, was Du auf der Bühne präsentieren willst. Und ist die Lautstärke unerträglich, dann ändere die Einrichtung des Übungsraumes, auf keinen Fall aber Deine Lautstärke! In kahlen, Übungsräumen, ohne Teppich, wie sie auch häufig in Musikhochschulen üblich sein mögen, brauchst Du keinen Gesangsübungen beginnen. Eine Übungsstimme gibt es nicht. Oder hast Du schon einmal einen Hochspringer mit einem Spazierstock trainieren sehen? Du wirst auf der Bühne nie besser singen, als bei Deinem Gesangsunterricht. Je lauter Du singst, desto mehr wird Dein Gesangslehrer bemüht sein, Dich gut singen zu lehren. Wenn Dein Gesangslehrer von Dir verlangt, häufig Piano zu singen, dann will er Dich nicht zu Höchstleistung bringen, oder hat einfach zu wenig Bühnenerfahrung, ist er mehr Zuschauer und zu wenig Lehrer. Natürlich darfst Du nie mit zu großer Anstrengung singen und musst eben, wie ein Sportler, Deine Kräfte Deinen "Wettkämpfen" (Auftritte und Übungsstunden) anpassen und umgekehrt auch.
Da Du ausnahmslos den letzten Ton eines Legatos immer falsch - nämlich als Decrescendo - singst, musst Du Dich unbedingt wieder um Deine Atemstütze bemühen, bevor Du wieder Auftritte planst oder sogar Tonaufnahmen veröffentlichst! Singe prinzipiell und immer nur in Einatemhaltung und mit einem Minimum an Luftauslass! Verändere den Resonanzraum in Deinem Brustkorb nie innerhalb eines Tonklanges! Singe bei zärtlichen Interpretationen nie vornübergebeugt. Vermeide die Assoziation, ein Baby, oder einen Liebsten im Arm zu halten.
Ich bin auf Deine nächsten Tonaufnahmen gespannt und grüße Dich freundlich mit gutem Ton.
Andre Hüller, Basso profondo mit Ausnahmestimme (4 Oktaven), Komponist und Arrangeur, bei DiBaB in Dresden
PS: Ich bin kein Gesangslehrer und habe auch noch keine Bühnenerfahrung als Solist, gebe hier nur meine persönlichen Erfahrungen aus meinem Gesangsunterricht mit verschiedenen Gesangslehrern wieder. Ich habe täglich Gesangsunterricht bei dem besten Opern-Bass und Gesangslehrer, den es gibt. Heute ist er 72 Jahre jung. Daher weiß ich, dass es noch einige Jahre dauern wird, ehe ich Tonaufnahmen präsentieren kann. Dann wird es sich aber lohnen hinzuhören.
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