Timing CD-reif kriegen

  • Ersteller Charvelniklas
  • Erstellt am
Charvelniklas
Charvelniklas
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
30.08.24
Registriert
29.06.07
Beiträge
1.964
Kekse
5.551
Ort
Braunschweig
Hi!

Ich hab mit 8 Jahren angefangen, Schlagzeug zu spielen und bin jetzt 22 - ich spiel also schon ne ganze Weile. Ich würde auch sagen, dass ich kein schlechter Schlagzeuger bin, wobei ich meine Stärke eher darin sehe, einem Lied den richtigen Rhythmus zu geben und Fills zu spielen, die dem Lied was bringen. Ein Technik-Ass bin ich eher nicht und ich spiele auch keine besonders virtuosen Sachen. Mir gehts vor allem darum, Musik zu machen, und nicht speziell Schlagzeug zu spielen. So weit, so gut.
Ich will diese Jahr in einem Projekt ne CD aufnehmen und will deswegen mein Timing auf Vordermann bringen. Ich kann zwar prinzipiell auf Click spielen, aber mit dem Ergebnis bin ich nicht zufrieden und für ne gute Aufnahme finde ich es nicht ausreichend. Also habe ich beschlossen, endlich ein guter Schlagzeuger zu werden ;)
Mir geht es weniger um richtiges Mikrotiming, sondern einfach darum, dass ich die Noten zuverlässiger treffe und diese Querschläger verschwinden, die mir ab und zu passieren. Außerdem ist ein großes Problem beim Spielen mit Click, dass ich mich zu sehr darauf konzentrieren muss, im Tempo zu bleiben. Deswegen fehlt es mir dann an Gefühl und Lockerheit, um an der richtige Stelle das richtige Fill rauszuhauen u.ä.

Damit ihr wisst, auf welchem Stand ich in etwa bin, hab ich mal eine mit einem einzelnen Mikro aufgenommene Spur + Click hochgeladen (145 bpm). (Beim Einspielen habe ich allerdings einen anderen Click benutzt und die Lautstärke auf ein für mich angenehmes Level gesetzt).
http://soundcloud.com/rickbiessman/schlagzeug-timing/s-SDusY

Hat jemand Tipps, wie ich also mein Timing soweit verbessern kann, dass ich nicht so oft so daneben liege und bei Fills nicht mit dem Tempo davonrenne? Gibt es bestimmte Übungen, die ich machen kann? (Practice Pad ist vorhanden.)

Vielen Dank! =)
 
Eigenschaft
 
Hi,

ich denke speziel wenn du mit dem klick spielst und nicht sicher bist mußt du zurück "to the roots".
also das heißt ZÄHLEN. wenn du den takt zählen kannst ohne aus dem klick zu fallen dann kannst du ihn auchspielen.
dabei kannst du auch den klick verschieben.nicht z.b. anstatt auf dem down-und backbeat mal auf den ogffbeat oder
oder auf das 2 oder 4te 16tel also wenn du 1e+a zählst, dass du den klick auf 3 odder a hast.

ansonsten viel zur musik spielen die haben meistens ein gutes timing dabei lernt man auch timing und natürlich viel mit klick zu arbeiten.
du schreibst auch, dass du dich sehr konzentrieren mußt im tempo zu bleiben. ok, sind da noch mehr dinge auf du dich konzentrieren musst, wie zum beispiel die noten oder andere dinge. es kann gut sein dass du dich dann selbst überforderst weil du dich auf zuviel konzentrieren musst.
versuch erstmal die sachen so zu üben dass du diese flüssig aus dem ff spielen kannst. du mußt versuchen dich nur auf den klick zu konzentrieren abver du darfst dabei nicht verbissen werden und auch nicht verkrampfen.

ich denke man kommt besser klar wenn sich nur auf einen punkt konzentrieren muss. wenn man versuch alles auf einmal zu schaffen verzettelt man sich leicht. und zählen immerwieder zählen, irgendwann geht das automatisch weg, dann brauchst du das auch nicht mehr.

lg

DT

DT
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
ausser dem "zum klick spielen" werfe ich mal die begriffe "innere dynamik" und "konstantes spiel" in den raum ...

deine kontrollaufnahme mit dem einen mikro klingt für mich relativ beckenlastig ... wenn ich jetzt einen (recht beliebigen) song anhöre, stehen die becken aber deutlich weniger im vordergrund als z.b. bassdrum und snare ... evtl. liegt das einfach an der mikroposition bei deiner aufnahme, evtl. liegt es aber auch an deinem spiel ... gerade die ein-mikro-methode gibt da gute hinweise, wie man als drummer in natura klingt

wichtiger als stures "zum klick üben" finde ich, dass du das material (welches aufgenommen werden soll) in- und auswendig beherrschst ... also versuch mal, schon im vorfeld viel damit zu üben und v.a. auch dich beim üben damit immer wieder aufzunehmen ... das hilft auch gut gegen evtl. aufkommende nervosität, wenns heisst "aufnahme läuft" ... und es hilft viel dabei, die passende schlagzeugstimme zum song zu finden

viel erfolg & grüssle
 
Cool, danke für die Tipps.

Dass das so beckenlastig klingt, führ ich erstmal darauf zurück, dass ich einfach ein Overheadmikro über das Set gestellt hab (relativ nah an den Becken). Aber ich werd noch mal mit der Position experimentieren und das überprüfen!

Gibts noch weitere Ideen?
 
Zuletzt bearbeitet:
Das was drumtheater schreibt, mit Click auf dem Offbeat zu üben, ist definitiv ein sehr wirksamer Weg.
Damit gewinnst du noch mehr Gespür dafür, wo 1, 2, 3 und 4 eigentlich liegen müssen.
Eine recht gängige Methode, um noch mehr Sicherheit zu gewinnen.

Allein auf dem practicePad zu üben wird dich auf die Recording-Situation leider nur wenig vorbereiten können.
 
weitere ideen:

nen klick mal auf punktierte 8tel statt auf 4tel laufen zu lassen ist sehr nett ... oder bei shuffles auf 4tel triolen ... alles was dich zwingt, auf deine innere uhr zu hören ist sehr nett, weil es selbige effektiv trainiert

hab ich "dich selbst zu den anstehenden songs aufnehmen" schon erwähnt? :D ... im ernst, DAS ist imho die beste vorbereitung auf so ein projekt, denn du kriegst direkte rückmeldung, wie du zu den songs klingst, welche parts schon passen, und wo´s noch hakelt ... und wenn du die parts (auch mal langsam?) zu den o.g. klick-tricks übst, laut mitzählen kannst/riff´s mitsingen kannst, dann solltest du optimal vorbereitet sein ... was dann noch passiert, passiert eben ... verspieler, wackler, blackouts bei mensch oder maschine, stockbruch und fellriss etc. gehören einfach auch zum musikmachen dazu

grüssle
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Ich war vor ein paar Monaten, seit langem mal wieder, mit meiner Band im Studio. Ich/wir haben uns wie folgt darauf vorbereitet:
-Das Arrangement des Songs festgelegt so das jeder wusste was er zu tun hatte. Wichtig ist, wenn man das einmal festgelegt hat, man sich als Band auch daran hält und nicht jede Probe wieder mit neuen Ideen alles über den Haufen wirft.

-Ebenso wichtig, zumindest für mich, dasTempo des Songs festzulegen. Denn auch das Tempo eines Songs prägt sich ein, so das man nach einiger Zeit den Click nur als Orientierung bzw. Kontrolle braucht.,

-Da wir auch im Porberaum alle Instrumente abnehmen (fürs InEar- Monitoring), nehme ich eigentlich jede Probe auf, denn eine Aufnahme ist, finde ich, die beste Selbstkontrolle.

-Als gute Übung zur Timingverbesserung habe ich mir mal Playbacks für Drummer gekauft, also Musik ohne Drums. Das ist am Anfang echt abgefahren, da man als Drummer ja gewohnt ist, das die Band einem folgt. Diesmal ist es ja umgekehrt und man muss der Band als Drummer folgen. Gerade für fills ist das eine super Übung auch wirklich am Ende des fills präzise auf der 1 zu landen.

- Ansonsten heißt es üben üben üben. Clickfest wird man nicht über Nacht. Da muss man schon ein wenig Ausdauer an den Tag legen.

Ich das ist ein kleine Hilfe.

Gruß der Pearl Flo
 
Mich hat es extrem vorangebracht die Rhythmuspyramide auf Klick zu üben. Zwar schnarchlangweilig, aber genau wie das konstante Üben von Rudiments bringt es einen gut voran.

Stelle den klick auf 4/4 und spiele dann auf der Snare mit beiden Händen (Singlestrokes) 4 Takte lang 4tel, dann 4 Takte 8tel, dann 4 Takte lang 8tel Triolen (dieser Wechsel kann an Anfang sehr tricky sein), 4 Takte 16tel und 4 Takte 32tel. Das ganze "im Fluss" also fliessend wechseln. Ruhig erst bei sehr langsamer bpm-Zahl anfangen, Präzise ist erstmal wichtiger als "schnell", außerdem kann "langsam" auch oft schwerer sein, da zwischen den Klicks mehr Zeit vergeht, die der "innere Chronometer" in dir überbrücken muss. Nimm dich dabei selbst auf und stelle so deine Fortschritte fest ...

Wenn du auch Doublebase spielst, kannst du die gleiche Übung auch mit den Füßen machen, bzw. parallel mit Händen und Füßen gleichzeitig.

Viel Erfolg! :)

Gruss, Eric
 
Guten Abend allerseits,

ich bin auch im Moment in der Vorbereitung fürs Studio. Habe bis jetzt nur an einem Tag 2 Songs für ne Demo eingetrommelt aber das hat ganz gut geklappt. Was auf jeden Fall hilft ist beim Songspielen nicht mehr darüber nachzudenken sondern es flowen zu lassen und fast alles (wirklich alles) mit einem Metronom zu üben/ spielen.

Als ich meinen Kumpel (versierter Trommler und stolzer Studiobesitzer) nach Tipps gefragt habe war das einzige was er mir gesagt hat : nicht stressen und Entspannt bleiben... wenn man den Click nicht hört ist alles gut :p

Keine Ahnung ob das hilft, ich hoffe es zumindest :D

Gruß, Thomas
 
Es gibt ein sehr praktisches Online-Metronom: Man kann dort einstellen welche/wieviele Takte stummgeschaltet werden. Sehr gute Methode um das Timing zu verbessern.
 
Ich, weiss es ist ein alter Thread. Aber da ich sehe dass der Ersteller noch im Board aktiv ist, dachte ich, ich frag mal nach, welcher Tip rückblickend etwas gebracht hat?
@Charvelniklas
Wurde dein Timing besser und wenn ja, welcher der Tips hat dir persönlich am meisten geholfen?

Ich stehe nämlich gerade an einem ähnlichen Punkt meienr Drummerkarriere.

Grüße, Michael
 
Hi Michael!

Ich versuche, es kurz zusammenzufassen. :)

Der erste wichtige Schritt war, regelmäßig mit Click zu spielen. Am Anfang hat mich der Click gehemmt, kreativ zu spielen, weil ich mich zu sehr darauf konzentrieren musste, drauf zu bleiben. Das gibt sich mit der Zeit, aber vor allem durch den nächsten Punkt.

Ich hab damals ein wenig weiter gesucht und bin irgendwo auf eine Übung gestoßen, die hier so ähnlich demonstriert wird:

Ich mache sie so ähnlich, nur dass ich mit Viertelnoten anfange. Das macht den Wechsel zwischen Vierteln und Triolen am Anfang echt schwierig, aber wenn es leicht wäre, müsste man es ja nicht üben. Vor kurzem habe ich mich so weit trainiert, dass ich die Übung mit 20 bpm gemacht hab. Das heißt, am Anfang kommen die Schläge nur alle 3 Sekunden. Das hat mir zwei Dinge gebracht:
1. Ich habe eine Art "Schiene" im Kopf, die mir ständig sagt, ob ich im Tempo bin oder nicht, also, ob mal hier ein Schlag zu früh oder dort einer zu spät ist.
2. Ich werde bei Fill-Ins oder Wechseln zwischen normalem Tempo und Half- oder Double-Time nicht schneller oder langsamer, sondern halte das Tempo.

Ich kann außerdem sehr empfehlen, die Übung sowohl mit rechts als auch mit links anzufangen. Dabei werden Ungenauigkeiten deutlich, die du sonst vielleicht nicht bemerkst.

Außerdem sehr hilfreich war es, mit einem Off-Beat-Click zu spielen. Die nächste Steigerung ist dann, den Click auf einer Achtelnote zu haben. Mit Achtelnoten hab ich aber offen gesagt noch nicht viel geübt. :engel:

Ansonsten hätte ich damals konsequent an meinem Single Stroke Roll arbeiten müssen. Damit hab ich viel zu spät angefangen. Der hat bei mir nicht genug gesessen und das hat mich zurückgehalten.

Das Projekt ist damals leider doch nichts geworden. Dazwischen habe ich wieder einige Jahre sehr wenig gespielt, weil ich nicht regelmäßig die Gelegenheit dazu hatte. Ich übe diverse Sachen auf dem Practice Pad, um mich in Form zu halten. Die ist aber immer noch sehr ausbaufähig ;) Meine Koordination zwischen Händen und Füßen ist eigetlich nicht sauber genug. Das heißt, manchmal sind z.B. Schläge auf Hi-Hat und Kick nicht so genau aufeinander, wie ich will. Oder Kick und Snare. Das passiert vor allem bei schnelleren, technisch anspruchsvolleren Rhythmen und Fills. Wenn du die Möglichkeit hast, an einem kompletten Set zu üben, lässt sich das aber mit den gleichen Methoden gut in den Griff kriegen.

Ich hoffe, dass ich dir damit weiterhelfen konnte! Wenn du die Möglichkeit hast: Lad doch mal was hoch, so wie ich das damals im Eingangspost gemacht hab. Vielleicht können sich dann auch noch bessere Schlagzeuger zu Wort melden, die genauer wissen, was dich vorwärts bringen könnte.
 
Ich empfehle die DVD von Benny Greb "The Art and Science of Groove" :)

Der richtige Durchbruch kam bei mir durch eine unkonventionelle Methode. Zumindest hab ich das erst einmal gehört. Üb deine Rudiments mit click aber stell ein extrem langsames Tempo ein. Für mich hat da 16tel Noten auf 35BPM gut funktioniert, da es ein viertel von 140 ist und das ist so mein Grundtempo wenn ich ohne Click spiele. Wichtig ist, das du dir richtig viel Zeit dafür nimmst. Setz dich hin und spiele 5-15 Minuten ein Rudiment ohne Pause und versuche so gut wie möglich die Zeit zu halten. . Zb meine favourite-rudiment: den inverted, accented double stroke (der zweite schlag ist lauter; übrigens die beste double stroke übung überhaupt). Zwischendrin wechsle ich auch gern mal auf viertelnoten und versuche die Metronomschläge genau zu treffen. Mach dir nichts draus wenn du es am Anfang nicht hinbekommst, es geht nur darum das du den Zwischenraum spüren lernst. Das ganze kann auch sehr meditativ sein! :p

LG lightsrout
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Ich empfehle die DVD von Benny Greb "The Art and Science of Groove" :)
Die empfehle ich auch :D Man könnte eigentlich auch so drauf kommen, aber das "Time"-Segment hat mich erst dazu angespornt, den Click nicht nur als Viertelnoten laufen zu lassen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Ich stelle den Klick so leise, das er leiser ist als das Schlagzeug. Das ergibt den Effekt, das ich mich auf Klick einzähle und nur wenn ich neben dem Klick bin, höre ich in deutlich aus der „Klangstruktur“ des Schlagzeugs raus.
Übungen um erst mal auf den Klick zu kommen sind oben genug gute genannt.
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben