gidarr
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Getreu dem Satz aus einem anderen Thread "weil hier auch regelmäßig solcher Künstler gedacht wird, die nicht so stark im Rampenlicht der Popkultur standen" möchte ich darauf hinweisen, dass am 14. September 2015, keine zwei Wochen vor seinem 95. Geburtstag, der Jazzgitarrist, Buchautor und Lehrer Thomas Buhé gestorben ist.
Auch wenn sein Name der Allgemeinheit wahrscheinlich nicht viel sagt - viel mehr als diesen kannte ich auch nicht von ihm - lassen Bezeichnungen wie "Vater der Jazzgitarristen-Ausbildung in der ehemaligen DDR", "Vater der Jazzgitarre der ehemaligen DDR" oder "einer der besten und inspirativsten Jazz-Gitarristen seiner Zeit" ahnen, wie gross seine Bedeutung für die (elektrische) Gitarre, besonders im deutschen Jazz ist.
Thomas Buhé war gebürtiger Berliner, seine Familie zog aber nach Leipzig, als er ein Jahr alt war. Den Krieg überstand er als Musiker im Musikcorps und unter der amerikanischen Besatzung von Leipzig im Sommer 1945 hörte er im Radio amerikanische Jazzmusiker wie Glenn Miller und Benny Goodman, was ihn und seine Freunde zur Gründung der Band "Schwarze Spatzen" inspirierte.
"Dorthin floss ein großer Teil unserer Zeit und Energie, um den jahrelang verteufelten Jazz wieder populär zu machen. Angeekelt von dem sich entwickelnden politischen System, entschloss sich der junge Musiker Ende der vierziger Jahre über die Grenze in die amerikanische Besatzungszone zu gehen – desillusioniert kehrt er Anfang der fünfziger Jahre wieder zurück."
1946 fand Thomas Buhé, der vorher Klarinette spielte, die Roger- Gitarre seines älteren Bruders Klaus Buhé im Keller, so entstand seine Begeisterung für die Achtop-Gitarre. Er veröffentlichte Standardwerke wie "Schule für Plektrumgitarre" und "Rhythmisch-stilistische Studien für Jazzgitarre", die auch im Ausland gedruckt wurden und war Dozent an der Hochschule für Musik in Weimar und in Leipzig. Viele bekannte Gitarristen zählten zu seinen Schülern.
Thomas Buhé spielte mit dem Rundfunk-Unterhaltungsorchester Leipzig, bei Kurt Henkels, Fips Fleischer und im Tanzorchester Alo Koll. Nach der Wende führte ihn seine Reiselust in die weite (Jazz-)Welt und auch im hohen Alter beteiligte er sich mit seiner Roger Super Cutaway von 1954 noch aktiv am Musikgeschehen.
Aus seiner Autobiographie "Mein Kaleidoskop":
"Da sitze ich nun auf meinem Rentnerplatz de luxe...und betrachte kopfschüttelnd das von allen guten Geistern verlassene Treiben auf dem Blauen Planeten"
- Hoffen wir, dass er jetzt irgendwo (auf einer Wolke?) sitzen darf und immer etwas Schönes zu sehen (und zu hören) hat!
Interview mit Thomas Buhé auf schlaggitarren.de
und auf archtop-germany.de
Brief von Thomas Buhé auf schlaggitarren.de
jazzfan24
Todesanzeige in der Leipziger Volkszeitung:
Peter Autschbach spielt "Happy Birthday" für Thomas Buhé zu seinem 90. Geburtstag
Auch wenn sein Name der Allgemeinheit wahrscheinlich nicht viel sagt - viel mehr als diesen kannte ich auch nicht von ihm - lassen Bezeichnungen wie "Vater der Jazzgitarristen-Ausbildung in der ehemaligen DDR", "Vater der Jazzgitarre der ehemaligen DDR" oder "einer der besten und inspirativsten Jazz-Gitarristen seiner Zeit" ahnen, wie gross seine Bedeutung für die (elektrische) Gitarre, besonders im deutschen Jazz ist.
Thomas Buhé war gebürtiger Berliner, seine Familie zog aber nach Leipzig, als er ein Jahr alt war. Den Krieg überstand er als Musiker im Musikcorps und unter der amerikanischen Besatzung von Leipzig im Sommer 1945 hörte er im Radio amerikanische Jazzmusiker wie Glenn Miller und Benny Goodman, was ihn und seine Freunde zur Gründung der Band "Schwarze Spatzen" inspirierte.
"Dorthin floss ein großer Teil unserer Zeit und Energie, um den jahrelang verteufelten Jazz wieder populär zu machen. Angeekelt von dem sich entwickelnden politischen System, entschloss sich der junge Musiker Ende der vierziger Jahre über die Grenze in die amerikanische Besatzungszone zu gehen – desillusioniert kehrt er Anfang der fünfziger Jahre wieder zurück."
1946 fand Thomas Buhé, der vorher Klarinette spielte, die Roger- Gitarre seines älteren Bruders Klaus Buhé im Keller, so entstand seine Begeisterung für die Achtop-Gitarre. Er veröffentlichte Standardwerke wie "Schule für Plektrumgitarre" und "Rhythmisch-stilistische Studien für Jazzgitarre", die auch im Ausland gedruckt wurden und war Dozent an der Hochschule für Musik in Weimar und in Leipzig. Viele bekannte Gitarristen zählten zu seinen Schülern.
Thomas Buhé spielte mit dem Rundfunk-Unterhaltungsorchester Leipzig, bei Kurt Henkels, Fips Fleischer und im Tanzorchester Alo Koll. Nach der Wende führte ihn seine Reiselust in die weite (Jazz-)Welt und auch im hohen Alter beteiligte er sich mit seiner Roger Super Cutaway von 1954 noch aktiv am Musikgeschehen.
Aus seiner Autobiographie "Mein Kaleidoskop":
"Da sitze ich nun auf meinem Rentnerplatz de luxe...und betrachte kopfschüttelnd das von allen guten Geistern verlassene Treiben auf dem Blauen Planeten"
- Hoffen wir, dass er jetzt irgendwo (auf einer Wolke?) sitzen darf und immer etwas Schönes zu sehen (und zu hören) hat!
Interview mit Thomas Buhé auf schlaggitarren.de
und auf archtop-germany.de
Brief von Thomas Buhé auf schlaggitarren.de
jazzfan24
Todesanzeige in der Leipziger Volkszeitung:
Peter Autschbach spielt "Happy Birthday" für Thomas Buhé zu seinem 90. Geburtstag
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