Dietlaib
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Diese Whistle gibt es nun schon seit 2013 bei Thomann, einen Thread dazu habe ich allerdings nicht gefunden.
Schon vor sehr langer Zeit, ich glaube, die Whistles waren "damals" gerade neu im Thomann-Programm, habe ich sie aufgrund des günstigen Preises aus reiner Neugier mal mitbestelllt. Ich weiss noch, dass ich sie nur kurz ausprobiert hatte, sie entsprachen wohl irgendwie nicht meinen damaligen Erwartungen und verschwanden direkt an irgendeinem Lagerort. Erst kürzlich fielen sie mir wieder in die Hände, ich überlegte, was nochmal genau damit los war und gab ihnen eine zweite Chance. Zum Glück, denn vor Jahren war ich offenbar nicht in der Lage, die positiven Eigenschaften dieser Whistles zu erkennen und wertzuschätzen. (Meine Ausführungen, insbesondere die Angaben konkreter Töne, beziehen sich auf die Whistle in D. Von den Eigenschaften her ist die Whistle in C aber recht ähnlich.)
Ich nehme das Wichtigste vorweg und sage direkt mal: Diese Whistles sind absolut empfehlenswert! Und das sogar völlig unabhängig vom unglaublich niedrigen Preis. Sie haben natürlich bestimmte Eigenschaften, auf die ich im Folgenden eingehe.
Rein optisch entsprechen sie der Whistle einer recht bekannten Whistle-Marke, nämlich einem Modell von Susato (Kildare), das immerhin je nach Anbieter 60.- bis 80.- Euro kostet.
Die Thomann Whistles bestehen aus zwei Teilen und sind somit stimmbar. Ein unheimlich großer Vorteil, den man in der niedrigsten Preisklasse normalerweise nicht findet, und bei teuren Whistles ist es nicht unüblich, diese Eigenschaft extra bezahlen zu müssen.
Der Klang ist im Vergleich zu manch anderen Whistles laut, voll und eher "flötig" als "pfeifig" (öhm ja...) und hat weniger rauschende Luftanteile im Klang. Manche sind schnell mit dem Blockflötenvergleich bei der Hand, und vermutlich hören sie das auch so. Aber nach meiner Wahrnehmung ist der Klang sehr weit von einer Blockflöte entfernt. Es ist definitv ein Whistle-Klang. Wenn man so will, - das Gegenteil einer Clarke Pennywhistle, die vergleichsweise sehr leise und rauschig ist.
Kennt man verschiedene Whistles, fallen einem zwei Tendenzen auf, - es gibt welche, die in der unteren Oktave nur mit leichtem Blasdruck gespielt werden können, weil sie schnell in die Oktave überblasen. Die zweite Oktave ist dafür mit relativ wenig Druck spielbar und auch nicht so laut, was vor allem Anfänger mit empfindlichen Nachbarn schätzen. Andere Whistles sind dafür eher auf Lautstärke gebaut. Sie haben eine stabile untere Oktave, die auch lauter gespielt werden kann, allerdings braucht die höhere Oktave deutlich mehr Druck um anzusprechen und dann natürlich noch deutlich lauter zu klingen.
Die Thomann Whistle ist insgesamt eher auf der lauten Seite (die etwas mehr Druck bei hohen Tönen braucht) als auf der leisen. Für manche unerfahrene Whistle-Anfänger aber zuviel des Guten, wenn man die Bewertungen bei Thomann liest. Das überblasene "d" spricht mit offenem ersten Loch natürlich gut an, aber das "e" erzeugt bei zu wenig Druck ein merkwürdiges "Flattern". Interessanterweise funktioniert das überblasene "e" aber auch mit geöffnetem ersten Loch. Die meisten Whistles ändern dabei die Tonhöhe oder der Ton bricht sogar weg. Hier kann man den Ton entweder bequem mit offenem Loch spielen oder ganz normal mit etwas mehr Druck. Die Töne ab dem "g" aufwärts sollte man aber wirklich ernst meinen und entsprechend spielen. Dann wirds auch laut. Einen Anfänger dürfte das irritieren und überfordern. (Ausser, er weiss schon vorher darüber Bescheid, weil er z.B. diesen Artikel hier gelesen hat.)
Weitere klangliche Eigenschaften: Beim Legato-Spiel schneller Tonfolgen sind die Töne deutlicher voneinander abgesetzt (was toll klingt) als bei den meisten anderen mir bekannten Whistles. Das bedeutet auf der anderen Seite, dass Slides etwas bewusster ausgeführt werden müssen. Das merkt man am deutlichsten beim tiefstmöglichen Slide von "d" auf "e". Hebt man hier den Finger zu schnell und/oder zu gerade nach oben - plopp - neuer Ton, kein Slide. Ist aber nicht so, dass es gar nicht funktionieren würde.
Ausserdem erwähnenswert ist der Ton "c", gegriffen mit den Löchern 2 und 3. Ich habe noch keine Whistle in der Hand gehabt, die so ein stabiles und schön klingendes "c" hervorbringt, das sich nur wenig vom Klang der anderen Töne unterscheidet.
Die Intonation habe ich nicht extra mit einem Stimmgerät überprüft. Beim Spielen empfinde ich sie aber als stimmig, im Gegensatz zu manch anderen Whistles, die teilweise echt grausam intonieren und manchmal sogar kaum zu gebrauchen sind.
Fazit: Eine stimmbare und gut intonierende Whistle aus einem Kunststoff-Material, optisch ansprechende Form, schwarz, eigenständiger Whistleklang mit wenig Rauschanteilen, stabile und laute untere Oktave, daher allerdings auch eine mehr Druck benötigende noch lautere obere Oktave, "perliger" Legato-Klang und mit einem wohlklingenden "c" für 5.- Euro.
Schon vor sehr langer Zeit, ich glaube, die Whistles waren "damals" gerade neu im Thomann-Programm, habe ich sie aufgrund des günstigen Preises aus reiner Neugier mal mitbestelllt. Ich weiss noch, dass ich sie nur kurz ausprobiert hatte, sie entsprachen wohl irgendwie nicht meinen damaligen Erwartungen und verschwanden direkt an irgendeinem Lagerort. Erst kürzlich fielen sie mir wieder in die Hände, ich überlegte, was nochmal genau damit los war und gab ihnen eine zweite Chance. Zum Glück, denn vor Jahren war ich offenbar nicht in der Lage, die positiven Eigenschaften dieser Whistles zu erkennen und wertzuschätzen. (Meine Ausführungen, insbesondere die Angaben konkreter Töne, beziehen sich auf die Whistle in D. Von den Eigenschaften her ist die Whistle in C aber recht ähnlich.)
Ich nehme das Wichtigste vorweg und sage direkt mal: Diese Whistles sind absolut empfehlenswert! Und das sogar völlig unabhängig vom unglaublich niedrigen Preis. Sie haben natürlich bestimmte Eigenschaften, auf die ich im Folgenden eingehe.
Rein optisch entsprechen sie der Whistle einer recht bekannten Whistle-Marke, nämlich einem Modell von Susato (Kildare), das immerhin je nach Anbieter 60.- bis 80.- Euro kostet.
Die Thomann Whistles bestehen aus zwei Teilen und sind somit stimmbar. Ein unheimlich großer Vorteil, den man in der niedrigsten Preisklasse normalerweise nicht findet, und bei teuren Whistles ist es nicht unüblich, diese Eigenschaft extra bezahlen zu müssen.
Der Klang ist im Vergleich zu manch anderen Whistles laut, voll und eher "flötig" als "pfeifig" (öhm ja...) und hat weniger rauschende Luftanteile im Klang. Manche sind schnell mit dem Blockflötenvergleich bei der Hand, und vermutlich hören sie das auch so. Aber nach meiner Wahrnehmung ist der Klang sehr weit von einer Blockflöte entfernt. Es ist definitv ein Whistle-Klang. Wenn man so will, - das Gegenteil einer Clarke Pennywhistle, die vergleichsweise sehr leise und rauschig ist.
Kennt man verschiedene Whistles, fallen einem zwei Tendenzen auf, - es gibt welche, die in der unteren Oktave nur mit leichtem Blasdruck gespielt werden können, weil sie schnell in die Oktave überblasen. Die zweite Oktave ist dafür mit relativ wenig Druck spielbar und auch nicht so laut, was vor allem Anfänger mit empfindlichen Nachbarn schätzen. Andere Whistles sind dafür eher auf Lautstärke gebaut. Sie haben eine stabile untere Oktave, die auch lauter gespielt werden kann, allerdings braucht die höhere Oktave deutlich mehr Druck um anzusprechen und dann natürlich noch deutlich lauter zu klingen.
Die Thomann Whistle ist insgesamt eher auf der lauten Seite (die etwas mehr Druck bei hohen Tönen braucht) als auf der leisen. Für manche unerfahrene Whistle-Anfänger aber zuviel des Guten, wenn man die Bewertungen bei Thomann liest. Das überblasene "d" spricht mit offenem ersten Loch natürlich gut an, aber das "e" erzeugt bei zu wenig Druck ein merkwürdiges "Flattern". Interessanterweise funktioniert das überblasene "e" aber auch mit geöffnetem ersten Loch. Die meisten Whistles ändern dabei die Tonhöhe oder der Ton bricht sogar weg. Hier kann man den Ton entweder bequem mit offenem Loch spielen oder ganz normal mit etwas mehr Druck. Die Töne ab dem "g" aufwärts sollte man aber wirklich ernst meinen und entsprechend spielen. Dann wirds auch laut. Einen Anfänger dürfte das irritieren und überfordern. (Ausser, er weiss schon vorher darüber Bescheid, weil er z.B. diesen Artikel hier gelesen hat.)
Weitere klangliche Eigenschaften: Beim Legato-Spiel schneller Tonfolgen sind die Töne deutlicher voneinander abgesetzt (was toll klingt) als bei den meisten anderen mir bekannten Whistles. Das bedeutet auf der anderen Seite, dass Slides etwas bewusster ausgeführt werden müssen. Das merkt man am deutlichsten beim tiefstmöglichen Slide von "d" auf "e". Hebt man hier den Finger zu schnell und/oder zu gerade nach oben - plopp - neuer Ton, kein Slide. Ist aber nicht so, dass es gar nicht funktionieren würde.
Ausserdem erwähnenswert ist der Ton "c", gegriffen mit den Löchern 2 und 3. Ich habe noch keine Whistle in der Hand gehabt, die so ein stabiles und schön klingendes "c" hervorbringt, das sich nur wenig vom Klang der anderen Töne unterscheidet.
Die Intonation habe ich nicht extra mit einem Stimmgerät überprüft. Beim Spielen empfinde ich sie aber als stimmig, im Gegensatz zu manch anderen Whistles, die teilweise echt grausam intonieren und manchmal sogar kaum zu gebrauchen sind.
Fazit: Eine stimmbare und gut intonierende Whistle aus einem Kunststoff-Material, optisch ansprechende Form, schwarz, eigenständiger Whistleklang mit wenig Rauschanteilen, stabile und laute untere Oktave, daher allerdings auch eine mehr Druck benötigende noch lautere obere Oktave, "perliger" Legato-Klang und mit einem wohlklingenden "c" für 5.- Euro.
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