Mit dem VPC1 spiele ich am liebsten den Steinway von EastWest Pianos Gold, auch den Blüthner von Pianoteq und die historischen Hammerklaviere in Pianoteq. Ich habe auch schon gerne die 3 Cembali aus Pianoteq gespielt, wie auch Kirchenorgel, obwohl ich dafür natürlich die falsche Klaviatur unter den Fingern habe. Deshalb hatte ich mich entschieden, 2x die Klaviatur des Roland-C30 als Ersatzteil zu kaufen und daraus ein zweimanualiges digitales Cembalo zu bauen. Die erste Klaviatur ist schon da, die zweite wird noch dieses Jahr bestellt. Geht nicht so schnell, da kostet eine auch schon 900 Euro. Die zwei schönsten Erkenntnisse sind wohl, dass man auch als Nicht-Schreiner und sogar in einer Mietwohnung, nach ein bisschen Werkzeug-Beschaffung sowas zu 90% selber bauen kann. (Hat man die Maschinen und Werkzeuge einmal da, kann man sich später auch noch wunderschöne Möbel bauen, falls man Lust hat). Und zweitens, dass ich auf ein äußerst pfiffiges Konzept gestoßen bin, das Instrument außer mit Kopfhörer auch noch laut spielen zu können, ohne sich Gedanken über möglichst hochwertige und sehr teure Lautsprecher machen zu müssen, die man auch noch schlecht in so ein Instrument integrieren könnte. Nämlich Körperschallwandler auf einer Membran! Und bei der Wahl des Membranmaterials schließt sich unweigerlich der Bogen zum historischen Musikinstrumentenbau zurück - es erweisen sich nämlich die gleichen Materialien als optimal, aus denen auch seit 1000 Jahren Musikinstrumente gebaut werden: dünnes Holz, speziell Hochland-Fichte (Kaltklima-Fichte). Ich bin schon über Experimenten, verschiedene Membranen auszuprobieren, wie bis jetzt z.B. Pappelsperrholz, "normale" Fichte (mit weiten Jahresringen), Mahagoni-Sägefurnier, 4-mm starkes Mahagoni und Padouk. Weiterhin werde ich experimentieren, wie ein Membran aus Hochland-Fichte "nackt" klingt und im Vergleich dazu dieselbe mit einem Hartholz furniert. Furnier ist auf Quadratmeter gerechnet derart billig, dass es geradezu noch im Taschengeldrahmen bleibt, selbst von den edelsten und teuersten (Palisander, Ebenholz) einen oder zwei Quadratmeter selbst nur für Testzwecke zu kaufen. Das integrierte Lautsprecher/Unterbau-Konzept sieht einen sehr einfachen Bauplan vor: der Unterbau besteht dann aus einer großen Rückwand und zwei entsprechend schmaleren Seitenwänden. Diese 3 Wände bestehen dann aus einem Rahmen aus Kantholz (in Gehrung und verleimt) in dessen Innenseite eine durchgehende Nut gefräst wird, die die schalltragende Membran aufnimmt. Jede der 3 Wände ist also ein gerahmter Resonanzboden aus einem Holz, das man auch für die Resonanzkörper von Musikinstrumenten nimmt. Und, wie gesagt, entweder furniert oder auch nicht. Und solange man für eine eventuelle Lackierung bitte nichts anderes als Schellack nimmt, ist das End-Finish dann ausschließlich durch ästhetische Vorlieben bestimmt. Das könnte reichen von "einfach so lassen, noch nicht einmal glatt schleifen" (gotische Holzwurm-Ästhetik uralter Kirchenorgeln) bis zu barocker Strahlenpracht in Hochglanz, vielleicht sogar noch mit aufwändigen Verzierungen aus Intarsien, Messing, Silber oder Gold. Oder verschiedenste Ästhetiken dazwischen. Ein weiterer Clou: durch das Konzept "Resonanzboden-Lautsprecher" können die 3 Wände unglaublich flach gebaut werden unter gänzlichem Verzicht auf irgendwelche Lautsprecher-Gehäuse, könen mit Scharnierband ("Klavierband") verbunden ineinander eingeklappt und damit fast so schmal wie ein Tapeziertisch verstaut und transportiert werden. Fertig aufgebaut wäre so ein Instrument unglaublich platzsparend und hätte gleichzeitig aber eine riesige Resonanzboden-Fläche und könnte - gänzlich ohne konventionelle Lautsprecherboxen - ohrenbetäubend laut spielen. Das nahezu einzige, das ich von einem Schreiner machen lasse, er schneidet mir derzeit aus dicken Hochlandfichte-Brettern dünne. Denn dazu braucht man eine Feinbandsäge mit hoher Schnitthöhe und eine solche würde komplett aus dem Rahmen wohnungstauglicher Maschinen fallen - die Schnitthöhen (und auch die Genauigkeit) von Hobby-Bandsägen sind ein Witz. Mit den Staubsauger-Anschlüssen, die nahezu alle Holzbearbeitungsmaschinen haben, hätte man dann auch noch nichtmal Holzstaub in der Wohnung. Das schönste und wahrhaft antike Finish, nämlich Schellack, kostet samt Lösungs-Alkohol ein Trinkgeld (war jetzt kein beabsichtigtes Wortspiel, sondern Zufall). Wenn man viel Zeit hat und viel Liebe reinstecken will. Einem Schreiner bräuchte man mit sowas nicht zu kommen, dessen "Liebe" wäre dann nämlich schweineteuer oder es wäre ihm zeitlich sogar völlig unmöglich, einen Schellack-Auftrag anzunehmen.
Selbstverständlich mache ich Fotos! Vielleicht sogar Videos vom Bau.