Theremin -> Analog Synth mit CV (welcher?) -> MIDI

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Hallo zusammen,

hab da mal eine Frage an Leute, die diese Synthies kennen bzw. auch schon ähnliche Konstellationen ausprobieren wollten.

Konnte kürzlich ein Moog Etherwave Plus Theremin günstig erwerben, das ist das mit den CV-Steuerausgängen. Nun will ich gern einen (monofonen) analogen Synth anschließen, um auch dessen Sound zu nutzen. Da ich ohnehin noch einen (analogen) Synth anschaffen will, der v.a. für (mächtige, gut klingende) Basslinien und Leads herhalten soll, ist nun die Frage, ob es ein Gerät gibt, mit dem ich sowohl klanglich als auch als Gerät (CV/MIDI Interface) die meisten Möglichkeiten habe: Interessant wäre nämlich auch, ob man hinter Theremin und einem CV-Synth auch noch andere MIDI-Synths (monofon betrieben) anschließen könnte. Oder ist man besser bedient, ein "CV-to-MIDI Helferlein" zu kaufen (welches?)? Mir schwebt eigentlich ein monofoner analoger Synth vor, der das "alles kann", d.h. den Sound über MIDI out durchgibt... Oder würde es wegen der kontinuierlichen Tonhöhenänderungen des Theremins ein "MIDI-Chaos" geben? Wie gesagt, ich konnte es bisher noch nicht testen, würde da aber gern experimentieren.

Meine bisherige Auswahl an Synths:

- Moog Minitaur: Selbe Firma wie Theremin, geht sicher, Sound sicher top, CV-Anschlüsse vorhanden, aber leider nur MIDI IN...

- Arturia Minibrute: CV- und MIDI-Anschlüsse vorhanden, Sound: kann der Minibrute überzeugende Bass-Sounds?

- Waldorf Pulse / Pulse Plus: Der Pulse Plus hätte alle Anschlüsse und lässt sich angeblich auch als Interface einsetzen. Der Sound soll auch richtig gut sein, allerdings ist der "Plus" schwer zu bekommen...

- ggf. Doepfer Dark Energy?, den habe ich aber noch nicht näher angeschaut


Könnt ihr mir hinsichtlich Sound, Flexibilität und Experimentieren zwischen der CV- und MIDI-Welt zu einem der Geräte raten oder eure Erfahrungen mitteilen, ob das so überhaupt geht?

Herzlichen Dank für Input!
 
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Theremin und MIDI ist immer kritisch. Wie du schon erwähnt hast, kämen durch die kontinuierliche Bedienung von zwei Controllern (Tonhöhe, Lautstärke) aberwitzige Mengen an Daten zusammen. Du mußt bedenken: MIDI ist von 1983. In dem Jahr kam der Commodore C64 raus, und ein Synthesizer mit 16 Stimmen und 32 Speicherplätzen (Yamaha DX7) war die absolute Sensation. Auf dem damaligen Stand der Technik waren heute übliche Datenraten noch jenseits jeglicher Utopie. MIDI ist so langsam, daß man es mit zwei oder drei Dutzend gleichzeitigen Note Ons schon hörbar aus dem Takt bringen kann.

Dann kommt noch dazu, daß es Quatsch wäre, den riesigen Regelbereich eines Theremin mit der MIDI-üblichen 128er Rasterung zu spielen. Da müßte also irgendwie mit NRPNs herumhantiert werden und damit die Auflösung künstlich heraufgeschraubt werden, was die Datenmengen noch einmal um ein gewaltiges Vielfaches erhöht.

Letztlich frage ich mich, wie ein Theremin als "Masterkeyboard" überhaupt funktionieren soll. Normal hat man Note On und Note Off und die jeweiligen Noten. Beim Theremin hat man aber weder definierte Noten (sondern einen riesigen stufenlosen Regelbereich, der sich nicht in bestimmte Noten zerschneiden läßt) noch Anfänge oder Enden für Noten (sondern nur laut und leise). Sprich, ein Theremin kann prinzipbedingt keine Noten auslösen.

Wenn überhaupt, müßte irgendetwas ganz zuerst eine Note auslösen an einem Synthesizer, der dann komplett leise gestellt ist. Das Theremin würde dann die Lautstärke des Synth regeln und die Oszillatorfrequenzen rauf- und runterdrehen. Bei letzterem kommt als Problem dazu, daß viele Synthesizer die Oszillatorfrequenzen nicht über den ganzen Regelbereich praktisch stufenlos mit 1 Parameter regeln, sondern mit 2 oder 3 Parametern. "Stufenlos" kannst du häufig nur einen Viertelton rauf, einen Viertelton runter, und alles, was darüber hinausgeht, geht über mindestens einen weiteren Parameter in Halbtonschritten.

Sprich, gerade weil das Ganze so komplett ungeradlinig geht, wäre das ein Riesengebastel, wenn es denn überhaupt funktioniert.


Martman
 
CV/Gate oder Midi am Theremin halte ich persönlich für Blödsinn.
Habe mein altes Big Briar damals auf die Etherwave + Version umrüsten lassen und es, außer für Testzwecke, eigentlich nicht mehr benutzt.
Das Theremin ist ein eigenständiges Instrument und sollte einfach so gespielt werden, wie es nunmal ist.
 
Danke erst mal für die profunden Antworten!

Das Thema MIDI wär damit schon mal durch. Hatte selber schon "geahnt", dass sich kontinuierliche Wertänderungen (analog) nicht einfach so in diskrete (digital) wandeln lassen, zumal mit dem doch in die Jahre gekommenen MIDI Standard. Und beim Theremin gibt es eigentlich auch kein Note on und off... Auch ist das Theremin ein eigenständiges Instrument, auch das ist richtig.

Aber wenn man in der analogen Welt bleibt und das Etherwave Plus (quasi als extravagante "Spielhilfe") über CV an einen analogen Synth anschließt, sollten sich doch interessante Steuerungsmöglichkeiten ergeben - ich denke, so war das von Moog ursprünglich auch gemeint, oder ? CV Gate: Steuerung über Schwellenwerte am Theremin?

Da wäre jetzt meine zweite Frage gewesen, ob jemand einen der oben genannten (oder auch andere analoge) Synths empfehlen kann, um ihn (neben dem Einsatz als Bass-Synth) auch mit dem Theremin zu spielen.

Da wär ich für weiteren Input dankbar.
 
hallo allerseitigst,
bin erst gerade über diese musikerboard gestolpert und als halbwegs vernünftiger thereminist, kann ich vielleicht etwas helfen, besser später als nimmer. ja das theremin ist ein eigenständiges instrument. dank an bob moog. und da moog inc. schlau genug war, ein fertiges "plus" board auf den markt zu werfen, konnten viele das "hotrodding"-manual beiseite legen, ohne auf die coolen cv's zu verzichten.
eigentlich funktionieren alle cv- gesteuerten synthies mit dem etherwave+. allerdings hat das theremin verschieden starke cv ausgänge. pitchCV: -2.5 bis +4.5 volt. volumeCV: 0 - 10 volt. gate: 0/10 volt.(off/on) dafür ist es ziemlich genau 1v/oct. somit können vielleicht ein paar 0-5v synths probleme haben.
meine theremin-cv-synth erfahrungen sind: mfos minisynth(diy), cooles teil, kann aufs theremin gestimmt werden, also mehrstimmig. dann minitaur, und slim phatty. beide schöner klang, minitaur klemmt aber die zu hohen noten ab auch kanns zu midijams kommen wenn cv und midi angehängt sind.zudem aus eigener erfahrung:
(moog hat leider den 1v/oct beim minitaur und slim phatty vergeigt, resp. geändert. der minitaur kann per sysex befehle kalibriert werden. beim slim phatty brauchts noch ein extra trimpoti eingebaut.)

www.thereminworld.com als tipp.
 
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