The Unanswered Question (Met the Messiah)

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Hallo zusammen,
hier ein Text über eine Frau, die etwas in mir gesehen hat, das ich
wahrscheinlich gar nicht bin... Freue mich auf Gedanken dazu.

Euer Deus


The Unanswered Question (Met the Messiah)
-------------------------------------------

When I entered the room you met the Messiah.
You asked if it's me, which I denied.
But you didn't trust me cause you thought I'd try you.
So you grabbed your chance to get advice and said,
Tell me what I must do to get into heaven!
What must I do to get into heaven?

On the floor the other patients were fighting for cigarettes.
The nurse was outside faking office work,
when you could no longer bear that unanswered question.
You slit open your wrists and tore out your fingernails.*1
Tell me what I must do to get into heaven?
What must I do to get into heaven?

Your father was a god with a penis.
Your mother a Maria of sorts.
She never thought the bible would kill you,
but you knew you'd forever be lost.
When earth is hell we're urging for heaven -
and you found the way to open its gates...

The other patients hardly noticed you were gone,
one plate less during meals to steal from.
But I've been nailed to the unanswered question,
Was there any chance I could have saved your life?*2


Varianten...
*1 Logischer (gefällt mir aber nicht so):
"You slit open your wrists with your torn out fingernails."

*2 Die letzte Zeile könnte vielleicht auch so heißen...
- If any response could have saved your life.
- If there's any response that could have saved your life.
- If a different response could have saved your life.
- If a better response could have saved your life.
- Have I blown the chance to save your life?

Welche Version findet Ihr am stärksten?

Wer wissen möchte, wie es sich in etwa anhört:
http://soundcloud.com/mynodeus/the-unanswered-question-sketch-1
 
Eigenschaft
 
Ich bin erstaunt, denn dein Text entwickelt schon beim Lesen eine eigne Melodie und einen Rhythmus und durch einen sonoren Sprechgesang käme das auch gut zum Ausdruck. Deine Gitarrenriffs wären mit kleinen Melodiebögen nicht mehr so repetitiv, monoton und manchmal etwas weniger spielen lockert ein Riff auch auf. Und textmäßig immer die goldene Regel beachten, die eindeutigen, anatomischen Bezeichnungen für die männlichen und weiblichen Geschlechtsorgane zu vermeiden. Es gibt doch genug zweideutige zur Auswahl.
 
Gefaellt mir vom Ansatz und der Stimmung her gut!
Mir haette es besser gefallen, wenn Du die Geschichte etwas offener gelassen und Dich mehr auf die Interaktion zwischen LI und der Frau konzentriert haettest.
Unabhaengig davon, ob das jetzt was tatsaechlich Erlebtes ist, rutscht Du in meinen Augen naemlich von einer interessanten Situation etwas ins Klischee ab.
Evtl. koennte man auch offen lassen, ob das LI die Frage beantwortet, oder nicht und somit seine Verantwortung fuer den Tod der Frau in zwei Richtungen auslegen.
Der Suizid passiert auch zu unvermittelt, fuer mich stand da das LI noch vor der Frau. "On the floor...." Klingt fuer mich nach einer naeheren Beschreibung der Situation um das LI herum.
Das mit den Fingernaegeln ist mir zu viel und gibt dem Lied meiner Meinung nach auch nichts.

You asked if it's me, which I denied.
Ist eigentlich gut so. Alternativ koenntest Du schreiben: You asked if I'm him.

Dass der Messiahs am Ende festgenagelt wird, finde ich gut. (Pathetisch, aber da steh ich drauf. ;) )

"Better" answer faend ich persoenlich am besten.
 
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Hallo, mynodeus,

mir gefällt die verrückte Anlage des Textes sehr gut.

Zur letzten Frage: Ich würde nehmen: ob eine bessere Reaktion ihr Leben hätte retten könne. - das nimmt mich am stärksten ins Verhör... in die Pflicht, nachzudenken...

Ist halt die Frage, ob du einen authetischen, ironischen oder reflektierenden Schlusspunkt setzen willst...

Lg
 
Hallo bass-baer,
danke für deine Anmerkungen. Die Gitarrenriffs sind tatsächlich noch sehr provisorisch so, aber die Skizze gibt zumindest einen Eindruck. Die Bezeichnung für das männliche Geschlechtsteil habe ich wegen der Spannung zu dem damit ausgestatteten "God" bewußt gewählt und ich möchte das Wort deshalb auch so lassen.
Grüße von myno
 
Hallo Tinitus,
danke für Dein Lob und Deine Kritik. Der Text ist teilweise autobiographisch, da ich vor langer Zeit mal als Zivi in einer geschlossenen Station für "therapieresistente Schizophrene" gearbeitet habe. Mein Ziel war es, verschiedene Erlebnisse und Eindrücke von damals zu einer einzelnen Story zu machen: Eine Frau mit religiösem Wahn, die mich fragt, ob ich der Heiland bin - und was sie tun muß, um in den Himmel zu kommen; ein Patient mit Neigung zu Selbstverletzungen, der sich die (Zähne und) Nägel herausreißt; die Pfleger, die unter Vorwänden möglichst viel Zeit außerhalb der Station zubringen, weil sie es dort drin selbst nicht aushalten; die Patienten, für die Zigaretten und Essen die einzigen Highlights des Tages sind und in Kampf ausarten (vielleicht auch um so Aufmerksamkeit zu bekommen). Diese Elemente und Stimmung wollte ich in dem Text verarbeiten und finde diese Teile auch nicht klischeehaft. Wahrscheinlich meinst Du mit dem Klischeehaften den angedeuteten Hintergrund von Religiosität und sexuellem Mißbrauch?
"You asked if I'm him" würde sicher auch gehen und wäre eindeutiger. Die andere Variante ("if it's me") wurde mir aber von einer Muttersprachlerin inzwischen schon "abgesegnet", deshalb lasse ich sie jetzt einfach so, weil ich sie schon gewöhnt bin.
Danke für deine Einschätzung zu meiner Frage, welche Variante am besten ist. Also "Better answer" (oder auch "better response")? Darum geht es ja auch letztlich. Die Frau sucht eine Antwort auf ihre unbeantwortete Frage und der Erzähler eine Antwort auf seine unbeantwortete Frage, ob er die Frau hätte retten können (und der Hörer vielleicht auch auf die Frage: Was hat der Erzähler eigentlich in der Situation gesagt?)
Grüße von myno

---------- Post hinzugefügt um 16:33:18 ---------- Letzter Beitrag war um 16:19:59 ----------

Hallo Jongleur,
freut mich, dass Dir die Anlage des Textes gefällt.
Wenn jetzt schon zwei die Variante "better answer/response" am besten finden, dann geht das ja in eine eindeutige Richtung!
Ich bin mir nur nicht sicher, ob ich dann "better answer" schreiben sollte oder "better response".
"Better answer" - das klingt so, als hätte der Erzähler eine Antwort gegeben, im Widerspruch dazu, dass sich die Frau wegen der unbeantworteten Frage umbringt.
"Better response" klingt irgendwie zu abstrakt, aber der Widerspruch fällt dann zumindest weg - der Erzähler hätte dann etwas entgegnet, das aber für die Frau nicht als eine Antwort durchging.
Wahrscheinlich würde ich doch "better response" nehmen, auch wenn es mir etwas zu formell klingt.
Danke noch mal für dein Feedback.
myno
 
Lieber mynodeus,

nun wo ich mehr über die Hintergründe erfahren habe, möchte ich "verrückt" lieber, wie ich das sowieso meistens tue, mit "ver-rückt" austauschen.
An meiner positiven Einschätzung ändert das nichts ;-)

Meine Gefühl für die englische Sprache ist infolge fehlender Praxis unterentwickelt. Mit dieser Einschränkung fände ich "reaction" am Besten, da es für mich neutral klingt - nach allen Seiten offen. Metrische Probleme dürfte das ja wohl kaum mit sich bringen.

So, nun werde ich einige Tage pausieren.

Alles Gute
 
Hi mynodeus,

vielleicht ist es gerade diese Verdichtung der verschiedenen Faelle auf eine Person, die den Text fuer mich etwas ins Klischee abdriften lassen. (Versteh das uebrigens bitte als meine recht spontanen Gedanken und Eindruecke zu Deinem Text, nicht als objektive Kritik von oben herab. )
Was mich eben interessiert ist konkret die Interaktion zwischen LI und der Frau, alles andere hab ich schonmal woanders gehoert. (Das der Schwerpunkt fuer Dich da anders liegt, ist auch verstaendlich. )
Insgesamt gefaellt mir der Text von der Machart her aber auch so.

answer/response: Instinktiv klingt mir response zu foermlich, das muss aber nicht den Tatsachen entsprechen.
Wenn der Titel aber eben schon answer verwendet und wir hier eine zentrale Stelle im Text haben, dann wuerde ich wahrscheinlich answer wieder aufgreifen.

Die Frage ist auch, wie autobiografisch Du das lassen willst.
Wie angedeutet, faende ich es entsprechend meiner Neigung zum Pathos spannend zu mutmassen, ob es nicht vielleicht doch eine Antwort gegeben hat. Vielleicht einen genervte, vielleicht eine zynische, vielleicht eine boesartige. Vielleicht eine gut gemeinte, vielleicht eine abwiegelnde. Oder doch gar keine. Ich kenne als Zuhoerer ja den Sprecher nicht. Vielleicht ist er in dem Moment genau das Gegenteil von dem, den die Frau zu erkennen glaubt. Vielleicht laesst er sich zu einer falschen Antwort verfuehren. Usw.
Das ist jetzt wieder fuer den konkreten Text und Deine Absicht wahrscheinlich wenig hilfreich. ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo mynodeus,

einiges an Deinem Text gefällt mir sehr.
Bei einigem habe ich Frage - bzw. glaube ich, andere Formulierungen kämen der Sache, die Du weiter unten beschreibst näher.
Ich schreibe einfach mal in einer anderen Farbe dazu, was mir auf-/einfällt, okay?

The Unanswered Question (Met the Messiah)
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When I entered the room you met the Messiah.
würde ich schreiben: she saw the Messiah
warum? weil Deine Formulierung eher doch den Anklang hat, als würdest Du Dich als Messias sehen, was Du aber in der nächsten Zeile verneinst:
You asked if it's me, which I denied.
But you didn't trust me cause you thought I'd try you.
meinst Du mit "try" die religiöse Versuchung - also "Ich würde Dich versuchen?" -> diese Art der Versuchung wird soviel ich weiß mit Temptation / to tempt wieder gegeben
So you grabbed your chance to get advice and said,
besser klingend und auch ein bisschen "englischer" wäre: to get an advice
Tell me what I must do to get into heaven!
What must I do to get into heaven?
Diese zwei Zeilen sind für mich der Höhepunkt des gesamten Textes!
Ich würde den Text noch vielmehr darauf zentrieren, denn es scheint ja auch für die Frau die ultimative Frage zu sein;
alternativ könnte man auch sagen:
to go to heaven?
So steht es jedenfalls fast immer in englischsprachigen Texten

On the floor the other patients were fighting for cigarettes.
The nurse was outside faking office work,
Hier finde ich die zwei einleitenden Zeilen dieser zweiten Strophe relativ bezugslos zu dem, was dann folgt;
würde ich persönlich anders machen, irgendwie direkter - aber das ist wahrscheinlich Deine Art...
Wenn Ihr EUch allerdings im Zimmer befindet würde ich schreiben:

out on the floor the wolves (um mal ein Bild zu bringen - muss aber nicht sein) are fighting
for cigarettes, food and the floor...

when you could no longer bear that unanswered question.
hier würde ich "when" durch "then" oder "and" ersetzen - denn es bezieht sich doch auf den Tumult, der zu dieser Zeit auf dem Flur herrschte?
You slit open your wrists and tore out your fingernails.*1
Tell me what I must do to get into heaven?
What must I do to get into heaven?

Your father was a god with a penis.
das ist mir zu offensichtlich psychologische Deutung; das Klischee ist nicht der Penis, sondern der Zusammenhang: Vater - Gott - Penis
da gibt es bessere Lösungen;
wie wäre es mit irgendwie soetwas, dass ihr Vater ihre Welt mit dem selben Körperteil (limb) erbaut und wieder niedergerissen hätte...?

Your mother a Maria of sorts.
..."of sorts" klingt gestelzt und ist wenig englisch-like
besser wäre:
a kind of the virgin Maria (oder Mary)
She never thought the bible would kill you,
but you knew you'd forever be lost.
das stimmt ja gar nicht, dass sie das "wusste", denn sonst würde sie nicht fragen, was sie tun müsste, um in den Himmel zu kommen...
When earth is hell we're urging for heaven -
besser wäre: when living is hell
and you found the way to open its gates...
würde ich schreiben: and you found a way to sliver it's gates ... also seine Tore aufschneiden (spricht sich auch besser)

The other patients hardly noticed you were gone,
one plate less during meals to steal from.
But I've been nailed to the unanswered question,
Was there any chance I could have saved your life?*2
Hier würde ich keine Zeile mit "better" anfügen, weil man dann davon ausgehen muss, dass 1) Dein Verhalten schlecht war und 2) Du das mit Sicherheit weißt;
deshalb wäre ich für different oder die Frage, ob es überhaupt eine Möglichkeit gegeben hätte (any response)...
 
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Hallo Jongleur,
Meine Gefühl für die englische Sprache ist infolge fehlender Praxis unterentwickelt. Mit dieser Einschränkung fände ich "reaction" am Besten, da es für mich neutral klingt - nach allen Seiten offen. Metrische Probleme dürfte das ja wohl kaum mit sich bringen.
Danke fürs Mitdenken. Mir gefällt eigentlich nur "answer". "reply" wurde mir von einer Amerikanerin als zu förmlich verworfen, die meinte, "response" ist besser. "reaction" ist neutral, aber irgendwie zu abstrakt. Ich gehe noch mal in mich. Wenn in der zweitletzten Zeile von "nailed to the unanswered question" die Rede ist und in der letzten wieder das Wort "answer" kommt (zum Beispiel: "If any answer would have..."), würde das jemand stören?
Dir auch alles Gute
- myno

---------- Post hinzugefügt um 15:58:12 ---------- Letzter Beitrag war um 11:38:21 ----------

Hallo Tinitus,
Was mich eben interessiert ist konkret die Interaktion zwischen LI und der Frau, alles andere hab ich schonmal woanders gehoert. [...]
Die Frage ist auch, wie autobiografisch Du das lassen willst.
Wie angedeutet, faende ich es entsprechend meiner Neigung zum Pathos spannend zu mutmassen, ob es nicht vielleicht doch eine Antwort gegeben hat. Vielleicht einen genervte, vielleicht eine zynische, vielleicht eine boesartige. Vielleicht eine gut gemeinte, vielleicht eine abwiegelnde. Oder doch gar keine. Ich kenne als Zuhoerer ja den Sprecher nicht. Vielleicht ist er in dem Moment genau das Gegenteil von dem, den die Frau zu erkennen glaubt. Vielleicht laesst er sich zu einer falschen Antwort verfuehren. Usw.
Klar gab es eine Entgegnung und auch in dem Text kann man sich eine vorstellen. Die Idee, eine konkrete Entgegnung in den Text einzubauen, habe ich aber verworfen. Es ist ja so. Angenommen der Erzähler hätte etwas zynisches gesagt, wie z.B.: "In die Hölle auf Erden haben Sie sich ja schon gebracht." Dann wäre zwar für den Hörer am Ende klar, warum der Erzähler ein Gewissensproblem hat und sich Vorwürfe macht. Aber die Antwort wäre dann so eindeutig schädlich gewesen, dass sich der Hörer vielleicht gar keine Gedanken mehr macht, was eine gute Antwort gewesen wäre, weil ja jede nicht bösartige Antwort besser ist. Im Gegensatz dazu wären mögliche einfühlsame oder beschwichtigende Antworten aber im Text langweilig. Deshalb möchte ich lieber gar keine konkrete Antwort zeigen, denn dann müssen sich die Hörer noch am ehesten die Frage stellen: Was könnte eine Antwort sein? Was hätte ich gesagt?
Grüße von myno
 
Nee, ich meinte das schon so, dass es offen bleibt, wie die Antwort lautet. Ich wuerde das eben sogar noch offener lassen in Richtung: Was, wenn die Antwort noch nichtmal gut gemeint war? Sie sieht Jesus und das Gegenueber gibt der Versuchung nach, das auszunutzen/sich einen Spass zu machen oder einem boesartigen Impuls nachzugeben. Wie gesagt aber nicht "on camera" sondern nur als Moeglichkeit.
Aber das waere dann auch ein anderer Text.
 

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