The Road To Hell – CHRIS REA Cover | Musiker-Kollaboration |

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Road To Hell (Thumb - Querformat - komprimiert).png


“The Road To Hell”, des gleichnamigen Chris Rea-Albums, aus dem Jahre 1989, hatten wir in meiner letzten Band im Programm und spielten es damals in der Vollversion (Part-1 und Part-2) von ca. 7 ½ Minuten. Wir fanden es immer eine schöne Nummer, um ein Set zu eröffnen.

Nun hatte vor kurzem der schwedische Bassist und Musikerfreund Johan, dessen musikalische Präferenzen man unschwer an seinem Video T-Shirt erkennen kann ;), bei mir angefragt, ob ich nicht Lust hätte, mit Ihm diesen Song zu covern. Da ich für den Gesangsteil Christian @ChrisSchfr begeistern konnte, haben wir uns mit entsprechender Euphorie in das Songprojekt einer Part-2-Version gestürzt.

Um die Stimme von Chris Rea in angemessener Weise zu interpretieren, waren für die finale Gesangsaufnahme dann doch einige Anläufe notwendig. Versuche, die Gesangsmelodie in einer höheren Lage bzw. sie Note für Note zu covern, sind zunächst einmal deutlich fehlgeschlagen. Wir hatten dann im Weiteren auch über die „American-Recordings“- Alben von Johnny Cash und dem Produzenten Rick Rubin, aus den 90er Jahren, gesprochen. Und ich fand die damals, wohl schon krankheitsbedingt, brüchig und bedeutungsvoll klingende Stimme von Johnny Cash, als einen guten Orientierungsansatz für eine eigene Version. Nun - was soll ich sagen: der gute Christian hat schlussendlich dann sein eigenes Ding daraus gemacht, das mich streckenweise auch an David Bowie erinnert. Über Musik kann man natürlich viel reden und schreiben… Am besten hört Ihr daher selbst einmal in unsere Version rein, um Euch ein eigenes Bild davon zu machen. Es ist, wie gesagt, keine 1:1 Kopie des Originals geworden. Insbesondere die Gesangsmelodie und die damit einhergehende Stimmung erzeugen eine eigenständige Duftnote, die - wie kann es auch anders sein - nicht jedem gefallen wird/muss. In diesem Falle tragen wir es jedoch mit Fassung.

Das Songarrangement, die Erstellung der Drums, das Einspielen diverser Tasteninstrumente und Gitarrenspuren, das Mixing/Mastering und die Videoerstellung, habe ich übernommen.

Insgesamt ist das Cover noch etwas gitarrenbetonter und im Outroteil auch rockiger als die Originalvorlage ausgefallen. So finden sich im Arrangement eine ganze Reihe klanglich und spieltechnisch unterschiedlicher Gitarrenparts, die hoffentlich auch zu einem kurzweiligen Hörerlebnis beitragen. Sie wurden streckenweise auch etwas weiter ausgeführt als dies im Original der Fall ist. So sind z.B. die geschmackvollen und clean gehaltenen Umspielungen der Gesangsmelodie im Original, von mir mit einer etwas stärkeren Knopfler‘schen Note versehen (tendenziell mehr auf dem rechten Stereokanal zu hören).

Auch den begleitenden Slide Gitarrenpassagen wurde etwas mehr Raum gegeben, die im Stereomix mehr auf dem linken Kanal zu verorten sind. Und wer nach neuen Klanginspirationen auf der Gitarre sucht, dem empfehle ich, sich etwas mit dem Slide Gitarrenspiel vertraut zu machen. Ich bin da auch kein Profi und habe mir das über die Jahre durch Learning by Doing beigebracht. Man muss halt an einer guten Muting-Technik (Schlag- und Greifhand) arbeiten, um die dabei schnell entstehenden unliebsamen Saitengeräusche unter Kontrolle zu halten. Ein einfacher Slide mit zwei Saiten in einen Akkordwechsel hinein, und das an der richtigen Stelle im Song, erzeugt schon Charakter und Atmosphäre.

Last but not least möchte ich noch auf den großartigen Songtext hinweisen. Von seiner gekonnten Ausdrucksform und der ursprünglichen Intension, Reas‘ Frust über den Bau zweier englischer Autobahnen Gehör zu verschaffen, einmal abgesehen, lässt er sich aktuell auf eine beängstigende und bedrückende Weise neu interpretieren. Und diese neue Interpretation hat ihre Spuren entsprechend auch im Gesang, der Instrumentierung und im Videoformat der vorliegenden Coverversion hinterlassen. Denn wie könnte man den allgemeinen Zustand unserer Welt besser ausdrücken als mit den Worten:

Look out world, take a good look what comes down here. You must learn this lesson fast and learn it well! This ain't no upwardly mobile freeway. Oh no, this is the road, this is the road, this is the road to hell”

Fangt mir jetzt aber bloß keine gesellschaftskritische Politikdiskussion an – sonst gibt’s bekanntermaßen Ärger :opa:


Abschließend nun die Audio- und Videoversion zum Songprojekt - viel Spaß beim Anhören/Anschauen!



Audio-Version:


View: https://soundcloud.com/wolbaimusiccollab/the-road-to-hell-chris-rea-covered-by-wolbai-chris-schaefer-johan-tt



Video-Version:


View: https://www.youtube.com/watch?v=eWsjIkycCSQ



Allen MB-Usern, die hier vorbeischauen, wünsche ich ein sonnig-entspanntes Pfingstwochenende - wolbai :great:
 
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schön geworden(y),
nur als Anmerkung, Chris Rea ist sicher nicht der Supergitarrenvirtuose (im Gegensatz zu dir:)),
was ihn und auch
ausmachen, sind ihre Persönlichkeiten, die sie in ihre Musik einbringen. Gibt auch noch einige andere, mir ist das jedenfalls wichtiger in der Musik, als die Zurschaustellung von akrobatischen Übungen auf seinem jeweiligem Instrument. Bei dir ist das ja auch nicht der Fall, spielst halt gut, ganz im Sinne von songdienlich. Euer Sänger macht es auch richtig, wenn er seine eigene Art in solche Sachen reinbringt.

ein sonnig-entspanntes Pfingstwochenende -
dir auch,
Micky
 
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Nach einmaligem Durchhören: Was für eine hammerhart geile Sch*****! Ein absoluter Knaller! Interpretation auf Profi-Level. Super Instrumentensounds und fantastische Stimme, irgendwo zwischen Rea, Bowie und Cash.

Mein einziger Kritikpunkt wäre der Gesamtmix: Wo die Instrumente zusammen richtig gut klingen, und der Gesang, für sich alleine, genauso, ist das Zusammenfügen von Gesang und Instrumenten nicht ganz so gut gelungen. Ihr kombiniert hier Breitwandsound (Backings) mit Breitwandsound (Gesang), und hierbei drückt der Gesang den Rest etwas an die Wand. Die Vocals sollten mMn mittendrin stehen statt vorne dran.

Und vielleicht hätte man der Snare noch ein klein wenig die Zähne ziehen können, etwas mehr Kompression oder etwas weniger Höhen, irgendsowas. Nur ein wenig.
 
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Das habt ihr wirklich gut gemacht. Der Charakter des Songs kommt gut rüber. Musikalisch wie immer top.

Gesang gefällt mir auch gut.

Leider kann ich nix über den Mix sagen, da ich hier nur über eine kleine Teufel Soundbar abhören kann.
Aber ich denke er ist auch gut wie immer.
 
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Hallo Micky @rmb : Freut mich, dass Dir diese "Interpretation" des Originals gefällt :)
Chris Rea ist aus technischer/spielerischer Sicht kein "Gitarrengott". Aber - und da machen fast alle Instrumentalisten einen riesigen Denkfehler - er war (und ist es vermutlich nicht mehr) ein begnadeter Songwriter! Die so genannten Edelgitarristen freuen sich als "Sideman" bei Musikergrößen wie Chris Rea arbeiten zu dürfen. Musikalisch/kompositorisch und finanziell betrachtet ist Chris Rea Lichtjahre besser als jeder flinke Gitarrenspieler. Darüber hinaus: seine samte/raue Stimme in dieser tiefen Lage hat etwas Besonderes, das Männer- und Frauenherzen zum Schmelzen bringt.

Hallo @mix4munich : Freut mich sehr, dass Du aus Deiner "Mixersicht" (wenn ich das einmal so sagen darf) hier vorbei schaust und Dich unsere Version grundsätzlich anspricht :great:
Dein Hinweis zum Gesang kann ich grundsätzlich nachvollziehen: Ich habe ihn SEHR weit nach vorne gebracht, weil ich durch die tiefen Noten und dem Sprechgesangansatz etwas Sorge hatte, dass er sich nicht richtig im Gesamtmix durchsetzt. Ob und inwieweit das ein Schnaps zu viel des Guten war, ist jedoch auch ein Stück weit Geschmackssache. Eventuell würde ich es in zwei Wochen wieder etwas anders machen - aber, ich glaube, das kennst Du ja auch :) Die Snare ist etwas "giftig", aber ich finde das okay. Das ist also bewusst so gemacht. Ich kann aber verstehen, das das nicht jedem zusagt.

Servus @Bobgrey : Vielen Dank, dass Du hier vorbeischaust und Dir die Version gefällt !
Vieles beim Mixing/Mastering ist auch Geschmackssache. Ich habe für mich auch mit der Zeit gelernt, dass es da auch einfach unterschiedliche Klangvorstellungen gibt. Und es ist gut so, dass es dabei kein absolutes/objekteves "So muss es klingen" gibt - vorausgesetzt der Gesamtmix bewegt sich in einem tolerablen klanglichen Rahmen. Am Ende muss einem - wie ich finde - ein Mix einfach gefallen und was rüber springen. Wenn das der Fall ist, ist für mich erst mal alles gut.
 
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Hammer Nummer, Wolbai
Euch auch schöne Pfingsten :hat:
 
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Hallo @AchimK : Herzlichen Dank und es freut mich, dass Dir die Version gefällt :great:
 
Sehr gut!(y)
(y)
 
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SEHR schön (wie alles von Dir/Euch!).

Ist Johan so groß oder ist der Bass ein Shortscale? ;-)
 
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Hallo @Spanish Tony : lieben Dank für Dein schönes Feedback - das hat mich sehr gefreut :)

Hey @Hooray : Freut mich, dass Dir unsere Version gut gefällt :great:
Habe Johan bis jetzt auch nur über Whatsapp-Video gesehen - da kam er mir nicht übermäßig groß vor :) Der Bass kommt mir eigentlich als normale Größe vor. Ich frage ihn aber dennoch einmal mal und melde mich.
 
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Hallo @Hooray : Habe bei Johan nachgefragt: der Bass ist kein Shortscale und Johan dann wohl eben doch ein echter Wikinger ;)
 
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Gefällt mir gut - die Keys habe ich vom Sound her etwas anders in Erinnerung; ist aber schon lange her, als wir den Song in einer Band gespielt haben (also kein Meckern auf hohem Niveau).
 
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Wie immer, ganz groß! Chris Rea mit einem Schuss Bowie passt.
Fühle dich bekekst. Ich kann dich leider nicht füttern, müsste vorher erstmal fünf andere bekeksen ...
 
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Moin @ukm : vielen Dank und es freut mich, dass Dir die Aufnahme gefällt :great:
Bei den Keys habe ich mich in der Tat nicht besonders am Original orientiert - außer der Keysmelodie selbst.

Wie immer, ganz groß! Chris Rea mit einem Schuss Bowie passt.
Hallo @abolesco : Danke für das schöne Feedback !! Als ich den Vocal-Take, der dann auch in der finalen Aufnahme verwendet wurde, das erste Mal gehört habe, ist mir u.a. auch sofort David Bowie in den Sinn gekommen. Bin allerdings selbst über derartige Vergleiche immer hin und her gerissen. Denn am Ende ist es halt eine Schublade, in die man etwas reinsteckt. Jedenfalls höre ich bei Christian da noch eine Menge mehr aus seiner Gesanglichen Interpretation heraus. Und das hat ein Stück weit wohl auch durch unsere Neuinterpretation des Songtextes eingeschlichen.
Und Danke auch für Deine imaginären Kekse :)
 

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