wolbai
R.I.P.
- Zuletzt hier
- 12.10.23
- Registriert
- 28.04.10
- Beiträge
- 1.087
- Kekse
- 57.888
“The Road To Hell”, des gleichnamigen Chris Rea-Albums, aus dem Jahre 1989, hatten wir in meiner letzten Band im Programm und spielten es damals in der Vollversion (Part-1 und Part-2) von ca. 7 ½ Minuten. Wir fanden es immer eine schöne Nummer, um ein Set zu eröffnen.
Nun hatte vor kurzem der schwedische Bassist und Musikerfreund Johan, dessen musikalische Präferenzen man unschwer an seinem Video T-Shirt erkennen kann , bei mir angefragt, ob ich nicht Lust hätte, mit Ihm diesen Song zu covern. Da ich für den Gesangsteil Christian @ChrisSchfr begeistern konnte, haben wir uns mit entsprechender Euphorie in das Songprojekt einer Part-2-Version gestürzt.
Um die Stimme von Chris Rea in angemessener Weise zu interpretieren, waren für die finale Gesangsaufnahme dann doch einige Anläufe notwendig. Versuche, die Gesangsmelodie in einer höheren Lage bzw. sie Note für Note zu covern, sind zunächst einmal deutlich fehlgeschlagen. Wir hatten dann im Weiteren auch über die „American-Recordings“- Alben von Johnny Cash und dem Produzenten Rick Rubin, aus den 90er Jahren, gesprochen. Und ich fand die damals, wohl schon krankheitsbedingt, brüchig und bedeutungsvoll klingende Stimme von Johnny Cash, als einen guten Orientierungsansatz für eine eigene Version. Nun - was soll ich sagen: der gute Christian hat schlussendlich dann sein eigenes Ding daraus gemacht, das mich streckenweise auch an David Bowie erinnert. Über Musik kann man natürlich viel reden und schreiben… Am besten hört Ihr daher selbst einmal in unsere Version rein, um Euch ein eigenes Bild davon zu machen. Es ist, wie gesagt, keine 1:1 Kopie des Originals geworden. Insbesondere die Gesangsmelodie und die damit einhergehende Stimmung erzeugen eine eigenständige Duftnote, die - wie kann es auch anders sein - nicht jedem gefallen wird/muss. In diesem Falle tragen wir es jedoch mit Fassung.
Das Songarrangement, die Erstellung der Drums, das Einspielen diverser Tasteninstrumente und Gitarrenspuren, das Mixing/Mastering und die Videoerstellung, habe ich übernommen.
Insgesamt ist das Cover noch etwas gitarrenbetonter und im Outroteil auch rockiger als die Originalvorlage ausgefallen. So finden sich im Arrangement eine ganze Reihe klanglich und spieltechnisch unterschiedlicher Gitarrenparts, die hoffentlich auch zu einem kurzweiligen Hörerlebnis beitragen. Sie wurden streckenweise auch etwas weiter ausgeführt als dies im Original der Fall ist. So sind z.B. die geschmackvollen und clean gehaltenen Umspielungen der Gesangsmelodie im Original, von mir mit einer etwas stärkeren Knopfler‘schen Note versehen (tendenziell mehr auf dem rechten Stereokanal zu hören).
Auch den begleitenden Slide Gitarrenpassagen wurde etwas mehr Raum gegeben, die im Stereomix mehr auf dem linken Kanal zu verorten sind. Und wer nach neuen Klanginspirationen auf der Gitarre sucht, dem empfehle ich, sich etwas mit dem Slide Gitarrenspiel vertraut zu machen. Ich bin da auch kein Profi und habe mir das über die Jahre durch Learning by Doing beigebracht. Man muss halt an einer guten Muting-Technik (Schlag- und Greifhand) arbeiten, um die dabei schnell entstehenden unliebsamen Saitengeräusche unter Kontrolle zu halten. Ein einfacher Slide mit zwei Saiten in einen Akkordwechsel hinein, und das an der richtigen Stelle im Song, erzeugt schon Charakter und Atmosphäre.
Last but not least möchte ich noch auf den großartigen Songtext hinweisen. Von seiner gekonnten Ausdrucksform und der ursprünglichen Intension, Reas‘ Frust über den Bau zweier englischer Autobahnen Gehör zu verschaffen, einmal abgesehen, lässt er sich aktuell auf eine beängstigende und bedrückende Weise neu interpretieren. Und diese neue Interpretation hat ihre Spuren entsprechend auch im Gesang, der Instrumentierung und im Videoformat der vorliegenden Coverversion hinterlassen. Denn wie könnte man den allgemeinen Zustand unserer Welt besser ausdrücken als mit den Worten:
„Look out world, take a good look what comes down here. You must learn this lesson fast and learn it well! This ain't no upwardly mobile freeway. Oh no, this is the road, this is the road, this is the road to hell”…
Fangt mir jetzt aber bloß keine gesellschaftskritische Politikdiskussion an – sonst gibt’s bekanntermaßen Ärger
Abschließend nun die Audio- und Videoversion zum Songprojekt - viel Spaß beim Anhören/Anschauen!
Audio-Version:
View: https://soundcloud.com/wolbaimusiccollab/the-road-to-hell-chris-rea-covered-by-wolbai-chris-schaefer-johan-tt
Video-Version:
View: https://www.youtube.com/watch?v=eWsjIkycCSQ
Allen MB-Usern, die hier vorbeischauen, wünsche ich ein sonnig-entspanntes Pfingstwochenende - wolbai
Zuletzt bearbeitet: