The Glitch Mob Sound

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Arukneb
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Hey Leute,
Ich bin hier ganz neu im Forum und um mich kurz vorzustellen :) : Ich komme aus Köln, bin 17 Jahre alt und spiele seit ungefähr 9 Jahren Klavier (seit ~3 Jahren nur noch Eigenimprovisation). In den letzten 4-5 Monaten habe ich mich mit elekronischer Musik und dessen Klängen beschäftigt sowie mit Effekten, Filtern usw. Mein Wunsch ist es später mal professionell-klingende Musik in die GenreRichtung Glitch-Hop zu machen. Mein Vorbild ist da The Glitch Mob.

Seit einigen Wochen versuche ich einen bestimmten Sound von denen zu reproduzieren. In ihrem Debutalbum 'Drink The Sea' gibt es das Lied 'Drive It Like You Stole It', indem ein sehr breiter Begleit-Synth verwendet wird.

Link zu 'Drive It...':
http://www.youtube.com/watch?v=6_nLlL1mwKI (Direkt am Anfang, und gut zu hören ab 1:11, wie ein Refrain).
Dieses.. 'Düüüüüüüüüüüüüüüüüüoo' sry für diese einfache Beschreibung xd

Ich vermute stark, dass der Sound mehrere Oscillatoren mit verschiedenen Synth's an verschiedenen Oktaven hat, oder glaubt ihr das ist ein eher "dünner" Sound, welcher als Akkord gespielt wird und deshalb so voll klingt? Hätte da der ein oder andere eine Idee, wie man so einen Sound produzieren könnte, oder könnte jemand spezielle Software vorschlagen? Dem wäre ich sehr dankbar.

Gruß,
Arukneb

Ps: Ich hoffe ich bin hier im richtigen Unterforum!
 
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Hat denn niemand eine Idee?
 
Da es ja um die Programmierung eines Synthesizers geht, hab ich's ins Synthesizer-Forum verschoben, wo ja i.d.R. alle Fragen zur Soundprogrammierung diskutiert werden.

Harald
 
Welches Equipment hast du zur Verfügung und welches Vorwissen zur Synthesizerprogrammierunug besitzt du? Ich könnte dir jetzt was über Pitch- und Filterhüllkurven und Bitcrusher erzählen aber nachher guckst mich dann vielleicht an wie ein Auto! ;)

Also erzähl doch vielleicht einfach mal, was du so hast und was du bisher versucht hast!

Chris
 
Alles klar, danke fürs Verschieben.
Nun ja, das einzige was ich besitze ist ein Masterkeyboard mit 25 Tasten, 8 freiprogrammierbaren Drehreglern, Pitchrad usw und meinen PC. Ich bin der Meinung, es kommt nicht unbedingt darauf an, dass die Austattung an Hardware sehr professionell ist, sondern was man mit wenig alles rausholen kann - natürlich spielt mangelnes Geld auch eine Rolle^^. An Software besitze ich NI FM8, FabFilter Timeless für diverse Filter/Effekte und Izotope Trash
für Verzerrung. Als Sequencer verwende ich LMMS - ist nicht die beste Lösung, kam aber bis jetzt sehr gut zurecht.

Über mein Wissen sag ich einfach mal soviel, dass ich beispielsweise weiß, dass ein Oscillator die Grundeinheit eines Synthesizers ist, welche Wellen wie Rechteck, Sägezahn, Sinus und Rauschen erzeugt. Die Unterschiede dieser Wellen sind mir ebenfalls bekannt. Dass ein LFO zur Erzeugung von Vibratos eingesetzt wird. Und dass ein Filter die durch den Oscillator erzeugten Grundwellen gefiltert, also klanglich verändert. Und dass ein Amplifier z.B. ein "Abschwächer" ist, also reduziert. Dass ein Hüllenkurvengenerator eine Einheit ist, um Filter- oder Lautstärkenverläufe automatisch zu steuern. Mit einem Modulationsmittel hingegen klingt es, als wären mehrere Oscillatoren verwedet.

Trotzallem würde ich mich noch als Anfänger in der Produktion von Musik bezeichnen. Doch wenn jemand wie du, strogon14, über mir unbekannte Dinge redet, behaupte ich einfach mal, kann ich es nach kurzer Zeit auch nachvollziehen, da ich mich als sehr lernfähig sehe. Ich habe mir größtenteils bisher nur Gedanken dazu gemacht, wie der von mir oben beschriebene Sound, welchen ihr hoffentlich im Video identifizieren konntet, erstellt sein könnte: Verwendung mehrerer Oscillatoren, dessen Wellen mindestens einmal das Sägezahnformat hat, da es "stark" und etwas kratzig klingt, Dreieck ist auch möglich, weil es etwas rauh klingt. Mir ist außerdem aufgefallen, dass die Lautstärke schwankt und sich ab und zu verändert. Bitcrusher kannte ich noch nicht, aber das könnte man dafür verwenden. Am Schluss des Lieds klingt der Sound so, als wäre auch Rauschen benutzt, ich bin mir aber nicht sicher ob weiß oder rosa. Hätte jemand Empfehlungen für Software, bei der sowas zusammenmischen sehr gut möglich ist, oder sonstige Ideen zum Sound? Mir ist noch nicht ganz klar, was für ein "Grundsynth" -klang/Ton whatever benutzt sein könnte.

Gruß,
Arukneb
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
sondern was man mit wenig alles rausholen kann

Man kann vielleicht mit wenig viel rausholen, aber bestimmt nicht alles.

An Software besitze ich NI FM8, FabFilter Timeless für diverse Filter/Effekte und iZotope Trash für Verzerrung.

Ich kenne mich mit kommerziellen Softsynths nicht gut aus, aber FM8 ist, wie der Name schon sagt, ein FM-Synthesebasierter Synth und FM funktioniert etwas anders als die traditionelle "analoge" subtraktive Synthese. Hier wäre ein simples Freeware-Synthplugin mit ein, zwei Oszillatoren und Filter vielleicht besser geeignet.

Und dass ein Filter die durch den Oscillator erzeugten Grundwellen gefiltert, also klanglich verändert. Und dass ein Amplifier z.B. ein "Abschwächer" ist, also reduziert.

Hmm, fast richtig. Ein Filter entfernt Frequenzanteile. Ein klassischer Tiefpassfilter (LPF = low pass filter) z.B. (fast) alle Frequenzanteile oberhalb der Eckfrequenz (Cutoff). Ein Amplifier schwächt nicht ab, sondern verstärkt das Signal. Wenn der auf null geregelt ist, kommt auch kein Signal raus, insofern ist deine Aussage "er schwächt ab" verständlich, aber nicht 100%ig korrekt.

Mit einem Modulationsmittel hingegen klingt es, als wären mehrere Oscillatoren verwedet.

Ver-was? Ach so, "als würden mehrere Oszillatoren verwendet". Das ist auch eine etwas ungenaue Aussage. Modulation ist generell die Steuerung eines Signals oder Parameters durch ein anderes, die Modulationsquelle. Modulationsquellen können z.B. LFOs, Hüllkurven, Velocity, Aftertouch, das Modwheel aber auch die Oszillatorfrequenz sein. Beliebte Modulationsziele sind die Oszillatorfrequenz, die Filtereckfrequenz, die Amplitude, die Pulsbreite einer Rechteckfrequenz usw. Letzteres kann man verwenden, um den Sound anzu"dicken" und das klingt dann ähnlich, wie wenn man zwei Oszillatoren leicht gegeneinander verstimmt. Das ist wahrscheinlich das, was du meintest.

Zu deinem Sound: Ich würde mal folgendes versuchen. Du brauchst ein Whitenoise Signal, jagst das durch einen Filter mit hoher Resonanz bis zur leichten Selbstoszillation, dann modulierst du die Cutoff-Frequenz mit einer abfallenden Hüllkurve. Das ganze dann noch durch eine leichten digitalen Verzerrer oder Bitcrusher gejagt und di solltest der Sache schon nahe kommen. Wenn du noch einen zweiten Filter hast, kannst du ihn hinter den ersten schalten, um die Formanten, die du so schön lautmalerisch dargestellt hast ('Düüüüüüüüüüüüüüüüüüoo'), herauszuarbeiten.

Chris
 
Okay danke für die Verbesserung.
Also wenn ich das richtig verstanden habe, wäre eine Möglichkeit die Resonanz eines Whitenoise Signals zu erhöhen um dem Cutoff des Filters eine Betonung zu verleihen. Die Wellenform des dort entstandenen Tons ist soweit ich was dann Sinus, oder? Und so nebenbei, in wie weit verändert sich der Ton wenn die Hüllkurve fällt? Einen Verzerrer drüberlegen ist danach kein Problem. Den zweiten Filter hinter den ersten schalten, bedeutet dass ihn erst nach dem ersten Filter zu aktivieren? Und zum letzten Punkt, könntest du mir vielleicht spezielle Filter (oder "Filtergruppen") vorschlagen, die solche Formanten gut ausarbeiten? Es gibt ja sehr viele verschiedene Filter. Vielen Dank auf jeden Fall schonmal für die Erklärung!

Gruß,
Arukneb
 
Nein, ich glaube, dass der eigentliche Grundton durch die Selbstoszillation des Filters durch den hohen Resonanzwert kommt. Das heißt der Filter schwingt selbst so schnell, dass er einen eigen Ton erzeugt. Das können nicht alle Filter. Die eigentliche Wellenform des Oszillators ist dabei zweitrangig.

Einen Filter hinter einen anderen schalten, heißt beide in Serie zu schalten, d.h. der Output des ersten Filters ist der Input des zweiten. Auch das können nicht alle Synths aber mit VSTs sollte das kein Problem sein.

Ich kenne mich mit VST-Plugins nicht aus, kann dir also keine Vorschläge machen, welche am besten geeignet sind.
 
Hi
Die Loesung mit dem Filter waere eine einfache Moeglichkeit. Wie Arukneb richtig bemerkte ist die Signalform eines solchen Sweeps dann ein Sinus. Ich meine nicht, dass der Sound auf diese Weise erzeugt wurde, denn er klingt nicht typisch nach einer Sinuswelle. Auf der anderen Seite ist das charakteristische an dem Sound der Pitchverlauf, nicht die Wellenform.
Darauf sollte man sich zunaechst konzentrieren. Eine Hilfe dazu waere es auch den Sound langsamer abzuspielen, dann hoert man den Pitchverlauf, besonders in der schnellen Anfangsphase besser.
Mit dem Pitchbender wird man kein eineitliches Ergebnis erhalten , also muss man den Pitchverlauf mit dem Pitch EG oder einem LFO automatisieren.
Bei manchen Syntehsizern ist der Pitch EG mit weniger Moeglichkeiten als der Filter EG ausgestattet, dann wuerde ich Stragons Vorschlag ausprobieren. Ansonsten einfach Pitch EG.

Der Song ist sicherlich mit einem Sequenzer realisiert. Hier gibt es noch eine weitere noch einfachere Moeglichkeit. Man erzeugt den Pitchverlauf ueber den Pitchbender Controlerwert. Bei den meisten Sequenzerprogrammen kann man den Verlauf graphisch eingeben. Den Ton muss man dann natuerlich inclusive Benderverlauf an die entsprechenden Stellen kopieren um den Verlauf nicht jedesmal neu erstellen zu muessen.

Gruesse
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich würde den Sound ganz klassisch mit zwei leicht gegeneinander verstimmten (-> Schwebung) Sägezahn-Oszillatoren (es sind einige Obertöne vorhanden, was gegen Sinus spricht) beginnen, und auch erst einmal versuchen, den Tonhöhenverlauf hinzukriegen. Der Anfang ist klassisch (kurzes, exponentielles Decay), aber am Ende scheint der Verlauf recht kompliziert: ein Glide um eine kleine Terz nach oben, diese wird kurz gehalten und fällt dann wieder exponentiell auf die Grundtonhöhe ab - das sieht nach einer Hüllkurve aus, die deutlich flexibler ist, als eine klassische ADSR-Hüllkurve.
Vermutlich sind es aber einfach zwei Noten (eine lange und eine kurze) eines mono-legato-Klangs mit Portamento: wenn legato gespielt wird, dann werden die Hüllkurven nicht neu ausgelöst, und es kommt nur der Glide zum Einsatz.

Der Filterverlauf ist insofern interessant, als die Obertöne erst leise werden, aber gegen Ende des Klangs wieder lauter. Es handelt sich hier also nicht einfach um ein sich schliessendes Tiefpassfilter, sondern um eines, das sich gegen Ende wieder öffnet - vielleicht gar keine Hüllkurve, sondern ein (synchronisierter, langsamer) LFO (Dreieck, invertiert)? Ein Rauschen ist wohl tatsächlich beigemischt und wird mitgefiltert. Von daher kann man wohl bedenkenlos weisses Rauschen verwenden.

Die Lautstärkehüllkurve ist wohl nahezu orgelmässig eingestellt (kurze Attack/Decay-Zeiten, maximaler Sustain), mit vielleicht einer etwas längeren Release-Zeit.

Grüsse,
synthos
 
Zuletzt bearbeitet:
Als VST ist der Rob Papen Predator extrem gut :)
 
Hi,
Danke für die zusätzlichen Informationen!

Ich meine nicht, dass der Sound auf diese Weise erzeugt wurde, denn er klingt nicht typisch nach einer Sinuswelle.
Hättest du denn eine andere Idee, wie der Grundton erstellt sein könnte? Oder wird dieser durch den Pitchverlauf erstellt? Das hatte ich nämlich nicht so ganz verstanden, sry.

Als VST ist der Rob Papen Predator extrem gut :)
Das Plugin kostet aber leider ~130€.

Hier kann man sich in einem Interview von denen nochmal den Sound alleine anhören:
http://emusician.com/videos/interviews/glitch_mob_interview/
Da keine Sekunden angezeigt werden (jedenfalls bei mir nicht), zeige ich mal bildlich die Stelle:
http://www.pic-upload.de/view-6073047/driveit.png.html

Aus dem Video kann man deuten, dass sie jeden Akkord des Sounds getrennt bearbeitet haben.

Also meintest du die Akkord-Sounds (nach dem "in this part of the song, Justin's actually playing the chords of the song", ca. 3:54)? Dann vergiss meinen Post, ich hatte mich auf einen anderen Sound bezogen.
Ja, den Sound meine ich, ich glaube ich weiß auch auf welchen Sound du dich bezogen hast. Sry, dass dann meine Schilderung nicht eindeutig war.

Gruß,
Arukneb
 
Zuletzt bearbeitet:
Hier kann man sich in einem Interview von denen nochmal den Sound alleine anhören:
http://emusician.com/videos/interviews/glitch_mob_interview/
Da keine Sekunden angezeigt werden (jedenfalls bei mir nicht), zeige ich mal bildlich die Stelle:
http://www.pic-upload.de/view-6073047/driveit.png.html
Also meintest du die Akkord-Sounds (nach dem "in this part of the song, Justin's actually playing the chords of the song", ca. 3:54)? Dann vergiss meinen Post, ich hatte mich auf einen anderen Sound bezogen.
 
Zuletzt bearbeitet:
War denn sonst jedem klar, dass es um diesen Sound geht?
 
Nein, ich dachte du meintest den Sound mit dem fallenden Pitch. Danach klang doch auch deine lautmalerische Beschreibung: 'Düüüüüüüüüüüüüüüüüüoo'. Da dieser Sound aber im zweiten Video an der von dir genannten Stelle nicht zu hören ist, kann der ja wohl nicht gemeint gewesen sein.
 
Okay tut mir leid für das Missverständnis und trotzdem danke für die Bemühungen und die Erklärungen, das hat mir auch allgemein zu Soundproduktion geholfen. Wie hättest du denn sonst den von mir beschriebenen Sound lautmalerisch erklärt?^^ Aber das ist ja jetzt eher nebensächlich. Fällt dir (oder auch andere) denn vielleicht irgendwas zu dem Sound ein?

Gruß,
Arukneb
 
Entschuldigung für den Doppelpost, aber ich wäre immernoch sehr dankbar für Tipps und Stützen zum Sound jeglicher Art.
 

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