toni12345
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Wie jetzt, schon wieder ein Test zum gleichen Produkt? Insider wissen natürlich schon lange, wieso und weshalb, alle anderen können hier nochmal nachlesen.
Damit ihr nicht fünfmal das gleiche lesen müsst, werde ich mir vielleicht ein paar Fakten sparen und im wesentlichen meinen subjektiven Eindruck von diesem kleinen Helfer schildern, wobei "klein" hier wirklich wörtlich genommen werden darf. Das Ding ist wirklich so klein, kleiner geht's nicht:
Da stellt man sich natürlich die Frage, ob das jetzt gut oder schlecht ist. Sowohl als auch würde ich sagen. Ich versuche, das mal ein bisschen detaillierter anzugehen:
Handling:
Das Teil wird nicht wie die meisten anderen Cliptuner mit einer zangenartigen Konstruktion am Headstock befestigt, sondern eine rechtwinklig gebogene Klammer wird gegen die Halterung geschoben und dort arretiert (im Bild links, der Tuner sitzt normalerweise fest oben drauf). Das Befestigen am Instrument funktioniert damit problemlos, das Ding wieder weg zu kriegen ist dagegen manchmal ein bisschen fummelig. Das zeigt auch schon, dass die wichtigste Zielgruppe dieses Tuners vermutlich alle die sind, die ihn fest an einem Instrument lassen wollen. Da ist neben der Größe auch die Position direkt an der Kopfplatte ideal, denn es dürfte bei keinem Instrument ein Problem sein, es mitsamt Tuner in Koffer oder Tasche zu verpacken. Nicht umsonst wird der Tuner auf der Verpackung mit dem Satz beworben: "You'll want one for every instrument you own!"
Um die richtige Position am Headstock zu finden, muss man ein bisschen ausprobieren, aber ich habe bei allen Testinstrumenten eine Position gefunden, bei der sich das Display ganz ordentlich ablesen ließ und das Stimmgerät gleichzeitig ziemlich sicher an der Kopfplatte hing:
v.l.n.r.: zweimal Steelstring, Mandoline, Les Paul, Bass
Ich hab versucht, die Perspektive in etwa so zu wählen, wie sie sich auch beim Spielen bzw. Stimmen darstellt. Bei allen Instrumenten ließ sich sich das Display in dieser Position gut ablesen, selbst wenn es bei der Les Paul nicht so aussieht. Hilfreich ist da der mittlere Bedienknopf, der sog. "Flip Button", mit dem man die Anzeige auf den Kopf stellen kann, wenn man das Gerät an der Rückseite der Kopfplatte befestigt. Wie bei allen anderen Einstellungen merkt sich das Gerät den entsprechenden Modus beim Ausschalten, so dass man beim nächsten Stimmvorgang direkt loslegen kann.
Die Bedienknöpfe sind natürlich auch nicht furchtbar groß, lassen sich aber doch erstaunlich gut ertasten und drücken, das wurde von D'Addario recht gut gelöst.
Das Stimmen:
Auch hier gilt: kleines Gerät -> kleines Display, im Vergleich zu größeren Tunern hat man da auch ein paar weniger Möglichkeiten. Der Tuner ist chromatisch, in der Mitte des Displays wird also der Ton als Buchstabe angezeigt, der dem gespieltem am nächsten kommt. Für die Halbtonschritte gibt's ein Kreuz, das mit aufleuchtet. Balken links oder rechts des Tons zeigen die Abweichung an. Außerdem ändert sich die Farbe der Anzeige von rot über gelb nach grün, wenn der Ton richtig ist.
Damit ist das Stimmen recht einfach zu handhaben. Der Ton wird schnell erkannt und auch die Genauigkeit entspricht den anderen Geräten, die ich zur Verfügung habe (Polytune Mini, Cliptuner von Johnson). Was fehlt, ist z.B. die Angabe der Abweichung in Cent, was ja gelegentlich mal brauchbar sein könnte, z.B. bei Einstellungsarbeiten. Für das alltägliche Stimmen ist die Anzeige aber auf jeden Fall ausreichend. Die Ablesbarkeit scheint mir im Dunkeln besser zu sein als in ganz hellen Umgebungen, als gerade die Sonne durchs Fenster schien, ging das Ablesen nicht mehr ganz so gut.
Auch mit unterschiedlichen Instrumenten kommt der Tuner gut zurecht. Vom tiefen E beim Bass bis zum hohen E bei der Mandoline und sogar bei gezupften Geigensaiten wurde der Ton ziemlich zuverlässig und schnell erkannt. (Zur Befestigung an einer Geige habe ich mich hier schon mal ausgelassen.)
Sonstige Features:
- Standby-Modus: Wenn das Gerät eingeschaltet ist, aber kein Tonsignal bekommt, sieht man einen schwach blinkenden grünen Balken. Kann ein bisschen nervig sein, aber es erinnert einen daran, auszuschalten und Batterien zu sparen. Zur Lebensdauer der Batterie lässt sich natürlich noch nichts sagen, deshalb kann ich auch noch nicht einschätzen, wie wichtig das schnelle Ausschalten ist.
- Kalibrierung: Mit den Pfeiltasten lässt sich die Frequenz des Kammertons, also des a' verändern. Ob es da wirklich einen Bereich von 410 - 480 Hz braucht, sein dahingestellt, aber im Grundsatz kann diese Funktion schon manchmal nützlich sein.
- Metronom: Das hätte es jetzt nun wirklich nicht gebraucht! Bei etwas längerem Druck auf die "M"-Taste wechselt der Tuner in den Metronommodus und zwei abwechselnd blinkende grüne Balken erscheinen. Das Blinktempo lässt sich über die Pfeiltasten einstellen. Welcher Gitarrenspieler allerdings etwas mit einem optischen Metronomsignal oben am Headstock anfangen kann, das müssen mir die Jungs von D'Addario erstmal noch erklären. Evtl. könnte das Ganze zum Einzählen in einem bestimmten Tempo nützlich sein, aber dafür ist das Handling fast schon zu umständlich.
Zum Abschluss auch von mir ein Dankeschön an Johannes und das Musiker-Board und an Meinl als Vertrieb für die Bereitstellung des Testgeräts und für diese schöne Aktion.
Gruß
Toni
Damit ihr nicht fünfmal das gleiche lesen müsst, werde ich mir vielleicht ein paar Fakten sparen und im wesentlichen meinen subjektiven Eindruck von diesem kleinen Helfer schildern, wobei "klein" hier wirklich wörtlich genommen werden darf. Das Ding ist wirklich so klein, kleiner geht's nicht:
Da stellt man sich natürlich die Frage, ob das jetzt gut oder schlecht ist. Sowohl als auch würde ich sagen. Ich versuche, das mal ein bisschen detaillierter anzugehen:
Handling:
Das Teil wird nicht wie die meisten anderen Cliptuner mit einer zangenartigen Konstruktion am Headstock befestigt, sondern eine rechtwinklig gebogene Klammer wird gegen die Halterung geschoben und dort arretiert (im Bild links, der Tuner sitzt normalerweise fest oben drauf). Das Befestigen am Instrument funktioniert damit problemlos, das Ding wieder weg zu kriegen ist dagegen manchmal ein bisschen fummelig. Das zeigt auch schon, dass die wichtigste Zielgruppe dieses Tuners vermutlich alle die sind, die ihn fest an einem Instrument lassen wollen. Da ist neben der Größe auch die Position direkt an der Kopfplatte ideal, denn es dürfte bei keinem Instrument ein Problem sein, es mitsamt Tuner in Koffer oder Tasche zu verpacken. Nicht umsonst wird der Tuner auf der Verpackung mit dem Satz beworben: "You'll want one for every instrument you own!"
Um die richtige Position am Headstock zu finden, muss man ein bisschen ausprobieren, aber ich habe bei allen Testinstrumenten eine Position gefunden, bei der sich das Display ganz ordentlich ablesen ließ und das Stimmgerät gleichzeitig ziemlich sicher an der Kopfplatte hing:
v.l.n.r.: zweimal Steelstring, Mandoline, Les Paul, Bass
Ich hab versucht, die Perspektive in etwa so zu wählen, wie sie sich auch beim Spielen bzw. Stimmen darstellt. Bei allen Instrumenten ließ sich sich das Display in dieser Position gut ablesen, selbst wenn es bei der Les Paul nicht so aussieht. Hilfreich ist da der mittlere Bedienknopf, der sog. "Flip Button", mit dem man die Anzeige auf den Kopf stellen kann, wenn man das Gerät an der Rückseite der Kopfplatte befestigt. Wie bei allen anderen Einstellungen merkt sich das Gerät den entsprechenden Modus beim Ausschalten, so dass man beim nächsten Stimmvorgang direkt loslegen kann.
Die Bedienknöpfe sind natürlich auch nicht furchtbar groß, lassen sich aber doch erstaunlich gut ertasten und drücken, das wurde von D'Addario recht gut gelöst.
Das Stimmen:
Auch hier gilt: kleines Gerät -> kleines Display, im Vergleich zu größeren Tunern hat man da auch ein paar weniger Möglichkeiten. Der Tuner ist chromatisch, in der Mitte des Displays wird also der Ton als Buchstabe angezeigt, der dem gespieltem am nächsten kommt. Für die Halbtonschritte gibt's ein Kreuz, das mit aufleuchtet. Balken links oder rechts des Tons zeigen die Abweichung an. Außerdem ändert sich die Farbe der Anzeige von rot über gelb nach grün, wenn der Ton richtig ist.
Damit ist das Stimmen recht einfach zu handhaben. Der Ton wird schnell erkannt und auch die Genauigkeit entspricht den anderen Geräten, die ich zur Verfügung habe (Polytune Mini, Cliptuner von Johnson). Was fehlt, ist z.B. die Angabe der Abweichung in Cent, was ja gelegentlich mal brauchbar sein könnte, z.B. bei Einstellungsarbeiten. Für das alltägliche Stimmen ist die Anzeige aber auf jeden Fall ausreichend. Die Ablesbarkeit scheint mir im Dunkeln besser zu sein als in ganz hellen Umgebungen, als gerade die Sonne durchs Fenster schien, ging das Ablesen nicht mehr ganz so gut.
Auch mit unterschiedlichen Instrumenten kommt der Tuner gut zurecht. Vom tiefen E beim Bass bis zum hohen E bei der Mandoline und sogar bei gezupften Geigensaiten wurde der Ton ziemlich zuverlässig und schnell erkannt. (Zur Befestigung an einer Geige habe ich mich hier schon mal ausgelassen.)
Sonstige Features:
- Standby-Modus: Wenn das Gerät eingeschaltet ist, aber kein Tonsignal bekommt, sieht man einen schwach blinkenden grünen Balken. Kann ein bisschen nervig sein, aber es erinnert einen daran, auszuschalten und Batterien zu sparen. Zur Lebensdauer der Batterie lässt sich natürlich noch nichts sagen, deshalb kann ich auch noch nicht einschätzen, wie wichtig das schnelle Ausschalten ist.
- Kalibrierung: Mit den Pfeiltasten lässt sich die Frequenz des Kammertons, also des a' verändern. Ob es da wirklich einen Bereich von 410 - 480 Hz braucht, sein dahingestellt, aber im Grundsatz kann diese Funktion schon manchmal nützlich sein.
- Metronom: Das hätte es jetzt nun wirklich nicht gebraucht! Bei etwas längerem Druck auf die "M"-Taste wechselt der Tuner in den Metronommodus und zwei abwechselnd blinkende grüne Balken erscheinen. Das Blinktempo lässt sich über die Pfeiltasten einstellen. Welcher Gitarrenspieler allerdings etwas mit einem optischen Metronomsignal oben am Headstock anfangen kann, das müssen mir die Jungs von D'Addario erstmal noch erklären. Evtl. könnte das Ganze zum Einzählen in einem bestimmten Tempo nützlich sein, aber dafür ist das Handling fast schon zu umständlich.
Fazit: Der NS Micro Tuner ist ne coole Sache für alle, die ein kleines, unauffälliges Stimmgerät suchen, das immer an seinem Platz an der Kopfplatte bleibt. Stimmgenauigkeit, Bedienungskomfort, Preis - das passt! Wer einen Cliptuner zum Wechseleinsatz sucht oder ihn bei Auftritten lieber nicht am Instrument haben möchte, sondern nur in den Pausen schnell anklippt, ist meiner Meinung nach mit einem etwas größeren Gerät besser bedient. |
Zum Abschluss auch von mir ein Dankeschön an Johannes und das Musiker-Board und an Meinl als Vertrieb für die Bereitstellung des Testgeräts und für diese schöne Aktion.
Gruß
Toni
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