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Gast 23432
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Mein erstes Date mit Sabine
Schon lange hat es mich interessiert, wie ein richtiger Feedbackkiller automatisch arbeitet, deshalb hab ich mir einen schicken lassen:
In dem stabilen Karton:
befand sich sicher und ökologisch (viel Pappe, wenig Plastik) verpackt das Gerät, Netzanschlußkabel und englisches Manual:
Gut, dann schauen wir uns den Industriestandard als erstes von hinten an:
Der Stecker sitzt ordentlich straff, da besteht keine Gefahr, daß er sich von selbst löst. Auch der Schalter geht genügend hart, um nicht bei der kleinsten Berührung versehentlich umzuschalten. Das Gehäuse ist mit nur rund 16 cm Tiefe schön klein ausgeführt, das sollte in jedes Case passen. Die in der deutschen Bedienungsanleitung genannte Möglichkeit zur Pegelanpassung:
sucht man vergeblich, ich nehme an, das ist ein nochmaliger Hinweis darauf, symmetrische und unsymmetrische Wege nicht zu mischen.
Nach dem Einschalten zeigt sich vorn zunächst ein lustiges buntes Mäusekino:
das nach ca. 5 Sekunden erlischt. Nur noch die Ready-Tasten leuchten blau, aber nicht mit der Blendhelligkeit, die man manchen anderen Geräten aus Notwehr abkleben muß. Beim Blinken ist mir ein deutliches (mechanisches) Netzteilbrummen zu Ohren gekommen, welches im Rhytmus des Blinkens sich veränderte.
Ich hab das Brummen aufgenommen:
leider konnte ich nur die eine Aufnahme machen, dann fing in der Schule gegenüber ein Schlagzeuger an zu üben und ich mußte einpacken.
Die Tasten selbst allerdings machen nicht wirklich den Eindruck, zum Industriestandard zu gehören, sie wirken billig und klapprig, der Schaltpunkt wird zwar recht sicher gefunden, aber ein unsicheres Gefühl bleibt trotzdem.
Interessant vielleicht noch, daß man die paarweise übereinander liegenden Tasten nicht gleichzeitig, sondern nur nacheinander drücken kann. Das ist allgemein keine große Sache, doch beim Schalten des Bypass zum Vergleichshören hat es mich etwas gestört.
Sabine hat einen echten Bypass, bei Stromausfall geht das Signal unbearbeitet durch das Gerät. Bein Ein- und Ausschalten hört man das Relais leise klicken. Umso mehr wundert mich das Rumsen aus der PA, wenn der Stom wieder zugeschaltet wird. Ich habe, um das zu testen, den Schukostecker aus der Steckerleiste gezogen (lautlos) und wieder eingesteckt.
Das Geräusch über ein Raummikro:
und direkt vom Rec-Out mitgeschnitten:
Die Bedienung ist wirklich kinderleicht, das Manual hat nur wenige Seiten, ist übersichtlich und verständlich zu lesen, also wird es jetzt Zeit für den eigentlichen Test. Im Foyer des Landestheaters Eisenach ist eine kleine Beschallungsanlage fest installiert, in den 4 Ecken unter der Decke sind 4 JBL Control1 angebracht. Zum Mitschneiden verwendete ich den Tascam:
den ich an den Rec-Out des kleinen Soundcraft anschloß. Als neutrale und vor allem reproduzierbare Schallquelle stellte ich einen aktiven
Breitbandlautsprecher von Fostex vor das Rednermikrofon, ein Sennheiser ME64 mit Speisemodul K6P:
Die Verkabelung war simpel, Stereo-Out vom Mischpult in die Sabine, von Sabine in den Amp, alles symmetrisch via XLR.
Als Sprecher bat ich Uli Behringer, selbst ein paar Worte zu sagen, was dieser auch geduldig wieder und immer wieder tat:
Dann ließ ich die Sabine sich einmessen, mit 9 festen und 3 dynamischen Filtern und 1/5 Oktavbreite, so, wie es in der Bedienungsanleitung vorgeschlagen wird. Das dauert tatsächlich nicht lange, ist relativ leise und klingt so:
Nun habe ich Ulis Ansage nochmal gestartet, bis knapp an die Koppelgrenze:
Dabei haben die drei dynamischen Filter nicht reagiert, also habe ich den Uli nochmal sprechen lassen und bin hörbar ins Koppeln reingegangen:
Nun haben die dynamischen Filter endlich gearbeitet, jedoch immer deutlich später, als ich reagiert hätte, wenn es kein Test gewesen wäre. Es muß also immer erst hörbar pfeifen, bevor der Alghorithmus zum Zuge kommt. Also hab ich es mal mit alles 12 Filtern pro Kanal als festgesetzte Filter probiert:
Wie man hört, werden die Aufnahemn immer etwas lauter, der Unterschied mit FBX zu ohne beträgt 4,8 dB, wenn man das Pfeifen während der Show in Kauf nimmt, sind es sogar 5,6 dB. Optimal für fest installiertes Equipment scheint mir aber zu sein, auf die dynamischen Filter ganz zu verzichten und 2x 12 Filtern in fester Stellung zu arbeiten. Da betrug der Gewinn bei meinen Versuchen 5,9 dB.
Ich habe aber auch keine großen Pegel fahren können, vielleicht verbessert sich Sabines Wirkung noch, wenn man in den mittleren/höheren Arbeitsbereich kommt. Bei mir haben die -36 dB LEDs manchmal und die -24 dB gaaanz selten geleuchtet:
Zum Spaß hab ich hier noch eine Aufnahme, wie Sabine mit Testtönen umgeht:
Abschließend hab ich die unsymmetrischen Wege im Master-Insert des Mischpultes ausprobiert, aber irgendwo muß da ein Fehler drin stecken, die Aufnahme zeigt eine Phasenverschiebung und das Betätigen der Bypass-Tasten ist deutlich als Knacken zu hören, seltsam
Und jetzt muß darüber nachdenken, ob die gewonnenen rund 5 dB mir den Preis von gut 700€ wert sind
Schon lange hat es mich interessiert, wie ein richtiger Feedbackkiller automatisch arbeitet, deshalb hab ich mir einen schicken lassen:
In dem stabilen Karton:
befand sich sicher und ökologisch (viel Pappe, wenig Plastik) verpackt das Gerät, Netzanschlußkabel und englisches Manual:
Gut, dann schauen wir uns den Industriestandard als erstes von hinten an:
Der Stecker sitzt ordentlich straff, da besteht keine Gefahr, daß er sich von selbst löst. Auch der Schalter geht genügend hart, um nicht bei der kleinsten Berührung versehentlich umzuschalten. Das Gehäuse ist mit nur rund 16 cm Tiefe schön klein ausgeführt, das sollte in jedes Case passen. Die in der deutschen Bedienungsanleitung genannte Möglichkeit zur Pegelanpassung:
a. Verkabeln Sie Ihr Equipment korrekt (siehe Abschnitt vorher);
b. Platzieren Sie Lautsprecher und Mikrofone, wie es die Produktion vorsieht;
c. Stellen Sie Ein- und Ausgangspegel auf der Rückseite des FBX korrekt ein
sucht man vergeblich, ich nehme an, das ist ein nochmaliger Hinweis darauf, symmetrische und unsymmetrische Wege nicht zu mischen.
Nach dem Einschalten zeigt sich vorn zunächst ein lustiges buntes Mäusekino:
das nach ca. 5 Sekunden erlischt. Nur noch die Ready-Tasten leuchten blau, aber nicht mit der Blendhelligkeit, die man manchen anderen Geräten aus Notwehr abkleben muß. Beim Blinken ist mir ein deutliches (mechanisches) Netzteilbrummen zu Ohren gekommen, welches im Rhytmus des Blinkens sich veränderte.
Ich hab das Brummen aufgenommen:
leider konnte ich nur die eine Aufnahme machen, dann fing in der Schule gegenüber ein Schlagzeuger an zu üben und ich mußte einpacken.
Die Tasten selbst allerdings machen nicht wirklich den Eindruck, zum Industriestandard zu gehören, sie wirken billig und klapprig, der Schaltpunkt wird zwar recht sicher gefunden, aber ein unsicheres Gefühl bleibt trotzdem.
Interessant vielleicht noch, daß man die paarweise übereinander liegenden Tasten nicht gleichzeitig, sondern nur nacheinander drücken kann. Das ist allgemein keine große Sache, doch beim Schalten des Bypass zum Vergleichshören hat es mich etwas gestört.
Sabine hat einen echten Bypass, bei Stromausfall geht das Signal unbearbeitet durch das Gerät. Bein Ein- und Ausschalten hört man das Relais leise klicken. Umso mehr wundert mich das Rumsen aus der PA, wenn der Stom wieder zugeschaltet wird. Ich habe, um das zu testen, den Schukostecker aus der Steckerleiste gezogen (lautlos) und wieder eingesteckt.
Das Geräusch über ein Raummikro:
und direkt vom Rec-Out mitgeschnitten:
Die Bedienung ist wirklich kinderleicht, das Manual hat nur wenige Seiten, ist übersichtlich und verständlich zu lesen, also wird es jetzt Zeit für den eigentlichen Test. Im Foyer des Landestheaters Eisenach ist eine kleine Beschallungsanlage fest installiert, in den 4 Ecken unter der Decke sind 4 JBL Control1 angebracht. Zum Mitschneiden verwendete ich den Tascam:
den ich an den Rec-Out des kleinen Soundcraft anschloß. Als neutrale und vor allem reproduzierbare Schallquelle stellte ich einen aktiven
Breitbandlautsprecher von Fostex vor das Rednermikrofon, ein Sennheiser ME64 mit Speisemodul K6P:
Die Verkabelung war simpel, Stereo-Out vom Mischpult in die Sabine, von Sabine in den Amp, alles symmetrisch via XLR.
Als Sprecher bat ich Uli Behringer, selbst ein paar Worte zu sagen, was dieser auch geduldig wieder und immer wieder tat:
Dann ließ ich die Sabine sich einmessen, mit 9 festen und 3 dynamischen Filtern und 1/5 Oktavbreite, so, wie es in der Bedienungsanleitung vorgeschlagen wird. Das dauert tatsächlich nicht lange, ist relativ leise und klingt so:
Nun habe ich Ulis Ansage nochmal gestartet, bis knapp an die Koppelgrenze:
Dabei haben die drei dynamischen Filter nicht reagiert, also habe ich den Uli nochmal sprechen lassen und bin hörbar ins Koppeln reingegangen:
Nun haben die dynamischen Filter endlich gearbeitet, jedoch immer deutlich später, als ich reagiert hätte, wenn es kein Test gewesen wäre. Es muß also immer erst hörbar pfeifen, bevor der Alghorithmus zum Zuge kommt. Also hab ich es mal mit alles 12 Filtern pro Kanal als festgesetzte Filter probiert:
Wie man hört, werden die Aufnahemn immer etwas lauter, der Unterschied mit FBX zu ohne beträgt 4,8 dB, wenn man das Pfeifen während der Show in Kauf nimmt, sind es sogar 5,6 dB. Optimal für fest installiertes Equipment scheint mir aber zu sein, auf die dynamischen Filter ganz zu verzichten und 2x 12 Filtern in fester Stellung zu arbeiten. Da betrug der Gewinn bei meinen Versuchen 5,9 dB.
Ich habe aber auch keine großen Pegel fahren können, vielleicht verbessert sich Sabines Wirkung noch, wenn man in den mittleren/höheren Arbeitsbereich kommt. Bei mir haben die -36 dB LEDs manchmal und die -24 dB gaaanz selten geleuchtet:
Zum Spaß hab ich hier noch eine Aufnahme, wie Sabine mit Testtönen umgeht:
Abschließend hab ich die unsymmetrischen Wege im Master-Insert des Mischpultes ausprobiert, aber irgendwo muß da ein Fehler drin stecken, die Aufnahme zeigt eine Phasenverschiebung und das Betätigen der Bypass-Tasten ist deutlich als Knacken zu hören, seltsam
Und jetzt muß darüber nachdenken, ob die gewonnenen rund 5 dB mir den Preis von gut 700€ wert sind
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