Tenorposaune oder Tenorhorn lernen - was leichter?

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riccc
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Guten Tag!

Ein älterer Herr möchte gern in einen 4-st. kirchl. Posaunenchor eintreten.
Er denkt daran, bei einfachen bis maximal mittelschweren Stücken den Bass zu spielen.
Statt Tenorposaune wurde ihm jetzt Tenorhorn empfohlen.
Habt Ihr Erfahrungen, was leichter (für die Basspartie) zu erlernen/spielen wäre?
vielen Dank, mfg Richie
 
Eigenschaft
 
Sowohl Tenorposaune als auch -horn haben praktisch identische Ansätze. Aus der Perspektive dürften beide Instrumente sehr ähnlich schwer zu erlernen sein.

Im Vergleich zur Posaune hat das Tenorhorn den Vorteil, dass es Ventile hat und man daher auch mit untrainiertem Gehör den Ton genauer trifft. Allerdings kann ich selbst keine Posaune spielen und daher nicht genau sagen wie schwierig das tatsächlich ist.

Generell würde ich aber sagen, dass beide Instrumente nicht unbedingt ideal für eine Bass-Stimme sind. Wie der Name schon sagt haben diese Instrumente in der Tenor-Lage den schönsten Klang. Die enge Mensur (vereinfacht der Durchmesser des Schallbechers) macht einen vollen Klang in tiefen Lagen schwerer. Tendenziell ist das Tenorhorn hier aber besser geeignet. Ich würde aber eher zu einer Bass-Posaune oder einem Bariton/Euphonium raten. Diese Instrumente haben eine deutlich weitere Mensur und daher von Haus aus einen besseren Klang in der Tiefe. Züge und Griffe dieser Instrumente sind übrigens identisch zu den Tenor-Instrumenten.
 
Hi

hmmm....

schwierig zu beantworten.

Eigentlich ist es schnurz - ob der Anfänger sich mit Ventilkombinationen oder Zugpositionen auseinandersetzen muß?

Und gerade die Intonation ist gerade bei den Hörnern trotz oder gerade wegen der Ventile immer ein
bisschen problematisch - bei der Posaune ist halt auch leichter ausgeglichen (wenn man es den kann/hört?!)

Grundsätzlicher ist die Ansatztechnik - und die ist bei beiden gleich.

Tjaa . aber als Anfänger Euphonium oder Bassposaune..? Ich spiele/spielte beides. Es erfordert halt gleich eine
erhöhte Luftmenge und daher gute Atemtechnik.

Dass die Basslagen für den Anfang leichter zu spielen sind möchte ich auch nicht so verallgemeinert behaupten wollen?

Als Anfänger lernt man idealerweise die tiefen - mittleren lagen und arbeitet sich dann in beide Richtungen vor

LG
Bernd
 
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Nun ich meinte nicht, dass es einfacher ist die Technik zu lernen. Allerdings klingen bei gleicher Technik Bass-Posaune und Euphonium in den tiefen Lagen voller als Tenorhörner oder Tenor-Posaunen. Von selbst spielt sich aber kein Instrument.

Generell würde ich zustimmen, dass es vor allem die Frage ist ob man Züge lernen möchte (Ich persönlich habe z.B. eher kurze Arme und daher mehr Herausforderung mit der 7. Zugposition) oder lieber Ventile drücken will. Hinzukommt, dass bei fortgeschrittenem Können die Posaune andere Techniken erlaubt als ein Ventilinstrument.

Ansatztechnisch und auch Atemtechnisch sind diese Instrumente sehr ähnlich. Daher ist es auch kein Problem beispielsweise auf der Tenor-Posaune anzufangen und später auf die Bass-Posaune umzusteigen.
 
Daher ist es auch kein Problem beispielsweise auf der Tenor-Posaune anzufangen und später auf die Bass-Posaune umzusteigen.

das würde ich auch empfehlen - gleich mit der Bassposaune ging ja auch - aber ich glaube erstmal mit der Tenor anzufangen
ist der einfachere Weg.

wie ich riccc verstehe hat der ältere Herr ja keine große Kariere im Sinn, sondern will nur im Posaunenchor
die Bassstimme "mitbrummen" - quasi einfach dabei sein und Spaß daran haben.
Wichtig wäre meiner Ansicht dies auch mit den entsprechenden bläserischen Grundlagen zu tun, was schon ein bisschen
Zeit und Einsatz erfordert.

Ob er dies mit der Posaune oder dem Tenorhorn tut ist ganz egal.
Praktisch wäre vielleicht dann aber doch- , wenn man auf die Basslagen schielt,- gleich ein Instrument mit Quart- oder viertem Ventil anzuschaffen

LG
Bernd
 
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Genau, bei einer Posaune mit Quartventil gibt es auch kein Problem mit der Armlänge. :)

Gruß Claus
 
Hallo,
es geht um einen Musiker, der von einem
solistischen, einfachen, kirchl. Posaunenchor (bislang B-Trompeten, Tenorposaunen, Spielschwierigkeit s. Standardwerk-Notenband "Bläserklänge")
gebeten wird, mal im Tenor oder Bass, mal in der 1. Trompete jew. solistisch auszuhelfen.
Bislang spielt er noch gar kein Blechblasinstrument.
Seines Wissens sind B-Trompete und Basstrompete bzw. Ventilposaune (jew. 3 Ventile) griffgleich.

Ist nun die Bastrompete oder die Ventilposaune eher zu erlernen, also zu empfehlen
um anschließend auch eine einfache, 1. B-Trompete zu erlernen?

Vielen Dank! Rich.
 
Ich denke, dass es abgesehen von Megatalenten mit Perspektive Berufsmusiker keinen Trompeter gibt, der eher als nach ca. 4 Jahren Trompetenunterricht eine brauchbare 1. Stimme spielen kann.
Ungefähr 70 bis 90% der Trompetenanfänger geben auf bzw. suchen sich ein anderes Instrument, das weniger Frustrationstoleranz erfordert.

Eine Trompete ist kein Klavier und keine Gitarre, daher sind die "Griffe" kein Thema, ganz im Gegensatz zu Klang und Intonation.

Bitte den Herrn doch, sich hier selbst zu melden, wenn er Interesse an einer Beratung hat.

Gruß Claus
 
Hallo,

Falls das Thema noch aktuell ist, mein Senf dazu, als Posaunenchorbläser mit Chorleitungserfahrung:

Sowohl Tenorhorn als auch die Tenorposaune sind im Posaunenchor im Bass anzutreffen, wobei das Tenorhorn eher der Exot ist. Es sollten aber in jedem Fall Instrumente mit nicht zu enger Mensur sein (bei Posaunen geschätzt ab ca. 13,5mm aufwärts), da sonst die Ansprache im unteren Register nicht gut ist. Oft sind bei eng mensurierten Instrumenten auch nur kleine Mundstücke dabei, die einem beim Spielen im Bass ebenfalls keine Hilfe sind. Es sollte mindestens ein 6 1/2er Mundstück sein.

Ob der Posaunenchor lieber den hornigen Klang eines Tenorhorns/Euphonium oder den leicht schlankeren Klang der Posaune wünscht, hängt von der Zusammensetzung der Gruppe ab. Spielt z.B. die 1. (Sopran) und 2. (Alt) Stimme ein Flügelhorn (oder Kuhlohorn) und der Tenor ist ein Wald- oder Tenorhorn, braucht es im Bass schon entweder ein Tenorhorn / Euphonium, oder alternativ wenigstens eine groß mensurierte Bassposaune, um sich klanglich einzupassen. Das ist übrigens historisch gesehen der "Originalklang" der Posaunenchöre. Sind die anderen Stimmen standardmäßig mit Trompete und eng mensurierter Tenorposaune besetzt (heutzutage Standard), reicht sicherlich auch eine mittelgroß oder besser groß mensurierte Posaune im Bass. Ein Tenorhorn und v.a dann ein groß mensuriertes Eupoinium (oder meinetwegen Bariton) kann in dieser Konstellation problematisch sein, weil es die anderen Stimmen klanglich leicht überdeckt.

Tenorhörner oder Euphonien haben für einen Anfänger aber einen sehr wesentlichen Vorteil:
Die Ansprache ist viel leichter und man benötigt weniger Luft für ein großes, raumfüllendes Klangvolumen. Ich als Bassposaunist staune immer wieder, was für ein Sound selbst aus einem 3-ventiligen, eher eng mensurierten Schülereuphonium herauskommt - bei deutlich geringerem Luftaufwand. Ich spiele schon lange mit dem Gedanken, mir ein Euphonium als Zweitinstrument zuzulegen (oder eine kleine F-Tuba).

Den großen Nachteil des Tenorhorns hat tromboneslave oben ja bereits genannt: die Intonation.
Die meisten Tenorhörner, insbesondere solche, die der Posaunenchor noch aus Urzeiten im Instrumentenschrank liegen hat und die keiner spielen mag, stimmen in sich einfach nicht! Das kann man mit den Lippen und einem geschulten Gehör vielleicht ausgleichen, ist aber Gift für einen blutigen Anfänger, der das weder ansatztechnisch noch vom Gehör her leisten kann. Es gibt aber sicherlich auch qualitativ höherwertige Tenorhörner, bei denen das Problem nicht so ausgeprägt ist. Was ganz Feines sind Euphonien mit Kompensation: da rasten die Töne dann einfach nur so ein, die Intonation stimmt und der Sound ist fantastisch. Die Preise dafür sind dann aber leider weniger fantastisch... :D

Zum vorliegenden Fall des älteren Herrn, der als bisheriger Nicht-Bläser von einem solistisch auftretenden Posaunenchor gebeten wird, quer durch die Register hier und dort einfach mal so auzuhelfen (solistisch, also nicht nur "mitbrummen"!), und ggf. sogar noch mit Instrumentenwechsel auf Trompete (!), habe auch ich dann so meine Zweifel. Eine Springertätigkeit traue ich eigentlich nur erfahrenen Posaunenchorbläsern zu, die dann normalerweise auch musikalisch außerhalb des Posaunenchors unterwegs sind oder waren. Schon der Wechsel von Bass in den Tenor (oder umgedreht) stellt nicht wenige durchschnittliche Posaunenchorbläser allein schon vom Tonumfang her vor eine schwierige Aufgabe. Ich will nicht sagen, dass das unmöglich ist, es gibt viele erfahrene Bläser, die das leisten können. Aber bei einem bisherigen Nicht-Bläser diese Springertätigkeit sogar noch solistisch anzufragen finde ich schon sehr sehr optimistisch. Aber vielleicht ist er ja extrem musikalisch, talentiert und motiviert - und hat einen guten Lehrer...?

Zuguterletzt (insbesondere für Claus ;)) noch eine Einordnung zum hier geforderten Spielniveau für die "1. Trompete". Es wurde ja das Notenbuch "Bläserklänge" als Anforderung genannt. Das ist seit einigen Jahren das Standardwerk, das der Posaunenchorbläser minimal neben dem Choralbuch benötigt, quasi als Grundausstattung "fürs leichte Gepäck" (wobei dieses dicke Notenbuch schon sehr schwer ist). Enthalten sind Choralbearbeitungen und leichte bis mittelschwere freie Stücke, sowohl klassisch als auch modern - alles was man für das Ständchenblasen "vom Blatt" oder für Auftritte ohne große Vorbereitungszeit (max. 1 Probe) neben dem Choralbuch zwingend benötigt. Die 1. Trompete geht dabei nur selten über das f2 hinaus, der Bass selten unter das große "Es" hinunter, auf der Bassposaune kann ich die Bassstimme in der Regel problemlos eine Oktave nach unten oktavieren. Die Anforderungen sind bewusst auf einem leichten bis mittelmäßigen Niveau gehalten, damit es auch für schwächer besetzte Posaunenchöre noch gut spielbar ist. Es gibt natürlich deutlich anspruchsvollere Literatur für Posaunenchöre. Wenn der Threadersteller also "1. Trompete" schreibt, hat das mitnichten etwas mit dem Anspruch der 1. Trompete im symphonischen (Blas-) Orchester oder in der BigBand zu tun.

Viele Grüße
Marco
 
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Danke für den Hinweis zur ersten Trompete, das ist klar etwas anderes als ich es kenne.

Nur fällt ein (dann klingendes) zweigestrichenes f auf der Trompete auch nicht vom Himmel und ich kenne keinen durchschnittlichen Hobby-Trompetenanfänger, der das im ersten Jahr spielen oder gar anstoßen kann.

Abgesehen davon soll eine 1. Trompete doch auch im Posaunenchor vermutlich den Satz führen, also rhythmisch und musikalisch wissen, wo es lang geht.

Gruß Claus
 
Hi Claus,

Ja, so ist es auch im Posaunenchor - sowohl was die Tonhöhe angeht, als auch das Musikalische. Normalerweise sitzt in der 1. Trompete der Fähigste unter den Trompetern, nicht der Anfänger, insbesondere wenn man die Stimme auch noch allein spielen soll. Bitte nicht falsch verstehen, es gibt durchaus auch richtig gute Bläser in den Posaunenchören. Die Bandbreite ist - wie vermutlich bei allen Amateurmusikern - sehr groß. Nur die Anforderung "Notenbuch Bläsermusik" ist nicht sehr hoch, von daher liegt die Latte hier eher niedrig.

Der TE schreibt aber, dass der "ältere Herr" Musiker also vermutlich nicht ganz unerfahren ist. Bestenfalls wird er also schon wissen, wo es musikalisch und rhytmisch lang geht. Aber ein guter Ansatz fällt sicher nicht vom Himmel, da hilft das Musiker sein nur recht eingeschränkt. Das braucht sicher 2-3 Jahre Zeit bei konstantem Üben und mit Anleitung durch einen erfahrenen Lehrer. Ich bin da absolut einer Meinung mit Dir.

Gruß
Marco
 
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