"Teneriffa"

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EugenJazzPiano
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So, nach dem "Abiball" kommt erst mal ein Lied, in dem es ansatzweise um Liebe geht.

Geschrieben sieht der Text ziemlich komisch aus, aber ich denk gesungen krieg ich den rein!..



Also, nach einer wahren Geschichte:


Teneriffa




Auf einer Kreuzfahrt auf den Kanaren saß sie in einer Bar und hörte die Jazzband.
In einem schönen blauen Kleid und Cocktail in der Hand genoss sie den Moment.


Ich schaute mir ihr Gesicht an, halb weggedreht und beleuchtet von der Kerzenflamme
Sie grinste mich an, und etwas später standen wir auf Deck 12 und tranken den nächsten zusammen.




Refrain:


Es geht um das hier und jetzt
Darum, dass man sich untern Himmel setzt
Ums Meer, das Wort, um den Blick, um das Bier,
Um das Gefühl, das passiert jetzt und hier.
Und darauf geschissen, dass es kaum länger dauert,
Als die Fahrt zur Nachbarsinsel.
Es geht nicht darum, sich 'ne Zukunft hinzupinseln,
Es geht nicht darum, sich 'ne Zukunft hinzupinseln.




Wir redeten echt lange und starrten in das große Leere, in diese schwarze Meereswand.
Wir sprachen über Fernsehn, Probleme, Schule und die Liebe als hätten wir uns schon lang gekannt.
Dann gingen wir an Land, und nachts auf Teneriffa brachte sie mir Walzer tanzen bei.
Das Schiff in weiter Ferne, der Mond, die Palmen und die Sterne, ein märchenhaftes Bild nur für uns zwei.






Refrain


Dann liefen wir zurück zum Schiff – ihr Flieger ging echt früh -
und hörten zum letzten Mal zusamm' das Wasser rauschen.
Ich hatt' es mit ihr schön gefunden, und sie bestätigte das Gleiche,
und schlug vor, uns're Nummern auszutauschen.
Es hieß "Ich mag dich wirklich, und wenn du auch zu Haus bist
Werden wir uns seh'n, auf jeden Fall!"
Ich drückte sie zum Abschied, wünscht' ihr ne gute Reise.
"Wenn du angekommen bist, meld dich mal!"




Refrain




Sie ging, ich blieb und dacht noch
Ziemlich oft an sie.
Und freute mich darauf, sie bald wiederzusehn.


Doch das passierte nie.
 
Eigenschaft
 
schöne Formulierungen, schöne Bilder
die Gefahr die dt. Texte meiner Meinung nach haben, nämlich schnell platt zu klingen, wurde hier gekonnt... "umschifft" (ha! :D)
Alles in allem also ein schöner Text... bis auf das Ende:

Ich hab jetzt nicht verstanden: Wurden Nummern ausgetauscht? Nein? Wie soll man sich dann melden? Doch? Wieso dann nie wieder gesehen?
Da fehlt mir plötzlich zu viel Story oder wenigstens eine Andeutung auf das warum.
 
Erst mal Danke!
Ja, das mit den deutschen Texten ist son Ding. Vor allem ein "Liebeslied" mutiert oft zum austauschbaren "Mein Schatz, du bist so toll" oder "Ich liebe dich so, aber du willst mich nicht". Deshalb muss man dem Text nen persönlichen Touch geben. Und die Situation war einfach so überwältigend, dass ich das für richtig gehalten hab, sie zu schildern.

Zum Thema: Ja, Nummern wurden ausgetauscht, aber man hat sich nie getroffen. Ich sage in dem Lied indirekt, dass man sich nur EINMAL so fühlt, eben in dieser Situation. Deshalb auch der Refrain und die Kernaussage "Geht nicht darum, sich ne Zukunft hinzupinseln".
 
Du beschreibst die Bilder sehr gut. Sobald zu einem Text bei mir im Kopf ein Film abläuft, dann ist er gut ;)
Nee ohne Scheiss, saubere Arbeit.
Und: Die Variante "Kein Happy End" passt hier irgendwie. Urlaubsflirts als Anfang für die lebenslange Liebe? In meinen Augen eher nicht und deswegen find ich das Ende auch gut.
Im Prinzip sagst du es ja schon im ersten Refrain das es nichts ernstes werden kann.
 
Hallo Eugen,
ja, die Story ist romantisch und nett und klingt nacht "echt".

Wenn man diese aber unter der Bezeichnung "Songtext" liest, ist mMn nicht viel mehr Positives zu vermerken.
Die auch nicht soooo neue Story ist langweilig erzählt, es gibt wenig Struktur, gezwungen klingende Reime, keinen Fluß.
Kannst Du sowas:

"Ich hatt' es mit ihr schön gefunden, und sie bestätigte das Gleiche,"

nicht anders ausdrücken.
Das ist so laaaangweilig und umständlich verklemmt.

Einzig der erste Refrain zeugt von einer nicht ganz talentfreien lyrischen Feder, der dann leider nach zuviel "hinpinseln" die Tinte ausging.
Sie musste einem abgekauten Bleistift weichen. (Der, mit dem Teenager ihr Tagebuch schreiben)

Ich glaube, du solltest an diesem Plot arbeiten und rund um den ersten Refrain alles stark verdichten und neu texten.
Viel Glück
grüße
Willy
 
Ich könnt mir den Song im Reinhard May Stil vorstellen.
 
Genau, also es ist für mich folgendermaßen.

Ich möchte beim Songtext nicht unbedingt ein lyrisches Meisterwerk erschaffen, sondern eben eine Geschichte erzählen.
Mir geht's eher ums Musikalische, aber der Text sollte natürlich trotzdem Sinn machen.

Natürlich ist die Geschichte "man lernt jemand kennen, den man mag und sieht ihn nie wieder" absolut nicht neu :) Doch wird sie für mich wegen dem ganzen Drumherum eben einmalig.. In so einem Fall sollte man finde ich möglichst viele Details, die nur mir bekannt sind, beschreiben. Weil "Ich traf irgendwo irgendein Mädchen, was ich nett fand" ist eben SEHR austauschbar.

Eigentlich habe ich versucht, keine gezwungenen Reime reinzutun, weiß nicht, warum es so klingt. Dann mit dem Fluss ist so ein Ding. Dass der Fluss beim Lesen hier nicht vorhanden ist, war mir bewusst. Doch beim Singen kriege ich ihn rein.

Das mit dem "Sie bestätigte das Gleiche" überlege ich mir noch, das wird sowieso wohl nicht die komplett endgültige Fassung sein, kommen sicher noch ein paar Änderungen rein.

zur Struktur: Also es war eigenltich in diesem Fall relativ klar gedacht, nämlich in Strophen: 1. Anfangssituation und kennenlernen 2. Die "mitte", also diese Situation wo man zusammen rumgelaufen ist usw und 3. Abschied und co



und, ich muss mal pianoplayer81 zitieren: Die Idee mit dem Film finde ich die wichtigste - das hab ich auch in einem Songwritingbuch als eines der Hauptkriterien gelesen - das Ziel ist, dass sich ein Film vor den Augen des Zuhörers abspielt..

Und mit Musik wird alles sowieso wieder ganz anders, da bin ich selbst drauf gespannt.

Danke für die Antworten! :)
 

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