Telecastersound von Albert Collins

[Kond]

Hallo Kollegen!

Die meisten werden ja den Telecastersound von Albert Collins kennen. Was ich nicht weiss aber gerne wissen möchte ist, ob er seine Tele ausschliesslich über den ja eher untypischen HB am Hals gespielt hat. Auf Grund der Abdeckkappe an der Brücke kann man noch nicht mal sehen ob ein zweiter PU vorhanden ist. Und wenn ja, ob der Bridge-PU ein SC oder auch ein HB ist. Vielleicht weiss jemand mehr darüber. Danke.

Gruss, Kond

 

[hotlick]

So viel ich weiß, spielt Albert Collins (in der Regel) eine Tele aus der Custom-Artist Serie; sprich: eine "Fender Albert Collins Tele" - Infos und Bilder gibt's im Netz ohne Ende.

Vermutlich beziehst Du Dich auf eine Abbildung, auf der Collins eben auch mal 'ne andere Tele spielt, wenn Du von Abdeckung redest!? Die o.a. Custom-Tele verfügt über einen Humbucker an der Halsposition und einen Custom Vintage-Style Fender Telecaster (Singlecoil). Mindestens der Humbucker ist ein Seymour Duncan PU - wahrscheinlich sogar beide PU's. Typisch für einen Blues-Sound allá Albert Collins ist nun mal primär ein ohnehin etwas wärmer klingender Hals-PU - da ist die Wahl für einen Humbucker in der Halsposition also naheliegend, um die Mitten noch etwas anzuheben. Aber dass Collins "ausschließlich" mit dem Humbucker spielt, wage ich mal zu bezweifeln.

Grüße hotlick

 

[gidarr]

Er hat meist den normalen (Fender-Standard) Single-Coil Pickup der Brücke benutzt, bzw. die Kombination, selten den (Gibson) Humbucker am Hals. Bei seiner Signature-Tele ist es übrigens ein SeymourDuncan.
Wichtiger ist wahrscheinlich seine Spielweise: Er spielte mit Kapodaster und benutzte nur Daumen und Zeigefinger zum Zupfen, kein Plektrum. Meist spielte er in offener F-Moll Stimmung einen 1970er Fender Quad Reverb.
Er sagte selbst:"I get most of my sound from the amp that I use and I always like to use my own amp- a 100 watt Quad Reverb I've been using since 1972. I always put the volume all the way up on 10, treble on 10, middle on 10 and I don't use bass, intensity or none of that. Reverb I set at 4."
Aber man sollte auch beachten, was er noch gesagt hat: "A lot of guys shy away from other guitar players who are better than them. I've never been that way. I listened to all the other guys, but I never wanted to play like them. Like I tell a lot of people, I change a few notes, but I've been playing the same way because I always wanted to keep my own style and always be Albert Collins."

 

[Kond]

Hallo Kollegen!

Vermutlich beziehst Du Dich auf eine Abbildung, auf der Collins eben auch mal 'ne andere Tele spielt, wenn Du von Abdeckung redest!? ..........Aber dass Collins "ausschließlich" mit dem Humbucker spielt, wage ich mal zu bezweifeln.

Ich kenne ihn nur mit der Abdeckkappe auf der Brücke. Und zwar aus 2 Videoaufzeichnungen: Beim Montreux Festival 1992 und in dem bekannten Konzert mit Gary Moore.

Er hat meist den normalen (Fender-Standard) Single-Coil Pickup der Brücke benutzt, bzw. die Kombination, selten den (Gibson) Humbucker am Hals.

Es ist etwas schwierig zu erkennen, aber ich habe das Video von Montreux noch mal angesehen und zumindest an den Stellen wo die Kamera den Ausschnitt kurz zeigt sehen können, dass er den PU-Wahlschalter auf der hinteren Position stehen hat. Das würde sich decken mit der Aussage von gidarr.
Wenn dass offenbar so ist, frage ich mich allerdings, warum er ausgrechnet immer mit speziell dieser PU Bestückung am Hals auftritt. Es würde ja auch eine Standard Tele genügen.

Interessant sind jedenfalls die Zitate seine Amp-Einstellungen und Konzepte betreffend.

Gruss, Kond

 

[gidarr]

Wenn dass offenbar so ist, frage ich mich allerdings, warum er ausgrechnet immer mit speziell dieser PU Bestückung am Hals auftritt. Es würde ja auch eine Standard Tele genügen.

Man sollte sich nicht immer so viele Gedanken machen, weil der Betroffene sich womöglich gar nichts besonderes dabei gedacht hat. Die Tele hatte er so gekauft, der Humbucker war bereits eingebaut. Später wurde sie ihm gestohlen und er kaufte sich wieder die gleiche.

 

[Kond]

Hallo gidarr!

Man sollte sich nicht immer so viele Gedanken machen, weil der Betroffene sich womöglich gar nichts besonderes dabei gedacht hat. Die Tele hatte er so gekauft, der Humbucker war bereits eingebaut. Später wurde sie ihm gestohlen und er kaufte sich wieder die gleiche.

Das könnte natürlich sein, glaube aber eher, dass er doch seine Gründe hatte. ;-) Jedenfalls ist das sich "viele Gedanken machen" wohl das Schicksal vieler , wenn auch nicht aller Gitarristen, weil es gerade bei diesem Instrument soviele Möglichkeiten gibt den Sound zu beeinflussen. Es gibt natürlich auch weltbekannte Musiker, die sich offensichtlich darum keine Gedanken gemacht haben, siehe Chuck Berry. Was seinen Erfolg bekanntlich nicht geschmälert hat. ;-)

Gruss, Kond

 

[Miles Smiles]

So viel ich weiß, spielt Albert Collins (in der Regel) eine Tele aus der Custom-Artist Serie;

Was er so spielt wissen wir nicht, die Herren Hooker, Hendrix oder Moore könnten es wissen, aber die kann man auch schwer fragen.

Es gibt natürlich auch weltbekannte Musiker, die sich offensichtlich darum keine Gedanken gemacht haben, siehe Chuck Berry.

Glaube nicht, dass er sich keine Gedanken macht. Jedenfalls wollte er immer eine "altmodische" E-Gitarre und nicht so "neumodernes" Zeug, wie eine Telecaster.

 

[Kond]

Hallo Miles Smiles !

Glaube nicht, dass er sich keine Gedanken macht. Jedenfalls wollte er immer eine "altmodische" E-Gitarre und nicht so "neumodernes" Zeug, wie eine Telecaster.

Es geht nicht um den Gitarrentyp sondern eher um die Wahl der Pickups und deren Einstellung. In dem Dokufilm "Hail, Hail, Rock 'N Roll" in dem es um Chuck Berry's Werdegang und seine Musik geht, gibt es eine Szene, in der er mit Keith Richards in einen Streit gerät wegen seines Gitarrensounds. Richards der den Film, soweit ich weiss, als Tribute to Chuck Berry produziert oder mit produziert hat, versucht bei einer gemeinsamen Probe Berry davon zu überzeugen seine Ampeinstellungen zu ändern, da sein Sound miserabel sei. Berry weist aber Richards Hinweis als unberechtigte Einmischung zurück und erklärt, dass er schon immer diesen Sound gehabt hätte und daran nichts ändern wolle. Seine Gitarre war übrigens auch häufig mehr oder weniger verstimmt. Das hat ihn eben nicht sonderlich interessiert. Falls er sich doch Gedanken gemacht hat, frage mich wirklich welche. ;-)

Auch viele der alten Blueser hatten meist einen bescheidenen Sound im Vergleich zu dem was moderne Gitarristen heute an Anforderungen stellen. Aber das hing wohl mehr mit der Einstellung der Musiker zusammen als mit dem Equipment.

Gruss, Kond