Tele Thinline HB/SC für den Spagat zwischen Country und Jazz

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Schon seit langem wünsche ich mir zwei legendäre Gitarren(sounds): zum einen eine klassische Tele (z.B. 52er) für Country über Blues bis Rock, zum anderen eine Halbakustische Richtung ES 335, PRS Hollowbody, für Blues/Jazz/Fusion... Hoffentlich bald soll eines dieser Projekte in Angriff genommen werden, meine erste neue Gitarre seit 8 oder 9 Jahren :).

Nun kam mir die Frage, ob es nicht möglich ist, in einem Instrument eine möglichst große Schnittmenge zu finden, die beiden Gitarrentypen in gewisser Weise gerecht wird. Es kam mir die Idee zu einer Gitarre mit:

- Teleform
- hohlem Korpus (möglichst ganzteilig, keine pseudo-F-Löcher)
- Humbucker am Hals
- Singlecoil an der Brücke

Ein Beispiel wäre die G&L Asat Classic Bluesboy.
gl07asat-classicbluesboy-tribute-sb.jpg


Mir ist klar, dass eine Tele auch durch Humbucker und hohlem Body nicht wie eine ES klingen wird, dennoch hätte ich gerne im Sinne eines Marktüberblicks erste Anregungen, um mich einzuarbeiten, denn außer der Asat hab ich noch nichts gefunden. Zu meinen weiteren Bedürfnissen kann ich leider noch nicht allzu sehr ins Detail gehen, die Idee entsteht erst seit kurzem in meinem Kopf.

Des Weiteren ist natürlich die Frage naheliegend: Bringt es überhaupt etwas, die verschiedenen Sounds in einer Gitarre abdecken zu wollen, wo man evtl. in allen Bereichen Abstriche machen muss.

Bevor einer es erwähnt: Eine Line6 Variax würd ich auch ausschließen, sorry. Weiteres Equipment wäre in diesem Fall ein Groove Tubes Soul-o-45 Combo (Richtung Fender Clean, ggf. betrieben an einer Mesa 2x12 3/4back) sowie diverse Booster/ODs/Delay... falls das wichtig ist.

Vielen Dank für euer Anregungen!
 
Eigenschaft
 
Hi,

die von dir angesprochene Bluesboy konnte ich in der "USA"-Ausführung schon testen, das ist wirklich eine fantastische Gitarre, die deiner gewünschten Schnittmenge schon ziemlich nahe kommen dürfte. Allerdings hat die wohl einen anderen HB am Hals als die Korea-Tribute-Version. Ich glaube, dass es hier bei den Reviews sogar eines zur Bluesboy gibt.

Die Mischung finde ich auf jeden Fall sehr gelungen, recht viel näher kann man wohl an die von dir gewünschte Schnittmenge nicht mehr rankommen, auch auf Grund der unterschiedlichen Bauweisen einer Tele und ES335, z.B. Holz, Halsbefestigung, Mensur etc.

Wenn es etwas günstiger sein soll, gibt es von Vintage noch die AV3, das ist vom Grundsatz her eher eine ES335, bei der sich die HB aber splitten lassen und dort sehr gut klingen. Vielleicht kommt dir so ein Teil mal unter.



Gruß Rainer
 
Vielen Dank, Rainer!

Ich hatte irgendwann schon mal eine andere Asat in der Hand und war positiv angetan. Ich hatte allerdings das Gefühl, dass sie eine etwas längere Mensur hatte (müsste das noch mal recherchieren) und irgendwie sagt mir der Headstock überhaupt nicht zu. Aber wenn ich dafür das finde was ich suche, nehme ich das auch in Kauf.

Von der Firma Fender gibts nicht zufällig eine, die ich übersehen habe? Auch würde ich eine Spezialanfertigung natürlich vermeiden wollen, es sei denn es hält sich finanziell deutlich im Rahmen, was ich zunächstmal nicht vermute.

Ich bin für weitere Vorschläge sehr dankbar!
 
Auch würde ich eine Spezialanfertigung natürlich vermeiden wollen, es sei denn es hält sich finanziell deutlich im Rahmen, was ich zunächstmal nicht vermute.

Was ist für Dich teuer resp. in welchem finanziellen Rahmen möchtest Du Dich bewegen? Ich meine, eine ES ist ja auch nicht ganz billig und 'ne gute Tele kostet auch Geld.

In meinem Augen ist genau Deine Fragestellung ein Fall für den Gitarrenbauer. Bei RBC Guitars wird Dich eine Gitarre entsprechend der Vorstellung um die 1000€ kosten (wobei Rainer auch eine Ausnahme in Sachen Preisfindung ist). Er baut mir gerade eine neue Tele, wobei die jetzt nicht Deinem Wunsch entspricht.

Aber die hier:
https://www.musiker-board.de/vb/userthreads/250671-custom-shops-aus-d-ch-7.html#post3966607
Die hat Walter Kraushaar 2007 für mich gebaut. Ist allerdings etwas teurer... ;)
 
Vielleicht wirst Du ja auch hier fündig:

http://www.guitarsaloon.de/index2.html

Mitbetreiber des ganzen ist wohl Heinz Rebellius, ein langjähriger G&B-Autor. Die Preise scheinen recht vernünftig zu sein und eine Anfrage kostet wohl auch nix.



Gruß Rainer
 
Die ASAT Bluesboy ist ein sehr geiles Instrument - ich empfehle dir die Demo von Ääändy.
Ich spiele sowohl die Asat classic wie auch eine ES335 und diese Gitarre scheint beides gut zu vereinen. Und den G&L-Headstock findest du sehr bald interessanter als den Standardkopf ;) Irgendwann wird dir bei einer Fender diese Zacke fehlen *grins*.
 
Was ist für Dich teuer resp. in welchem finanziellen Rahmen möchtest Du Dich bewegen?

Also ich denke, wenn das Konzept (Mischung aus vollem, jazzigem Ton und twangigen Countrytone) aufgeht, könnt ich mir 1.000 bis 1.500 schon gut vorstellen. Für eine einzelne Gitarre z.B. die ES würd ich auch mehr zahlen (müssen), gehe dann aber auch keinerlei Kompromisse ein. Deshalb erstmal dieser Preisansatz.

Was den Gitarrenbauer angeht bin ich irgendwie unschlüssig. Ich teste ein Instrument gerne vorher an und kann nur über die blanken Daten mir keine Gitarre zusammenstellen, dafür hab ich zu wenig Erfahrung mit verschiedenen Hölzern, Hardware usw. Klar würden die einem dabei helfen, ich fänds aber super schwer mich da auf was festzulegen. Ich muss ein Instrument in der Hand haben, spielen und dann sagen: Das ist es.

Thema Guitarsaloon

Hi Rainer. Vielen Dank dafür, kannte ich noch gar nicht. Wenn die allerdings schreiben "aus guten Bauteilen zusammengestellt", frage ich mich zunächst, ob da nicht nur Parts Marke Eigenbaukit zusammengesetzt werden!? Ich mein, als Gitarrenbauer würde ich doch zu allererst die erlesene Auswahl an Hölzern usw. anpreisen und nicht von "Bauteilen" sprechen - nur eine Sache, die mir aufgefallen ist.

Die Preispolitik ist aber überaus zu begrüßen und die Instrumente sehen interessant aus. Es bleibt aber oben beschriebenes Problem.

Die hier hat nicht ganz einen Humbucker am Hals, könnte dir aber trotzdem gefallen:
http://www.saintblues.com/61-South-p-13.html

Sieht ebenfalls interessant aus. Bin mir aber nicht sicher, ob die wirklich einen deutlich semiakustischen Klang hervorbringt, der Korpus erscheint recht klein.

Seht ihr diesen Weg denn überhaupt generell als sinnvoll an, ob sollte ich lieber zu zwei getrennten Instrumenten greifen? Mir ist schon bewusst, dass ich da gewisse Kompromisse eingehe.

Mir fallen zwei weitere Möglichkeiten ein:
1) Halbakustische Tele mit SC/SC plus EQ, um den vollen HB-Klang zu simulieren
2) Tele Thinline mit HB/HB, bei der der Stegpickup durch einen SC ersetzt wird

Als Randnotiz: Irgendwie finde ichs krass, dass die G&L die einzige Gitarre auf dem Markt zu sein scheint, die genau diese Kombi ab Werk beinhaltet. :gruebel: Ist dieses Konzept so exotisch?
 
Also ich denke, wenn das Konzept (Mischung aus vollem, jazzigem Ton und twangigen Countrytone) aufgeht, könnt ich mir 1.000 bis 1.500 schon gut vorstellen. Für eine einzelne Gitarre z.B. die ES würd ich auch mehr zahlen (müssen), gehe dann aber auch keinerlei Kompromisse ein. Deshalb erstmal dieser Preisansatz.

Was den Gitarrenbauer angeht bin ich irgendwie unschlüssig. Ich teste ein Instrument gerne vorher an und kann nur über die blanken Daten mir keine Gitarre zusammenstellen, dafür hab ich zu wenig Erfahrung mit verschiedenen Hölzern, Hardware usw. Klar würden die einem dabei helfen, ich fänds aber super schwer mich da auf was festzulegen. Ich muss ein Instrument in der Hand haben, spielen und dann sagen: Das ist es.

Als Randnotiz: Irgendwie finde ichs krass, dass die G&L die einzige Gitarre auf dem Markt zu sein scheint, die genau diese Kombi ab Werk beinhaltet. :gruebel: Ist dieses Konzept so exotisch?

Na ja, ein bischen Vertrauen auf das Fachwissen wird schon vorausgesetzt. Wenn ich mir überlege, mit welchen Schwankungen zwischen gut und schlecht "Stangenware" verkauft wird, wäre meine Wahl das kleinere Risiko: Der Gitarrenbauer.

Nein, G&L ist kein Vorreiter und auch nicht einzigartig, allerdings wird der Markt natürlich von der Nachfrage bestimmt. Hierbei entscheidet jeder Hersteller, welchem Trend resp. welcher Nachfrage zu welcher Zeit gefolgt wird. Fender hat durchaus auch schon Gitarren in diese Richtung gebaut...
 
Bei dem genannten Budget sollte es durchaus drin sein, eine normale Fender Thinline Tele wie die https://www.thomann.de/at/fender_69_thinline_tele.htm vom Gitarrenbauer mit einem Humbucker am Hals aufrüsten zu lassen.
Meiner Meinung nach ist der klangliche Unterschied zwischen Thinline- und Solidbody Teles aber ohnehin nicht so wahnsinnig groß (eine Thinline ist ja eigentlich nur eine Solidbody mit zusätzlich reingefrästen Hohlräumen, keine "echte" Halbakustik wie eine ES335) - insofern könnte evtl. eine Solidbody mit der von Dir gewünschten PU-Bestückung in Frage kommen: https://www.thomann.de/at/fender_72telecustom.htm
Bei den leider schwer zu findenden japanischen Fender Teles gäb's auch eine Solidbody mit HB am Hals und SC an der Bridge.
Da gäb's sogar ein echtes Jazzer-Signature-Modell: https://www.thomann.de/at/yamaha_pacifica1511ms_nt.htm

Ich glaub aber, dass Du mit keinem der Modelle einen echten ES335/Gibson-Sound hinbekommst - dafür braucht's einfach die kürzere Mensur, die etwas das drahtige aus dem Klang rausnimmt (wodurch aber der echte Country-Twang nicht mehr möglich ist), und die unterschiedliche Brückenkonstruktion spielt auch eine große Rolle!

Wobei ich aber auch erwähnen will, dass man auch mit einer "nromalen" Tele mit einem SC am Hals (vor allem wenn's ein Vintage-mäßiger mit verchromter Messingkappe ist, die etwas die Höhen kappt) einen schönen Jazz-Ton bekommen kann (siehe Bill Frisell, Marc Ribot, Jimmy Bryant, Scotty Anderson, und sicher noch ein paar mehr...)

Und zum Abschluß einb "ganz anderer" Vorschlag: eine Archtop von Gretsch: die können auch sehr schön twangen, und sind damit Country-tauglich, warm-jazziges ist aber eben auch drin (Chet Atkins...)
 
Schau dich auf jeden Fall mal bei Framus um. Die Hollywood könnte was für dich sein. Gibt es gebraucht ab und an mal in der Bucht zu angeln, hat aber doch einen recht speziellen Sound.

Irgendwie hast du dir auch die beiden tonal unterschiedlichsten Sounds rausgesucht, Teletwang und warmer ES-Sound;).

Zwei Gitarren zu kaufen kommt für dich nicht in Frage ?! Die Fender Baja Tele soll ja recht gut sein, dazu noch eine Ibanez aus der Artcore Serie oder eine schöne Tokai ES;) ?!

Als Randnotiz: Irgendwie finde ichs krass, dass die G&L die einzige Gitarre auf dem Markt zu sein scheint, die genau diese Kombi ab Werk beinhaltet. :gruebel: Ist dieses Konzept so exotisch?


Fender hat mit der Keith Richards Sig. Tele auch so ein Teil im Programm (weiß aber nicht ob die noch gebaut wird, das Teil müsste aber glaub ich auch dein Budget übersteigen)

Edit: Uuups, die Fender KR ist ja eine Solidbody;)

Gruß,
Hannes
 
Bei dem genannten Budget sollte es durchaus drin sein, eine normale Fender Thinline Tele wie die https://www.thomann.de/at/fender_69_thinline_tele.htm vom Gitarrenbauer mit einem Humbucker am Hals aufrüsten zu lassen.
Meiner Meinung nach ist der klangliche Unterschied zwischen Thinline- und Solidbody Teles aber ohnehin nicht so wahnsinnig groß (eine Thinline ist ja eigentlich nur eine Solidbody mit zusätzlich reingefrästen Hohlräumen, keine "echte" Halbakustik wie eine ES335) - insofern könnte evtl. eine Solidbody mit der von Dir gewünschten PU-Bestückung in Frage kommen: https://www.thomann.de/at/fender_72telecustom.htm
Bei den leider schwer zu findenden japanischen Fender Teles gäb's auch eine Solidbody mit HB am Hals und SC an der Bridge.
Da gäb's sogar ein echtes Jazzer-Signature-Modell: https://www.thomann.de/at/yamaha_pacifica1511ms_nt.htm

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Wobei ich aber auch erwähnen will, dass man auch mit einer "nromalen" Tele mit einem SC am Hals (vor allem wenn's ein Vintage-mäßiger mit verchromter Messingkappe ist, die etwas die Höhen kappt) einen schönen Jazz-Ton bekommen kann (siehe Bill Frisell, Marc Ribot, Jimmy Bryant, Scotty Anderson, und sicher noch ein paar mehr...)

Vielen Dank, Roman für deinen sehr konstruktiven Beitrag. Ja, ich hatte auch schon überlegt einfach eine SC/SC Thinline zu nehmen, deshalb mein Hinweis oben bzgl. Humbucker-Simulator. Das würde die Suche deutlich vereinfachen. Natürlich ist die Ausfräsung bei den Teles immer kleiner, weshalb ich mir schon dachte, dass diese Lösung immer einen Kompromiss darstellen würde. Eine Thinline Tele an sich hat (abgesehen von einem klassischen Jazztone) aber auch ihre Reize. Im Prinzip hast du aber wohl recht: Der Klang wird in erster Linie durch das allgemeine Konstruktionsdesign bestimmt. Die Ausfräsungen machen dann nur eine leichte Veränderung aus.

Ich glaub aber, dass Du mit keinem der Modelle einen echten ES335/Gibson-Sound hinbekommst - dafür braucht's einfach die kürzere Mensur, die etwas das drahtige aus dem Klang rausnimmt (wodurch aber der echte Country-Twang nicht mehr möglich ist), und die unterschiedliche Brückenkonstruktion spielt auch eine große Rolle!

Klar: Mein Ziel wäre unter diesen Voraussetzungen auch ein Semiakustistik-Sound mit Teleeinschlag, mehr ist da nicht rauszuholen. Irgendwie muss halt in der "Jazz-Einstellung" der letzte Twang weg und alles schön warm und voll klingen. Ich hatte letztens noch eine Tele gespielt, bei der war der Sound insgesamt schön warm und voll, dennoch aber drahtig/knackig telemäßig. Das hat mir gut gefallen und die Idee des Threads (erneut) aufkommen lassen. Sie hing aber auch an einem guten Amp mit geschlossener 1x12er, das machte sicherlich auch was aus.

Ich werde mal die standard Thinline-Variante weiter durchdenken. Insgesamt aber verabschiede ich mich schon langsam von der Idee, hier zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen zu können. Um beurteilen zu können, wieviel Kompromisse ich faktisch eingehen würde, muss ich vorher aber erstmal wieder eine Tele Thinline antesten fahren (ist schon was länger her...) und unter genau den Prämissen testen.

Ich weiß, dass du Telekenner bist, deshalb mal die übergreifende Frage: Haben die meisten halbakustischen Teles nur etwa den halben Korpus enthöhlt, oder gibt es welche, die da an die ES mit zwei F-Löchern rankommen?

Wäre die Warmoth-Richtung (Parts-o-caster) ein guter Weg?
http://www.unofficialwarmoth.com/index.php?topic=8295.0

Hier auch noch mal was nettes:
http://www.tdpri.com/forum/tele-home-depot/145855-double-f-hole-bubinga-topped-thinline-done.html

Gretsch würde ich zunächst hinten anstellen bzw. fast ausschließen, da ich schon im Prinzip eine Tele suche.

Schau dich auf jeden Fall mal bei Framus um. Die Hollywood könnte was für dich sein. Gibt es gebraucht ab und an mal in der Bucht zu angeln, hat aber doch einen recht speziellen Sound.

Irgendwie hast du dir auch die beiden tonal unterschiedlichsten Sounds rausgesucht, Teletwang und warmer ES-Sound;).

Zwei Gitarren zu kaufen kommt für dich nicht in Frage ?! Die Fender Baja Tele soll ja recht gut sein, dazu noch eine Ibanez aus der Artcore Serie oder eine schöne Tokai ES;) ?!

Doch, kommt in Frage. Eine Tokai ES würd ich auch sofort in die engere Wahl ziehen, aber erstmal eine finden... Und ja, ich weiß, das Unterfangen ist einfach zum Scheitern verurteilt - wegen der sehr unterschiedlichen Sounds. Das Problem ist halt, dass ich gern eine gute bis sehr gute Variante des jeweiligen Modells hätte (ohne jetzt Baja Tele bzw. Artcore zu Nahe treten zu wollen) und das würde zu teuer. Das heißt wohl: Prioritäten setzen und entweder

1) eine erschwingliche Tele + guter ES ins Auge fassen (grob pauschaliert: bei den Solidbodys kriegt man mEn mehr fürs kleine Geld, semihollow auf gutem Niveau ist einfach immer teurer herzustellen) oder

2) ganz normal nach einander kaufen (nur welche zuerst :(?)
 
Eine Warmoth Thinline wär natürlich eine Möglichkeit, Warmoth macht schon Topqualität (und kostet auch dementsprechend....) - hier ein Bild meiner eigenen aus Warmoth-Teilen gebauten Thinline:

teleblasterP6284.jpg


- die klingt aber trotz hohlem Body überhaupt nicht jazzig (wohl wegen der Pickupbestückung), auch nicht besonders Tele-twangig (wohl wegen der fehlenden Tele-Bridge), sondern mehr wie ein Mittelding aus einer Gretsch und einer Stratocaster (was aber auch an meiner Pickup-Wahl liegt, mein Neck-PU klingt schon sehr Strat-ig).

Diese Solidbody (ebenfalls aus Warmoth-Teilen)
telebastardP6287.jpg

klingt am Bridge-PU dagegen super-twangig, und am Hals-PU ziemlich jazzig (allerdings kein ES-335-Fusion-Sound, sondern eher so ein roherer 40er-Jahre Jazz-Blues-Sound, was natürlich am Charlie Christian-Pickup liegt).

Dann hätt ich noch die da:
tblaster3.jpg

- das ist sicher meine am jazzigsten klingende Tele - der Korpus ist etwas tiefer als eine normale Tele, und großteils ausgehöhlt, aber sicher sind auch hier wieder die Pickups der ausschlaggebende Punkt.

Ich will jetzt aber nicht unbedingt mit meinen Teles angeben (OK, ein bisschen...), sondern darauf hinweisen: wenn Du Dich auf einen Gitarrentyp (wie die Tele) eingeschossen hast, wirst Du Konstruktions-/Hardware-/Mensur-bedingt Abstriche in Kauf nehmen müssen was z.B. Attack und Sustain betrifft, aber den eigentlichen Ton bestimmen schon größtenteils die Pickups, da läßt sich schon einiges machen.
wenn man z.B. alleine die Bandbreite an Tele-Hals-PUs bedenkt - von Strat-mäßig (z.B. GFS Alnico Fatbody, sowie div. "Boutique"-"StraTele"-PUs) über einen sehr hellen Tele-Ton (DiMarzio TwangKing, Fender Nocaster) bis dunkel, warm und "jazzig" (Fred Stuart Blackguard, Seymour Duncan Alnico II), ja sogar bis zu SC-sized HBs für High Gain-Sounds ist da einiges möglich; und dann gibt's ja noch Mods wie Lastkondensatoren (um die Resonanzfrequenz eines SC auf die eines HB herunterzubiegen), 4-Way-Switch (um die beiden Tele-SCs wie die beiden Spulen eines HBs in Serie zu schalten), oder Effektgeräte wie den Seymour Duncan Pickup-Booster (mit HB-Simulations-Schalter).

Ich würd mich also da nciht abschrecken lassen, such Dir halt eine Tele, die Dir bezügl. Bespielbarkeit, Verarbeitung, Aussehen, ANsprechverhalten (unverstärkt), etc. gefällt, der endgültige verstärkte Sound läßt sich durch Pickups & Mods schon in die gewünschte Richtung hinbiegen.

Ach ja, bezügl. Thinline-Hohlräume: bei Warmoth sind's drei (obere und untere Korpushälfte und hinter der Bridge); bie USACG sind's zwei (oben und unten); Fender verwendete verschieden Bauweisen, je nach Modell und Bauart - bei manchen Thinlines ist sogar die untere Korpushälfte solide. Wenn Du da genaures zu bestimmten Modellen wissen willst, frag lieber die Speezialisten im TDPRI!
 

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