Technische Daten von Effektgeräten - welches passt am besten zu meinem Amp?

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Hallo liebe Mit-Musiker,

ich möchte mir ein neues Effektgerät für den FX Loop meines Amps zulegen und schaue mir gerade verschiedene Alternativen etwas genauer an.
Dabei bin ich über deren technische Spezifikationen gestolpert: die Daten weichen aus meiner laienhaften Sicht doch schon erheblich voneinander ab.
Nun bin ich kein Techniker und frage mich, ob und welche Auswirkungen das für die Verkabelung mit meinem Amp hat.
Kann ich aus den technischen Daten ablesen, ob es Effektgeräte gibt, die für meinen Amp besser geeignet wären als andere?
Hier mal die konkreten Werte getrennt für die beiden Signalwege als echtes Praxisbeispiel:

Signalweg 1: Verkabelung Amp FX Send -> Effektgerät

Mein Amp FX Send: 250 Ohm, + 6dB
Hier die technischen Daten für die Klinken-Eingänge der Effektgeräte:
Gerät 1: 1 M (Mega) Ohm, +8 dB
Gerät 2+3: 1 M (Mega) Ohm, -20 dBm
Gerät 4: 1 M (Mega) Ohm, -10 dBm

Signalweg 2: Verkabelung Effektgerät -> Amp FX Return

Mein Amp FX Return: 500 K Ohm, -3 dB
Hier die technischen Daten für die Klinken-Ausgänge der Effektgeräte:
Gerät 1: 1 K Ohm, + 8 db
Gerät 2: 10 K Ohm, + 5 db
Gerät 3: 10 K Ohm, + 10 db
Gerät 4: 600 Ohm, 0 db

Ist es egal, welche Werte die einzelnen Geräte haben, und alle passen prima? Oder gibt es bessere und schlechtere Kombinationen?

Vielleicht gibt es irgendwo da draußen jemanden, der eine Antwort auf diese kniffligen Fragen weiß. Meinen Respekt hat er/sie jetzt schon - ich freue mich über jede Hilfe.

Herzlichen Dank schon mal im voraus an alle, die mir helfen!
Günter
 
Eigenschaft
 
Grundsätzlich die Effektgeräte, die sich nach deiner Meinung am besten anhören!

Deine Angaben haben mit Praxisbeispielen relativ wenig zu tuen, wenn du nicht mal
das Effektgerät und den Amp benennst (Hersteller, Modellbezeichnung).
 
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Grundsätzlich die Effektgeräte, die sich nach deiner Meinung am besten anhören!.

Hehe...das kann ich bedenkenlos unterschreiben.

Ich frage mich immer, was Musiker vor den Zeiten des Internets gemacht haben. Heulend auf dem Boden gesessen und über Impedanzwerte, hochreine Kupferkabel oder Boutique-Ware philosophiert?
Nein...die haben einfach probiert. Und wenn's gut klang, klang's gut.
 
Ihr habt natürlich Recht: jeder sollte das kaufen, was sich für seine Ohren am besten anhört!

Früher habe ich mich um diese Werte nicht gekümmert, weil ich einfach unterstellte, die Hersteller werden schon dafür sorgen, das alls zusammenpasst. Bis ich mal ein technisches Aha-Erlebnis beim Kauf eines Volumenedals für den FX Loop hatte. Es gibt niederohmige und hochohmige Ausführungen. 3 Leute gefragt, 3 Antworten bekommen. Das hochohmige hat dort satt Höhen geklaut, das andere nicht. Seitdem bin ich für dieses Thema sensibilisiert.

Es geht mir primär um das Verständnis der Wert, die ändern sich ja nicht, nur weil ich die Gerätenamen benenne. Aber wenn es hilft, meine Frage zu beantworten, kein Problem - das sind sie:
Amp: H&K TubeMeister 18
Gerät 1: DigiTech RP1000
Gerät 2: Zoom G-Serie
Gerät 3: AMT SS-11 B Preamp
Gerät 4: AMT SS-30 Preamp
Die Preamps wären als Amp-Backup gedacht, dennoch wollte ich sie auch mal in Kombi mit dem Amp testen.

Ohne das Internet hätte ich früher einfach die Händler gefragt, die hätten dann im Bedarfsfall die Handbücher gezückt.
Heute habe ich 30 Tage Money Back, z.T. 66 Tage Umtauschrecht, 2 Jahre gesetzliche Geährleistung für alle und z.T. 3 Jahre Händlergaratntie.

Viele Grüße
 
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Nachdem ich nun hoffentlich alle zur Beantwortung meiner Frage notwendigen Infos geliefert habe: kann mir bitte jemand bei meinem Problem weiterhelfen?

Sollte ich keine Antwort in diesem Forum erhalten, werde ich meine Frage allgemein formulieren und im Technik-Forum erneut stellen.
 
Hi,

ich glaub, das kann man so einfach gar nicht beantworten, da viele Leute auch viele unterschiedliche Geschmäcker und Überzeugungen haben.
Ich für mich mag Digitale Effekte und zeug im Effektweg - ja Effektwege selbst überhaupt nicht!

Stelle Dir selbst die Frage, welche Sounds möchte icht/ brauche ich - wenn die Antwort ist: ALLE, die die Musikszene hergibt, würde ich mit dem Kopf schütteln und sagen,
kauf Dir ein BOSS BR80 oder 800 und nutze die darin enthaltenen Modeling Effekte - ich hab mir letzteren für Aufnahmen zugelegt und bin echt von den Socken, was die
Soundvielfalt und Authentizität angeht. (das beantwortet aber noch nicht Deine Frage)

Also welche Sounds brauchst Du? Ich hab die Erfahrung gemacht, das man mit diversen Kompromissen auch relativ wenig Zeug braucht um Soundtechnisch variabel zu bleiben.
Und auch hier wieder.. welchen Anspruch hat man an seinen Sound? Spielst Du in einer CoverBand, wenn ja, hat man den Anspruch dort 100% den Sound abzuliefern, den das
gecoverte Original hat? wenn ja, würde ich wieder auf Modeling und Rackzeug verweisen
Wenn nicht, dann bekommt man das auch mit ein paar wenigen Effekten hin.

- Welchen Charakter soll der Clean / Angezerrte / Zerrsound haben? Was brauch ich alles?
(ich bin zufrieden mit einem 1-Kanal Amp, der mir eine Zerre im Bereich eines JCM800 liefert - eingestellter Leadsound und runterregeln bis Clean mit dem Gitarrenvolume
= ja, das klingt nicht immer kristallklar, dafür glockig warm... es gibt Clean, es gibts Chrunch und Lead.
Alternativ fahre ich einen dreckigen Cleansound, den ich klar habe, wenn ich sanfter spiele.. für Chrunch und Lead schalte ich einen Booster, oder wiederum alternativ einen Overdrive, oder was weiß ich dazu)

- welche Modulationen benötige ich überhaupt
(ich hatte seiner Zeit in einer CoverBand NUR einen Boss Chorus und für ganz wenige Songs ein WahWah)
brauche ich Delay? Phaser? Octaver?

Je nach Bedarf kommen unterschiedliche Lösungen in Frage, das ist also so einfach nicht zu beantworten, und Dein Amp bzw.
Deine Technischen Daten der Effektwege sollten dabei Deine geringste Sorge sein.

Mach Dir mal zum Spaß eine Liste, wo Du alle Sounds auflistest, die Du haben möchtest und schau dann, welche sind ggf. ähnlich
Ein Cleansound mit Chorus von Nirvana ähnelt sehr dem Cleansound mit Chorus von theCure (Betonung auf ähnlich) - wenn man nicht
den Anspruch eines 100% Sounds hat, genügt das völlig.. und man verwendet den Sound auch noch für Metallica (zB. Nothing Else Matters)
Das nur als Gedankenanregunge..
Ich hab seiner Zeit die nötigen Sounds für die Coversachen mit einem 1-Kanaler gehabt, davor ein Fuzz für krankere, heftigere Zerrsounds,
ein Eigenbau Overdrive (Fulltone 2 angelehnt), WahWah, Chorus - den Rest hab ich mit dem Gitarrenvolume und Anschlagstechnik gemacht - das passte
für nahezu alle Songs, die wir im Programm hatten.

Es gibt viele Gitarristen, denen sowas absolut nicht reichen würde - dafür mach Dir aber einfach mal eine Liste, das hilft

Du wirst sehen, dann kommst Du auch schnell zu Deinen Antworten...

Gruß
Oliver
 
Wow, vielen Dank für deine ausführliche Antwort, Oliver. Ginge es mir um die Frage, welches Gerät denn meine Soundvorstellungen und -anforderungen am besten trifft, kann ich alles unterschreiben, was du sagst! Aber darum geht es mir nicht.

Ich habe exakt aus diesem Grund die Gerätenamen in meinem Startposting weggelassen, weil die für meine Frage mMn irrelevant sind.
ainka13 meinte jedoch, ohne Kenntnis der Gerätenamen meine Frage nicht beantworten zu können - leider hat das Offenlegen der Marken bis dato noch zu keinem Fortschritt geführt.

Ich möchte mit eurer Hilfe einfach nur verstehen, was die Werte für den Betrieb an meinem Amp bedeuten (Höhen- oder Lautstärkeverlust, Übersteuerung oder was auch immer). Vielleicht gelingt es mir, mein Problem an einigen Beispielen deutlicher zu machen, als es mir offensichtlich bisher gelungen ist.

Beispiel 1: Klinken-Eingänge:
Die dB-Werte der Effektgeräte schwanken von -20 bis +8 dB. Mein Amp hat am FX Send +6 dB.
Welche Auswirkung hat es, z.B. einen +6dB-Ausgang (Amp FX Send) mit einem -20 dB-Eingang (Effektgerät) zu verbinden?
Da dB-Werte einer logarithmischer Skala entsprechen, ist dieser Unterschied in der Empfindlichkeit aus meiner laienhaften Sicht enorm.

Beispiel 2: Verkabelung in den Amp FX Return:
Die dB-Werte der Klinken-Ausgänge der Effektgeräte schwanken von 0 bis +8 dB. Mein Amp hat am FX Return -3 dB.
Welche Auswirkung hat es, z.B. einen +8dB-Ausgang (Effektgerät) mit einem -3 dB-Eingang (Amp FX Return) zu verbinden?
Auch hier sind die Unterschiede enorm, nur die Verkabelung ist genau umgekehrt zum Beispiel 1. Hat das andere Auswirkungen?

Beispiel 3: Ohm-Werte bei FX Return-Verkabelung:
Zum Thema Ohm-Werte habe ich ja weiter oben im Post #4 meine persönlichen Erfahrungen dargestellt: satter Höhenverlust, wenn die Werte nicht zusammenpassen.
Die Ohmwerte der Klinken-Ausgänge der Effektgeräte schwanken von 600 Ohm bis 1 K Ohm, mein Amp hat 500 K Ohm am FX Return.
Welche Auswirkung hat es, z.B. einen 600 Ohm-Ausgang (Effektgerät) mit einem 500 K Ohm Eingang (Amp FX Return) zu verbinden?
Der Unterschied der Impedanzen beträgt ja in diesem Fall etwa fast das 1000-fache!

Ich hoffe, es ist mir mit diesen Beispielen gelungen, euch meine Frage klarer und verständlicher rüberzubringen.

Viele Grüße
 
also gut... (das ist ein sooo undankbares Thema...) :D
vielleicht helfen dir aber schon 2 Sachen etwas weiter:
dB ist ein relatives Mass - da braucht es immer eine Bezugsgrösse, worauf sich das 'Verhältnis' bezieht
Wiki Bezugspegel kommt ohne eine Tonne Mathe aus...
aber es ist auf jedenfall eine eindeutige Geschichte

was bei der Impedanz (in der Praxis) nicht immer der Fall ist - zumindest stellt es sich nicht so dar...
man unterscheidet Quell und Lastimpedanz
Daumen x pi Regel: die 'Last' sollte wertemässig mindestens 10x höher als der 'Quellwert' liegen
Beispiel magnetischer Gitarren-PU:
Gleichstromwiderstand (oft) um 10 kOhm, Impedanz um 50kOhm, Eingang sollte folglich über 500kOhm liegen
rein elektrisch kann man die Gitarre aber auch mit dem 600 Ohm Eingang eines Mikrofonverstärkers verbinden
es geht nichts kaputt und ein Ton kommt ebenfalls raus
wichtig: es geht nicht um Leistungsanpassung - die ist im Bereich Vorstufe nebensächlich bis uninteressant
wie stark sich das dann klanglich auswirkt, hängt eher von der konkreten Schaltung als den reinen Zahlenwerten ab

rein rechnerisch bist du mit allen genannten Geräten im grünen Bereich
die Effektgeräte sind aber ggf auf hochohmige Quellen optimiert (Instrument)
die Return Anschlüsse auf niedrige Lasten
... da kann dann alles mögliche und unmögliche passieren, aber (konkret) vorhersagen lässt es kaum
ich habe zB eine Vorstufe, die (mit 300 Ohm) belastet werden muss - an einem normalen Line-In klingt die dünn
(ist aber in so ausgeprägter Form sehr selten)
das Impedanz-Wiki ist etwas abschreckend, aber da ist unten ein PDF verlinkt über gängige Werte in der Tontechnik

cheers, Tom
 
Tom, ich bin dir dankbar, daß du dich dieses undankbaren Themas angenommen hast! Ich habe mich mal im Web etwas „eingelesen“ - puh, echt harter Tobak für mich als Technik-Laie.

Impedanzen

Was die Impedanzen betrifft, scheint ja alles zwischen den 4 Effektgeräten und meinem Amp zu funktionieren - danke für deinen Check, Tom.
Und in der Tat sind alle Klinken-Eingänge von Amp oder Effektgeräten Hi-Z-optimiert: sie haben alle 1 M Ohm (1 Mega = 1 Mio. Ohm).

Was ich noch nicht so ganz verstehe: warum klaut ein hochohmiges Volumenpedal im Amp FX Loop Höhen, ein niederohmiges dagegen nicht?
Auch hier möchte ich gerne die Produkte beim Namen nennen: es geht um das Boss FV-500 H (250 K Ohm) und L (25 K Ohm).
Die hochohmige Variante klappt vor dem Amp problemlos, im Amp FX Loop dagegen nicht.
Die L-Version klappt im Amp FX Loop prima, vor dem Amp ok – da hat mich die H-Version etwas mehr überzeugt.

Hat das nur was mit den Impedanzen zu tun?

dB

Das Thema möchte ich gerne nochmal hinterfragen. dB ist ja eine Verhältniszahl und keine Maßeinheit. Im Audiobereich z.B. zeigt dBA den Schalldruckpegel an (SPL = Sound Pressure Level).
Die Lautstärke wird hier im Verhältnis zur menschlichen Hörschwelle angegeben. 0 dBA = Hörschwelle, 90 dBA = Gehörschaden, 130 dBA = Schmerzgrenze.
Jeder Mensch hat seine eigene, individuelle Hörschwelle - daher ist 0 dB von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Soweit so gut und nachvollziehbar.

In der Elektronik dagegen werden akustische Signale in eine Spannung umgewandelt. dB misst nun diese jeweils erzeugte Spannung im Verhältnis zu einer definierten Bezugsspanung. Korrekt?
Ist die erzeugte Spannung mit der Bezugsspannung identisch, ergibt sich exakt 0 dB. Ist sie niedriger, ergeben sich negative dB-Werte bzw. positive, wenn diese höher ist.
Die Bezugsgröße für 0 dBu ist häufig (muß aber nicht immer so sein) der Pegel, der bei 775 mV Spannung erzeugt wird. 6 dB bedeutet schon eine Verdoppelung des Pegels.

Verstehe ich das richtig: bedeuten negativem dB-Werte, dass dieser Referenz-Pegel mit einer niedrigeren Spannung erzeugt wird - und bei positiven dB-Werten mit einer höheren Spannung?

Gelesen habe ich auch, dass 0 dB der höchste Pegel ist, der verzerrungsfrei wiedergegeben werden kann (= Verzerrungsschwelle).
Das kenne ich von unserem PA-Mixer, dessen Regler auch eine dB-Skala hat: 0 dB liefert den unter seinen eigenen Gegebenheiten verzerrungsfreien Maximalpegel.
Nun gibt es in meiner Liste Geräte mit negativem und positivem dB-Werten. Definieren diese dB-Werte die Geräte-spezifische, relative Verzerrungsschwelle?
Diese würde dann bei negativen Werten niedriger und bei positiven höher liegen.

Bedeutet das: Geräte mit negativen dB-Werten würden demnach früher verzerren, die anderen dagegen später?

Vielen Dank für eure Geduld mit mir!
LG an alle
 
das Prinzip hast du schon erfasst...
das unterschiedliche Höhenverhalten der Geräte liegt an der 'Wechselwirkung' von Quelle und Ziel
(also an der konkreten Schaltungs-Ausführung)
ein magnetischer Tonabnehmer reagiert anders als ein per Kondensator angekoppelter Vorverstärker
ich würde das Ganze einfach als Richtwert betrachten (im allgemeinen passen die Erfahrungswerte ja)
dann im konkreten Fall einfach probieren und genau hinhören, was sich verändert

im digitalen Bereich ist 0dB fs (fullscale) das Mass der Dinge - danach geht rein mathematisch nichts mehr
analoge Signale sind bei Überschreiten ihres Grenzwerts einfach 'nur' stärker verzerrt
ein Gerät mit + 6 oder 8 dBu liefert üblicherweise ein symmetrisches Signal (Studiopegel)
bei -20dBu steht fast immer für unsymmetrische Verbindungen ('Consumer' - hat aber nichts mit der Audioqualität zu tun)
würde man die miteinander verbinden wollen, sollte (zumindest) 1 Möglichkeit der Regelung vorhanden sein
ein -20dB Sender würde an einem +8dB Eingang ein suboptimales Signal liefern, der Störanteil steigt entsprechend

cheers, Tom
 
Verstehe ich das richtig: bedeuten negativem dB-Werte, dass dieser Referenz-Pegel mit einer niedrigeren Spannung erzeugt wird - und bei positiven dB-Werten mit einer höheren Spannung?
Ein Referenz-Pegel sollte doch immer gleich sein, sonnt kann man ihn ja nicht als Referenz nehmen?
Du meinst sicher das er mit einer niedrigeren Spannung verglichen wird?


Ich hab das immer so gesehen, wenn man bei einem PA-Mixer (oder einem anderen Gerät) alles auf 0dB regelt, hat man duch das gesamte Geräte die maximal mögliche Verstärkung, ohne in die Verzerrung zu kommen.
Das gilt dann aber nur für das Gerät, nicht aber für die Ein- und Ausgänge.
 
dB

Das Thema möchte ich gerne nochmal hinterfragen. dB ist ja eine Verhältniszahl und keine Maßeinheit. Im Audiobereich z.B. zeigt dBA den Schalldruckpegel an (SPL = Sound Pressure Level).
Die Lautstärke wird hier im Verhältnis zur menschlichen Hörschwelle angegeben. 0 dBA = Hörschwelle, 90 dBA = Gehörschaden, 130 dBA = Schmerzgrenze.
Jeder Mensch hat seine eigene, individuelle Hörschwelle - daher ist 0 dB von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Soweit so gut und nachvollziehbar.

Ok, der Thread ist zwar schon etwas älter, aber ich würde hier nochmal gerne etwas richtigstellen. Wenn du einen Pegel in dB SPL angibst, dann bedeutet das, dass dein Bezugswert bei 20 µPa (Mikropascal) liegt. Dieser Wert liegt zufällig bei der mittleren Hörschwelle normalhörender Erwachsender bei 2 kHz. Die Hörschwelle ist allerdings stark frequenzabhängig, so dass diese Aussage nicht für andere Frequenzen zutrifft. Wichtig ist, dass dein in dB SPL angegebener Pegel somit nicht individuell unterschiedlich ist. Er beschreibt eine rein technische Größe.

Wenn von dBA Rede ist, dann ist der SPL eines Schalls gemeint, der vor der Pegelbestimmung mit einer Frequenzgewichtung, die ungefähr die menschliche Wahrnehmung nachbilden soll, versehen wurde. Dies führt zur Abschwächung sehr tiefer und sehr hoher Frequenzen. Auch diese Gewichtung stellt einen Mittelwert dar und ist nicht individuell unterschiedlich.
Eine Sache noch: Du redest von Lautstärke, was eigentlich der Begriff für die subjektiv wahrgenommene Intensität eines Schalls ist (angegeben in Phon). Beim Schalldruckpegel handelt es sich aber, wie bereits erwähnt, um eine rein objektive Größe. Also das logarithmierte Verhältnis eines gemessenen Schalldrucks und dem Bezugswert.
 
Dieser Wert liegt zufällig bei der mittleren Hörschwelle normalhörender Erwachsender bei 2 kHz.

Nix ist zufällig im Leben ;) . Wenn ich mich recht an mein Physiologie-Seminar erinnere, ist das ein epidemiologisch (statistisch) ermittelter Wert. Das heißt, der geht auf konkrete Versuche mit gesunden Probanden zurück und zeigt, ab welcher Druckschwankung die Hälfte der Probanden einen Ton gehört hat. 2 kHz ist im Übrigen auch kein zufällig festgelegter Wert, sondern dort beginnt der Bereich (bis ca. 5 kHz) in dem das menschliche Gehör am empfindlichsten ist (Sprache, Babygeschrei etc.).

Grüße,

Till
 
Aus Versuchen bestimmte Referenzwerte gibt es. Diese werden beispielsweise dann verwendet, wenn ein Pegel in dB HL (Hearing Level) angegeben wird. Die Referenzwerte sind dann allerdings frequenzabhängig, so dass sich die Empfindlichkeit des Gehörs für verschiedene Frequenzen ausgleicht. Die Hörschwelle eines durchschnittlichen Hörers beträgt somit über den kompletten Frequenzbereich 0 dB HL. Wenn du z.B. beim HNO-Arzt einen Hörtest machst, werden die Pegel so angegeben.

Die 20 µPa werden oftmals für den Bereich um 1 kHz als ungefähre Hörschwelle angegeben, weil es einfach eine gute Näherung darstellt. Was du wahrscheinlich meinstest ist, dass die 20 µPa ursprünglich an die Hörschwelle bei 1 kHz angelehnt waren. Es hat sich allerdings gezeigt, dass dieser Wert nicht stimmt. Eher zufällig passt er aber für 2 kHz.
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für eure Erläuterungen. Wenn ich das richtig verstehe, gibt es offensichtlich für jede dB-Kategorie eine definierte, objektiv messbare Bezugsgröße.
Es sei denn, der Hersteller gibt seine eigene Bezugsgröße in den Specs an, die mit der „normalen/üblichen“ identisch sein kann oder auch nicht?
Wenn ich mir so alle Beiträge durch den Kopf gehen lasse, kommen mir die technischen Specs langsam vor wie ein Irrgarten, der nicht so einfach zu durchblicken ist.

Um Klarheit zu bekommen, möchte ich nochmals konkret nachfragen:
Hat es für uns Musiker Auswirkungen, wenn ich z.B. einen -20 dB-Eingang mit einem +10 dB-Signal füttere?
Oder an einen +8 dB-Eingang ein Signal mit 0 dB schicke?

Es wäre toll, könnte das jemand in einfachen Worten beantworten.

VG
 
mit einem Eingangs- oder Ausgangspegelsteller regelst du es auf den passenden Wert
ohne Regler wird es gnadenlos übersteuern
Fall 2 liefert einfach das Grundrauschen des zweiten Geräts... ;)

cheers, Tom
 
Danke für die klaren Worte, Telefunky. Ich möchte mein Praxisbeispiel gleich mal mit diesen Infos durchspielen und schauen, ob ich das richtig verstanden habe.

Signalweg 1: Verkabelung Amp FX Send -> Effektgerät

Mein Amp FX Send: 250 Ohm, + 6dB

Hier die technischen Daten für die Klinken-Eingänge der Effektgeräte:
Gerät 1: 1 M (Mega) Ohm, +8 dB
Gerät 2+3: 1 M (Mega) Ohm, -20 dBm
Gerät 4: 1 M (Mega) Ohm, -10 dBm

Bedeutet das, daß mein FX Send mit Gerät 1 „kann“, aber bei allen anderen Geräten ein übersteuertes Eingangs-Signal produzieren würde?


Signalweg 2: Verkabelung Effektgerät -> Amp FX Return

Mein Amp FX Return: 500 K Ohm, -3 dB

Hier die technischen Daten für die Klinken-Ausgänge der Effektgeräte:
Gerät 1: 1 K Ohm, + 8 db
Gerät 2: 10 K Ohm, + 5 db
Gerät 3: 10 K Ohm, + 10 db
Gerät 4: 600 Ohm, 0 db

Bedeutet das, daß Gerät 4 am besten zu meinem Amp FX Return passt und die Geräte 1-3 ein übersteuertes Signal im Amp FX Return produzieren könnten?

Vielen Dank und viele Grüße an alle unerschrockenen Helfer, die sich durch meine Unwissenheit nicht abschrecken lassen.
 

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