Technik - Induktion beim PU

Adri.b-w
Adri.b-w
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
08.08.22
Registriert
03.09.14
Beiträge
167
Kekse
225
Handelt es sich bei Tonabnehmer um Induktion durch Flussdichteänderung? Ich meine Magnet und Spule sind fest, dass heißt die Saite beeinflusst das B-Feld und so wird Spannung induziert. Gibt es dazu irgendwelche Formeln außer U=n x ∆⧲/∆t? Der Klang wird ja hauptsächlich durch die Kapazität der Bauteile bis zum Amp bestimmt? Klar Spule etc spielen auch ne Rolle… Die Kapazitäten und Widerstände summieren sich dann als Tiefpassfilter 2. Ordnung oder lieg ich falsch? Umso höher quasi die Kapazität, desto geringer wird die Resonanzfrequenz?


Ich hoffe ihr könnt mir helfen.
 
Eigenschaft
 
moin,

ganz grob - und mit Formeln komme ich da gar nicht weiter, eher mit Messungen und teilweise noch Simulationen in Solvelec:

- der Output passiver PUs wird überwiegend durch die Induktivität der Spule bestimmt. Mehr Wicklungen = höhere Induktivität. Mehr Eisen im Kern = höhere Induktivität.
- Die Höhe/Frequenz der Resonanzfrequenz wird überwiegend durch die Kapazität des Systems bestimmt, also Pickup + Kabel
- Die Ausprägung/Güte der Resonanzspitze wird weitgehend durch die ohmsche Last bestimmt, also Pickup + Potis + Amp-Eingangswiderstand.

Alle PUs, die ich bisher messen konnte, laufen erst mal linear, dann folgt bei praxisüblicher Last eine Resonanzspitze zwischen 1,5 und 6 KHz mit -3 bis +10 dB, danach gehts steil bergab.
Der Abfall nach der Resonanzspitze liegt eher Richtung 18dB/Okt als 12 dB/Okt.

Ich rätsele immer noch, wie man damit einen "in den Mitten zurückgenommenen", einen "im Bass schlanken oder kräftigen" Pu konstruieren will (Hersteller-Aussagen)
Ebenso wie einen "besonders schnell ansprechenden" oder einen" besonders sustainstarken PU" (solange man mal Stratitis aussen vor lässt ;)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
Schöner Vorpost !

Ich würde noch durch folgende Faustformel ergänzen:

Je höher die Induktivität, desto mittiger und weniger höhenreich "klingt" ein PU...

Das Problem:

Wie schaffe ich es als Laie, die Induktivität zu messen ?
Die wenigsten Hersteller legen diesen Wert offen...weil man sonst nämlich die PUs vor dem Einbau miteinander "vergleichen" und die Klangcharakteristik einschätzen könnte !
Und das ist natürlich nicht gewollt... wir Musiker sollen bitte selber durch langwieriges und (gaaanz wichtig !) kostspieliges Trial & Error herausfinden, was für uns passt !

Ich habe vor Jahren mal bei Kloppmann nach der Induktivität seiner PUs gefragt... als Antwort kam dann sinngemäß:
"Warum fragst du sowas, das sagt doch eh nichts aus, weil die Geschmäcker verschieden sind..."

Ja nee is klar...


Ich rätsele immer noch, wie man damit einen "in den Mitten zurückgenommenen", einen "im Bass schlanken oder kräftigen" Pu konstruieren will (Hersteller-Aussagen)

Ganz einfach:
Für die "Boutiquerie" unter den Pickup- Wicklern gelten die Naturgesetze einfach nicht... deshalb können die ja auch so viel Geld verlangen...;)

Aber mal im Ernst:
Ich halte solche Hersteller- Aussagen auch für reines Marketing- Gewäsch...

Dass ein Pickup keine "Delle" und gleichzeitig zwei "Peaks" im Frequenzverlauf haben kann, spielt dabei keine Rolle... sobald die Aussage in die Welt (bzw. ins WWW) gesetzt wurde, wird sie fleißig von uns Musikern nachgeplappert und verbreitet.

Dass der typische Frequenzgang eines PUs auf einem grafischen Schaubild so aussieht, interessiert dann kaum noch jemanden:

frequenzgang-tiefpassfilter.gif
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben