[Technik] Gitarrenschaltung

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Da hier immer wieder Fragen zu diesem Thema kommen, versuche ich jetzt einfach mal, einen Workshop zur Verdrahtung von Pickups zu schreiben.
Ich beginne mit den beiden Pickup Sorten Humbucker und Single Coil und komme dann zum Zusammenschalten der beiden.
Anschliessend werde ich verschiedene Schaltertypen vorstellen, die Funktionen von Potis, Kondensatoren und Widerstaenden behandeln und eine Moeglichkeit zur elektronischen Abschirmung vorstellen.

Es sei an dieser Stelle angemerkt, dass ich selbst Laie bin und somit bis vor Kurzem ueberhaupt keinen Schimmer von den hier gleich folgenden Dingen hatte. Alles, was hier steht, ist zusammengeschnorrtes, angelesenes und erfragtes (zum Teil Halb-)Wissen *gg*. Aus diesem Grunde uebernehme ich natuerlich keinerlei Haftung!

Und nun nehme er sich ein Glas seines Lieblingsgetraenkes, lege seine Lieblingsmusik ein und habe viel Spass.



Der Single Coil: Das is ja einfach! :cool:

Der Single Coil ist denkbar einfach, er hat eine Spule, sprich zwei Enden, also zwei Draehte. Folglich gibt es nur zwei Moeglichkeiten, ihn zu verschalten. Ausserdem gibt es noch einen (i.d.R. unisolierten) Draht fuer die Abschirmung, doch dazu spaeter mehr.

Single Coil

Hier kann man jetzt noch die Draehte umdrehen. Man hat dann das gleiche Signal, nur negiert. Es klingt also gleich: Duenn und grell, eben wie ein typischer Single Coil.



Der Humbucker: Kein Kommentar... :rolleyes:

Der Humbucker ist ein Pickup mit zwei Spulen, also vier Enden. Folglich haben wir vier Draehte zur Verfuegung plus ein weiterer (meist unisolierter) Draht zur Abschirmung, der uns aber erst spaeter interessiert.

Moment! Mein HB hat aber nur zwei Draehte! :screwy:
Manche Hersteller legen nur zwei der vier Draehte nach draussen, weil in der Standard - Schaltung die anderen beiden verbunden sind. Ist dies der Fall muss ich meinen Humbucker ausbauen, die Umwicklung (meist Klebeband oder Aehnliches) entfernen, den Draht, der die beiden Spulen verbindet kappen und die beiden entstehenden Enden an jeweils einen Draht loeten, den ich nach aussen legen will. Anschliessend kann ich den Humbucker wieder mit Klebeband umwickeln, um ihn zu stabilisieren.
Wenn ich meinen Humbucker aber nur splittbar machen moechte (siehe Schaubild unten), brauche ich nur einen Draht hinzuzufuegen. Diesen loete ich an dem o.g. Verbindungskabel an. Es gibt auch Humbucker, die ab Werk drei Draehte haben.
Dazu ein kleines Schaubild:

Humbucker
WICHTIG: Die Kommentare gelten nur fuer den einzelnen Pickup! Kommt ein zweiter dazu, aendert das vertauschen besagter Leiter einiges!

Die Schaltung series (seriell) ist die oben angesprochene standard - Schaltung. In dieser Schaltung sind beide Spulen aktiv und hintereinander geschaltet. Der Humbucker klingt fett und warm, eben wie ein Humbucker.

Die series out of phase (seriell gegenphasig) Schaltung ist etwas Besonderes. Sie wird selten verwendet, weil sie ziemlich abgefahren klingt: Extrem duenn, hohl... Kann man eigentlich gar nicht beschreiben.
Sie ist ausserdem sehr unbeliebt weil hier die Lautstaerke ziemlich extrem abfaellt. Das liegt daran, dass sich die beiden Signale gegenseitig ausloeschen und nur noch die Frequenzen uebrig bleiben, die beim jeweils anderen Signal nicht vorhanden sind.
Sendet beispielsweise die erste Spule das Signal: "-1 -2 -3 -4 -5"
und die zweite Spule sendet das Signal "2 3 4 5 6",
so bleibt von den Signalen als Endprodukt nur noch "-1 6" uebrig.

In der Schaltung parallel sind beide Spulen nebeneinander geschaltet. Man hat also quasi zwei Single Coils. Etwa so laut wie single coil.

Die Schaltung parallel out of phase (parallel gegenphasig) ist im Prinzip wie die oben beschriebene series out of phase Schaltung, nur noch duenner und leiser.

Bei der Schaltung single coil (coil split) ist nur eine der beiden Spulen aktiv. Der Humbucker wird zum Single Coil Pickup. Das heisst allerdings: Das Signal ist leiser.



Zwei oder mehr Pickups: Jetzt wirds kompliziert... oder? :redface:

Beim Zusammenschalten von zwei oder mehr Pickups gibt es eigentlich immer nur zwei Dinge, die ich untersuchen muss:
seriell / parallel
in phase / out of phase

Daraus ergibt sich folgende Tabelle.

Im Prinzip haben wir das alles schon abgehandelt... Beim Humbucker! Der Humbucker ist im Prinzip ja nichts anderes, als zwei Pickups (eben Single Coils) in einem Gehaeuse.

Somit brauchen wir ueber die Verschaltung zweier Single Coils gar nicht mehr zu sprechen.

Bei Humbuckern wird das Ganze auch nur unwesentlich komplizierter:
Nehmen wir an, wir haben zwei Humbucker. Dann haben wir sozusagen zwei mal eine Verschaltung zweier Single Coils, deren Resultat noch einmal verschaltet ist.
Eat this:

2 Humbucker

Eigentlich ganz einfach, oder?
Auf diese Weise bieten sich fuer zwei Humbucker ca. 156 Schaltmoeglichkeiten!
Natuerlich klingen viele davon aehnlich bis gleich, aber einige sind durchaus interessant. :cool:



Schalter: Kenn ich doch... oder? :rolleyes:

Der einfachste Schalter ist der 1P2T Kippschalter. 1P2T ist die Abkuerzung fuer Single Pole Single Throw, also handelt es sich hier um einen einpoligen, Kippschalter mit zwei Schaltmoeglichkeiten; kurz: Ein Umschalter:

SPDT/1P2T: Bild [Die Bezeichnung SPST ist hier meiner Meinung nach falsch, denn der Schalter hat drei Pins, also ist es ein Umschalter. SPST waere ein, ON/OFF Schalter, wenn ich nicht irre.]

Dieser Schalter hat drei Kontakte: Der mittlere ist der Ein- / Ausgang, die beiden aeusseren sind die geschalteten (oder eben nicht) Gegenstuecke. Auf dem oben verlinkten Bild waere der linke Kontakt geschaltet, was bedeutet, dass Strom (in unserem Fall also das Signal unserer Pickups) von links nach Mitte oder umgekehrt fliessen kann. Legt man den Schalter um, wird die Verbindung unterbrochen und der andere Kontakt geschaltet.
[Langweile ich euch eigentlich..?]
Diesen Schalter findet man eigentlich ueberall, Sein bekanntester Einsatzort ist wohl der gemeine Lichtschalter.
In einem Schaltbild sieht dieser Schalter wie folgt aus (A ist der Pin in der Mitte): 1P2T: Schaltbild

Kommen wir zu etwas komplizierteren Schaltern, z.B. der 2P3T Schalter. Double pole, also zwei Schaltebenen; triple throw, also drei Schaltstellungen. Hier gibt es mehrere Moeglichkeiten: 2P3T
Den Unterschied sieht man am schnellsten im Schaltbild der Mittelstellung: 2P3T: Schaltbild

Kommen wir zum Superswitch, quasi dem Koenig der Kippschalter: Es handelt sich hierbei um einen 4P5T Kippschalter, der wie folgt aussieht:
Fender 5-way Superswitch
Dieser Schalter sieht komplizierter aus, als er ist. Uebertraegt man seine Eigenschaften naemlich in ein Schaltbild, kommt etwa das hier dabei raus: 4P5T: Schaltbild
Jeweils der isolierte Pin ist der Ein- / Ausgang; die jeweils fuenf Pins daneben sind die Schaltpositionen.

Das Ganze gibt es so aehnlich auch noch im Drehformat. Ich nehme mal den 3P4T Drehschalter, den es beim Musikding gibt: 3P4T Drehschalter: Bild
Hier ist der Ein- / Ausgang jeweils in der Mitte, seine vier Gegenstuecke aussen.

Wer noch mehr ueber Schalter und Spezialschalter fuer Gitarren wissen moechte, lese bitte im Rockinger Gitarrenelektronik-Workshop weiter, da diese alle nur Abwandlungen der hier vorgestellten Schalter sind und auch wahrscheinlich nicht jeden interessieren.



Potentiometer (Potis): Jetzt geht's rund! :p

Potentiometer sind im Grunde regelbare Widerstaende. Es gibt Potis mit allen Moeglichen Widerstaenden, angefangen beim 25k Ohm Poti fuer aktive PUs, bis hin zum 2M Ohm Poti (und sogar noch weiter *g*), welches uns ebenfalls nicht interessiert. Die gaengigsten sind wohl die 250k Ohm und die 500k Ohm Potis. Diese gibt es dann jeweils noch logarithmisch und linear fuer Lautstaerke bzw. Ton.
[Und um meine Leser vollends zu verwirren und abzuschrecken: "Iiih, Physik! Das is ja fast wie Mathe...]

??? Nochmal langsam, bitte:
Ein Potentiometer besteht aus einer Kohleschicht, die als Widerstand dient und einem darauf schleifenden Kontakt, dessen Position man mit der Potiachse drehen kann. Die beiden aeusseren Pins eines Potis fuehren zu den Enden der Kohlebahn, der mittlere Pin ist an den Schleifer angeschlossen. Drehe ich nun an der Achse, aendert sich der Widerstand, den der Strom ueberwinden muss, um von Pin links/rechts nach Pin mitte zu kommen.
Es gibt Potis mit unterschiedlich grossen Maximalwiderstaenden, die in Ohm gemessen werden. Diese Potis unterscheiden sich lediglich in der Beschaffenheit der Kohlebahn.
Uns interessieren vorerst nur die beiden 500kOhm Potis: logarithmisch bzw. linear. Was linear heisst, ist klar: Poti zu, ich drehe an der Achse, Widerstand steigt um 5kOhm; ich drehe nochmal genausoweit, Widerstand steigt wieder um 5kOhm; usw. usw...
Es sollte wohl mittlerweile bekannt sein, dass das menschliche Ohr Lautstaerke ungefaehr logarithmisch wahrnimmt. Deswegen gibt es Potentiometer, deren Kohlebahn so dosiert wurde, dass der Widerstand logarithmisch ansteigt. Folglich haben diese Potis, im Gegensatz zu linearen Potis eine Richtung!

Schoen, aber warum wirds leiser, wenn ich am Poti drehe?
Wem das bis jetzt zu viel Physik war, sollte sich unverzueglich entweder einen Eimer holen oder einen anderen Thread lesen.

Ein Pickup erzeugt Strom. Warum und wie kann man in DerOnkels Guitar Letters I nachlesen, das interessiert uns hier im Moment nicht. Jedenfalls wird dieser Strom durch die Schaltung in die Buchse ins Kabel in den Verstaerker geleitet. Zwischen Pickup und Verstaerker sitzen also viele Faktoren, die den Klang veraendern koennen und das Poti, von dem wir hier gerade reden ist einer davon, in den meisten Faellen sogar der groesste.

Ein Poti wird in der Regel folgendermassen verschaltet: Poti: Verdrahtungsbild
Eingang und Abgriff (in diesem Fall Ausgang) duerften klar sein; Ausgang (in diesem Fall Masse) ist quasi das Nirvana fuer das Signal. (Wir werden uns spaeter noch eingaengiger mit der Signalmasse beschaeftigen, hier ist es erstmal unwichtig, was sie genau ist.)
Ist dieses Poti nun halb geschlossen, also der Ausgang genau zwischen Eingang und Nirvana, entscheidet sich ein Teil der Elektronen fuer das Nirvana. Als folge ist der Strom, der beim Ausgang ankommt schwaecher, also leiser.
Es passiert aber noch etwas: Das Signal wird dumpfer, denn der Teil des Signals, der ins Nirvana geht, besteht ueberwiegend aus den Hoehen des Eingangssignals.
Wie man das verhingert, erklaere ich spaeter im Kapitel Kondensatoren und Widerstaende.
Aus diesem Grund empfiehlt sich auch, Potis mit moeglichst Grossen Werten zu nehmen, wenn man Hoehen mag. Beispielsweise wird eine Gitarre mit einem 1MOhm Volumepoti heller klingen, als die gleiche Gitarre mit einem 250kOhm Volumepoti. Werte ueber 1MOhm sind allerdings wenig sinnvoll, da man keinen grossen Unterschied mehr hoeren wird.
Logarithmische Potis verwendet man wie gesagt als Volumepotis, weil das menschliche Ohr ungefaehr logarithmisch hoert. Das Poti im Verdrahtungsplan waere also ein logarithmisches Poti das rechts herum auf geht.
Bei linearen Potis ist die Richtung egal, man verwendet sie haeufig fuer Tonepotis. [Aber muessten hier nicht eigentlich ebenfalls logarithmische Potis sinnvoller sein?]

Interessant sind sogenannte Push/Pull bzw. Push/Push Potis. Diese haben zusaetzlich zu ihrer Potifunktion einen 2P2T Schalter montiert, der durch druecken/ziehen der Potiachse betaetigt wird. Allerdings habe ich bis jetzt leider kein logarithmisches Push/**** Poti gefunden.



Kondensatoren, Widerstaende und andere den Sound beeinflussende Faktoren Wie weit ist es noch, Papa Schlumpf? :(

Mit den bis jetzt vorgestellten Komponenten kann man schon eine eigene Schaltung erstellen. Jetzt kommen eigentlich nur noch die Feinheiten.

Ich rede von Kondensatoren. Kondensatoren sind elekronische Bauteile, die unter anderem einen dynamischen Widerstand darstellen. Je hoeher die Frequenz, desto geringer der Widerstand. Wie auch immer, mit einem geeigneten Kondensator kann man den Sound einer Schaltung entscheidend praegen: Ein richtig gewaehlter, zu einem Tonabnehmer parallel geschalteter Kondensator verschiebt die Resonanzfrequenz dieses Pickups nach unten und der Sound wird "waermer".

Resonanzfrequenz?
Im Prinzip ist die Uebertragungscharakteristik eines jeden Pickups (faelschlicherweise oft als Klang bezeichnet) aehnlich.
Die Frequenz, an der der Pickup am lautesten uebertraegt, heisst Resonanzfrequenz. Der Grad der Verstaerkung wird Resonanzueberhoehung genannt.
Je hoeher die Resonanzfrequenz, desto heller / greller "klingt" der Pickup. Wie gesagt: Genaugenommen klingt er natuerlich nicht, er wandelt mechanische Schwingungen in elektrische Schwingungen um und verstaerkt ein besimmtes Frequenzspektrum. Je hoeher die Resonanzueberhoehung, desto charakteristischer ist dieser Effekt.
Die Resonanzfrequenz ist abhaengig von der Induktivitaet des Pickups und der Lastkapazitaet der Schaltung. Mit einem parallel geschalteten Kondensator erhoeht man die Lastkapazitaet, womit die Resonanzfrequenz sinkt: verschiedene RFs

Durch parallelschalten eines Widerstandes kann man die Resonanzueberhoehung herabsetzen. Je kleiner der Widerstand, desto staerker der Effekt.

Sowohl fuer die Werte der Kondensatoren, als auch fuer die Werte der verwendeten Widerstaende gilt: Ausprobieren!
Sinnvolle Werte fuer Widerstaende liegen zwischen 100kOhm und 3MOhm; sinnvolle Werte fuer Kondensatoren zwischen 100pF und 10nF.
Es sei an dieser Stelle angemerkt, dass die Kapazitaet des Gitarrenkabels quasi wie ein parallel geschalteter Kondensator wirkt. Das Kabel wirkt sich also auf den Sound aus! Es ist somit fraglich inwieweit Kondensatoren und Widerstaende in passiven Schaltungen sinnvoll sind, da das Kabel schon die meisten Hoehen rausnimmt. Schaltet man nun noch Kondensatoren und/oder Widerstaende parallel, so erhaelt man je nach Gitarre und Pickups gaenzlich ungebraeuchliche Sounds. Aber wie gesagt: Probieren geht ueber Studieren!

Weitere interessante Details, sowie eine ausfuehrliche Anleitung zum Einbau eines Kondensators sind in des Onkels GuitarLetter II nachzulesen. Desweiteren findet ihr dort noch praktische Uebersichten ueber Schalter und Kondensatoren... Also: LESEN!! ;)

Wie oben bereits kurz erwaehnt, gehen beim Zurueckdrehen des Volumepotis die Hoehen floeten. Das liegt wie gesagt daran, dass die hohen Frequenzen "schwaecher" sind als die tiefen und somit schneller der Masse verfallen. [Hm, schoene Formulierung eigentlich...] Um dies zu verhindern kann man einen sog. Volumekondensator zwischen Eingang und Abgriff des Potis loeten, was zur Folge hat, dass die Hoehen gar nicht mehr durchs Poti laufen, sondern die "Abkuerzung" ueber den Kondensator nehmen. Dadurch bleiben die Hoehen immer erhalten, egal wie weit das Poti zugedreht ist.



Ein Abschnitt zum Thema Abschirmung folgt auch bald...
Eine Kurzform fuer die ganz unruhigen:
1. Komplettes E-Fach mit Abschirmlack oder Kupferfolie versehen.
2. E-Fach Abschirmung mit Saiten, Pickupabschirmung (der oben erwaehnte unisolierte Leiter) und allen anderen Metallteilen verbinden.
3. Abschirmung mit Masse verbinden.

Man kann noch einen .33yF Kondensator zwischen Abschirmung und Masse loeten, um die Gefahr eines elektrischen Schlages zu verringern. Es ist allerdings fraglich, ob dadurch nicht die Rauschunterdrueckung beeintraechtigt wird...



Zum Schluss noch eine Liste interessanter Lektueren zum Thema:
http://www.gitarrenelektronik.de/elektronik/elektronik.html
http://www.elektronikinfo.de/audio/elektrogitarre.htm
http://www.rockinger.com/PublishedFiles/workshop/workprt8.htm
http://www.guitarnuts.com/wiring/index.php
GuitarLetters I, II von unserem geschaetzten Boardmitglied DerOnkel



Dieser Beitrag wurde ihnen praesentiert mit freundlicher Unterstuetzung von: LoneLobo, DerOnkel, Ray, Helmuth Lemme
 
Eigenschaft
 
diazepam schrieb:
Die Schaltungen im Bild "Humbucker" + 9 Moeglichkeiten, die Draehte zu vertauschen + 'Aus' macht 15 fuer einen HB.
Das mal 15 fuer den zweiten und nochmals mal 15 fuer beide an... ne. Hae? Das passt doch hinten und vorne nicht... Und sowas hat Mathe LK *gg*.

Hm, da stimmt was hinten und vorne nicht. :)

Und überhaupt, einfach mit Potenzen arbeiten geht eh nicht. Das ginge nur bei an/aus/phasenverdrehung. Also bei ner Strat dann z.B. 27 Möglichkeiten.
3x3x3. Alles parallel. Oder bei zwei Hummies 64 Stellungen.

Aber wenn dann das serielle Verschalten mit reinkommt, hörts auf, da klappt das nimmer mit einfachem Potenzrechnen. Man kann ja nicht einfach einen PU seriell an und ausmachen. Dazu braucht man ja mindestens zwei. (also bei allen Stellungen, wo nur ein PU in Betrieb ist, wäre parallell ON und seriell ON schon mal das gleiche, weil eben nur einer an ist).

Für HSH bin ich mal auf einige hundert Schaltungen gekommen. Irgendwann hab ich dann aufgehört. Aber über 3000 wär doch etwas viel. Und HH ist noch mal deutlich weniger.
 
diazepam schrieb:
...Auf diese Weise bieten sich fuer zwei Humbucker 15^3 = 3375 Schaltmoeglichkeiten...
Machen wir doch endlich mal eine sinnvolle Rechnung auf!

ein Humbucker bietet genau 6 wirklich unabhängige Möglichkeiten. Ich bezeichne die Spulen mit "1" und "2":


  1. 1
  2. 1+2
  3. 1-2
  4. 2
  5. 1||2
  6. 1||-2
Mögliche Gesamtinvertierungen brauchen nicht berücksichtigt werden. Also -1+2 =-(1-2) ist redundant.

Für die Zusammenschaltung zweier Humbucker ergibt sich eine vergleichbare Tabelle. Hier bezeichne ich die Tonabnehmer mit "A" und "B":
  1. A
  2. A+B
  3. A-B
  4. B
  5. A||B
  6. A||-B
Schreiben wir dazu jetzt die mögliche Kombinationen:

  1. 6
  2. 6^2
  3. 6^2
  4. 6
  5. 6^2
  6. 6^2
Ergebnis: 4*6^2+2*6=156 verschiedene Kombinationen!
Alles andere ist pure Redundanz.

Für den Fall das einer eine LP Custom mit 3 Humbuckern hat, kann man eine vergleichbare Rechnung aufmachen. Hier existieren allerdings wesentlich mehr Möglichkeiten.

Ulf
 
LoneLobo schrieb:
Du wirst wahrscheinlich meinen, "A" sei der "Ausgang"...aber das halt' ich für nicht so gut, weil, es kann ja auch der Eingang oder sonstwas sein. Ich hab Ray mal ne Schaltung gezeigt, da hat er gesagt, da wäre er nie im Leben drauf gekommen, weil er zu starr auf "Eingang" (oder ausgang? egal) fixiert war. Das Ding kann man halt auch noch anders verwenden ;)

Jopp!

Im übrigen gibt es eine ziemlich berühmte Schaltung, die die Ausgänge auch als Eingänge verwendet: die klassische Tele.

Da die Mittelstellung hier auf Umwegen über die zweite Ebene erfolgt (es gibt ja keine mechanische Mittelstellung zwischen 1 und 3, und 2 ist ja unbelegt), ist das viel praktischer, die PUs einfach an die beiden Ausgänge zu kleben.

Du hast es bei der Schaltung mit dem 5-way super ja auch so gemacht.

Wenn man doof ist (ich), kommt man auf sowas erst mal gar net.

@diazepam: das mit dem SPST haste korrekt geschrieben. Ist Unsinn. Die nennen die dreikontaktigen Dinger nur manchmal so, weil es den echten On/off-Schalter kaum noch gibt. Man nimmt halt den SPDT und lässt nen Kontakt frei.
 
Sorry, dass ich den Thread hier nochmal hochhole aber ich hab da noch ne Frage:


Heißt das, dass ich dann bei einem HB und einem SC z. B. den HB in sich Seriell O-O-P
schalten kann und dann HB und SC Seriell O-O-P schalten kann?
 
Heißt das, dass ich dann bei einem HB und einem SC z. B. den HB in sich Seriell O-O-P
schalten kann und dann HB und SC Seriell O-O-P schalten kann?

theoretisch geht das, die Frage ist: ist das sinnvoll?
 
aehm... warum kann ich hier nix mehr editieren? :(
wollte eigentlich noch was aendern...

und warum wurder der thread dupliziert und gekuerzt? :screwy:
 

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