Technik/Geläufigkeit der Finger verbessern?

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Hallo!

Ich habe seit einiger Zeit angefangen, wieder ernsthaft Klavier zu spielen und zu üben. LEIDER läßt die Technik zu wünschen übrig.
Deswegen möchte ich mir Notenhefte kaufen, um meine Technik zu verbessern.

Frage zu Czernys "Schule der Geläufigkeit": Bei einigen Stücken schaffe ich nicht mal die Hälfte des vorgegebenen Tempos. Kann ich das trotzdem üben, oder soll ich mit einfacheren Noten anfangen?

Welche Werke sind da angebracht, bzw. mit welchen kann ein fortgeschrittener Pianist seine Technik verfeinern? (Am künstlerischen Ausdruck hapert es bei mir nicht)

Danke für Antworten!
 
Eigenschaft
 
Die klavierliteratur ist so reich in allen schwierigkeitsgraden, dass man auf bloße étudenwerke verzichten kann. Jedes stück stellt dich vor herausforderungen, die du schritt für schritt überwinden kannst.
Grundsatz: spiele den notentext zunächst langsam und so genau wie möglich, polyphon und pedalarm. Achte auf lockerheit und geschmeidiges mitgehen von hand, handgelenk und arm.
Allein die werke von Bach reichen für das ganze leben: man beginnt mit den "Kleinen präludien und fugen", geht zu den inventionen und sinfonien, den suiten und schließlich zum "WT" und den "Goldberg-variationen". Sehr instruktiv sind die sonaten von Scarlatti wie der "Mikrokosmos" von Bartok.
Dazwischen die musik des 18./19.Jh.: Haydn, als komponist unübertroffen, kein weg führt an Mozart und Beethoven vorbei, Schumann hat alle schwierigkeitsgrade parat vom trällerliedchen zu den "Kreisleriana" und anderen zyklen.
Es gibt hübsches und leichtes von Chopin, selbst von Liszt und halsbrecherisches von beiden, Brahms und Reger und und und.
Es gibt auch eine menge von klavierschulen, die den lernenden progressiv anleiten, wo ist das problem?
 
Hallo!

Was ich suche:
Noten, die speziell die Geläufigkeit schulen (--> s. meine Frage zu Czerny)! Klar kann ich Bach etc. üben, aber ich möchte meine Fingerfertigkeit gezielt, mit speziellen Übungen, schulen. Deswegen meine Frage.

Oder ist es wirklich überflüssig, wenn ich diese Werke übe? Brauche ich dann keine speziellen Etüdenschulen etc.?

Stücke von Bach/Chopin/etc. habe ich reichlich zuhause.

Antje
 
Wer hat wen nicht verstanden?
Was du geläufigkeit nennst, wie auch sprung- und oktaventechnik, kannst du an lebendiger klaviermusik erwerben und üben. Sehr heilsam, anhand von schwierigen einzelstellen, die sich in jedem werk finden, sich eigene übungen auszudenken.
Ich habe alles spielen müssen: Czerny, Cramer-Bülow, Hanon usw., vergeudete zeit!
Heute spiele ich mich ein mit einem der langen präludien aus Bachs "Englischen suiten", dann bin ich fit. Wieviel möglichkeit, allein mit den inventionen geläufigkeit zu üben!
 
Hallo!

Mit dem "falsch verstanden" habe ich eigentlich mich gemeint :)

Danke für Deine Antwort! Ich selber kann mit Czerny/Hanon nicht viel anfangen, dachte aber: Gut für die Geläufigkeit, also Augen zu und durch...

Aber wenn man auch mit Bach (Inventionen) und normalen Stücken die Geläufigkeit üben kann, tu ich das natürlich viel lieber.
Die Mozart-Sonaten werde ich mir nun intensiver vornehmen.

Bis vor kurzem habe ich auf die Technik nicht soooo viel Wert gelegt, das hat sich aber geändert.

Grüße von Antje
 
Ohne fertigkeiten kann man nicht gut klavierspielen, nur ist das kein muskuläres problem, das mit kraftaufwand gelöst wird (man kann spielen, soviel man will, es wird sich kaum muskel-zuwachs einstellen), sondern eine frage nerval gesteuerter feinmotorik.
Gut ist zu wissen, wie es klingen müsste , um die wiedergabe mehr oder weniger bewusst und schließlich unbewusst zu steuern.
Dein problem ist von fern nicht zu erkennen, wenn du ein bestimmtes stück wähltest, könnte ich hinweise auf übungsmethoden geben.
Ich bin selbst so viel um- und irrwege gegangen, vor denen ich andere bewahren möchte.
 
Ob man mit Fingerübungen Zeit vergeudet, ist auch eine Frage des Herangehens. Wenn man die stur und lustlos runterspielt - vielleicht noch dazu Zeitung liest, wie das ein bekannter Pianist gemacht haben soll (nur das Zeitunglesen) - versaut man sich die Musikalität und bringt sich um den Spaß. Wenn man die Fingerübungen aber als Meisterwerke betrachtet und entsprechend mit Elan, Gefühl und musikalischem Ausdruck spielt, ist es sehr gutes Notenmaterial zum üben, weil eben immer spezielle Schwierigkeiten eingebaut sind.

Weil aber immer spezielle Schwierigkeiten eingebaut sind, ist es auch wichtig, auf Handhaltung, Gelenkbewegung und so weiter zu achten, das wird alles mit programmiert und wenn man falsch übt muß man es wieder verlernen. Im Zweifelsfalle also immer den Lehrer fragen. Man darf auch mal angespannt sein, wenn das erforderlich ist, aber NIE verspannt! In der Regel aber immer entspannt.

Schau auch mal den großen Pianisten auf die Finger. Nicht alle machen es schulmäßig aber man kann trotzdem eine Menge von ihnen lernen. Man muß aber immer bedenken, daß es (fast) alle auch schulmäßig gelernt haben.

Achso, das Tempo: Czerny ist bekannt dafür, daß man als "normaler" Musiker schier an seinen Vorgaben verzweifelt. Da solltest du dir keine Gedanken machen. Ich habe eine Czerny Version von Bachs Inventionen, die achte zweistimmige soll danach mit 144 gespielt werden - das klingt für meinen Geschmack nicht mal mehr!

PS: Mozart Sonate A-Dur KV 331 hat massenhaft Stellen, mit denen man hervorragend weiter kommen kann, wenn man die richtig übt!
Zum einen die ganzen triolischen Begleitungen, dann Akkordläufe, Terz- und Sextläufe, die natürlich immer schön gebunden sein sollen und für die Kür das Alla Turca, wo dann alles zusammen kommt. Seitdem ich daran feile, vergesse ich Hanon ziemlich häufig :)
 
Hallo,

ich bin zwar auch fürs "Üben am Stück", aber eine reine Fingerübung ist bei mir extrem effektiv: Gebrochene Oktaven (so wie z.B. im Hanon beschrieben).

Wenn ich mal was spielen muss / will (habe keine Zeit mehr zum Üben, übe daher nur noch gezielt wenn ich es brauche), mache ich Oktavarpeggien und eine Chopin-Etüde (z.B. die Harfenetüde, die reicht schon). Dazu evtl. noch ein Bach, und ich bin schnell wieder fit.

Sowohl die Oktavarpeggien als auch die Harfenetüde machen etwas, was man bei Bach und Mozart nicht bekommt: Belastung bei gleichzeitiger Streckung. Ich weiß nicht warum, aber das ist bei mir extrem effektiv!


Viele Grüße,

SingSangSung
 
Also eigentlich bin ich auch für das üben von Liedern an sich. Allerdings gibt es auch bei liedern bestimmte Sachen die eine gewisse geläufigkeit vorraussetzen und dafür finde ich das czerny zeug eig. ganz aber wie gesagt nur zum fingerübungen machen ansonsten immer schon die liedchen spielen !
 

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