gitarrero!
Mod Emeritus
Faszination 7-Saiter
Ende der 90er Jahre, als Gitarristen der härteren Riege ihre Instrumente immer tiefer stimmten und amerikanische New-Metal-Bands wie Limp Bizkit die Charts beherrschten, lagen 7-saitige E-Gitarren nach Jahren des Nischendaseins auf einmal voll im Trend. Und obwohl Jazzgitarristen bereits viel früher schon auf die Idee kamen, mit zusätzlichen Saiten auf ihren Gitarren entweder tiefere Baßlinien oder höhere Melodieläufe zu spielen, schreibt man erst den Rockgitarristen der späten 80er und frühen 90er Jahre zu, die 7-string E-Gitarre auf den Weg gebracht zu haben. Es wird kein anderer Gitarrist so stark mit 7-Saitern in Verbindung gebracht wie Steve Vai mit seiner vielzitierten Ibanez Universe Gitarre. Der berühmte Frank Zappa Schützling, der sich seine Anerkennung nicht erst bei Whitesnake, sondern bereits in der All-Star-Band von David Lee Roth an der Seite u.a. von Billy Sheehan verdiente, war 1987 für das Design der bekannten Superstrat-Gitarre namens JEM verantwortlich und damit am kometenhaften Aufstieg des japanischen Herstellers Ibanez beteiligt. Selbst die im selben Jahr präsentierten abgespeckten Versionen der JEM, die RG550 und RG770 Linien, wurden zu begehrten Instrumenten für die neue Generation der Flitzefinger à la Paul Gilbert oder Reb Beach (von denen beide nach einigen Endorsement-Jahren ein entsprechendes Signature-Modell auf RG-Basis spendiert bekamen). Die typische JEM/RG-Form mit den spitzen Korpushörnern und ihrem charakteristischen Schlagbrett wurde von fast allen anderen Herstellern - darunter sogar Fender und Jackson - nachgeahmt und gilt bis heute als eines der wichtigsten Sinnbilder der Rockgitarre.
Neue Horizonte
Ende der 80er Jahre gab es bekanntlich unzählige Hardrock-Bands und eine nie dagewesene Zahl von hochbegabten und innovativen Gitarristen. Man war ständig bestrebt, die musikalischen sowie technischen Grenzen des Gitarrenspiels auszuloten. Bekannt waren bereits Gitarren mit Baritonmensur, die das Tonspektrum aber nur nach unten verschieben und nicht erweitern. Neben Steve Vai experimentierten daher z.B. auch Uli Jon Roth (ex-Scorpions) mit seiner Sky-Gitarre und George Lynch (Dokken) mit 7-saitigen E-Gitarren. Letzterer stand ca. 1988 mit seiner japanischen Endorsement-Firma ESP kurz vor der Markteinführung einer 7-string-Gitarre mit aufwendig konstruierten, quer verschiebbaren Tonabnehmern. Diese Gitarre kränkelte dann angeblich nicht nur an der technischen Umsetzung, sondern hätte auch astronomische Fertigungskosten mit sich gebracht und erblickte deshalb nie das Licht der Öffentlichkeit. Zur gleichen Zeit bastelte Steve Vai zunächst mit einer ungewöhnlichen JEM-Variante herum, die einen Hals mit alternativer Mensur besaß [siehe Bild]: Es handelte sich um einen sogenannten D-Neck, sattelseitig um zwei Bünde erweitert, so daß die leeren Saiten bei quasi "gleichgebliebener Mensur" zwei Halbtöne tiefer klingen als sonst. Man gab aber die Idee schnell wieder auf, weil Feeling und Handling einer "normalen" 6-saitigen Gitarre mit Standardbundierung nicht gewährleistet waren und ein D-Neck eine zu große Umstellung der Spielgewohnheiten erfordern würde. Besonders störend war offenbar die Tatsache, daß sich alle Flageolet-Töne plötzlich an ungewohnten Stellen befinden. Von diesem Hals existiert übrigens ein zweiter Prototyp, der sich jetzt im Besitz von Larry Mitchell befindet und auf dessen Doubleneck-Gitarre montiert ist.
Ende der 90er Jahre, als Gitarristen der härteren Riege ihre Instrumente immer tiefer stimmten und amerikanische New-Metal-Bands wie Limp Bizkit die Charts beherrschten, lagen 7-saitige E-Gitarren nach Jahren des Nischendaseins auf einmal voll im Trend. Und obwohl Jazzgitarristen bereits viel früher schon auf die Idee kamen, mit zusätzlichen Saiten auf ihren Gitarren entweder tiefere Baßlinien oder höhere Melodieläufe zu spielen, schreibt man erst den Rockgitarristen der späten 80er und frühen 90er Jahre zu, die 7-string E-Gitarre auf den Weg gebracht zu haben. Es wird kein anderer Gitarrist so stark mit 7-Saitern in Verbindung gebracht wie Steve Vai mit seiner vielzitierten Ibanez Universe Gitarre. Der berühmte Frank Zappa Schützling, der sich seine Anerkennung nicht erst bei Whitesnake, sondern bereits in der All-Star-Band von David Lee Roth an der Seite u.a. von Billy Sheehan verdiente, war 1987 für das Design der bekannten Superstrat-Gitarre namens JEM verantwortlich und damit am kometenhaften Aufstieg des japanischen Herstellers Ibanez beteiligt. Selbst die im selben Jahr präsentierten abgespeckten Versionen der JEM, die RG550 und RG770 Linien, wurden zu begehrten Instrumenten für die neue Generation der Flitzefinger à la Paul Gilbert oder Reb Beach (von denen beide nach einigen Endorsement-Jahren ein entsprechendes Signature-Modell auf RG-Basis spendiert bekamen). Die typische JEM/RG-Form mit den spitzen Korpushörnern und ihrem charakteristischen Schlagbrett wurde von fast allen anderen Herstellern - darunter sogar Fender und Jackson - nachgeahmt und gilt bis heute als eines der wichtigsten Sinnbilder der Rockgitarre.
Neue Horizonte
Ende der 80er Jahre gab es bekanntlich unzählige Hardrock-Bands und eine nie dagewesene Zahl von hochbegabten und innovativen Gitarristen. Man war ständig bestrebt, die musikalischen sowie technischen Grenzen des Gitarrenspiels auszuloten. Bekannt waren bereits Gitarren mit Baritonmensur, die das Tonspektrum aber nur nach unten verschieben und nicht erweitern. Neben Steve Vai experimentierten daher z.B. auch Uli Jon Roth (ex-Scorpions) mit seiner Sky-Gitarre und George Lynch (Dokken) mit 7-saitigen E-Gitarren. Letzterer stand ca. 1988 mit seiner japanischen Endorsement-Firma ESP kurz vor der Markteinführung einer 7-string-Gitarre mit aufwendig konstruierten, quer verschiebbaren Tonabnehmern. Diese Gitarre kränkelte dann angeblich nicht nur an der technischen Umsetzung, sondern hätte auch astronomische Fertigungskosten mit sich gebracht und erblickte deshalb nie das Licht der Öffentlichkeit. Zur gleichen Zeit bastelte Steve Vai zunächst mit einer ungewöhnlichen JEM-Variante herum, die einen Hals mit alternativer Mensur besaß [siehe Bild]: Es handelte sich um einen sogenannten D-Neck, sattelseitig um zwei Bünde erweitert, so daß die leeren Saiten bei quasi "gleichgebliebener Mensur" zwei Halbtöne tiefer klingen als sonst. Man gab aber die Idee schnell wieder auf, weil Feeling und Handling einer "normalen" 6-saitigen Gitarre mit Standardbundierung nicht gewährleistet waren und ein D-Neck eine zu große Umstellung der Spielgewohnheiten erfordern würde. Besonders störend war offenbar die Tatsache, daß sich alle Flageolet-Töne plötzlich an ungewohnten Stellen befinden. Von diesem Hals existiert übrigens ein zweiter Prototyp, der sich jetzt im Besitz von Larry Mitchell befindet und auf dessen Doubleneck-Gitarre montiert ist.
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