Hallo Uwe,
deine Burstbucker baut dir jeder Gitarrenbauer (bzw. Musikladen mit eigener Werkstatt) gerne um auf vieradriges geschirmtes Anschlusskabel. Wenn es so etwas nicht in deiner Nähe geben sollte, kannst du googlen und die Humbucker zum Umbau an eine Gitarren- oder Pickupwerkstätte einschicken.
Genau dafür habe ich mir vor 3 Jahren mal per Email ein Angebot machen lassen (ich weiß leider nicht mehr, wo). Der Shop wollte überschaubare 15 Euro für seine Arbeit berechnen - ein Nobrainer, allerdings habe ich mir dann doch nicht die Gitarre gekauft, bei der mir diese Modifikation wichtig gewesen wäre.
Ehe du ganze Abende investierst und am Ende teure Pickups schrottest, sind 15 Euro pro Pickup plus Verpackung und Versand verhältnismäßig wenig Aufwand, um sie vieradrig zu machen (finde ich persönlich).
Falls du es doch angehen und etwas lernen willst, findest du hier im Musikerboard diesen
Workshop als Anleitung:
https://www.musiker-board.de/threads/workshop-humbucker-2adrig-auf-4adrig-umbau.271783/
Als achzehnjähriger Schüler ohne jede Elektroerfahrung habe ich 1984 tatsächlich mal beide Billighumbucker einer Japan-Sperrholz-Paula selber auf vieradrig umgebaut und dann gesplittet. Damals waren wir offensichtlich unbefangener ... heute würde ich mir das nicht mehr zutrauen.
Ich habe den Pickup, mit dem legendären
Rockinger-Katalog 1982 als einzige vorhandene Anregung und Fachliteratur
, aus seiner Chromkappe gezerrt, die Kupferlackdraht-Verbindung zwischen beiden Spulen mit der Schere durchgeschnitten und (mit mehr Glück als Verstand) beide freie Drahtenden erfolgreich an ein zweiadriges Kabel gelötet... Dann grobmotorisch mit Isolierbandstücken umhüllt, ohne dass dabei der Kupferlackdraht mit den dicken Lötzinntropfen daran durchbrach, und irgendwie (!) alles wieder zurück in die Chromkappe gestopft...
Das angelötete Kabel verlegte ich parallel zum vorhandenen Anschlusskabel hin zum Elektrikfach und baute mit 4 Minischaltern in einem Rutsch gnadenlos alles in die Sperrholzpaula, was Atze Gölsdorf damals in seinem
köstlich getexteten Katalog so an Beschaltungsmöglichkeiten aufzählte:
- Hals-PU seriell/parallel
- Steg-PU normal/gegenphasig (erlaubt außerdem im Split-Betrieb die Wahl,
welche Spule läuft, und ist darum in der Stegposition am interessantesten - großer Klangunterschied)
- für jeden Pickup noch einen zusätzlichen 1Pol-Um-Schalter mit Mittelstellung:
Stellung 1 = Split, 2 = Mittelstellung = neutral, Stellung 3 = "Pseudosplit à la Rockinger" (= heißer Ausgang des Humbuckers an die Verbindung beider Humbuckerspulen -
das klang übrigens an Hals und Steg für mich am geylsten ...).
Mehr stand damals nicht im "Rockinger", und ich fand einen Weg, das alles in eine einzige Gitarre zu löten (wobei ich nebenbei das Löten lernte), einfach nur, weil "es möglich war".
Heutzutage würde ich mir das nicht mehr zutrauen...
Viel Spaß!
Grüße aus Berlin
Pit